Reisebericht: Rundreise Belgien für Genießer

18.07. – 25.07.2013, 8 Tage Rundreise: Namur – Ardennen – Waterloo – Leuven – Mechelen – Antwerpen – Brüssel


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Belgien ist das jüngste Königreich Europas, dennoch hat es eine lange Geschichte und wir erleben während unserer Reise den Nationalfeiertag. Die Abdankung von König Albert II. und die Inthronisierung seines Sohnes Philippe am 21.Juli 2013.
Ein Reisebericht von
Gisela Gerlach
Gisela Gerlach

1. Tag, Anreise nach Brüssel  (865 km)

Am Donnerstag (18.07.2013) 6.00 Uhr beginnt unsere Reise in Dresden. Wir sind mit dem Busunternehmen Kretschmar unterwegs. Unser Fahrer Jens, der uns bis Meerane fährt wir von einem weiteren Jens (Sebald) abgelöst. Unsere Zustiegsstellen sind Hainichen, Meerane, Gera, RH Teufelstal und Gotha. Jetzt ist unsere Gruppe komplett. 31 Gäste wollen die nächsten Tage, die sehr schönes Wetter versprechen, gemeinsam verbringen und soviel wie möglich vom Land Belgien sehen. Für heute ist Brüssel, die belgische und europäische Hauptstadt unser Ziel. Unsere Fahrt führte uns durch Deutschland an Gießen, Köln und Aachen vorbei. Zur belgischen Grenze.  Auf dem Weg gibt es Informationen zu Gambrinus'Reichs. Was den Franzosen der Wein, ist für die Belgier das Bier. Kein Land kennt eine solche Vielfalt unterschiedlicher Biere, die im Geschmack teils sehr gewöhnungsbedürftig sind, aber dennoch werden sie von uns in den nächsten Tagen ausprobiert. Unser Weg führt uns weiter an Lüttich/Liege vorbei nach Brüssel. Bevor wir unser Hotel Crowne Plaza erreichen erhalten wir schon einen Einblick auf das Europaviertel. Wir fahren am Schumanplatz und dem Berlaymont Gebäude (Hauptsitz der Europäischen Kommission) vorbei und sind von den Bauten sehr beeindruckt. Auf den weiteren Weg durch Brüssel sehen wir schon von Weitem den Finanztower. Für uns ein Orientierungspunkt für die nächsten Tage. Gegenüber des Towers befindet sich nicht nur der alte botanische Garten, sondern auch unser Hotel.  Nach dem Bezug der Zimmer lassen wir den Tag bei einem guten Abendessen im Hotel ausklingen.

2. Tag, Freitag, der 19.07.2013 –  Stadtführung in Brüssel (30 km)

9.00 Uhr erwartet uns unsere Stadtführer Arris, der uns Brüssel nahe bringt. Die Stadt, die an der Senne liegt, als „Hauptstadt Europas", als Sitz von Belgiens  Regierung und Parlament, aber auch internationalen Organisationen und Behörden wie die EU und der NATO. Nirgends in Belgien kommen Flamen und Wallonen so eng zusammen wie in  Brüssel. Wir fahren mit dem Bus wichtige Stationen in Brüssel an.  Wir sehen  die Gebäude im Regierungsviertel, das Stadtschloss, den Kunstberg „Mont des Arts" und das Atomium. An der Kathedrale hält unser Bus und wir gehen zu Fuß weiter. Über den Spanienplatz durch die Galerie Saint Hubert, weiter durch die "Fressgasse". Danach führt uns der Stadtführer zum Grand'Place, den jeder Besucher von Brüssel sehen möchte. Der 110 m lange und 68 m breite Platz mit seinen Zunfthäusern ist einer der schönsten der Welt. Nach dem Besuch von  Manneken Pis ebenfalls ein Wahrzeichen von Brüssel endet unsere Stadtführung. Mit  vielen praktischen Tipps ausgerüstet gehen wir auseinander, treffen uns aber am Stand der leckeren Brüsseler Waffeln wieder. Am Nachmittag erkundet jeder nach seinen Wünschen die Stadt. Am Abend treffen wir uns im Hotel und spazieren in die Stadt zum Grote Markt. Unser Abendessen, ein typisches Gericht, wird uns im Restaurant "Roy d'Espagne" serviert. Nach dem guten Essen-flemish stew beef cooked in dark Leffe und eine brussels wafel-genießt jeder von uns noch den Abend bei sommerlichen Temperaturen in der Stadt.

3. Tag, Sonnabend, der 20.07.2013 –Antwerpen Liebfrauen – Kathedrale (112 km)

Unsere Fahrt nach Antwerpen beginnt heute bereits 8.30 Uhr. Was wird uns erwarten ? Antwerpen ist bekannt für den Diamantenhandel, Modetrends, ist Belgiens Tor zur Welt (einer der größten Seehäfen Europas) und natürlich die Stadt für Rubensfreunde. Bei Ankunft auf dem Parkplatz an der Schelde werden wir schon von unseren Stadtführern erwartet. Die Gruppe wird geteilt und geführt werden wir von Sofie und Willy. Mit  viel Begeisterung werden uns die Geschichte und die Gebäude der Stadt vermittelt. Schwerpunkt der Führung sind die Stadtburg an der Schelde, das Vleeshuis(Fleischhalle),der Grote Markt in dessen Mitte Jef Lambeaux 1887 den großen Brabo Brunnen aufstellte. Dargestellt ist Silvius Brabo, wie er die dem Riesen Amtigonus abgeschlagene Hand in die Schelde. Aus dem „Hand te werpen" bezog Antwerpen seinen Namen. Weiter geht es über den Vrijdagmarkt,südlich der Kathedrale zum Haus " De golden Passer", in dem sich die Plantische Druckerei befindet, (1549 von Christopfe Plantin gegründet) sie betrieb 16 Pressen und war damit die größte ihrer Zeit in Europa. Mit der Führung in der Liebfrauen-Kathedrale, in der zwei berühmte Meisterwerke von Peter Paul Rubens herausragen. ( „Die Kreuzaufrichtung" und die „Kreuzabnahme" Beide Gemälde entstanden 1610 und 1614 kurz nach Rubens' Rückkehr aus Italien) endet unsere Stadtführung. Sofie und Willy haben uns ihre Stadt sehr gut vermittelt. Nach der Stadtführung nehmen wir uns "Zeit" für eine Mittagspause. Danach bleiben wir auf den  Spuren von Rubens. Gemeinsam gehen wir über den Grünmarkt zum Rubenshaus.(ca.  15 min). Er hatte es 1610 - ein Jahr nach der Heirat mit  Isabella Brant - gekauft und lebte bis zu seinem Tod 1640 in dem Haus. Die Rubensfreunde konnten individuell das Haus erkunden. Gegen 16.30 Uhr fahren wir zurück nach Brüssel und treffen uns zum Abendessen im Hotel.

4. Tag, Sontag, der 21.07.2013 – Stadtrundgang und Grachtenfahrt in Brügge (199 km)

Wir erleben einen historisch bedeutsamen Tag in Brüssel. Heute ist nicht nur der Nationalfeiertag von Belgien, sondern Philippe wird neuer König. Sein Vater König Albert II wird ihn heute den Posten des Staatschefs übergeben. Eine Glamourparty wie in den Niederladen soll es aber nicht geben. Wir verlassen heute Brüssel und werden vielleicht das Feuerwerk heute Abend erleben.  Auf unserem Programm steht heute Brügge, die schönste Stadt von Flandern.   Dabei geht es auf unserer Fahrt nach Westflandern an Gent vorbei. Unterhaltsam ist die Entdeckung der besonderen Rasse "Kuhschweine" oder Schweinekühe ? Jedenfalls ist es eine  Züchtung mit besonders prallen Muskelpaketen. Gegen 9.50 Uhr treffen  wir auf den Parkplatz  in Brügge ein, wo unser Stadtführer auf uns wartet. Der Gang durch die Gassen der fast vollständig mittelalterlich gebliebenen Innenstadt ist zauberhaft. Dabei sind die Schwerpunkte der Begijnhof, die Liebfrauenkirche mit  der „Madonna von Brügge" von Michelangelo, der Grote Markt mit Belfried und der Burg (war ursprünglich der zentrale Platz von Brügge) mit dem Rathaus und der Heiligblutkapelle. Gegen Mittag  sehen wir uns die Stadt noch einmal bei einer Grachtenrundfahrt an.  Anschließend haben wir noch Freizeit um die bezaubernde Stadt bei schönstem Wetter genießen zu können. 16.00 Uhr geht die Fahrt zurück nach Brüssel und wir sind uns einig. Wenn es eine Stadt in Belgien gibt, die von sich mit Fug und Recht behaupten kann, die Schönste zu sein, dann ist es Brügge. Heute Abend ist kein Abendessen im Hotel geplant. Der Großteil unserer  Gruppe schließt sich Jens und mir an und wir marschieren in die Fressgasse. Im Chez Leon haben wir Plätze reservieren lassen und genießen die hervorragende Küche der Brasserie.

5. Tag, Montag, der 22.07.2013  – Fakultativer Ausflug nach Gent und Mechelen (172 km)

Immer noch bei hohen Temperaturen erleben wir Belgien. Unsere gesamte Gruppe beginnt den fakultativen Ausflug. Für die Kunstliebhaber unter uns ist der Genter Altar (das großartigste Werk der altflämischen Malerei) allein schon eine Reise wert.  Bei Eintreffen in Gent erleben erwarten uns wieder 2 Stadtführer/in. Jedes Jahr findet im Juli in Gent das größte belgische Volksfest statt. Wir erleben, dass die Innenstadt für den Verkehr gesperrt ist und viele Bühnen in der Innenstadt uns die Sicht auf die historischen Bauten teilweise versperrt. Was wir beim Stadtrundgang bemerkten, die Stadt ist nicht mit Brügge zu vergleichen. Brügge ist herausgeputzter, ordentlicher, in Gent wo die Flüsse Schelde und Leie zusammenfließen geht es lebendiger zu. Dafür sorgen auch die 26 000 Studenten in der Stadt. Zur Stadtführung gehört eine der herausragendsten Sehenswürdigkeiten, die Sint-Baafskathedraal mit dem Genter Altar. Der Altar gehört zu den großartigsten Werken der altflämischen Malerei. Die Tafeln sollen von Hubert van Eyck um  1420 begonnen und von seinem Bruder Jan van Eyck um 1432 vollendet worden sein.  Einige von uns besuchen das Original des Altars im Anschluss der Stadtführung. Etwas Freizeit bleibt noch um die Stadt individuell zu erkunden. Danach geht es weiter nach Mechelen. Hier erleben wir die höchsten Temperaturen auf unserer Reise. 36 Grad halten uns nicht ab die Stadtführung der besonderen Art zu erleben. Die große Vergangenheit als Hauptstadt der spanischen Niederlande hat in der ganzen Stadt Spuren hinterlassen. Hier erwarten uns Kaiser Karl der V. und Margarethe von Oesterreich. Zwei historische  Persönlichkeiten vermitteln uns ihre Geschichte in der Stadt. Abwechslung brachte die Bierverkostung des besonderen und nur in Mechelen erhältlichen Biers. Eine Spezialität ist  z.B. der Mondlöscher. Beim Biertrinken  und den Gesprächen vergeht die Zeit schnell  und unser Busfahrer muss  auf uns warten. Aber rechtlustig und gut gelaunt geht es nach Brüssel zurück. Der letzte Abend in der Hauptstadt. Die Koffer müssen noch gepackt werden. Morgen geht es zu den Wallonen.

6. Tag, Dienstag, der 23.07.2013  – Wasserschloss– Grotte Han–Sur–Lesse –Namur (198 km)

Heute geht es zu den Wallonen. Eine Überraschung haben wir geplant. Unser Zeitplan lässt es zu, dass wir  Waterloo einplanen und den ca. 1h von Brüssel entfernten Ort aufsuchten.  Ein Teil der Gruppe wollte schon den Hügel  erklimmen und auch das Panoramabild sehen. Eine reichliche Stunde nehmen wir uns Zeit, den historischen Ort zu erkunden. Es war der 18. Juni 1815 an dem die Armeen von Napoleon von den Alliierten (Engländer, Preußen u. Holländer) geschlagen wurden. In Waterloo entschied sich nicht nur das Schicksal Frankreichs, sondern auch die Zukunft Europas. Es ist schon ein besonderer Moment am Löwenhügel zu stehen. Jetzt geht es aber weiter im Programm. Vorgesehen ist der Besuch des Wasserschlosses Lavaux -Stainte -Anne das im 14/15. Jahrhundert erbaut. Das Wasserschloss ist nicht nur schön anzusehen, sondern hat auch einen Lehrpfad auf dem Pflanzen und Tiere der Ardennen vorgestellt werden. Bei Sonnenschein lassen wir uns ausreichend Zeit und planen unsere Mittagspause ein bevor es weiter geht nach Han-suer-Lesse, dem Ardennenort mit einer der größten Tropfsteinhöhlen Europas.  Unser Zeitplan  ist bestens und es geht ohne großen Aufenthalt mit der Straßenbahn von 1930 zum Grotteneingang. Wir erleben eine Führung von ca 2 Stunden. Beeindruckend ist nicht nur die Größe der unterschiedlichen Stalagmiten- und Stalaktitensäle, sondern auch die Präsentation des  Licht-und Tonschauspiels im Waffensaal bzw. auch der Kanonenschuss am Ende der Führung. Nach einem Fußweg von ca. 20 min treffen wir uns wieder am Bus. Unsere Weiterfahrt bietet einen schönen Blick auf die Ardennen bevor wir dann ins Maastal fahren um unser Hotel IBIS  in Namur zubeziehen. Das Abendessen nehmen wir im  Restaurant Lex Tanneurs ein. Hier werden wir ebenfalls mit einer hervorragenden Küche verwöhnt. Das Menü für heute Abend sieht vor: Zanderfilet mit Kerbelsahnesauce,Schweinefilet in traditioneller Senfsoße und zum Abschluss Birnenscheiben mit Mandelcreme im Teigmantel. Das richtige Essen für Genießer.

7. Tag, Mittwoch der 29.05.2013–Annevoie–Abtei Maredsous  (61 km)

Der Urlaub geht so langsam zu Ende. Aber unser Programm für heute hat vieles zu bieten. Bei bedecktem Himmel fahren wir das Maastal entlang um zu den Schlossgärten von Annevoie mit den Wasserspielen zu gelangen. Die im 18.Jahrhundert angelegten Gärten. Das Besondere ist, dass das Wasser seit mehr als 250 Jahren auf ganz natürlicher Weise, ohne Einsatz von Maschinen nur durch naturgegebene Niveauunterschiede fließt. Mit einem Plan ausgerüstet nehmen wir uns 1,5 Stunden Zeit die Gärten von Annevoie, die zu den bedeutenden Kulturgütern Walloniens gehören, zu bewundern. Weiter fahren wir zur Benediktinerabtei Maredsous. Wir wurden in deutscher Sprache begrüßt. Das vereinfacht vieles, allerdings wurde unser Wissen in der Kirchengeschichte abgefragt und geprüft. Nicht ganz einfach für uns aber sehr unterhaltsam. Es hat Spaß gemacht auf diese Weise das erst im 19. Jahrhundert angelegte Kloster kennenzulernen, in dem noch heute Mönche leben. Europaweit bekannt ist das Kloster für seine Produktion von Käse und Bier. Wir haben Mittagspause und eine Käse- und Bierverkostung, zu der wir auch noch etwas Klosterbrot probieren.  Am Nachmittag ist noch Zeit Namur kennen zulernen. Die Festungsstadt, Hauptstadt der Provinz und der Region Wallonien. Ein würdiger Abschluss unserer Reise.

8. Tag, Donnerstag, der 30.05.2013 – Rückreise nach Deutschland (800 km)

08.00 Uhr stehen wir alle mit gepackten Koffern vor dem Bus. Schnell sind die Koffer verstaut und wir beginnen unsere Rückreise an Liege vorbei wieder nach Deutschland und dann unsere gewohnte Strecke. Wie üblich planen wir aller 2 Stunden unsere Pausen und sind 19.00 Uhr wieder in Dresden angekommen, wo auch die noch verbleibenden Gäste von den Transferfahrzeugen nach Hause gebracht werden. Jetzt geht die Reise in wirklich zu Ende.  
Ich möchte die Gelegenheit nutzen mich noch einmal bei allen Reisegästen zu bedanken aber auch bei unserem Chauffeur Jens . Ich wünsche Ihnen alles Gute und verbleibe mit den besten Wünschen für Sie, Ihre Gisela Gerlach

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