Reisebericht: Rundreise Belgien für Genießer

12.06. – 19.06.2015, 8 Tage Rundreise: Namur – Ardennen – Waterloo – Leuven – Mechelen – Antwerpen – Brüssel


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Zwischen Nordsee und Ardennen leben die Flamen und Wallonen, die sich vor etwas mehr als 170 Jahre zum Königreich Belgien zusammengefunden haben -und allen Unkenrufen zum Trotz will die Mehrheit der Belgier daran wohl auch nichts ändern. Unsere Gruppe wi
Ein Reisebericht von
Gisela Gerlach
Gisela Gerlach

1. Tag, Anreise nach Brüssel,834 km

Am Freitag (12.06.2015) 6.00 Uhr beginnt unsere Reise in Dresden. Unser Busfahrer ist noch Günther vom Unternehmen Auerbach. Der uns bis Chemnitz chauffiert. Er nimmt uns die Koffer ab und verstaut sie in unserem Reisebus. In Chemnitz stiegen nicht nur ein Teil der Reisegäste, sondern auch Holger Grentschel, unser Chauffeur für die nächsten Tage in unseren Bus ein. Weiter geht unsere Fahrt. Bis Reinhardshain (nahe Gießen) nahmen wir noch Gäste auf. Wir sind eine kleine Gruppe, 23 Gäste wollten Belgien erkunden. Dabei ist Brüssel die belgische und europäische Hauptstadt unser Ziel für heute.
Unsere Fahrt führte uns durch Deutschland an Gießen, Köln und Aachen vorbei. Auf den Weg nach Belgien entschieden wir uns für die Strecke die uns ein Stück durch die Niederlande führte. Anlass zur Geschichte beider Lände zu informieren.
Nun aber weiter nach Belgien, auf den Weg gibt es Informationen zu Gambrinus'Reichs. Was den Franzosen der Wein, ist für die Belgier das Bier. Kein Land kennt eine solche Vielfalt unterschiedlicher Biere, die im Geschmack teils sehr gewöhnungsbedürftig sind, aber dennoch werden sie von uns in den nächsten Tagen ausprobiert. Unser Weg führt uns weiter an Leuven vorbei nach Brüssel. Gegen 18.00 Uhr erreichen wir unser Hotel Thon Hotel . Nach dem Bezug der Zimmer lassen wir den Tag bei einem guten Abendessen ausklingen.
Dazu werden wir im Bosten Steakhouse Restaurant erwartet.

2. Tag, Sonnabend, der 13.06.2015 –  Stadtführung in Brüssel, 26 km

9.00 Uhr erwartet uns unsere Stadtführer Achiel Boeykens, er bringt uns Brüssel nahe. Die Stadt, die an der Senne liegt, als „Hauptstadt Europas", als Sitz von Belgiens  Regierung und Parlament, aber auch internationalen Organisationen und Behörden wie die EU und der NATO.
Nirgends in Belgien kommen Flamen und Wallonen so eng zusammen wie in  Brüssel.
Wir fahren mit dem Bus wichtige Stationen in Brüssel an.  Wir sehen das Atomium,  die Gebäude im Regierungsviertel, das Stadtschloss, den Kunstberg „Mont des Arts" und auch das Europaviertel.
An der Kathedrale hält unser Bus und wir gehen zu Fuß weiter. Es geht durch die Galerie zum Grand'Place, den jeder Besucher von Brüssel sehen möchte. Der 110 m lange und 68 m breite Platz mit seinen Zunfthäusern ist einer der schönsten der Welt und ein besonderes Ereignis in unserer Reise.
Weiter führt uns unser Weg natürlich zu Manneken Pis ebenfalls ein Wahrzeichen von Brüssel.
Nach der Stadtführung haben wir Freizeit und jeder kann die Stadt  nach seinen Wünschen erkunden.
Unser Programm für heute hat noch etwas zu bieten. Wir spazieren vom Hotel zum Grand'Place um im „Roy d'Espagne" typisch flemish stew beef und die typische belgischeWaffel zu essen.

3. Tag, Sonntag, der 14.06.2015 –Antwerpen Liebfrauen – Kathedrale,122 km

Unsere Fahrt nach Antwerpen beginnt heute bereits 8.30 Uhr wir fahren ca. 50 km.
Was wird uns erwarten. Antwerpen ist bekannt für den Diamantenhandel, Modetrends, ist Belgiens Tor zur Welt (ist nach Rotterdam der zweitgrößte Seehafen Europas) und natürlich die Stadt für Rubens-Freunde.
Bei Ankunft auf dem Parkplatz an der Schelde werden wir schon von  unserem  Stadtführer Fred  erwartet. Wir fahren als erstes mit dem Bus entlang der Ringstraße und haben somit die Gelegenheit den Hauptbahnhof (Centraal Station) von Antwerpen zu sehen. Welch ein Gebäude, er gleicht eher einem Palast mit Kuppel und imponierender Treppe. Dem Kopfbahnhof ist ein unterirdischer Durchgangsbahnhof für Hochgeschwindigkeitszüge hinzugekommen. Danach geht es zurück an die Schelde und wir gehen zu Fuß durch die Altstadt.
Mit viel Begeisterung und Temperament werden uns die Geschichte und die Gebäude der Stadt vermittelt.
Es geht zum Druckereimuseum Plantin-Moretus. Weiter geht es zum Freitagmarkt, zur Liebfrauen-Kathedrale und weiter zum Grote Markt, in dessen Mitte Jef Lambeaux 1887 den großen Brabo Brunnen aufstellte. Dargestellt ist Silvius Brabo, wie er die dem Riesen Amtigonus abgeschlagene Hand in die Schelde. Aus dem „Hand te werpen" bezog Antwerpen der Legende nach seinen Namen.
Nach einer Mittagspause treffen wir uns wieder an der Kathedrale. Beim Besuch des Gotteshauses  ragen zwei berühmte Meisterwerke von Peter Paul Rubens herraus.  „Die Kreuzaufrichtung" und die „Kreuzabnahme" Beide Gemälde entstanden 1610 und 1614 kurz nach Rubens' Rückkehr aus Italien.
Nach dem Besuch der Kathedrale bleiben wir auf  den Spuren von Rubens.
Gemeinsam machen wir uns auf den Weg zum Rubenshaus (ca. 15 min). Er hatte es 1610 - ein Jahr nach der Heirat mit Isabella Brant - gekauft und lebte bis zu seinem Tod 1640 in dem Haus. Die Rubens-Freunde konnten individuell das Haus erkunden.
Danach blieb noch  Zeit, das jeder Antwerpen auf seine Weise genieße konnte, bevor wir uns 16.30 Uhr zur Rückfahrt an der Schelde trafen und es wieder nach Brüssel ging.

4. Tag, Montag, der 15.06.2015 – Stadtrundgang und Grachtenfahrt in Brügge,199 km

Heute geht es zeitig los,
8.00 Uhr starten wir schon um rechtzeitig in Brügge zu sein.
Dabei geht es auf unserer Fahrt nach Westflandern an Gent vorbei. Die Stadt ist Programm für den morgigen Tag. Heute wollen wir so viel Zeit wie möglich in Brügge der Hauptstadt Westflanders verbringen.
Gegen 9.30 Uhr treffen  wir auf den Parkplatz ein, wo unsere Stadtführerin Grete  auf uns warten.
Der Gang durch die Gassen der fast vollständig mittelalterlich gebliebenen Innenstadt ist zauberhaft. Dabei sind die Schwerpunkte der Begijnhof, die Liebfrauenkirche mit  der „Madonna von Brügge" von Michelangelo, der Grote Markt mit Belfried und der Burg (war ursprünglich der zentrale Platz von Brügge) mit dem Rathaus und der Heiligblutkapelle.
Gegen Mittag  sehen wir uns die Stadt noch einmal bei einer Grachtenrundfahrt an..  Anschließend haben wir noch Freizeit um die Stadt individuell zu erkunden.
16.30 Uhr geht die Fahrt zurück nach Brüssel und wir sind uns einig. wenn es eine Stadt in Belgien gibt, die von sich mit Fug und Recht behaupten kann, die Schönste zu sein, dann ist es Brügge.

5. Tag, Dienstag, der 16.06.2015 – Fakultativer Ausflug nach Gent und Mechelen,172 km

An unserem fakultativen Ausflug nehmen fast alle Gäste teil.
Für die Kunstliebhaber unter uns ist der Genter Altar (das großartigste Werk der altflämischen Malerei) allein schon eine Reise wert.  Unser Stadtführer  Patrick erwartet uns an der St.Jakobskirche  und wir starten gleich mit unserem Rundgang. Patrick macht uns auf die alten Steinhäuser aufmerksam. Aus welchem Jahrhundert ? Natürlich aus dem 13. Jahrhundert. Was wir beim Stadtrundgang bemerkten, die Stadt ist nicht mit Brügge zu vergleichen. Brügge ist herausgeputzter, ordentlicher, in Gent wo die Flüsse Schelde und Leie zusammenfließen geht es lebendiger zu. Dafür sorgen auch die Studenten in der Stadt.
Zur Stadtführung gehört natürlich auch die Sint-Baafskathedraal mit dem Genter Altar.
Der Altar gehört zu den großartigsten Werken der altflämischen Malerei. Die Tafeln sollen von Hubert van Eyck um  1420 begonnen und von seinem Bruder Jan van Eyck um 1432 vollendet worden sein. Mit der Besichtigung des Altars endet unsere Stadtführung und bevor wir die Stadt verlassen gönnen wir uns noch etwas Zeit für eine Mittagspause.Noch etwas Freizeit, die viele Gäste bei einem Kaffee und Sonnenschein auf dem Markt
Verbrachten.
Danach geht es weiter nach Mechelen.
Die große Vergangenheit als Hauptstadt der spanischen Niederlande hat in der ganzen Stadt Spuren hinterlassen. Hier erwarten uns Margarethe von Österreich. Siewar von 1507 bis 1530 Statthalterin der Habsburgischen Niederlande.Neben den unterschiedlichen Plätzen der Stadt erzählte sie uns allerhand über ihr Leben.
Abwechslung brachte die Bierverkostung des besonderen und nur in Mechelen erhältlichen Bier. Eine Spezialität ist z.B der Mondlöscher. Beim Biertrinken  und den Gesprächen vergeht dann auch schnell die Zeit und unser Busfahrer musste etwas auf uns warten. Aber rechtlustig und gutgelaunt ging es nach Brüssel zurück. Der letzte Abend in der Hauptstadt. Die Koffer müssen noch gepackt werden. Morgen geht es zu den Wallonen.

6. Tag, Mittwoch, der 17.06.2015 – Wasserschloss– Grotte Han–Sur–Lesse –Namur,193 km

Eine Überraschung haben wir für heute geplant. Das Bedauern einiger Gäste -Waterloo- nicht Bestandteil der Reise ist, wollten wir ändern. Unser Zeitplan lies es zu, dass wir einen Umweg einplanten und den ca. 15 km von Brüssel entfernten Ort aufsuchten. Die Freude war groß. Denn wer  möchte nicht gern einmal am  Löwenhügel stehen. Dieses Jahr sehen wir die Vorbereitung zum 200 jährigen Jubiläum dieser Schlacht. Es war der 18. Juni 1815 an dem die Armeen von Napoleon von den Alliierten (Engländer, Preußen u. Holländer) geschlagen wurden. In Waterloo entschied sich nicht nur das Schicksal Frankreichs sondern auch die Zukunft Europas. Es ist schon ein besonderer Moment am Löwenhügel zu stehen. Herr Pötzsch, der eigentlich an dem Ereignis am Wochenende  dabei sein wollte hat sich bereits gestern am Löwenhügel aufgehalten und kann uns so mache Besonderheit erzählen. An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön. Nicht ganz eine Stunde nahmen wir uns Zeit den historischen Ort zu erkunden. Danach geht es aber weiter.  Vorgesehen ist der Besuch des Wasserschlosses Lavaux -Stainte -Anne das im 14/15. Jahrhundert erbaut. Das Wasserschloss ist nicht nur schön anzusehen sondern hat auch einen Lehrpfad auf dem Pflanzen und Tiere der Ardennen vorgestellt werden. Bei Sonnenschein lassen wir uns ausreichend Zeit und planen unsere Mittagspause ein, bevor es weiter geht nach Han-suer-Less, dem Ardennenort mit einer der größten Tropfsteinhöhlen Europas.  Unser Timing ist bestens und es geht ohne großen Aufenthalt mit der Straßenbahn von 1930 zum Grotteneingang und wir erleben eine Führung von ca. 1Stunde. Beeindruckend ist nicht nur die Größe der unterschiedlichen

Stalagniten und Stalagtitensäle

sondern auch die Präsentation eines Konzerts bzw. auch der Kanonenschuß am Ende der Führung. Nach einem Fußweg von ca. 15 min treffen wir uns wieder am Bus.
Unsere Weiterfahrt bietet einen schönen Blick auf die Ardennen bevor wir dann ins Maastal fahren um unser Hotel in Namur zu beziehen.
Zum Abendessen sind wir bei den "Gerbern" im Restaurant  Les Tanneurs" und genießen eine gute französische Küche.

7. Tag, Donnerstag, der 18.06.2015 –Annevoie–Abtei Maredsous,65 km

Der Urlaub geht so langsam zu Ende. Aber unser Programm für heute hat vieles zu bieten.
Wir fahren das Maastal entlang um zu den Schlossgärten von Annevoie mit den Wasserspielen zu gelangen. Die im 18.Jahrhundert angelegten Gärten. Das besondere ist, dass das Wasser seit mehr als 250 Jahren auf ganz natürlicher Weise, ohne Einsatz von Maschinen nur durch naturgegebene Niveauunterschiede fließt.
Wir haben eine deutsche Führung und erfahren auch einiges zu den Besitzverhältnissen des Gartens. Rund 1,5 Stunden haben wir  Zeit die Gärten von Annevoie, die zu den bedeutenden Kulturgütern Walloniens gehören zu bewundern.
Weiter fahren wir zur

Benediktinerabtei Maredsous.

Wir haben eine Führung und deutsch und was für eine. Herr Mattelart prüft unser Wissen in der Kirchengeschichte Nicht ganz einfach für uns aber sehr unterhaltsam. Es hat Spaß gemacht auf diese Weise das erst im 19. Jahrhundert angelegte Kloster kennenzulernen in dem noch heute Mönche leben. Europaweit bekannt ist das Kloster für seine Produktion von Käse und Bier. Wir haben Mittagspause und eine Käse und Bierverkostung zu der wir auch noch etwas Klosterbrot probieren.
Nach der Stärkung fahren wir zurück nach Namur. Der Nachmittag bleibt um die Stadt zu erkunden.

8. Tag, Freitag, der 19.06.2015 - Rückreise nach Deutschland,782 km

8.00 Uhr stehen wir alle mit gepackten Koffern vor dem Bus. Schnell sind die Koffer verstaut und wir beginnen unsere Rückreise an Liege vorbei wieder nach Deutschland und dann unsere gewohnte Strecke. Wie üblich planen wir aller 2 Stunden unsere Pausen und sind dann
pünktlich 19.00 Uhr wieder in Dresden angekommen wo auch die letzten Gäste von den Trasferfahrzeuge nach Hause gebracht werden.
Jetzt ist unsere Reise wirklich zu Ende.Ich möchte die Gelegenheit nutzen mich noch einmal bei allen Reisegästen zu bedanken aber auch bei unserem Busfahrer Holger. Ich wünsche Ihnen alles Gute und verbleibe mit den besten und "süßen"  Wünschen für Sie, Ihre Gisela Gerlach

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Hallo Frau Gerlach,
Sie sind ja eine Foto-Künsterin! Sehr schöne Bilder!
Beste Grüße Eveline Köck

Eveline Köck
20.07.2015