Reisebericht: Städtereise in Belgien

17.10. – 22.10.2019, 6 Tage Rundreise zu den schönsten Städten Belgiens: Sint Niklaas in Ost–Flandern – Brüssel – Antwerpen – Gent – Ostende – Brügge


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Städtereise Belgien - da kommen uns neben der Hauptstadt Brüssel vor allem Antwerpen, Gent und Brügge in den Kopf. Und genau um diese Städte soll es bei dieser Städtereise gehen. Diese Städte wollen wir erkunden.
Ein Reisebericht von
Hartwig Köllner
Hartwig Köllner

Aalst – wir kommen

Donnerstag, 17. Oktober 2019
Am frühen Morgen starteten wir planmäßig am Flughafen Dresden. Nach Zwischenhalten in Chemnitz, Jena und Weimar ging es vorbei an Eisenach, Gießen und Köln in Richtung Brüssel. Wir waren gut vorangekommen, aber der Autobahnring um Brüssel war mit einem Megastau von mehr als 45 Minuten keine gute Begrüßung. Mehr als 300 000 Pendler soll Brüssel aufweisen - da ist es kein Wunder, dass trotz eines umfangreichen Nahverkehrsnetzes der Stau vorprogrammiert ist.Trotzdem sind wir Dank der vorausschauenden und souveränen Fahrweise unseres Busfahrers Falk am Abend gut und wohlbehalten im Best Western Premium Hotel in Aalst angekommen.
Es erwartete uns ein vorzügliches dreigängiges Abendmenü: als Vorspeise gab es Rostbratenstreifen vom Rind und als Hauptgericht Truthahnbraten mit Butterbohnen, Schalotten sowie ein Gratin aus Süßkartoffeln. Den Abschluss bildete ein leckerer Nachtisch mit einer roter Früchtecreme und einem Haselnusscrumble.

Brüssel – Atomium und mehr...


Freitag, 18. Oktober 2019
Am nächsten Tag war ganztägig Brüssel unser Reiseziel. Unsere erste Station war das Atomium in Brüssel. Dieses anlässlich der Weltausstellung 1958 errichtete Monument eines 165millionenfach vegrößerten Eisenatoms war nach einem Regenschauer ein wunderbarer Anblick. Das Atomium erstrahlte, da bei der kürzlichen Restaurierung die ursprünglichen Aluminiumplatten durch Edelstahlplatten ersetzt wurden. Diese müssen nun aber wegen der Luftverschmutzung regelmäßig von Hand geputzt werden. Und dies war erst vor wenigen Wochen geschehen, wie uns unser Stadtführer, den wir am Atomium nach einem ausführlichen Fotostopp an Bord nahmen, erklärte.Wir fuhren vorbei an dem in einem großen Park liegenden königlichen Schloss in die Innenstadt. Hier war unser erstes Ziel das EU-Viertel. Da zur gleichen Zeit die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union in Brüssel tagten, war es nicht leicht, durch das Viertel zu fahren. Wir konnten leider nicht alle vorgesehenen Sehenswürdigkeiten im EU-Viertel aus der Nähe betrachten. Mehr Glück hatten wir bei der Besichtigung des Stadtpalastes des Königs in der Oberstadt und bei unserem Stadtrundgang durch Brüssel.
Gestartet sind wir zu Fuß an der St. Michael Kathedrale und durch die Galerie St. Hubert mit seinen attraktiven Geschäften und der Chocolaterie Neuhaus. Am Großen Markt gab unser Stadtführer umfassende Erläuterungen zum Rathaus und den Zunfthäusern. Er hatte auch zu vielen Gebäuden eine kleine Geschichte parat.
Anschließend ging es weiter zu Manneken Pis. In einem wunderbaren herbstlichen Blumenschmuck präsentierte sich der kleine Mann wie stets wohl gekleidet den Besuchern aus vielen Ländern. Weiter ging es durch die Altstadt zur Börse. Hier endete der Rundgang mit unserem Stadtführer. Für den Nachmittag gab er uns allerhand Tipps und Hinweise, z. B. zu empfehlenswerten Frittenläden, schmackhaften Waffeln und einem guten Kaffee. Attraktion des Nachmittags war ein Besuch in der Chocolaterie Planete Chocolat mit Vorführung der Pralinenherstellung. Wir folgten aufmerksam den mit französischem Charme vorgetragenen Ausführungen des Chocolatiers. Eine unserer Reiseteilnehmerinnen konnte sogar bei der Herstellung von Pralinen selbst mit Hand anlegen. Und gekostet und gekauft haben wir natürlich auch reichlich. Anschließend fuhren wir zurück nach Aalst, wo uns wieder ein schmackhaftes Drei-Gang-Menü erwartete: Brokkolicremesuppe, Kassler mit im Ofen gebackenen Rösti und anschließend ein Zitronenmousse mit Vanillebiskuit

Antwerpen – die Stadt Rubens


Sonnabend, 19. Oktober 2019
Am nächsten Tag ging es frühzeitig nach Antwerpen. Am Hafen angekommen, erwarteten uns der herrliche Anblick eines argentinischen Dreimasters und natürlich unsere beiden Stadtführerinnen. Die Gruppe trennte sich, aber es war klar, dass wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten bei beiden Gruppen erleben konnten. Wir sahen zuerst die Skulptur des Langen Wapper, einer stadtbekannten Persönlichkeit, am Het Steen. Danach ging es weiter zum Vleeshuis, wo wir einen kurzen Blick in das heute dort eingerichtete Musikinstrumentenmuseum werfen konnten. Wer Interesse hat, bekommt hier auch Informationen zur Glockenspielkunst in Belgien und der Herstellung von Glocken. Danach ging es über den höchsten Punkt von Antwerpen, den Koalberg mit 13 m über NN, zum Großen Markt. Mittelpunkt ist das Brabodenkmal mit dem handwerfenden Riesen Silvio Brabo auf der Spitze. Aber auch das durch die derzeit stattfindende Sanierung nur schemenhaft erfassbare Rathaus (Stadthuis) und die Zunft- und Gildehäuser am Großen Markt beindruckten alle. Weiter ging es durch die Altstadt, vorbei an der St. Carolus - Borromeuskirche, zum Groenplatz. Mittelpunkt dieses Platzes ist das Rubensdenkmal. Von diesem Platz hat man aber auch einen herrlichen Blick zur Liebfrauenkathedrale - leider verdecken auch bei der Kathedrale Gerüste das Bauwerk. Auf dem Weg zur Kathedrale gingen wir durch die kleinste Gasse Antwerpens und bestaunten vor der Kathedrale die Skulptur von Nello & Patrache.
Einen guten Überblick gaben uns unsere Stadtführerinnen in der Liebfrauenkathedrale. Neben dem Altar der Heiligen Jungfrau Maria waren natürlich die Bilder von Rubens, insbesondere die Kreuzaufrichtung und die Kreuzabnahme, für uns sehr interessant. Aber auch die in der Kirche ausgestellte moderne Kunst, wie der Kreuzträger von Fabré, beeindruckten uns.
Nachdem wir uns noch in der Kathedrale umgesehen hatten, ging es mit unserem Reiseleiter Hartwig weiter zum Rubenshuis, dem langjährigen Wohn- und Schaffensort des flämischen Malers Peter Paul Rubens. Dieses Haus kann auf Grund seiner beengten Verhältnisse nur in kleinen Gruppen betreten werden. Mit den Ausführungen unseres Reiseleiters sowie ausliegenden Informationsmappen konnten wir uns einen sehr guten Eindruck vom Leben und Schaffen Rubens verschaffen. Wir nahmen uns Zeit, alles ausgiebig zu betrachten.
Grandios der Malsaal mit den Gemälden Rubens und seiner Zeitgenossen.
Besonders beeindruckend auch der kürzlich rekonstruierte Portikus mit Gartenanlage. Anschließend lud uns unser Reiseleiter ein, einen kleinen Gang durch das Diamantviertel zu machen und danach die „Kathedrale der Eisenbahn", das Gebäude der Zentralstation von Antwerpen, zu besichtigen.
Natürlich braucht man in einer so interessanten Stadt auch noch Zeit für individuelle Besichtigungen Die hatten wir und konnten so unser Bild von Antwerpen abrunden.
Mit vielfältigen Eindrücken kehrten wir zurück zu unserem Bus. Einige nutzen vorher die Gelegenheit, das vor Anker liegende argentinische Segelschulschiff an Bord zu besichtigen. Nach unserer Rückkehr in´s Hotel erwartete uns Carpaccio vom magerem Kalbfleisch sowie Hühnerbrust mit Kartoffeln Parisienne, anschließend gab es Karamelköpfli.

Gent und der Genter Altar


Sonntag, 20. Oktober 2019
Am heutigen Tag standen als Reiseziel Gent und am Nachmittag Ostende auf der Tagesordnung.
Vorher unternahmen wir jedoch mit unserem Reiseleiter Hartwig noch einen kleinen Stadtrundgang durch das Zentrum von Aalst. Aalst trägt den Spitznamen „Zwiebelstadt" wegen seiner traditionellen Zwiebelzucht. Aalst ist aber auch eine Karnevalsstadt. Wir machten deshalb zuerst an der Skulptur eines Karnevalisten Halt. Anschließend ging es weiter zum Großen Markt, wo wir uns das Gebäude der „Börse von Amsterdam", dem ältesten Rathaus Belgiens mit Belfried und das Stadthuis ansahen. Im Zentrum des Marktes ist ein Denkmal für den Buchdrucker Dirk Martens, der Thomas Morus „Utopia" druckte, nicht zu übersehen. Kurz vor dem sonntäglichen Gottesdienst statteten wir der St. Martinus-Kirche einen Besuch ab. Hier ist neben vielen attraktiven Altären insbesondere ein Bild von Rubens interessant, dass die Brauer gestiftet hatten. Es sollte gegen die Pest helfen.
Unser anschließender Ausflug führte uns nach Gent. Unser Stadtführer erwartete uns. Bevor wir zu unserem Stadtrundgang starteten, war für viele ein sonntäglicher Trödelmarkt interessant und es wurden einige Dinge gekauft.
Erste Station war der Vrijdagmarkt (Freitagsmarkt) mit dem zentralen Denkmal des Anführers des Genter Aufstandes Jacob van Artevelde und den markanten Gebäuden der ersten Krankenversicherung und dem sozialdemokratischen Parteihaus. Wir querten die Grachten der Leie, sahen die Burg Grafenstein, das Gebäude des Fischmarktes, das Designmuseum und selbstverständlich die beiden Ufer der Leie - Korenlei und Graslei mit den markanten Lager- und Zunfthäusern. Anschließend ging es weiter in Richtung der St. Bavo Kathedrale mit dem Genter Altar. Auf dem Weg dahin gab es Zwischenstopps an der modernen Stadthalle, am Belfried und am Stadthuis.
Da unser Stadtführer ein sehr guter Kenner des Genter Altars war, hat er uns ausführlich zum Aufbau und Inhalt des Genter Altars informiert. Anschließend konnten wir einen kleinen Blick auf das Originalgemälde mit den derzeit laufenden Restaurierungsarbeiten werfen. Ein kurzer Abstecher führte uns zu dem hinter der St. Bavo-Kathedrale liegenden Denkmal für die Maler des Genter Alters, die Gebrüder van Eyck.
Am Nachmittag ging es dann weiter nach Ostende. Diese an der Nordsee gelegene Stadt mit etwa 70.000 Einwohnern beeindruckt durch ihre breite Uferpromenade, den herrlichen Strand mit Mole und Hafeneinfahrt. Gern hätten wir den Aufenthalt in Ostende noch etwas ausgedehnt, aber die Zeit drängte und ein umfangreiches Abendessen erwartete uns:
Blumenkohlrahmsuppe, Schnitzel mit Pfeffersauce und ein Cappuccinotörtchen.

Brügge und seine Grachten



Montag, 21. Oktober 2019
Heute war die Stadt Brügge unser Ziel. Mit anfangs einem und später einem zweiten Stadtführer besichtigten wir zuerst den Beginenhof mit Kirche und der Statue der Heiligen Elisabeth von Thüringen über dem Eingang. Weiter ging es dann an den Grachten vorbei zum Burgplatz. Hier beeindruckten die Gebäude von Freiamt, Justizpalast, Heilig-Blut-Kirche und dem Rathaus aus dem 14. Jahrhundert. Auch hier hatte unser Stadtführer allerhand detailliertes Wissen und kleine Anekdoten bereit. Endpunkt unserer Stadtführung war der Markt mit seinen markanten Gebäuden. Dominiert wird dieser Platz vom 83 m hohen Belfried, den man mit 366 Stufen auch ersteigen kann. Weitere imposante Gebäude mit viel Historie rahmen den Platz ein. Eine hervorragende Aussicht hat man im Gebäude der Touristinformation aus dem ersten Stock - hierwird das berühmte Bier Duval ausgeschenkt. Aber auch der Kaffee mit Ausblick ist hier nicht zu verachten.

Unseren Brügge–Besuch rundeten wir mit einer zünftigen Grachtenfahrt ab.



Wo wir vorher zu Fuß entlang gegangen waren, konnten wir die Stadt und die markanten Gebäude nun vom Wasser aus betrachten. Unser Boot wurde oft von den Wappentieren von Brügge, den Schwänen, begleitet. Wendepunkt war eine Gracht im ehemaligen Hanseviertel, wo auch ein Denkmal für die Gebrüder van Eyck an deren Wirken in Brügge erinnert. Danach bummelten viele noch durch die wunderbare Stadt, besuchten die Liebfrauenkirche mit dem Altar "Madonna mit Kind" von Michelangelo oder genossen Belgische Pralinen mit einem wohlschmeckenden Kaffee.
Am Abend ging es zurück nach Aalst, wo uns als Abschiedsessen ein köstliches 3- Gänge Menü: Lachsmousse, Schweinerückenfilet vom Sauvorette-Schwein und ein Pralinendessert erwartete.
Dienstag, 22. Oktober 2019
Trotz erneutem Stau und Unfall im Großraum Brüssel hat uns unser Fahrer Falk gut und wohlbehalten wieder bis an unsere Ausgangsorte gebracht.
Wir bedanken uns bei unserem Fahrer für die stets gute und sichere Fahrt.
Hartwig Köllner Dresden
Reiseleiter

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