Reisebericht: Radreise Belgien – Durch die Schatzkammer Flandern

28.07. – 04.08.2013, 8 Tage Rundreise Brüssel – Gent – Brügge – Nordsee – Burgenrundfahrt – Ypern (245 Radkilometer)


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Lesen Sie hier von unsere Radreise durch das schöne Flandern. Neben 6 geführten Radtouren über Wiesen, durch Wälder und am Meer entlang, besichtigten wir auch Kulturstädte wie Brüssel, Brügge und Ypern.
Ein Reisebericht von
Madlen Häschel
Madlen Häschel

1.Tag: Anreise nach Hasselt

Der diesjährige Sommerurlaub sollte für die Gäste unserer 12-köpfigen Reisegruppe verbunden sein mit Aktivität, Kultur und Natur. All das bot unsere 8-tägige Radreise in die Schatzkammer Flanderns. So brachen wir an diesem Sonntagmorgen zeitig auf, um die lange Anreise bis nach Belgien anzutreten. Bei jedem Zustieg wurden die mitgebrachten Fahrräder auf den Eberhardt-Radanhänger verladen. Einige Gäste nutzten auch die Möglichkeit ein Leihfahrrad von Eberhardt TRAVEL zu mieten. In Köln traf unsere Radreiseleiterin Sandra auf unsere Gruppe, die uns die nächsten Tage durch Ihr Lieblingsreiseland führen sollte. Um 18 Uhr erreichten wir Hasselt, wo wir noch einen kleinen Stadtbummel unternahmen und ein leckeres Abendessen genossen.

2.Tag: Brüssel und Radtour um Gent – 20 km

Mit dem Bus wollten wir heute die Hauptstadt Belgiens, das in Europa allseits bekannte Brüssel, erkunden. Unser Reiseleiter Achilles zeigte uns bei einer 2-stündigen Stadtrundfahrt das Europaviertel, das Sablon-Viertel, den Justizpalast und das berühmte Wahrzeichen der Stadt, das Atomium. Anschließend spazierten wir noch zu Fuß in das historische Zentrum zum Grotemarkt mit dem Rathaus und den Zunfthäusern. Zum Abschluss besuchten wir noch die beliebte Figur Manneken Pis aus dem Jahr 1619, die über 750 verschiedene Kleidungsstücke besitzen soll. Nach einer Mittagspause fuhren wir mit dem Bus weiter in Richtung Gent, wo wir unsere erste Radtour unternehmen wollten. Um mal die Fahrräder etwas auszutesten und das Gruppentempo herauszufinden unternahmen wir heute nur eine kleine Tour durch die malerischen Vororte von Gent. Dabei überraschte uns auch der erste Regenschauer, so kontte gleich mal die mitgebrachte Regenkleidung getestet werden.
Am frühen Abend erreichten wir unseren Übernachtungsort für die nächsten Tage, das schöne Brügge. Das Abendessen genossen wir gemeinsam im Restaurant Vivaldi in der historischen Innenstadt.

3.Tag: Brügge – 20 km

Am Morgen trafen wir uns mit unserem Stadtführer am Smeedenport, dem Eingang zur Stadt, um einen Rundgang durch das schöne Brügge zu unternehmen. Durch die engen Gassen führte unser Weg zum Beginenhof, zur Heilig-Blut-Basilika und vorbei am idyllischen Rozenhoedkaai, dem Rathaus und der Liebfrauenkirche zum Grote Markt mit dem 83m hohen Belfried. Da unser Führer früher Arzt war, ließ er so die eine oder andere Geschichte zur Medizin im Laufe der Jahrhunderte mit einfließen. Anschließend blieb Zeit für eigene Erkundungen in der schönen Backstein-Stadt. Am Nachmittag trafen wir uns wieder am Bus zum Ausladen der Räder, denn wir wollten noch die Region rund um Brügge erkunden. 20 km fuhren wir zunächst entlang des Stadtwalls, vorbei an 4 typischen Windmühlen, durch kleine Wälder und liebliche Vororte. Nach der Tour besuchten wir die Brauerei „De halve Maan", wo wir zunächst ein kühles Freibier und anschließend eine spritzig, witzige Führung genossen. Heiter machten wir uns auf den Weg zum Abendessen in der urigen Bierkneipe Cambrinus, wo uns eine deftige Mahlzeit mit saftigem Hähnchen erwartete.

4.Tag: Kasteleenroute – 53 km

Da das Wetter noch etwas durchwachsen war, beschlossen wir, die geplante Küstenfahrt auf den folgenden Tag zu verschieben und heute die Schlössertour zu unternehmen. Mit den Rädern fuhren wir vom Hotel aus zum Wasserschloss Tillegem, was völlig unerwartet in der Landschaft erschien. Die Route führte uns heute vor allem durch kleine Wälder, sodass wir die Ruhe der Natur richtig genießen konnten und der sonst so stressige Alltag aus den Köpfen verschwand. Am Schloß D´Aerdrycke trafen wir auf Busfahrer Frank, der uns mit heißen Würstchen und Kaffe versorgte. Hier legten wir eine Mittagspause ein, so blieb Zeit, um das schöne Anwesen zu erkunden und zu entspannen. Tagesziel war das Schloß Tudor mit dem Planetarium und dem Kräutergarten, wo wir am Nachmittag ankamen und noch etwas gemütlich zusammen saßen, bevor wir die letzte kleine Etappe in Richtung Brügge antraten.

5.Tag: Küstenfahrt – 67km

Bei strahlendem Sonnenschein und 34 Grad fuhren wir heute mit dem Rad von Brügge an die Nordseeküste. An den Kanälen führte uns der gut ausgebaute Fahrradweg bis nach Damme. Hier soll angeblich, nach belgischer Überlieferung, der Schalk Till Eulenspiegel begraben liegen. Reiseleiterin Sandra erzählte uns von der Entstehung dieses Gerüchts. Über die Felder und weiter entlang der Kanals radelten wir weiter bis in den belebten Badeort Knokke Heist. Die vom warmen Wetter der letzten Wochen erwärmte Nordsee bot nicht ganz die erhoffte Abkühlung, trotzdem war der Aufenthalt am Sandstrand eine tolle Möglichkeit zu entspannen. Durch die Dünen und das Vogelnaturschutzgebiet fuhren wir weiter über die Felder bis über die niederländische Grenze nach Sluis, wo wir eine Pause in einem der zahlreichen niedlichen Cafés einlegten. Die letzten 20 Km zurück bis nach Brügge ging es wieder am Kanal entlang.

6.Tag: Von Nieuwport nach De Haan – 32km

Nocheinmal sollte uns die Reise heute entlang der Küste führen. Mit dem Bus fuhren wir ganz an die Westküste nach Nieuwport, wo wir die Räder aus dem Anhänger ausluden. Das schöne Wetter lockte zahlreiche Belgier und Touristen an den schönen Nordseestrand. Die Kulisse wurde geprägt von großen Hotelbauten, einer breiten Promenade und dem Sandstrand. Die Fahrt auf der Promenade war sehr interessant, denn es gab überall etwas zu schauen. Aber das Durchkommen mit dem Fahrrad gestaltete sich manches Mal auch etwas schwierig. Ziel des Tages war De Haan, was wir am Nachmittag erreichten. Zurück in Brügge besichtigten wir noch gemeinsam noch das Schokoladenmuseum, denn Belgien ist ja auch bekannt für seine Schokolade und die Pralinen. Anschließend blieb noch Freizeit bis zum Abendessen, die alle für eigene Erkundungen zum Beispiel in Form einer Grachtenrundfahrt nutzten.

7.Tag: Friedensroute – 37 km

Die letzte Radtour der Reise führte uns nach Ypern, wo vorallem im ersten Weltkrieg erbitterte Schlachten getobt haben. Im „In Flandern Fields - Museum" war diesem Thema eindrucksvoll und interaktiv dargestellt. In Gedenken an die Gefallenen führt rund um Ypern und vorbei an zahlreichen Soldatenfriedhöfen eine 45 Kilometer lange Friedensroute. Einen Teil dieser Strecke, also von Ypern nach Langemark, fuhren wir mit dem Fahrrad über die damaligen Schlachtfelder. Es war eine sehr angenehme Fahrt durch die hügelige Idylle. Die Sonne strahlte vom Himmel, auf den Feldern wuchs Getreide, Möhren und anderes Gemüse und die „Blauen Belgier" (eine besondere Kuhrasse) grasten friedlich auf den Weiden. Kaum vorstellbar, dass hier vor fast hundert Jahren so viele Menschen grausam ums Leben kamen.

8.Tag: Heimreise

Etwas wehmütig verließen wir heute zeitig am Morgen das schöne Brügge, um unsere lange Heimfahrt anzutreten.
Auf unsere Reise haben wir zahlreiche geschichtsträchtige Städte, wie Hasselt, Brüssel, Brügge und Ypern besichtigt, sind mit dem Rad durch Wälder, Felder, entlang von Schlössern und an der Nordseeküste gefahren, haben Bier und Schokolade genossen und eine tolle gemeinsame Zeit gehabt.
Ich wünsche den Gästen meiner Reisegruppe vor allem Gesundheit und freue mich darauf, Sie auf einer neuen Reise wiederzusehen.

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