Reisebericht: Holland – Belgien – Frankreich – Von der Nordsee bis zum Ärmelkanal

18.05. – 26.05.2019, 9 Tage Rundreise Scheveningen – Den Haag – Brügge – Oostende – Gent – Ypern – Lille – Le Havre – Rouen und Reims


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare
 
Mit unseren Nachbarn im Westen verbinden uns gemeinsame Geschichten und gemeinsame Geschichte. Schöne Städte, die einst wichtige Handelszentren waren, haben wir in neun Tagen gesehen, aber auch die Friedhöfe auf den Schlachtfeldern Flanderns.
Ein Reisebericht von
Roswitha Zytowski
Roswitha Zytowski

Samstag, 18.05. Dresden – Scheveningen

Obwohl der April schon in vielen Regionen Deutschlands Lust auf den Sommer machte, der Mai wollte so gar nicht seinem Beinamen Wonnemonat gerecht werden. Zu früher Stunde in Dresden waren die zwölf Gäste auch dementsprechend gekleidet. Der Stimmung tat die morgendliche Frische keinen Abbruch. Ab Chemnitz war die kleine Reisegruppe von 16 dann komplett und wir konnten uns in Richtung Niederlande begeben. Immerhin war der Gott des Staus uns wohlgesonnen, denn wir kamen zügig durch das Ruhrgebiet und passierten die erste Staatengrenze zu unserem westlichen Nachbarn. Schon um 17 Uhr waren wir im Hotel. Doch die Gäste hielt es nicht lange in ihren Zimmer. Die Nordsee, nur einen Katzensprung entfernt, lockte sogar jene, die schon ganz früh ihre Reise in Brandenburg begannen. Immerhin wurden wir hier mit Sonnenstrahlen belohnt und ein Spaziergang am Strand mit seiner lebhaften Promenade war nach der Busfahrt gerade das Richtige um sich für das Abendessen Appetit zu machen.
Um 19 Uhr trafen wir uns dann alle wieder im Hotel, schließlich macht die Nordseeluft ja bekanntermaßen hungrig.

Sonntag, 19.05. Rotterdam – Den Haag – Scheveningen (118 Tageskilometer)

Nach den Frühstück geht es zunächst nach Rotterdam. Die Stadt an der Maas wurde im Zweiten Weltkrieg komplett zerstört. Anders als in anderen Städten entschied man sich bei Wiederaufbau nicht für den Weg der Rekonstruktion, sondern betrat architektonisches Neuland. Bei unserer Hafenrundfahrt konnten wir uns auf bequeme Art einen Überblick über die zahlreichen unterschiedlichen Bauweisen verschaffen. Das Antlitz dieser Stadt ist modern. Bei unserem Rundgang zur 2014 eröffneten Markhalle können wir jedoch noch ein wenig nostalgischen Charme erleben, denn unserer Weg führt vorbei am Becken des Maritimen Museums mit seinen historischen Schiffen. Wer sich der Markthalle von der Seite nähert, hält das Gebäude zunächst für einen Wohnblock. Tatsächlich hat man hier Wohnen mit Einkaufen verbunden. Beim Betreten des Gebäudes schaut man unweigerlich zunächst an die Decke. Ein riesiges Deckengemälde, das den Titel Füllhorn trägt, gibt mit seinen überdimensionierten Krabben, Erdbeeren und Weizenähren ohne Worte Auskunft darüber, was man hier alles erwerben kann. 11.000 Quadratmeter ist dieses Gemälde groß. Doch damit nicht genug, denn die Markthalle zeichnet sich durch unglaubliche Ausmaße aus: 120 Meter Länge, 70 Meter Breite und der Scheitelpunkt des Gewölbes liegt in 40 Metern Höhe. Wir befinden uns also in einem 10-Stöcker. Bei diesen Maßen könnte man die Halle auch als Hangar für einen Jumbojet nutzen. Wir erfreuen uns aber an der wahren Bestimmung dieses Gebäudes. Und der Titel es Deckengemälde verspricht nicht zu viel: Hier kann man nach Herzenslust Einkaufen und Schlemmen! Es bleibt noch Zeit für eine kleine Stärkung, bevor wir dann in Richtung Den Haag fahren, wo unser Stadtführer Bart auf uns wartet. Mit ihm erkunden wir zu Fuß die Geschichte der Stadt. Hier trifft vieles aufeinander: Der gotische Binnenhof ist Sitz der Niederländischen Regierung. In Den Haag finden sich die königlichen Paläste, aber auch der Internationale Gerichtshof. Unser Rundgang endet an der Destillerie Van Kleef, wo wir eine flüssige Spezialität verkosten wollen. Langsam ist es Zeit für das Abendessen und Frank bringt uns mit dem Bus zur Kompaan Brauerei. Dieses Gebiet, ein wenig außerhalb von Den Haag, wurde in den letzten Jahren neu erschlossen. Hier entstand eine Brauerei, die nicht in großen Mengen produziert, sondern sich auf das Handwerk besinnt. Zum Bier gibt es leckere Rippchen, die uns nach rund 16.000 Schritten Tagespensum (...der Schritt-App sei Dank) noch besser schmecken.
Nach einem ereignisreichen Tag bringt uns Frank gegen 21:30 wieder in Hotel.

Montag, 20.05. Scheveningen – Brielle – Rennesse – Middelburg – Damme – Brügge (244 Tageskilometer)

Der Wettergott meint es heute nicht so gut mit uns. Es regnet. Doch das ficht uns nicht an, denn wir werden zunächst die Landschaft aus dem Bus sehen. Die Provinz Zeeland trägt ihren Namen zu Recht: Über zahlreiche Dämme überqueren wir das Schelde-Delta. Dieser Fluss ist zugleich das Bindeglied unserer Reise. In Brielle machen wir einen kleinen Rundgang zur Sint Catharijnekerk, die einst als größte Kirche Hollands gedacht war, jedoch nie in den geplanten Dimensionen fertig gestellt wurden. Petrus lässt Nieselregen auf uns herabgehen und wir reisen weiter nach Renesse. Schemenhaft zeigt sich der Leuchtturm von Ouddorp in den Wolken.
In Renesse angekommen, klärt sich jedoch der Himmel etwas auf und es bleibt trocken. Es ist Mittagszeit und ein Teil der Gäste nutzt die Gelegenheit sich zu stärken. Eine kleine Gruppe begibt sich noch zum Schloss Moermond. Das Wasserschloss mit seiner Klinkerfassade dient heute für Veranstaltungen und Feierlichkeiten. Sein Namen gibt einen Hinweis auf die Beschaffenheit des Bodens in dieser Gegend. Wir befinden uns in einem Moor, dem die Bauern ihre Äcker abgetrotzt haben. Gemeinsam spazieren wir wieder in Richtung Zentrum zurück, als mir auffällt, dass mein i-Pad noch auf der Bank vor dem Schloss liegen muss. Wie heißt es doch so schön: Was man nicht im Kopf hat....Für mich heißt es also wieder retour. Aber: Es befindet sich noch immer dort. Das Daumendrücken meiner Gäste hat geholfen!
Langsam heißt es Abschied nehmen von den Niederlande, denn mit Damme befinden wir uns schon in Belgien. Zuvor wollen wir jedoch noch Middelburg kennenlernen. Die Hauptstadt der Provinz Zeeland entdeckt man am besten vom Wasser aus. Glücklicherweise verliert dabei niemand den Kopf, denn hier sind die Brücken so niedrig, dass die Bootsfahrt zur kleinen Gymnastikübung wird.
Der nächste Stopp ist Damme. Einst eine wohlhabende Stadt, denn sie hatte einen direkten Zugang zur See. Als dieser jedoch versandete, ging der Wohlstand der Stadt danieder. Heute ist Damme als Bücherstadt gekannt. Was auch mit einem Variante des Tyll Ulenspiegel zu tun hat.
Nach einem angefüllten Tag erreichen wir am frühen Abend unser Hotel in Brügge und freuen uns auf das Essen, bei dem auch schon Bekanntschaft mit dem belgischen Bier gemacht wird.

21.05. Dienstag Brügge – Oostende – Brügge (117 Tageskilometer)

Nach dem Frühstück geht es nach Oostende. In dem Seebad, in dem Leopold II. schon gerne den Sommer verbrachte, besteigen wir die Küstentram. Hierbei handelt es sich nicht um eine Touristenbahn, sondern um ein öffentliches Verkehrsmittel, welches die Küstenorte an der Französischen Grenze bis zu Niederländischen Grenze verbindet. Wir werden in Richtung Niederlande fahren und in Knokke-Heist die Tram wieder verlassen. Leider ist es ziemlich kühl und windig, aber immerhin trocken! Ein kurzer Spaziergang gibt einen kleinen Eindruck von dem wunderbaren Strand, den die Belgier haben.
Mit dem Bus geht es nun wieder zurück nach Brügge, welches es heute zu erkunden gilt. Brügge macht man zu Fuß und natürlich per Boot. Von zentralen Busausstieg geht es zunächst in die Altstadt in Richtung Begin-Hof. Die wunderbare Anlage zählt mit zum Weltkulturerbe. Gegründet wurde er im 13. Jahrhundert. Die Bewohnerinnen folgten der apostolischen Armut, legten jedoch im Gegensatz zu den Nonnen kein Gelöbnis ab, so dass sie jederzeit die Gemeinschaft wieder verlassen konnten. Nach einer Pause geht es weiter in Richtung Ablegestelle. Passend für unsere heutigen Aktivitäten zeigt sich die Sonne. Die Jacken werden ausgezogen und wir genießen die schönen Ansichten Brügges vom Wasser aus, bei milden Temperaturen. Nach unserer Bootstour ist ausreichend Zeit für eine Kaffeepause. Dann geht es in das Choco-Museum - denn was wäre Belgien ohne Schokolade!
Nach der Besichtigung und einer Kostprobe geht es zu Fuß zurück zum Hotel. Praktischerweise sehen wir nun nochmals alle Sehenswürdigkeiten der Stadt und ich merke schon: Brügge steht bei den Gästen ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Überall wehen schon die Fahnen, die auf die Heilig-Blut-Prozession hinweisen. Als 1149 der Ritter Graf Dietrich von Elsass aus dem Heiligen Land zurückkehrte, brachte er eine kleine Ampulle mit einigen Tropfen des Blutes Jesus mit. Für diese Reliquie ließ er die Heilig-Blut-Kirche bauen, wo die Reliquie auch noch heute aufbewahrt wird. Einmal im Jahr, an Christi Himmelfahrt, wird die Rückkehr des Ritters in Kostümen sowie die Lebens- und Leidensgeschichte Jesus und biblische Szenen nachgestellt. Das Ereignis lockt alljährlich viele Besucher von Nah und Fern an und wirft nun schon seine Schatten voraus. Nach dem Abendessen hieß es dann wieder die Koffer packen, denn unser nächstes Tagesziel steht schon auf dem Programm.

22.05. Mittwoch Gent – Kortrijk – Ypern (169 Tageskilometer)

Unser erstes Etappenziel ist Gent. Hier treffen wir auf unsere Stadtführerin Chris, die mit uns ihre Stadt zu Fuß erkundet. Auch in Gent lässt sich der Reichtum der Tuchmacher und damit der Bürger an den Gebäuden ablesen. Ausdruck hierfür sind in der Region Flandern die Belfriede. In Gent ist er 95 Meter hoch und bildet gemeinsam mit dem Turm der St.Bavo-Kathedrade und dem der St. Niklaskirche die Dreiturmreihe. Die Belfriede sind jedoch Ausdruck des Stolzes der Bürger, weshalb der Belfried auch die Mitte der drie torens van Gent bildet. Ein weiterer Höhepunkt ist die Besichtigung der Burg Gravensteen, die sich an den Stadtrundgang anschließt. Wir verlassen Gent mit ein wenig Wehmut. Im Sonnenschein zeigt sich Belgien von seiner schönsten Seite. Zahlreich Straßencafés locken, doch wir wollen unseren Weg in Richtung Ypern fortsetzen. Auf dem Wege dorthin machen wir noch einen Abstecher in Kortrijk, wo nochmals ein schöner Beginen-Hof und ein Belfried zu bestaunen sind. Am späten Nachmittag erreichen wir dann Ypern. Schon bei unserer Anreise haben uns die Soldatenfriedhöfe begleitet und hier nun in Ypern befinden wir uns in einem der großen Schlachtenorte. Heute wirkt Ypern, die einstig so reiche Tuchmacherstadt, durch ihre prachtvollen Gebäude. Doch wer genauer hinsieht, entdeckt, dass viele Häuser wieder aufgebaut oder im alten Stil neugebaut wurden. Denn Ypern wurde im im Ersten Weltkrieg zerstört. Eine halbe Millionen britische und französische Soldaten haben hier ihr Leben gelassen. Am Meenenpoort wird jeden Abend um 20 Uhr der letzte Zapfenstreich für die Gefallenen gespielt. Dann ruht hier der Verkehr, seit 1928. Nur während des Zweiten Weltkrieges musste die Trompete schweigen. Unweit des Grote Markt, wo man die imposante Tuchhalle rekonstruiert hat, befindet sich das Flanders Fields Museum. Heute, als wir zu Besuch in Ypern sind, scheint die Sonne. Und die Mohnblumen blühen, wie sie es immer schon taten, auf den Schlachtfeldern Flanderns.

23.05. Donnerstag Lille – Amiens – Le Havre (389 Tageskilometer)

Unser nächstes Reiseland steht auf dem Programm: Frankreich. Kein amtierender König mehr, sondern nur ein Präsident. Als Emmanuel Macron vor nunmehr zwei Jahren zum Präsidenten gewählt wurde, war er bislang der jüngste Präsident der Französischen Republik. Wir wollen bei einem Spaziergang einen Blick ins Zentrum von Lille werfen. Einst auch sie eine reiche Stadt. Doch dann ging es erst mit der Textilindustrie bergab und denn auch noch mit dem Bergbau. Im Jahre 2004 wurde diese Stadt Europäische Kulturhauptstadt. Und Kultur hat die viertgrößte Stadt Frankreich allemal. 1667 erobert Ludwig XVI die Stadt. Eine mächtige Zitadelle wird errichtet. Im Jahre 1713 wird die Stadt endgültig französisch. Von den wirtschaftlichen Tälern, die diese Region durchschritten hat und teilweise noch durchschreitet, ahnt man nichts, wenn man nach Lille hineinfährt. Ein Büro-Neubau reiht sich an den nächsten. Hier in Lille gibt es aber auch viele junge Designer. Und im kommenden Jahr wird die Stadt denn auch gleich die Welthauptstadt des Designs sein. Doch für all dies reicht uns die Zeit nicht. Unser Weg für uns nach Amiens, wo wir die Kathedrale und die Hortillonnages besichtigen wollen. Wir beginnen mit den schwimmenden Gärten. Dabei handelt es sich um ein großes Areal mitten in der Stadt, welches schon die Römer bewirtschaftet haben. Das sumpfige Gebiet wurde teilweise trocken gelegt, um hier Gemüse anzubauen. Zwischen den Landstücken gibt es keine Straßen, sondern nur Wasserwege. Vor einigen Jahren wurde dieses Gelände von einem Verein rekultiviert. Die Parzellen dienen als Naherholung, vergleichbar mit den Kleingärten bei uns, und natürlich dem Gemüse- und Obstanbau. Immerhin kommt man hier auf drei Ernten pro Jahr. Bei Sonnenschein und mit den leisen Brummen des Elektromotors gleiten wir mit unserem Boot durch dieses kleine Paradies. Bevor wir Amiens verlassen, besuchen wir noch die Kathedrale. Seit Jahrhunderten überragt dieses Gotteshaus die Stadt an der Somme. Es ist mit seinem Raumvolumen und der überbauten Fläche doppelt so groß wie die bekannte Kathedrale Notre-Dame in Paris. Amiens zählt neben Chartres und Reims zu den bedeutendsten Bauwerken der Hochgotik. Die Meisterschaft, die die Handwerker hier vollbracht haben, lässt wohl jeden erstaunen. Nach einem schönen Nachmittag in Amiens geht es nun ans Meer. Die nächsten beiden Nächte verbringen wir in Le Havre.

24.05. Freitag Le Havre – Rouen – Fecamp – Étretat – Le Havre (261 Tageskilometer)

Kühl, aber trocken beginnt unser Tag. Wir wollen uns nicht beklagen, denn in vielen Teilen Deutschlands werden starke Regenfälle verzeichnet. Unser Weg führt uns nach Rouen. Diese schöne Stadt an der Seine erkunden wir wieder zu Fuß mit unserer Stadtführerin. Rouen zeichnet sich durch eine schöne Altstadt mit Fachwerk aus und durch ein ganz besonderes Ereignis: Hier wurde Jeanne d'Arc als Ketzerin den Flammen übergeben. Weiter geht es nun an die Steilküste der Normandie. In Fecamp probieren wir den Kräuterlikör, den schon die Benediktiner schätzten, um dann schließlich in Étretat bei wunderbarem Wetter das Meer zu sehen. Die verschiedenen Formationen der Felsen sind eine Einladung die Phantasie schweifen zu lassen. So wie es auch die Maler des Impressionismus taten. Wir genießen die würzige Meeresluft und die Weite. Zum Abendessen kehren wir nach Le Havre zurück. Zu unserem Restaurant sind es rund 10 Minuten Fussweg. Fisch steht heute am unserer Speisekarte und wir freuen uns schon darauf.

25.05. Samstag Honfleur – Château de Breuil – Reims (ca. 400 Tageskilometer)

Unser letzter Tag bricht an. Um von Le Havre nach Honfleur zu gelangen, müssen wir die Seine überqueren. Dies tun wir mittels der imposanten Brücke, Pont de Normandie. Heute am Samstag werden wir Zeuge des Markttreibens in Honfleur. Regionale Lebensmittel bekommt man hier ebenso wie Textilien. Neben dem Markt und den bunten Häuser kann Honfleur noch mit einer anderen Besonderheit aufwarten: der Kirche Sainte-Catherine. Bei ihr handelt es sich um ein Gebäude mit zwei Kirchenschiffe. Ihr Turm, ebenfalls aus Holz steht etwas von der Kirche entfernt. Warum baute man hier aus Holz? Zum einen, weil man hier auf die Wälder und damit auf das Holz zurückgreifen konnte und zum anderen, weil die Schiffsbauer mit dem Material umzugehen wussten. Wir verlassen Honfleur und begeben uns langsam auf unsere Rückreise. Ein Aufenthalt in Château de Breuil darf jedoch nicht fehlen. Denn hier sind wir in einer der bekannten Apfelregionen Frankreichs, wo eine Calvadosprobe nicht fehlen darf. Nun geht es aber wirklich in Richtung Osten. Unsere letzte Übernachtung soll in Reims stattfinden. Regen begleitet uns. Doch als wir in Reims ankommen ist es gerade trocken. Wir schaffen es in der Zeit bis zum nächsten Wolkenguss die Kathedrale zu besichtigen. Und uns lächelt das Wahrzeichen Reims an. Noch einmal begegnet uns Jeanne d'Arc, die Karl VII hierher führte, damit er zum König Frankreichs gekrönt wurde. Von einem weiteren Rundgang sehen wir ab, denn er Himmel verfinstert sich wieder. Wir passen es aber gerade so ab, dass uns die nächste Husche im Bus erreicht. Ein bisschen Wehmut kommt bei unserem letzten gemeinsamen Abendessen auf...

26.05. Sonntag Reims – Dresden (900 Tageskilometer)

Ein sonniger Tag bricht an. Für uns heißt es Abschied nehmen von Frankreich. Vorbei an Metz überqueren wir im Saarland die deutsche Grenze. Keine Lastwagen und der Verkehr fließt. Wir erreichen unseren ersten Ausstieg in Chemnitz pünktlich. Hier verabschieden wir unseren Fahrer Frank, der uns sicher über die gesamte Strecke brachte und durch so manche enge Gasse - herzlichen Dank!
In Dresden kommen wir ebenfalls pünktlich um 21 Uhr an. Eine facettenreiche Reise liegt nun unter uns. Wir haben geschichtsträchtige Orte gesehen und auch ein wenig von den unterschiedlichen Mentalitäten der westlichen Nachbarn erleben dürfen. Ich hoffe, die Reise hat Ihnen Spaß gemacht, auch wenn wir so manchen Weg zu Fuß absolviert haben. Vielleicht sehen wir uns auf einer anderen Reise wieder. Ich würde mich sehr freuen und verbleibe mit einem herzlichen Gruß, Ihre Roswitha Zytowski

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht