Reisebericht: Wanderreise am Bodensee

14.09. – 19.09.2021, 6 Tage Wander–Gruppenreise am Bodensee – Deutschland, Österreich & Schweiz: Bregenz – Pfänder – Walzenhausen – Rorschach – Dornbirn – Staufenseeweg – Alplochschlucht – Salem – Prälatenweg – Birnau – (43 Wanderkilometer)


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Wir nutzen das spätsommerliche Wetter und reisen ans "Schwäbische Meer" im Süden, dem schönen Bodensee mit seinen lieblichen und vielseitigen Landschaften, genussvollen Wanderwegen und kulinarischen Spezialitäten.
Ein Reisebericht von
Doreen Päßler
Doreen Päßler

Anreise nach Bregenz

Nach circa 700 staufreien Kilometern sind wir am frühen Nachmittag endlich im schönen Bregenz am Bodensee angekommen. Wir freuen uns, dass wir in einer kleinen Wandergruppe die schöne Region am Bodensee in den nächsten Tagen zu Fuß erkunden können. Das Hotel Lamm begrüßt uns herzlich und wir beziehen unsere geräumigen Zimmer. Weil wir so lange im Bus sitzen mussten, nutzen wir die Zeit um gemeinsam das tolle und gesellige Flair am Ufer zu erleben und die Stadt schon mal etwas zu erkunden. Am Abend werden wir von der ausgezeichneten Küche des Hauses verköstigt und kulinarisch in die Wanderwoche eingestimmt.

Wanderung von Möggers zum Pfänder

Unseren ersten Wandertag widmen wir dem Hausberg von Bregenz – dem Pfänder. Der 1064m hohe Berg gehört zu den Allgäuer Alpen und ist mit seinem prägnanten Sendemast schon von Weitem zu erkennen. Wir fahren erst einmal mit dem Bus nach Möggers – von der kleinen Gemeinde in Vorarlberg aus beginnen wir unsere Wanderung zum Pfänder hinauf. Wir starten ganz gemächlich am Riedbach entlang in Richtung Hörbranz. Nach ein paar Kilometern nutzen wir auf dem Hochberg eine kleine Rastmöglichkeit und machen es uns auf der Wiese oder der Bank gemütlich um uns etwas zu stärken. Die Sonne hat es inzwischen auch hinter den Wolken hervor geschafft und was fehlt uns jetzt zu unserem Glück? Ein schmackhaftes Schnapserl aus der Region aus den eigens von Doreen kreierten Schnaps“gläschen“. Wir stoßen an auf die Gesundheit und auf erlebnisreiche, gesellige Tage. Bevor es weitergeht, erzählt uns Armin, unser versierter Wanderleiter, noch einige interessante Dinge zur Umgebung und erklärt uns was wir in der Ferne so alles sehen können. Kurze Zeit später wandern wir nun entlang des Käsewanderweges von Josef Rupp. Dieser erstreckt sich auf circa 8 Kilometern oberhalb des schönen Bodensees und einige Tafeln erklären uns wissenswertes über die Erzeugung von Vorarlberger Käse. Die Theorie lassen wir uns dann bei einer kurzweiligen, privaten Führung in der Alma Sennerei zeigen. Nach einer kurzen Einführung über die Landwirtschaft dürfen wir die privaten Räume der Käserei besichtigen und dürfen uns dafür in eine elegante Vollmontur begeben, natürlich gemäß den Hygienevorschriften der Käserei: Häubchen, langer Mantel, Schuhüberzieher und natürlich nicht zu vergessen die Maske. Kaum wiederzuerkennen, aber der Käse war es uns wert. Im Anschluss verkosten wir zweierlei Sorten Käse, dazu etwas Brot und Getränke. Einstimmiger Sieger war der Kräuterkäse, den sich einige dann auch für die nächsten Tage als Stärkung für unterwegs mitnehmen. Nun haben wir unser heutiges Ziel auch bald erreicht – die letzten Kilometer verlaufen nun entlang einer asphaltierten Straße zum Pfänder hinauf. Wir bestaunen und genießen die Aussicht zum See, die zwar etwas diesig, aber dennoch beeindruckend ist.
Nun fahren wir in nur sechs Minuten wieder hinunter zur Talstation, um anschließend mit unseren Armin noch kurz die Oberstadt zu besuchen. Den Wandertag lassen wir in einem kleinen Café in der Stadt gemütlich ausklingen, bevor uns ein heftiger Gewitterguss zum Nachhause fahren zwingt. Aber die wenigen Tropfen können diesem wundervollen Tag keinen Abbruch tun.

Busfahrt Walzenhausen – Wanderung Witzwanderweg – Zahnradbahnfahrt von Heiden nach Rorschach

Der heutige Tag soll dem Wetterbericht zufolge der feuchteste der ganzen Woche werden – von daher haben wir zur Sicherheit einen Plan B in der Tasche. Aber wir wären keine Wandergruppe, wenn uns ein paar Regentropfen abschrecken würden. Also sind wir mutig und fahren wir geplant mit der anderen Gruppe in die Schweiz und lassen uns nach Walzenhausen, oberhalb vom Bodensee chauffieren. Sicher bringt uns unser Chauffeur über die Serpentinen auf knapp 700 Höhenmeter. Von dort beginnt der bekannte Appenzeller Witzwanderweg – denn die Appenzeller sollen ein lustiges Völkchen sein. Der Weg mit rund 40 Witztäfelchen läd immer wieder zum Vorlesen, Übersetzen und Schmunzeln ein. Zudem genießen wir die traumhafte Landschaft des Appenzellerlandes mit der tollen Aussicht auf den Bodensee. Auch das Wetter bietet uns viel Abwechslung, denn von Sonnenschein bis Starkregen ist alles dabei. Dank unserer vielseitigen, wetterfesten Ausrüstung trotzen wir den nassen Unterbrechungen und erleben am Ende unserer heutigen Wanderung eine gemütliche Fahrt mit der Zahnradbahn nach Rorschach. Diese beschauliche Stadt entwickelte sich schon im Mittelalter zum bedeutendsten Handelsplatz am südlichen Seeufer. Dort lassen wir den Tag, leider noch einmal bei Starkregen, aber zum Glück trocken in einem gemütlichen Café ausklingen, bevor uns der Bus wieder abholt und wir gemeinsam ins Hotel zurückfahren können. Am Abend werden wir wieder gut von unserem Hotel verköstigt und freuen uns auf die gute Wettervorhersage für den Rest der Woche.

Busfahrt nach Dornbirn – Karrenseilbahn – Wanderung zum Staufensee – Alplochschlucht – Rappenlochschlucht – Stadtbesichtigung Dornbirn

Nachdem die Wanderschuhe wieder getrocknet sind, rüsten wir uns heute für eine schöne Wanderung im schönen Dornbirn. Unser Fahrer chauffiert uns ganz bequem zur Talstation des Karren. Innerhalb weniger Minuten überwinden wir mit der Bahn über 500 Höhenmeter und befinden uns nun knapp 1000 Meter über dem Meeresspiegel. Oben angekommen genießen wir die grandiose Aussicht nach Dornbirn und über das Rheintal bis in die Schweiz. Der 12 Meter lange Glas-Steg bietet uns ein tolles Fotomotiv – man muss aber schon etwas höhentauglich sein. Nun werden die Rucksäcke geschnürt und die Wanderstöcke vorbereitet um hinunter zum Staufensee zu wandern. Etwas mühsam war der Abstieg, denn durch den Regen der letzten Tage waren die Stufen zudem sehr glitschig. Als das geschafft ist, geht es munter weiter am Staufensee entlang zur Alplochschlucht. Diese wildromantische Schlucht wurde vom fließenden Wasser der Ache geformt – immer wieder bleiben wir stehen um die sagenhaften Formationen von dem am Felsen entlang gebauten Steg zu bewundern. Auf dem Rückweg gehen wir dann wieder am Kraftwerk Ebensand vorbei und stärken uns etwas, bevor es nun auf der anderen Seite des Staufensees entlang zur Rappenlochschlucht geht. Diese ist auf Grund eines Brückeneinsturzes zurzeit nur teilweise begehbar, sodass wir zwischendurch auch eine Umfahrungsstraße nutzen müssen. Unterwegs bestaunen wir immer wieder die außergewöhnlichen Felsformationen, die tosenden Wasserfälle und die abenteuerlichen Stege. Zur Belohnung kehren wir im beschaulichen Rappenlochstadl ein und gönnen uns eine regionale Spezialität. Nun sind wir auch schon im Gütle angekommen und in wenigen Minuten erreichen wir die Bushaltestelle. Im Stadtzentrum Dornbirn angekommen, zeigt uns unser Armin die schönsten Plätze der Stadt.
Vom Bahnhof kommend, laufen wir direkt zum urigen Marktplatz mit seinem Stadtarchiv, dem Johann-Luger-Haus und dem Roten Haus. Uns fällt aber besonders die Stadtpfarrkirche St. Martin ins Auge, denn das einschiffige Gebäude mit seinem tempelartigen Eingang gilt als das größte und bedeutendsten Vorarlbergs. Sechs mächtige Säulen und ein riesiges Gemälde über dem Eingang laden zum Bestaunen ein. Selbstverständlich darf der obligatorische Kirchturm nicht fehlen, aber der wirkt im Gegensatz zum restlichen Teil eher bescheiden. Wir lernen in Armins interessanten Ausführungen eine Menge über diese beschauliche Stadt im Vorarlberg kennen. Mit dem Zug fahren wir nach Bregenz zurück und haben nun noch etwas Zeit diesen tollen Tag Revue passieren zu lassen.

Schlossbesichtigung Salem – Wanderung auf dem Prälatenwanderweg nach Birnau zur Wallfahrtskirche

Unseren letzten Wandertag am Bodensee lassen wir ruhig angehen und lassen uns von unserem lieben Fahrer zum Schloss Salem chauffieren, in dem uns eine kleine Schlossführung erwartet. In der einstündigen Fahrt haben wir den Morgennebel überwunden und können nun eines der schönsten Kulturdenkmäler am Bodensee mit seiner großzügigen Park- und Schlossanlage kennenlernen. Die Reichsabtei war früher ein Zisterzienserkloster und ist noch heute Familiensitz des Markgrafen von Baden. Es beherbergt neben einer Schule diverse Kunsthandwerkerläden, Museen, eine Obstbrennerei, einen barocken Marstall sowie eine Goldschmiede. Wir besichtigen im Rahmen unserer Führung den Hofgarten, das gotische Münster mit seiner klassizistischen Alabasterausstattung, den ehemaligen Speisesaal der Mönche und den Kreuzgang. Anschließend schnüren wir die Wanderschuhe und „bezwingen“ den früheren Wirtschaftsweg des Klosters, der durch den Bau der Wallfahrtskirche Birnau auch als Pilgerweg genutzt wurde. Es geht also gemütlich durch Apfelhaine und Wiesen immer in Richtung Bodensee. Auf halber Strecke laufen wir am sogenannten Affenberg vorbei – 200 Berberaffen tummeln sich in Deutschlands größtem Affenfreigehege. Wir beobachten noch die Kolonie der Weißstörche, die es sich auf den Dächern des Mendlishauser Hofes gemütlich gemacht haben. Nun geht es munter weiter in Richtung Wallfahrtskirche Birnau, die war nach gut einer halben Stunde erreichen. Noch schnell die Unterführung der B31 passiert und schon haben wir einen fantastischen Blick auf den Bodensee, die vielen Segelboote und vor allem auf die imposante Klosterkirche St. Marien. Unser Armin erzählt uns einige interessante Dinge darüber, bevor wir auch die barocke Innenausstattung mit Fresken und Stuckaturen bestaunen. Wir genießen noch einmal das herrliche Panorama, bevor wir diesen gelungenen Wandertag im Birnauer Oberhof bei regionalem Wein und Flammkuchen gesellig ausklingen lassen.

Heimreise

Nachdem einige Reisegäste noch einmal die Morgenidylle am oder sogar im warmen Bodensee genießen, werden gut gestärkt nun alle Koffer verladen und wir verabschieden uns aus dem schönen Hotel LAMM in Bregenz. Ohne größere Verzögerungen fahren wir über Memmingen, Nürnberg und dem schönen Vogtland wieder in die Heimatorte zurück.

Schlusswort

Ich wünsche allen Reisegästen alles Gute für die Zukunft, bei bester Gesundheit, einer ordentlichen Portion Reiselust und Zuversicht. Wir freuen uns, wenn wir uns auf der einen oder anderen Reise wiedersehen würden!
Eure Doreen

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