Reisebericht: Rundreise Brasilien mit Amazonas, Pantanal und Iguazu

04.10. – 19.10.2012, 18 Tage Rundreise mit Rio de Janeiro – Manaus – Amazonas–Erlebnis – Naturerlebnis Pantanal – Iguazu–Wasserfälle – Sao Paulo


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Ein Traumreise nach Südamerika soll wahr werden. Eine sechszehntägige Rundreise nach Brasilien mit der aufregenden Metropole Rio de Janeiro, dem Naturphänomen Pantanal und Amazonas, den überwältigenden Iquazu-Wasserfällen und der kolonialen Stadt Salvador stehen aus unserem Reiseprogramm.
Ein Reisebericht von
Sylvia Sann
Sylvia Sann

1.      Tag, 04.10.2012 Anreise nach Rio de Janeiro

Schon am sehr zeitigen Morgen, genauer kurz vor um vier, treffe ich mich mit vier Reisegästen aus meiner Gruppe am Eberhardt-Reisebüro „Ihr Reisetipp" am Dresdner Flughafen. Meine Kollegin hat bereits am Feierabend für uns die Bordkarten via Internet ausgestellt und so stellen wir uns nur noch an, um unser Gepäck bis nach Rio aufzugeben. Nachdem wir dies getätigt haben, gehen wir ins Flughafenrestaurant „Chili" frühstücken. Da es noch sehr zeitig ist, ist noch kein Mitarbeiter zu sehen aber sie haben für uns schon eingedeckt, ganz romantisch mit Kerzen. Und so stärken wir uns bei Kaffee und Tee sowie frischen Brötchen und Aufschnitt für den langen Flug. Von Dresden aus fliegen wir nach Frankfurt, wo wir auf den Rest unserer Gruppe treffen, die aus Leipzig und Berlin eintreffen. Mit vierzehn Gästen und mir ist die Gruppe komplett. Wir besteigen pünktlich die Lufthansa-Maschine in Richtung Rio und schon steigt der große Flieger in die Lüfte. Ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm, zwei warme Mahlzeiten und ein sehr gutes Lufthansa-Personal gestalten unseren Aufenthalt an Bord so angenehm wie möglich. Doch sind wir alle froh, als wir nach 11,5 Stunden Flug endlich wieder festen Boden unter unseren Füssen spüren. Brigitte, unsere örtliche Reiseleiterin empfängt uns nach den Einreiseformalitäten am Ausgang des Flughafens und gemeinsam mit George bringt sie uns zu unserem 4-Sterne-Hotel „Merlin Copacabana".  Wir machen uns kurz frisch und schon spazieren wir gemeinsam in Richtung Copacabana, die rund 500 Meter von unserem Hotel entfernt zu finden ist. Hier in einer Seitenstraße werden wir zum  Abendessen erwartet: eine Vielzahl von Kellnern laufen mit ihren Fleischspießen im Restaurant umher und sorgen dafür, dass wir nicht hungrig ins Hotel zurück kehren. Leider sind wir durch den langen Flug ziemlich erschöpft, so dass wir das gesamte Ambiente nicht wirklich genießen können und so ist jeder froh, als wir endlich in unseren Betten liegen und den notwendigen Schlaf nachholen können.

2.      Tag, 05.10.2012 Corcovado und Zuckerhut

Nach dem Frühstück im Hotel holt uns Brigitte ab. Spontan entscheiden wir bei dem schönen Wetter, das Programm umzugestalten und heute den Corcovada und den Zuckerhut zu besuchen. Schließlich wollen wir eine schöne Aussicht genießen und wer weiß schon, wie das Wetter morgen wird? So also ist unser erstes Ziel am heutigen Tag der Corcovada, DAS Wahrzeichen Rios und eigentlich auch ganz Brasiliens. Wir sind ein wenig zu zeitig da, da die Tickets mit einer bestimmten Abfahrtszeit ausgegeben werden und so vertreiben wir uns die Zeit in einem der kleinen Souvenirshops, um erste Postkarten zu kaufen. Um kurz vor um zehn besteigen wir den kleinen, roten Zug, der uns bis hoch hinauf zur Christus-Statue bringt. Langsam schlängelt sich die kleine Bahn ihren steilen Weg mit 30%iger Steigung immer weiter hinauf. Hinter jeder Kurve eröffnet sich uns ein neuer Blick auf das riesige Rio. Eine Samba-Band im Zug untermalt diese Aussichten mit brasilianischen Klängen. Nach rund zwanzig Minütiger Fahrt sind wir fast oben. Nur noch ein paar Höhenmeter sind mit dem Aufzug zu bewältigen und endlich stehen wir vor bzw. unter ihr: der Christus-Statue. Sie wirkt sehr überwältigend und mächtig auf uns. Mit ihren ausgebreiteten Armen schützt sie die Stadt, die ihr zu Füßen liegt. Wir haben nun ausreichend Zeit, die Stadt auf uns wirken zu lassen. Fußballstadion, das Sambadrom,  eine Pferderennbahn, der Zuckerhut und natürlich die weltbekannte Copacabana beeindrucken uns mit ihrer Erscheinung. Eine Millionenstadt, durchzogen von vielen Bergen,  mit ihren unzähligen Einwohnern und den hektischen Verkehr hat uns in ihren Bann gezogen. Leider ist die Zeit sehr schnell um, die ersten Fotos sind im Kasten und schon geht es zurück zum Bus, wo Georg bereits auf uns wartet. Auf dem Weg zum unserem Mittagsrestaurant halten wir am Sambadrom, der außerhalb der Karnevalszeit leider nichts von seiner Magie übrig hat, und besuchen die Kathedrale. Zum Essen werden wir im Restaurant „Columbus" erwartet. Das Restaurent zeichnet sich durch eine riesige Halle im Stil der zwanziger Jahre mit alten Aufzügen und einem wunderschön verzierten Glasdach aus. In Buffetform probieren wir uns durch die Köstlichkeiten, die Brasilien zu bieten hat: Fleisch, Fisch und viele panierte Beilagen. Ein köstliches Dessertbuffet rundet unser Mittagessen ab. Wir spazieren zurück zur Hauptstraße, wo der Bus bereits auf uns wartet um uns zum Zuckerhut zu bringen. Brigitte organisiert wieder die Karten und schon betreten wir die erste Zahnradbahn, die uns auf den kleinen Berg Urugua in 200 Metern Höhe bringt. Von hier aus genießen wir schon die ersten Aussichten auf die Buchten aber natürlich wollen wir ganz hinauf und so besteigen wir eine weitere Zahnradbahn, die uns ganz hinauf auf den Zuckerhut bringt. Oben angekommen, erklärt uns Brigitte die  wichtigsten Sehenswürdigkeiten, auf die wir blicken können und dann haben wir auch hier Freizeit, um den Strand der Copacobana zu beobachten, auf die Christus-Statue hinüber zu schauen, die Buchten, Festungen und den Inlandsflughafen sowie die 13 Kilometer lange Brücke, die zwei Stadtteile miteinander verbindet, in Ruhe anzuschauen. Gegen 17 Uhr nehmen wir die Bahnen zurück zum Bus und George bringt uns zurück ins Hotel. Den Abend lassen wir gemütlich an der Bar im elften Stock  unseres Hotels mit Blick auf die Copacabana ausklingen.

3.      Tag, 06.10.2012 Rio de Janeiro

Auch der heutige Tag beginnt mit dem Weckruf um 07:00 Uhr. Zum Frühstück  finden wir uns alle zwischen halb und um acht ein,um uns für den kommenden Tag zu stärken. Überpünktlich gegen halb neun ist unser Bus-Chaffeur George am Hotel und unsere Reiseleiterin Brigitte ist pünktlich kurz vor um neun bei uns im Hotel „Merlin Copacabana". Und nun kann sie los gehen, unsere Stadtrundfahrt für den heutigen Tag. Zunächst lotst Brigitte den Bus ganz gekonnt durch den Stadtteil Copacabana. Von hier aus fahren wir durch mehrere Tunnels und Stadtteile hindurch so dass wir einen Einblick bekommen können, wie groß Rio tatsächlich ist. Allein würden wir uns sicher nicht zum Hotel  zurück finden. In einem der teureren Stadtteile halten wir am Strand und machen zum ersten Mal auf unserer Reise Bekanntschaft mit dem kalten Wasser des Atlantiks. Alles am Strand hier ist sehr sauber, Liegestühle und Decken kann man sich ausleihen und verschiedene Kioske lassen weder Hunger noch Durst aufkommen. Die exklusiven Wohnungen im Hintergrund des Strandes mit ihrem eigenen Wachpersonal lassen keinerlei Angst bei uns aufkommen.  Weiter entlang des Strandes gelangen wir durch Nuagmen . Schließlich erreichen wir wieder Capocabana. Wir halten in einer Art Botanischen Garten, von wo wir aus einen fantastischen (Foto-)Blick auf den Zuckerhut haben. Weiter führt uns Brigitte vorbei am Justizministerium, den Innen- und dem Außenministerium zum Sambodrom, wo einmal im Jahr der prächtige Karneval  gefeiert wird. Dann tanzen tausende Schüler der hiesigen Sambaschulen in ihren wunderschönen Kostümen die nur 600 Meter lange angelegte Straße entlang und träumen vom Gewinn des Sambaschulenwettbewerbes.  Brigitte möchte uns gern noch eine alte Bibliothek im Kolonialstil zeigen aber leider hat diese nun auch samstags geschlossen und so sind wir wieder schnell am Bus. Unser Bus-Chauffeur George entlässt uns schließlich an der kolonialen Altstadt. Hier legen wir erst einmal eine Mittagspause und können wählen, ob wir nun in einem der Restaurants vom Buffet oder ein Sandwich in einem kleinen Café einnehmen möchten. Nach der Pause spazieren wir durch die Altstadt und bewundern die teilweise zerfallenen und teilweise doch recht farbenfrohen, renovierten Kolonialbauten. Nach dem Rundgang erreichen wir wieder den Bus und George bringt uns zu der weltbekannten Kacheltreppe, die uns aus zahlreichen Musikvideos und Reiseführern bekannt ist. Gegen viertel vier sind wir zurück im Hotel. Der restliche Nachmittag steht meinen Gästen frei zur individuellen Gestaltung. Ich schlage ihnen vor, mit mir gemeinsam zum Strand der Copacabana zu gehen. Einige nehmen diesen Vorschlag sehr gern an und so verbringen wir einige Minuten am Strand. Leider hat sich die Sonne verzogen, die Wellen sind sehr hoch und das Baden ist verboten.  Daher bleiben wir nicht allzu lange hier.  Der Abend klingt beim gemeinsamen Abendessen in einem wunderbaren Restaurant aus, wo es wieder leckeren Spießbraten gibt.

4.      Tag, 07.10.2012 Rio de Janeiro – Campo Grande

Heute müssen wir uns leider von Brigitte, unserer örtlichen Reiseleiterin für Rio verabschieden. Pünktlich um neun holt sie uns im Hotel „Merlin Copacabana" ab, um uns zum Flughafen zu bringen. Die Straßen sind relativ frei, da heute Bürgermeisterwahlen sind und so erreichen wir den kleinen, nationalen Flughafen von Rio de Janeiro bereits nach zehn Minuten. Brigitte ist uns noch beim Check-In behilflich und an der Sicherheitskontrolle heißt es dann endgültig Good Bye Brigitte und Rio - das nächste Abenteuer erwartetet uns: das unbekannte Pantanal. Über Sao Paulo fliegen wir mit der einheimischen Fluggesellschaft Gol nach Campo Grande, wo uns bereits Valdir und Miller am Flughafen erwarten.  Sie bringen uns zum Bus, welcher uns zur Pousada Aquapé bringt. Über fünf Stunden Fahrzeit, teils auf asphaltierten teils auf auf Schotterpiste erreichen wir am gegen 19:00 Uhr schließlich die Pousada, unser Zuhause für die nächsten Tage. Nach einem kurzen Check-In für unsere Zimmer treffen wir uns beim Abendessen im offenen Restaurant wieder. Die Mitarbeiter geben sich sehr viel Mühe beim Kochen und das Essen ist ein willkommende Abwechslung zu den Spie0braten der letzten Tage. Völlig erschöpft von den 13-Stunden-Tag und der Wärmeumstellung gehen wir alle beizeiten schlafen.

5.      Tag, 08.10.2012 Pantanal

Durch die Pousada aus haben wir hier im Pantanal natürlich auch Ausflüge in die Natur des Schwammgebietes. Nach dem Frühstück beginnen wir, aufgeteilt in zwei Gruppen, unsere Ausflüge. Ich bin mit meiner Gruppe und Valdir unterwegs, Miller begleitet die zweite Gruppe.
Unser erster Ausflug heute ist eine dreistündige Wanderung durch die nähere Umgebung. Ausgerüstet mit Sonnenschutz, Fotoapparate und Ferngläsern wandern wir los. Schon bald sehen wir die ersten Tukane, gefolgt von einem Ameisenbär. Die Sonne steigt immer höher Richtung Zenit und wir kämpfen uns weiter entlang von Seen und Flüssen, um verschiedene Bromelien und Palmen zu sehen. Valdir erklärt uns natürlich mit all seinen Wissen über die Botanik auf.  Glücklicherweise sehen wir auch noch einen Waran, bevor wir zur Pousada zurück kehren. Den restlichen Vormittag verbringen wir gemütlich am Pool und gegen Mittag finden wir uns alle am Restaurant ein, wo uns Valdir und Miller noch ihr Wissen zum Pantanal mitteilen, bevor ein köstliches Mittagessen serviert bekommen.  Gegen vier Uhr am Nachmittag nehmen wir an einer Bootsfahrt teil. Wir hoffen, viele Kaimane zu sehen zu bekommen aber leider reicht es doch nur zu dreien. Dafür sehen wir noch ein paar Affen und, was ganz selten vorkommt, zwei Tapire. Zurück an der Lodge werden wir von einer Familie Wasserschweine begrüßt. Der Abend klingt wieder beim geselligen Abendessen aus.

6.      Tag, 09.10.2012 Pantanal

Auch den heutigen Tag verbringen wir im Pantanal, genauer in der Pousada Aquapé. Und auch heute stehen wieder Ausflüge, geteilt in zwei Gruppen, auf dem Programm.
Meine Gruppe unternimmt am Morgen einen Ausritt auf Pferden in die nähere Umgebung, Einige von uns, besonders ich, saßen zum ersten Mal auf dem Rücken eines Pferdes...eine ganz neue Erfahrung. Und so schwer ist es eigentlich auch gar nicht. Die Pferde gehorchen weitestgehend auf uns und so reiten wir am Morgen um sieben Uhr los, damit wir nicht in die Hitze kommen.  Zwei meiner  Gäste, die sich das Reiten nicht mehr zumuten möchten, haben die Gelegenheit, uns in einer Kutsche zu begleiten. Irgendwie komme ich mir vor wie bei der „Schuh des Manitus"...wir hatten auf jeden Fall viel zu lachen. Leider scheinen wir dabei die Tiere verschreckt zu haben, den außer ein paar Aras, Rehe, einen Fuchs, einen Ameisenbär und Rindern bekommen wir nicht viel vor unsere Fotoapperate. Aber was solls, schließlich steht der Spaß während der Reise an erster Stelle;-). Gegen halb zehn treffen wir wieder in der Pousada ein, wo auch die zweite Gruppe, begleitet von Muller, gerade von ihrer Wanderung zurück kommt. Da die Sonne nun schon sehr hoch steht und ihre wohlige Wärme verbreitet, treffen sich einige am Pool, um sich im Wasser ein wenig Abkühlung zu verschaffen. Am späten Nachmittag machen wir uns dann auf zur Jeepfahrt. Hoffentlich sehen wir heute mehr als die zweite Gruppe am gestrigen Nachmittag;-). Los geht's. Ein junger Ranger begleitet uns, den seine Augen sind gezielter auf die Suche nach den Tieren geschult als unsere. Wir fahren über Wiesen und Sandwegen. Schon bald begegnen uns die ersten Tukane und Aras. An einem kleinen See füttert der junge Mann die Kaimane an, die wir dann auch bald zu sehen bekommen. Ab hier folgt uns ein Rothalsstorch, der schon weiß, wenn er uns verfolgt, dann bekommt er auch sein Abendessen von uns.  Weiter geht es und wir beobachten Wasserschweine und einen Fuchs bevor wir an einen größeren See gelangen, wo vor wenigen Monaten noch rund 800 Kaimane gelebt haben sollen. Jetzt sind es nur noch rund 100 aber auch von denen zeigen sich nur rund fünfzehn  Stück. Wir füttern die Viecher und beobachten so dabei, wie die Sonne langsam hinterm Horizont verschwindet. Nun beginnt die abendliche Jeepfahrt. Leider sind die Tiere nicht so gut auf uns zu sprechen und verstecken sich weitestgehend vor uns. Noch ein Reh und einen Fuchs bekommen wir zu sehen, bevor wir ein Campinglager erreichen, wo ein Ozelot „sein Unwesen" treibt. Aber auch hier verfolgt uns das Pech. Zwar schaffen wir es nach sehr langer Zeit, den kleinen Nager anzufüttern, sehen ihn dann aber nur ganz kurz, da er sich schon selber sein Abendessen gefangen hat. Da hatte die zweite Gruppe gestern mehr Glück, die den Ozelot länger und in voller Größe beobachten konnte. Wenigstens zeigte sich uns dann noch ein Waschbär. Gefolgt von ein paar großen Glühwürmchen (die Größe ist für unsere Verhältnisse wirklich überdimensional) fahren wir zurück zur Pousada, wo wir bereits zum Abendessen erwartet werden.

7.      Tag, 10.10.2012 Pantanal – Foz do Iquazú

05:30 Uhr klingelt wieder der Wecker und die letzten Ausflüge möchten erlebtn warden. Die Gruppe mit Muller versucht sich heute im Pferdereiten, während wir Piranhas fischen gehen. 18 gefangene Fische von der anderen Gruppe gilt es zu schlagen. Zunächst sieht es nicht sehr gut aus für uns. Es hat den ganzen Morgen über schon geregnet und angeblich beißen da die Piranhas nicht so gut an..zumindest erzählt uns Valdir das und für uns klingt das nach einer sehr guten Ausrede für unsere schlechte Ausbeute. Andreas, unser Geduldigster in der Gruppe, motiviert uns mit seinen Fängen aber und so greifen wir nochmal zur Angel und können schließlich mit Stolz verkünden, den Sieg mit 22 Piranhas eingefahren zu habenJ. Zurück in der Pousada packen wir dann unsere Koffer und nach dem Mittagessen verabschieden wir uns von der Crew. Ein langer Weg liegt vor uns zurück nach Campo Grande. Zunächst mit einem Kleinbus auf der Schotterpiste und dann mit dem großen Bus auf asphaltierter Straße kommen wir aber sehr gut voran und benötigen für die Strecke diesmal mindestens eine Stunde weniger als auf der Hinfahrt. Am Flughafen verabschieden wir uns von Muller und Valdir. Über Curitiba fliegen wir nach Foz do Iquazú, dass wir kurz vor Mitternacht Ortszeit erreichen. Egon, unser örtlicher Reiseleiter für die Wasserfälle erwartet uns bereits und bringt uns zum nahe gelegenen 4-Sterne-Hotel „San Martin", wo wir ziemlich müde in unsere Betten fallen.

8.      Tag, 11.10.2012 Iquazú–Wasserfälle

Nach einer ziemlich kurzen Nacht treffen  wir uns um sieben Uhr mit Egon an der Rezeption des Hotels und fahren gleich darauf los in Richtung Itaipu-Staudamm. Durch die Stadt Foz do Iquazú erreichen wir rund eine Stunde später den Staudamm. Wir holen die Eintrittskarten und starten unseren Besuch mit einem Videofilm zum Bau des Staudamms und seinen sozialen Verpflichtungen, die das Leben in der Region und in Brasilien, ja sogar weltweit prägen. Anschließend unternehmen wir eine Rundfahrt durch das Gelände. In Kolonne von vier Bussen und begleitet von einer Polizeieskorte halten wir an den wichtigsten Punkten der Anlage. Für uns Frauen ist der Besuch nicht ganz so spannend wie für die Männer aber auch wir staunen über die Größe und Dimension des Staudamms. Danach erwartet uns das nächste Highlight auf unserer Reise: die Iquazú-Wasserfälle. Zunächst fahren wir nach Argentinien. Nachdem wir die lange Einreiseprozedur an der Grenze überstanden haben, erreichen wir den Eingang zum Nationalpark und beginnen unseren Rundgang. Wir gehen in Gruppe gemeinsam den ersten Weg zu den Fällen. Das tosen der Fälle und die Gicht machen uns immer neugieriger und wir legen den Weg von knapp 700 Metern zum ersten Aussichtspunkt in schnellen Schritten zurück. Einfach gigantisch, was wir hier zu sehen bekommen. Das Wasser bahnt sich überall seinen Weg und ein Fall löst den anderen ab. Wir sind beeindruckt und überwältigt! Diesen Anblick kann man einfach nicht in Worten beschreiben, das muss man gesehen haben!!! Auf unserem Rundgang eröffnen sich uns immer wieder neue (Aus-)Blicke, die wir gar nicht alle mit unseren Kameras einfangen können...uns bleibt immer wieder nur staunen, staunen, staunen. Wir unternehmen eine kleine Zugfahrt, die uns ca. zehn Minuten durch einen kleinen Urwald fährt. Wir erreichen den Bahnhof. Von hier spazieren wir ca. 1.100 Meter bis zur Teufelsschlucht. Auf dem Weg dahin beobachten wir immer wieder riesige Fische und bunte Schmetterlinge. Die Teufelsschlucht - ein gigantischer Anblick. Wassermassen stürzen sich in einer Art Kreis hinab. Hier ist auch die Stelle, wo man von den argentinischen auf die brasilianischen Fällen schauen kann. Wie geschrieben, die Anblicke kann man nicht in Worte fassen, schauen Sie sich die Bilder in der Fotogalerie selber an!;-). Am Nachmittag schließlich besuchen wir die Iquazú-Wasserfälle auf der brasilianischen Seite. Von hier aus bekommt man einen Panoramaausblick und bekommt eine Eindruck, wie lang die Fälle tatsächlich sind. Auch auf dieser Seite kann laufen wir einen Aussichtsweg entlang, der uns ganz nah an die Wasserfälle bringt. Eine (Regen-)Jacke darf dabei nicht vergessen werden, sonst wird man ganz schnell nass. Leider geht aber auch der schönste Tag einmal zu Ende uns so erreichen wir am Abend wieder unser Hotel, wo wir zu Abend essen.

9.      Tag, 12.10.2012 Manaus

Zeitig aufstehen heißt es heute. Am ganzen frühen Morgen hebt unsere Maschine in Richtung Sao Paulo ab, von wo wir schließlich weiter nach Manaus fliegen. Deniz empfängt uns in der Ankunftshalle des Flughafens und bringt uns in ein Restaurant, wo wir zu Mittag essen. Da heute Feiertag in Brasilien ist, haben viele Restaurants geschlossen. So verbringen wir unsere Mittagsrast in einem typisch-brasilianischen Restaurant, wo das Essen nach Gewicht bezahlt wird. Es ist ziemlich voll und laut hier...ja, die Brasilianer sind ein lautes Völkchen. Gut gestärkt erreichen wir am Nachmittag schließlich den Hafen von Manaus, wo unser schwimmbares Hotel für die nächsten drei Nächte vor Anker liegt. Das 5-Sterne-„Ibero Amazon"-Schiff hat All-Inclusive für uns. Alle Getränke, inklusive Cocktails, Ausflüge und Mahlzeiten sind bereits bezahlt. Nun heißt es genießen und ein wenig erholen. Kurz vor 18 Uhr legen wir ab. Natürlich muss dies mit einem Glas Sekt auf dem Oberdeck gefeiert werden. Salute! Mit leichtem Hunger gehen wir  anschließend gespannt an das Buffet. Über kalt- und Warmanteil, frisches Obst, Käse und einem unverzichtbaren Dessertbuffet lässt das Abendessen nicht zu wünschen übrig. Genießen tun wir unsere Speisen mit einem Hauswein, den wir in rot und weiß trinken können. Den Abend lassen einige Wenige bei einem Cocktail am Oberdeck ausklingen.

10. Tag, 13.10.2012 Janauacá–See und Manaquiri

Nach dem Frühstück treffen wir unseren Guide Jefferson in der Disco, um unseren Ausflug in die Region des Janauacé-Sees zu starten. Ausgerüstet mit Rettungswesten bekommt unsere Gruppe ein eigenes „Ausflugsboot". Wir steigen alle um und erreichen mit ca. 70 Kilometer pro Stunde in wenigen Minuten ein kleines Fischerdorf als eine Art schwimmendes Dorf. Es ist sehr interessant zu erfahren, wie die Menschen hier leben und vom Fischhandel bzw. vom Tankstellenservice zu leben. Viele junge und ältere Menschen fahren mit ihren kleinen Booten umher, um Fische zu fangen oder nehmen ihren Fang bereits auseinander. Die Frauen kümmern sich um Wäsche und Kinder. Nebenbei läuft der Fernseher oder sie halten einen kleinen Plausch mit der Nachbarin. Nachdem wir das Dorf passiert haben, geht es weiter flussaufwärts und sehen immer wieder die Tiere der Region. Beispielsweise kommen uns Fischreiher und ein Gelbkopfkiri vor die Kameralinse. Einige kleine Kaimane begrüßen uns ebenfalls. Highlight unseres Bootstrips ist der Besuch bei einer einheimischen Familie. Angekommen, lässt sie uns gleich in ihr Haus und wir stehen in der Küche. Hier befindet sich alles, was man benötigt, um angenehm leben zu können: Tisch mit Stühlen, Arbeitsplatte, viele Töpfe, ein großer Herd, viele Gewürze und Säfte. Jefferson erklärt uns, das die Familie neben dem Fischfang auch von der Manjokernte lebt. Aber auch Rinder haben sie mal gezüchtet. Im Garten findet sich eine Vielzahl von Gewürzen und auch in den Schlafräumen dürfen wir uns einmal umsehen. Obwohl durch die Wärme leicht entkräftet, sind wir sehr beeindruckt und bedanken uns bei der Familie, dass sie uns in ihr Haus gelassen haben. Zurück an Bord haben wir ein wenig Freizeit, die wir nutzen, um die nicht-alkoholischen Cocktails zu testen. In der Mittagszeit wird durch die Animationscrew ein Vortrag zu den Früchten des Amazonas gehalten, den uns Jefferson sehr gern  in deutscher Sprache hält. Nach dem Mittagessen und einer Siesta erwartet uns der nächste Ausflug. Da wir bereits erfolgreich Piranhas geangelt haben, entscheiden wir uns für einen Bootsausflug in die Manaquiri-Region. Mit Jefferson steigen wir wieder auf das kleine Ausflugsboot um. Diesmal sehen wir leider kaum Tiere - ein paar springende Fische und einen Bussard sowie Kaimane aber sonst werden wir leider etwas enttäuscht. Mit frischem Fahrtwind im Gesicht, kommen wir an kleinen Häuschen am Ufer vorbei und sogar an einer Schule. Leider ist heute Sonntag und so bekommen wir keine Kinder zu sehen. Und so kehren wir nach rund zwei Stunden später zur Iberostar Grand Amazon zurück. Heute soll es ja noch einen Nachtausflug geben - hoffentlich wird dieser erfolgreicher. Zur Abendbrotzeit stürzen wir uns wieder auf das umfangreiche Buffet und trinken vom roten und weißen Hauswein bevor wir uns allesamt zur Nachtbeobachtung der Kaimane treffen. Gut ausgestattet mit unseren Rettungswesten treffen sich alle Gäste der Kreuzfahrt und ein Ausflugsboot nach dem anderen verschwindet in der Dunkelheit. Jefferson hat wieder am Bug Platz genommen und leuchtet mit seiner Taschenlampe den Rio Negro aus, immer auf der Suche nach Kaimanen. Aber irgendwie scheinen die sich gesagt zu haben, den Kreuzfahrern, den zeigen wir uns heute nicht. Nur drei kleine Exemplare bekommen wir zu sehen. Eines davon fängt Jefferson ein und holt es zu uns an Bord, um uns das Tierchen näher zu erklären. Wir dürfen es sogar mal anfassen...es hat eine weiche Haut, gar nicht so hart, wie wir uns die so vorgestellt haben. Mit diesem kleinen Erfolgserlebnis lassen wir den Tag zum Ende kommen und kehren zum Schiff zurück. Ein kleiner Schlaftrunk am Oberdeck lässt uns kurze Zeit später ins Reich der Träume entgleiten.

11. Tag, 14.10.2012 Sonnenaufgang,  Manacapurú und Amazonas–Dschungel

Heute steigen wir bereits vor dem Frühstück auf die kleinen Boote um. Wir wollen natürlich, wenn wir einmal hier sind, auch den berühmten Sonnenaufgang im Amazonas sehen. Gut gelaunt treffen wir uns aber schon bald sehen wir, dass der Himmel voller Wolken bedeckt ist...schlechte Voraussetzungen für einen schönen Sonnenaufgang. Und wir sollten Recht behalten, wir haben schon bessere gesehen und so schenken wir der Sonne, die sich langsam durch die Wolken kämpft, nicht mehr so viel Beachtung sondern erfreuen uns an den Delfinen, besonders rosane, die uns neben unserem Bötchen begleiten. Ein kleiner schöner Ausgleich zum verpassten Sonnenaufgang ist die Begleitung ja schon.
Nach dem Frühstück startet auch schon gleich der nächste Ausflug und der Bootsführer bringt uns mit über 70 Kilometern pro Stunde in rund 25 Minuten zur kleinen Stadt Manacapurú. Leider dürfen wir hier nicht aussteigen aber wir fahren entlang der Uferpromenade, die sich ganz schön ein paar Kilometer zieht. Vom Ufer hier aus können wir gar nicht glauben, dass die Stadt über 800.000 Einwohner zählen soll. Zwei Krankenhäuser, zehn Schulen und zwei Universitäten haben hier ihren Sitz. Auf dem See befinden sich zahlreiche schwimmende Tankstellen und auch hier sehen wir, dass der Ort vorrangig vom Fischfang lebt. Am Sonntag ist nicht viel Leben im Hafen aber im Ort selber erspähen wir eine Menschentraube, die den Sonntag mit lauter Musik, Tanz und Getränk feiert. Soviel Lebensfreude sollten wir uns vielleicht auch angewöhnen??? Wer nicht feiern möchte, wäscht seine Wäsche oder säubert sein Fischerboot, jeder wie er beliebt. Nach Rückkehr auf die Iberostar erwartet uns Jefferson bereits zu einem Vortrag über die Kultur und Menschen hier im Amazonas. Dieser endet zur Zeit des Mittagessens und danach hält jeder, der nicht an Oberdeck zu finden ist, Siesta.
Am Nachmittag endlich beginnt einer DER Highlights auf unserer Kreuzfahrt: wir unternehmen eine Wanderung durch den Amazonas-Dschungel. Wie gewohnt treffen wir uns im Saal des Schiffes, schnappen uns unsere Rettungjacken und treffen uns mit Jefferson. Auch an diesem Nachmittag steuert Georg das Schnellboot und nach rund zwanzig Minuten erreichen wir den Bootsanleger eines Dorfes, von wo unsere Wanderung startet. Gleich im Dort erwartet uns ein kleines Mädchen mit einem Faultier um Ihre Schultern. Da wir alle noch nie eines gesehen haben, scharen wir uns natürlich erst einmal darum, um es einmal anzufassen und ein paar Fotos zu schießen. Dann laufen wir feldeinwärts, bis wir den Wanderweg erreichen. So richtig urig mit Lianen, Affen und typischen Geräuschen empfängt uns der Dschungel nicht aber wir sehen auf einem Fleck mehr Grün als die anderen Tage zuvor. Wir spazieren über eine Brücke und erreichen nach einigen Minuten einen kleinen Teich, in dem Wasserlilien leben. An einer riesigen Douglasie machen wir einen Fotostopp bis wir uns schließlich durch die Hitze und das grüne Dickicht zurück kämpfen ins Dorf. Hier angekommen haben wir noch die Gelegenheit, Souvenirs zu kaufen bevor wir zurück fahren zur Iberostar Grand Amazon.
Auch der Abend auf dem Schiff ist heute besonders, denn es ist unser letzter Abend hier. Und natürlich erwartet uns der Kapitän am Abend persönlich vor dem Restaurant um uns einen guten Appetit zu wünschen. Leider ist er ja ein vielbeschäftigter Mann, so dass er nicht mit uns speisen kann aber das Fischbuffet, welches die Crew für uns heute aufgebaut hat schaffen wir auch alleine;-) Allerlei leckere Fische sowie Meeresfrüchte sind phantasievoll angerichtet und diejenigen von uns, die Fisch nicht so sehr mögen gibt es auch köstliche Alternativen. Also eins kann man mit Sicherheit sagen: mit Hunger geht keiner von Bord.
Nachdem wir mehr als gesättigt sind, treffen wir uns abermals im Saal des Schiffes um uns die Folkloreshow der Crew anzuschauen. Ein bunter, brasilianischer Mix aus regionalen Tänzen und Kostümen lässt uns zum Staunen bringen und lässt uns erahnen, wie temperamentvoll die Brasilianer sind und Rhythmus haben sie auf jedem Fall im Blut.

12.      Tag, 15,10.2012 Ausschiffung – Manaus – Flug nach Salvador de Bahia

Auch an unserem letzten Tag auf dem Schiff müssen wir zeitig aufstehen. Natürlich nur die, die wollen und wir wollen alle, denn es gibt wieder ein Naturwunder zu bestaunen: der Zusammenfluss von Rio Negro und dem Amazonas. Es ist tatsächlich so, dass sich der Zusammentreff vom milchkaffeebrauen mit tintenblauen Wasser an einer Linie zu sehen ist. Wirklich beeindruckend!!!!
Noch vor dem Frühstück stellen wir unsere Koffer vor die Kabine und als wir zurück kommen, sind diese schon zum Ausschiffen vor der Rezeption aufgestellt. Wir checken aus und treffen wieder auf Deniz, der uns zur Stadtführung abholt. Die Koffer werden im Bus verstaut, denn wir wollen unsere Stadtführung zunächst mit einem Rundgang beginnen. Unser erster Anlauf ist die Estacao Hidroviaria doAmazonas, eine Halle mit Geschäften direkt am Hafen gelegen. An der Kaimauer bestaunen wir eine Tafel mit den verschiedensten Wasserständen. So bekommen wir eine Ahnung wie hoch das Wasser bei Hochwasser steigen kann. Deniz führt uns weiter zur Markthalle, die wir uns natürlich auch von Innen anschauen. Viel Rummel ist hier am Morgen zu bemerken und die Händler bieten ihre frische Ware feil. In den Auslagen sind viel Fisch, frisches Obst und Gemüse zu finden. Deniz erklärt uns viel von dem fremden Obst und erzählt uns Geschichten zu den Kräutern, aus denen Medizin gewonnen wird. Unser Rundgang durch den Markt endet in der Halle der Bananenbarone. Kleine Bananen, große Bananen, grün-gelbe, braunreife überall wo wir hinsehen Bananen, Bananen, Bananen. Es sind dutzende. Kaum vorstellbar, dass die alle an einem einzigen Tag verkauft werden aber so soll die Realität sein...Irre. Von hier holt uns unser Chauffeur ab und bringt uns in die Altstadt von Manaus. Wir besuchen den Palast eines ehemaligen deutschen Geschäftsmannes und kommen am örtlichen Gefängnis bis wir schließlich das Prachtgebäude von Manaus erreichen, das Teatro Amazonas. Deniz führt uns durch das schöne Gebäude, welches aus der Kautschukzeit stammt. Es wurde mehrfach restauriert und ist eine Mischung aus Barock, Renaissance, Neoklassik und Jugendstil. Im Inneren besticht das unter Denkmal stehende Gebäude mit italienischem Marmor, französischen Dekor und siebenhundert roten Samtsitzen. Werke aller bedeutenden europäischen Meister werden hier aufgeführt wie beispielsweise Stücke von Goethe und Schiller. Völlig beeindruckt verlassen wir nach der Führung das Teatro und müssen so viel Prunk erstmal setzen lassen. Unser letzter Weg in Manaus führt uns vorbei am Fussballstadion zum Restaurant, wo wir  unser Mittagessen einnehmen. Anschließend bringt uns Deniz zum Flughafen. Über die Hauptstadt Brasilia bringt uns die  Fluggesellschaft GOL zu unserem letzten Reiseziel, nach Salvador de Bahia. Kurz vor Mitternacht kommen wir an und unser örtlicher Reiseleiter Marcus, gebürtiger Bayer, lässt es sich nicht nehmen, uns vom Flughafen abzuholen und zu begrüßen. Gemeinsam fahren wir durch das nächtliche Salvador und erreichen schließlich unser 5-Sterne-Hotel „Vila Galé Salvador", wo wir erschöpft in unsere Betten fallen.

13./14. Tag, 16,/17.10.2012 Salvador de Bahia

Die letzten zwei Tage auf brasilianischem Boden liegen vor uns. Marcus holt uns nach dem Frühstück zur Stadtrundfahrt ab. Unser erstes Ziel am heutigen Morgen ist die Festung Farol da Barra mit seinem Leuchtturm. Als wir aussteigen wird wir von einer Menge Straßenverkäufer umzingelt, die uns Glücksbändchen um die Arme binden zur Begrüßung und als Geschenk. Nach unserem Gang um die Festung erklärt uns Marcus den Zuckerrohr näher. Das Wetter ist schön und die Brise, die vom Atlantik herüber weht, macht uns die Hitze erträglicher. Weiter führt uns die Rundfahrt durch eine exklusive Wohngegend bis hin zu einer beliebten Parkanlage, mit einem imposanten Denkmal, wo wir einen kleinen Fussmarsch unternehmen. Man merkt, Markus ist mit seinem ganzen Herzen dabei und erzählt uns noch so jedes winzige Detail zu seiner Wahlheimat Salvador. Über eine Einkaufsstraße fahren wir schließlich in das Altstadtviertel Pelourinho, das in der Oberstadt gelegen ist und über den berühmten Lacerda-Aufzug zu erreichen ist. Hier oben herrscht buntes Treiben. Die Fassaden der Kolonialbauten reihen sich an bunte Wohnhäuser. Definitiver Fotoblickpunkt sind hier die Damen, die sich in typisch brasilianischen Trachten aufreihen um fotografiert zu werden. Unsere Mittagspause legen wir vor dem Konvent des Heiligen Franziskus ein. Wir erholen uns bei Kaffee, Crepes und Caipirnha. Gut gestärkt führt uns Markus schließlich durch das Konvent, welches im Jahr 1587 errichtet wurde. Sehr schöne blau-weiße Kacheln ermahnen den Besucher an die hohen Werte und Ideale des Lebens. Die Giebel des Klosters sind Barock, die Innengestaltung der Kirche hingegen im lissaboner Ideal als überreich verzierte Goldene Kirche geschmückt.
Wir bummeln schließlich weiter durch die Gassen und besuchen die kleinen Lädchen, die uns am Wegesrand begleiten. Souvenirjäger kommen hier voll auf Ihre Kosten und auch das ein oder andere T-Shirt wechselt hier seinen Besitzer. Schließlich erreichen wir den großen Platz, auf dem einst Michael Jackson sein Video zu "They don't really care about us". Bunte Kolonialhäuser reihen sich hier auch aneinander und wir sind tief beeindruckt. Durch die Unterstadt fahren wir zurück zu unserem Hotel, was wir am Nachmittag erreichen und ruhen uns noch gemütlich am hoteleigenen Pool aus. Nach dem Abendessen treffen uns noch einmal gemeinsam im Foyer des Hotels, um einen leckeren Caipi zu genießen.
Am zweiten Tag unseres Aufenthaltes in Salvador entdecken wir mit unserem Reiseleiter die Vavelas der Stadt. Vavelas sind die "Slums" von Salvador. Der Großteil der heimischen Bevölkerung lebt hier und wir sind, trotz der positiven Erzählungen von Markus ziemlich schockiert darüber, wie die Menschen hier leben. In den Vavelas gibt es keinerlei Infrastruktur und die hier lebenden Menschen helfen sich gegenseitig. Mit Autos sollte man sich gar nicht reingetrauen in die Vavelas und auch Geld ist dort nicht gerade im Überfluss vorhanden. Jedoch ist hier nicht alles schwarz. Markus bietet es uns an, einen Freund von ihm zu besuchen, der eigenen Kacheln mit unterschiedlichen Motiven herstellt. Leider ist er selber nicht da aber seine nette Vertretung ist uns gern bei unseren Souvenirkäufen behilflich. Zum Schluss der Rundfahrt halten wir noch im Mercado Modelo, wo wir letzten Souvenirs ergattern können. Am Nachmittab biete ich meinen Gästen an, gemeinsam zum Atlantik zu spazieren und ich freue mich, dass mich alle begleiten. Wir verbringen ein paar Sonnenstunden am Strand und zwei ganz Mutige stürzen sich sogar in die Fluten. Die letzten Stunden in Salvador verbringen wir nochmal am hoteleigenen Pool. Nach dem Abendessen stossen wir mit einem letzten Caipirinha auf eine gelungene Reise an und verabschieden uns dann auf unsere Zimmer, um die Koffer zu packen.

15./16. Tag 18./19.10.2012 Rückreise nach Deutschland

Leider neigt sich heute unser Reise nach Brasilien so langsam dem Ende zu. Am letzten Tag der Reise schlafen wir nochmal so richtig aus und lassen uns lange Zeit beim Frühstücken. Dann holt uns Marcus ab, der uns noch bis zum Flughafen begleitet. Während der ca. 45minütigen Fahrt dahin verabschieden wir  uns und schwelgen noch einmal in Erinnerungen an die letzen zwei Wochen. Marcus ist uns noch beim Check-In behilflich. Dann hebt unser Flieger ab in Richtung Sao Paulo. Hier checken wir nochmals ein für unseren Rückflug, der uns über Frankfurt zurück nach Berlin, Leipzig oder Dresden führen wird. Unser südamerikanischer Traum ist nun leider zu Ende.
Ich möchte mich noch einmal bei meiner Gruppe bedanken, mit der es mit sehr viel Spaß gemacht hat, Brasilien zu erkunden und zu erleben. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns einmal bei einer anderen Reise wiedersehen würden.
Es grüßt Euch/Sie herzlichst
Eure Sylvia

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