Reisebericht: Rundreise Brasilien mit Amazonas, Pantanal und Iguazu

01.10. – 16.10.2015, 18 Tage Rundreise mit Rio de Janeiro – Manaus – Amazonas–Erlebnis – Naturerlebnis Pantanal – Iguazu–Wasserfälle – Sao Paulo


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Unsere Reise bot eine Fülle einmaliger Naturerlebnisse mit unzähligen Gelegenheiten zum Kennenlernen der brasilianischen Tier- und Pfanzenwelt.
Ein Reisebericht von
Dirk Schlosser
Dirk Schlosser

1.Tag, Donnerstag, der 01.10.2015:   Flug nach Rio de Janeiro

Nach der Fahrt zum Flughafen und dem Zubringerflug war unsere Reisegruppe in Frankfurt am Main vollständig und bereit für den gemeinsamen Flug nach Rio de Janeiro in Brasilien. Der Name des Landes kommt von einem Baum, dessen Harz und Rinde eine rötliche Färbung haben, welche von den Ureinwohnern zum Bemalen ihrer Gesichter verwendet wurde. Die Portugiesen nannten das Holz Brasa, was übersetzt soviel wie „Glut" bedeutet, und lange Zeit war es das wichtigste Handelsgut ihrer Kolonie Brasilien. Wir flogen in ein Land, welches von seinem Flächenausmaß 24 Mal so groß wie Deutschland ist.

2.Tag, Freitag, der 02.10.2015:   Fahrt auf den Corcovado

Nach dem über zehnstündigen Flug kamen wir am Morgen in Rio de Janeiro an und wurden in der Ankunftshalle des Flughafens durch unsere örtliche Reiseleiterin Iolanda empfangen. Mit unserem Fahrer Marco fuhren wir anschließend zum Hotel „Windsor Plaza". Bereits während dieser Fahrt begann Iolanda mit der Vorstellung ihrer Stadt. Die Einwohner von Rio de Janeiro nennt man „Cariocos", was in der Sprache der Tupi-Ureinwohner soviel wie „Häuser des weißen Mannes" bedeutete. Gemeint waren damit die Portugiesen. Allerdings ist diese Übersetzung keineswegs gesichert. Als die Portugiesen am 1.Januar 1502 die Bucht von Rio entdeckten, glaubten sie das Paradies vor sich zu haben. Die Stadt besitzt eine der schönsten Stadtlagen überhaupt und bis heute gilt die Bucht als der größte natürliche Hafen der Welt.
Da wir bereits gegen 06.20 Uhr an unserem Hotel ankamen, waren unsere Zimmer noch nicht beziehbar. Es bestand die Möglichkeit, die Sanitärräume im Erd- und Dachgeschoss zu benutzen und frühstücken zu gehen. Um 08.30 Uhr begann unsere Stadtbesichtigung. Unsere Koffer und Taschen wurden in der Zwischenzeit in einen separaten Raum eingeschlossen.
Als erstes fuhren wir zum Maracana-Stadion (Estadio Mario Filho). Einst als größtes Fußballstadion der Welt erbaut, wurde es für die Weltmeisterschaft 2014 komplett umgestaltet, verkleinert und verfügt nun über 78.000 Sitzplätze. Danach fuhren wir zum nahe gelegenen Sambodromo. Es wurde vom Architekten Oskar Niemeyer entworfen und bietet Platz für bis zu bis zu 78.000 Zuschauer und 50.000 Akteure. Seit dem Jahr 1984 feiern darin zur Faschingszeit die 12 besten Sambaschulen der 1.Liga ihren großen Auftritt. Dabei stellen die größten unter ihnen bis zu 5.000 teilnehmende Tänzerinnen und Tänzer. Vom Sambodromo fuhren wir zur Catedral Metropolitana (Catedral de Sao Sebastiao). Sie wurde während der Militärdiktatur errichtet und hat ein Fassungsvermögen von bis zu 20.000 Gläubigen. Von außen grau, einer mexikanischen Pyramide gleichend, erfreute uns im Inneren die Farbenpracht der über die gesamte Höhe reichenden gläsernen Fensterfronten, in denen abwechselnd Rot, Grün, Blau und Gelb dominierten. Von der Kathedrale fuhren wir anschließend zur Talstation des Berges Corcovado (des Buckligen). Mit einer Zahnradbahn fuhren wir durch den Parque Nacional da Tijuca hinauf zur Bergstation. Von dort ging es dann über eine Rolltreppe bis zum auf 704 Meter leigenden Sockel der Christus-Statue, deren Einweihung nach fünfjähriger Bauzeit im Jahre 1931 erfolgte. Sie zählt zu den sieben „neuen" Weltwundern. Der Erlöser breitet seine Arme aus, so als wolle er die ganze Welt begrüßen und die ihm zu Füßen liegende Stadt beschützen. Wir hatten gutes Wetter. Nur der Blick auf das Stadtzentrum und zur Copacapana war des Öfteren von Wolkenfeldern bedeckt. Von der Talstation der Bergbahn fuhren wir dann zum check in zu unserem Hotel zurück. Am Nachmittag war Freizeit zum Baden gehen, zum Ausruhen oder für einen Spaziergang am Strand. Am Abend trafen wir uns an der Hotelbar im Dachgeschoss zu einem Begrüßungs- Caipirinha und anschließend ginge es zum Abendessen in die Churrascaria "Carretao". Neben dem bereitstehenden Buffet brachten uns die Kellner große Fleischspieße an den Tisch, von denen sie an Ort und Stelle die gewünschte Menge abschnitten.

3.Tag, Samstag, der 03.10.2015:   Stadtrundfahrt & Zuckerhut

An unserem zweiten Tag in Rio fuhren wir nach dem Frühstück zum Strand von Ipanema und entlang des Lagoa Rodrigo de Freitas zum Zuckerhut. Das Gestein des Zuckerhutes besteht aus ca. 570 Millionen Jahre alten Gneis, welcher durch die Abspaltung Südamerikas von Afrika und die folgenden Bewegungen der Erdplatten an die Oberfläche gelangte. Mit zwei Seilbahnen fuhren wir bis auf knapp 400 Meter Höhe über dem Meeresspiegel und hatten einen fantastischen Blick auf das Stadtzentrum von Rio, die Nachbarstadt Niteroi, auf die Copacabana und den Corcovado. Über uns zogen Aasgeier und Fregattvögel ihre Kreise und aus den Bäumen schauten neugierige kleine Büschelaffen.
Von der Talstation des Zuckerhutes fuhren wir danach ins Stadtzentrum und besuchten das Jugendstil-Restaurant „Confeitaria Colombo". Ende des 19.Jh. im Jugendstil erbaut, hat es sich seinen unverwechselbaren Charme bis heute bewahren können. Ein Original ist der Kellner Orlando, welcher uns mit seinen 78 Jahren bediente und den man mit fast 53 jähriger Betriebszugehörigkeit schon fast zum Inventar zählen kann. Anschließend fuhren wir in den Stadtteil Lapa, zur roten Fliesentreppe „Escadaria do Selaron". Sie ist das Werk des chilenischen Künstlers Jorge Selaron und besteht aus bis zu 2000 Fliesen aus 60 Ländern. Als Maler von Gemälden schwangerer Favela-Frauen bekannt geworden, schuf er mit diesem Lebenswerk eine persönliche Danksagung an Rio und eine vielbesuchte Sehenswürdigkeit. Vom Stadtteil Lapa fuhren wir wieder ins Zentrum und stiegen am Platz des 15.November aus. Wir besuchten eine Ausstellung im Paco Imperial, dem ehemaligen Regierungssitz der Vizekönige und kaiserlichen Stadtpalast und spazierten anschließend durch die lebhaften Gassen der Altstadt.
Mit dem Bus ging es danach zu unserem Hotel an die Copacabana zurück. Der Name des Stadtteils und Strandes stammt von der bis 1908 existierenden Kirche „Unsere Frau von Copacabana" ab, welche auf einer vorspringenden Landzunge zwischen den Stränden Copacabana und Ipanema stand. Ein eingeführtes Marienkunstwerk aus dem bolivianischen Wallfahrtsort Copacabana am Titicacasee war der Grund für den Bau der Kirche.

4.Tag, Sonntag, der 04.10.2015:   Paraty

Am Morgen verließen wir Rio de Janeiro und sahen auf den Hügeln der Stadt auch einige Favelas.
Die Blütenpflanze Favela wuchs auf einem Hügel in Bahia, den man nach ihr benannte. Soldaten ohne Sold und entlassene Sklaven kamen von dort und ließen sich in Rio nieder. Den Hügel, auf dem sie sesshaft wurden, nannten sie wieder „ Morro da Favela", genau wie in Bahia. Hier zimmerten sie sich einfachste Hütten zusammen. Heute gibt es in ganz Brasilien tausende dieser Favela-Viertel, in denen ein Großteil der Bewohner ohne Registrierung, Wasser und Strom lebt. Nur langsam kommt die Regierung mit der Erschließung dieser Wohngebiete voran.
Auf unsere Fahrt ins südlich gelegene Paraty fuhren wir entlang des Atlantischen Regenwaldes. 90% von ihm sind in Brasilien bereits zerstört. Wie üppig grün die Landschaft am gesamten brasilianischen Küstenstreifen ausgesehen haben muss, sieht man heute noch zwischen Rio de Janeiro und Paraty. Circa 265 km lang ist dieser Küstenstreifen der Costa Verde, der grünen Küste. Dazu gesellen sich unzählige Sandstrände und vorgelagerte Inseln. Gegen Mittag kamen wir an unserem Pousada „Porto Imperial" in Paraty an und bezogen unsere Zimmer.
Nach einer kurzen Pause begann unser Stadtrundgang mit Ramon. In Paraty hat sich die historische Kolonial-Architektur noch vollständig erhalten, weshalb die Altstadt seit 1966 unter Denkmalschutz steht. Bei den Ureinwohnern, den Guaiana-Indios, war Paraty der Name eines Fisches. Hierher wurden früher Edelmetalle aus Minas Gerais, vor allem Gold, gebracht und weiter nach Rio de Janeiro und Lissabon verschifft. Nach der Erschöpfung der Mienen baute man im 19.Jh. im Umland der Ortschaft Kaffee an. Auch die Großeltern von Thomas Mann waren Plantagenbesitzer und seine Mutter lebte bis zu ihrem siebenten Lebensjahr im „Casa Mann" (Haus der Familie Mann).
Am Abend trafen wir uns dann in der Hotel-Lobby, wo uns leckere Begrüßungs-Cocktails serviert wurden, und anschließend ging es zum Abendessen in das Restaurant "Paraty 33". Ein besonderes Erlebnis war danach ein Spaziergang durch die gepflasterten engen Gassen der Stadt. Aus vielen Restaurants und Bars ertönte Live-Musik und in einigen wurde getanzt. In der Kirche „Igreja Matriz nossa Senhora dos Remedios" erlebten wir ein Konzert des "Zukerman Trios" aus Israel mit Stücken von Brahms, Beethoven und Mendelssohn-Bartholdy.

5.Tag, Montag, der 05.10.2015:   Segelboot–Exkursion & Baden

Am heutigen Tag stand ein Ausflug mit einem Segelboot auf dem Programm. Leider nieselte es schon auf dem Weg zum Schiff. Um 10.00 Uhr starteten wir unsere Bootsfahrt auf der Neptuno III. und es ging zum Strand von Jurumirin. Bei sonnigem Wetter wären an dieser paradiesischen Bucht sicherlich alle mit ins Wasser gesprungen und zum Ufer geschwommen. Da es aber regnete, trauten sich nur wenige. Das Wasser war mit circa 20 Grad Wassertemperatur angenehm warm und sehr sauber. Fische oder Korallen sahen wir allerdings nicht. Von der Bucht ging es mit dem Boot weiter zur Insel „Ilha do Mantimento". Wir ankerten vor ihr und stiegen in ein kleines Ruderboot um. Dadurch konnten wir näher an das Ufer heranfahren. Durch einige Bananen angelockt, konnten wir seltene rote Löwenäffchen, Agutis (Nagetiere) und auch Büscheläffchen sehen.
Anschließend wurde uns an Bord ein Mittagessen serviert, welches wir im Vorfeld aus drei Angeboten wählen konnten. Auf der Rückfahrt besserte sich das Wetter etwas, so dass wir in Paraty im Trocknen ankamen. Den Nachmittag konnte dann jeder für sich gestalten. Einige Gäste nutzten ihn für einen Spaziergang und andere für einen Einkaufsbummel in den vielen kleinen Kunstgewerbeläden der Altstadt. Am Abend trafen wir uns dann wieder an der Hotelrezeption, um gemeinsam zum Abendessen ins Restaurant „Cafe Margerida" zu gehen. Das Essen war fantastisch!

6.Tag, Dienstag, der 06.10.2015:   Flug ins Pantanal – Pousada

Bereits um 04.45 Uhr fuhren wir mit unseren Lunchpaketen in Richtung Rio de Janeiro ab und erreichten kurz vor gegen 09.45 Uhr den Flughafen. Da am Vortag ein online- Check in nicht möglich gewesen war, hatte uns Johannes, ein Mitarbeiter der Agentur, bereits vor Ort eingecheckt, als wir am Flughafen eintrafen. Wir verabschiedeten uns schweren Herzens von unserer Reiseleiterin Iolanda und von Rio. Anschließend flogen wir nach Sao Paulo, mit 11 Millionen Einwohnern die bevölkerungsreichste Stadt Lateinamerikas. Hier stiegen wir in den Flieger nach Campo Grande um, wo wir gegen 14.30 Uhr eintrafen.
Am Flughafen erwarteten uns bereits unsere beiden neuen Reiseleiter Blasido Müller und Valdir Dänecke. Die Busfahrt führte uns zunächst zwei Stunden über eine asphaltierte Straße und danach zwei Stunden über eine unbefestigte Straße bis zu unserer Pousada „Aquape". Schon auf der Fahrt sahen wir Ameisenbären, Gürteltiere und Wildschweine. Der Pantanal ist die größte Feuchtsavanne der Welt und vereint auf kleinstem Raum eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen. Er erstreckt sich über ein Gebiet von 230.000 km². Auf dem Gelände der Pousada (Unterkunft, Gasthaus) wurden wir von Milla begrüßt und nahmen von ihr unsere Schlüssel entgegen. Die Unterkünfte waren nicht nummeriert, sondern hatten Namen einheimischer Vögel. Nach dem Zimmerbezug trafen wir uns zum gemeinsamen Abendessen. Der Außenbereich war romantisch gestaltet: Bänke, Tische und das Buffet standen unter einer großen hölzernen Dachkonstruktion. Daran schlossen sich die Bar und der Pool an.

7.Tag, Mittwoch, der 07.10.2015:   Naturerlebnis Pantanal

Noch vor dem Frühstück begannen wir um 05.30 Uhr mit unseren Wanderungen. Die Zeit war gut gewählt, da später die Temperaturen auf über 35 Grad ansteigen und die Luftfeuchtigkeit bis zu 60% beträgt. Wir wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, wobei jede Gruppe bei der Wanderung unterschiedlich viele Tiere zu sehen bekam. Auf der Wanderung meiner Gruppe sahen wir Wasserschweine, Tukane, einen Schopf-Caracara (port. Carcara), Nasenbären (Coatis) und auch Affen. Nach der Wanderung folgte das Frühstück in der Pousada und danach spazierten einige unserer Gruppe mit Valdir zum Fluss Rio Aquidauana. Dabei sahen wir nochmal einige Tiere wie den Vogel Seriema, ein Gürteltier, ein Aguti (Nagetier), einen großen blauen und einen blau-gelben Ara.
Anschließend folgte das Mittagessen, die Mittagspause, das Kaffetrinken und um 16.00 Uhr starteten wir zu unserer Fotosafari mit einem großen Geländewagen. Wir wurden nicht enttäuscht. Zuerst sahen wir Wildschweine, die sofort die Flucht ergriffen, sobald sie uns bemerkten. Danach lockte der uns begleitende Ranger einen Jabiru-Storch mit einem großen Piranha-Köder an. Es war ein Schauspiel, wie der Storch auf den ca. 20 cm großen Fisch so lange einhackte, bis er ihn in verschlingbare kleinere Stücke zerlegt hatte. Unmittelbar danach sahen wir in einem Wassergraben einen ca. 2 Meter langen Kaiman, welcher ebenfalls mit einem Fischköder auf den Weg gelockt werden konnte. Ein Wunder, wie ein solch großes Exemplar in diesem Wassergraben, welcher gerade mal ein paar Meter breit und einige dutzend Meter lang ist, überleben kann. In der Ferne sahen wir dann noch einen großen Ameisenbär, dem wir uns mit dem Fahrzeug so weit wie möglich näherten. Auch er suchte sofort das Weite, als er uns bemerkte. Zum ersten Mal wurden wir hier auch von Moskitos gestochen. Die Schwellungen jucken allerdings nicht lange und sind spätestens nach ein paar Stunden wieder vergessen. Auf der Weiterfahrt in die Dämmerung sahen wir noch eine Gruppe Wasserschweine und Rehe. Interessant war auch die Rückfahrt in völliger Dunkelheit. Nur die Scheinwerfer unseres Fahrzeuges und ein schwenkbarer Suchscheinwerfer des Rangers durchbrachen die Nacht. Einige Tiere, wie zum Beispiel den Maikong-Grabbenfuchs, sahen wir trotzdem, aber vor allem waren die nächtlichen Geräusche und die Vielzahl der durch das Scheinwerferlicht aufgeschreckten Insekten eindrucksvoll. Gegen Ende der Fotosafari hielten wir auf einem Campingplatz, auf welchem in letzter Zeit ein Ozelot gesichtet wurde. Immer zur gleichen Zeit holte er sich abends die Fischreste ab. Nach einer Viertelstunde inmitten unzähliger Moskitos brachen wir die Warterei ab und fuhren zu unserer Unterkunft zurück.

8.Tag, Donnerstag, der 08.10.2015:   Pantanal–Bootsexkursion

Nach dem Frühstück begann die erste Gruppe mit dem Reitausflug, während sich die zweite Gruppe für die Bootsexkursion bereit machte. Beim Reitausflug konnten wir wählen, ob wir lieber reiten oder in einer Kutsche mitfahren wollen. Unsere Pferde waren sehr geduldig und wir benötigten keinerlei Reitkenntnisse für das „Wanderreiten". Nach einer kurzen Einweisung ging es los und es war mit das Schönste, was man bei einem Aufenthalt im Pantanal erleben kann. Mein Pferd hieß Lascha und war ein Engel an Geduld und Aufmerksamkeit. Im Schritt-Tempo folgten wir den beiden Kutschen, dabei sahen wir Emus, Tukane, Rehe und Wildschweine. Auf halber Strecke legten wir eine Pause ein und entdeckten unweit einen mannshohen Termitenbau, dessen Funktion uns unser Reiseleiter Blasido erklärte. Nach drei Stunden trafen wir wieder an unserer Unterkunft (Pousada) ein. Es folgte das Mittagessen, die Mittagspause (Während dieser Zeit ist es viel zu heiß, um etwas zu unternehmen.) und das Kaffetrinken.
Um 16.00 Uhr nahmen die Gäste, die am Vormittag an der Bootsfahrt teilgenommen hatten am Ausritt bzw. an der Kutschfahrt teil und die Gäste, die am Vormittag mit den Pferden unterwegs gewesen waren, holten sich die Rettungswesten für die Bootsfahrt ab.
Noch vor dem Einstieg in unsere beiden Boote sahen wir am Ufer Nasenbären (Coatis). Während der Bootsfahrt auf dem Rio Aquidauana sichteten wir einen schwarzen Brüllaffen, Tukane und eine große Gruppe an Ibissen, welche sich auf Landzungen in der Flussmitte Schlafplätze auf Bäumen ausgesucht hatte. Nach unserer Rückkehr von der Bootstour trafen wir uns vor dem Abendessen zu einem Glas Caipirinha, um uns gegenseitig noch ein bisschen besser kennen zu lernen und um auf unser Bergfest anzustoßen. Anschließend wurden wir zum Abendessen mit Spezialitäten vom Grill erwartet.

9.Tag, Freitag, der 09.10.2015:   Manaus – Amazonas–Kreuzfahrt

Um 03.45 Uhr verließen wir unsere Pousada-Aquape, um mit dem Bus zum Flughafen nach Campo Grande zu fahren. Wir kamen langsamer voran als gewünscht, besonders auf der Asphaltstraße, da unser Bus nur in die Gänge 1-4 schalten konnte. Nach einer kurzen Pause und einem unnötigen Tankvorgang, welcher schon vor der Fahrt hätte erledigt werden können, kamen wir gegen 08.15 Uhr am Flughafen an. Dort staunten wir nicht schlecht, da unsere Koffer durch die Fahrt auf der teilweise unbefestigten Straße vollkommen von rötlichem Staub bedeckt waren. Wir reinigten sie notdürftig und gingen zum check in. Valdir und Blasido halfen beim Einchecken und anschließend verabschiedeten wir die beiden. Mit Zwischenlandungen in Cuiaba und Porto Velho kamen wir am Nachmittag in Manaus an.
In der Ankunftshalle erwartete uns bereits unsere örtliche Reiseleiterin Carla. Mit ihr fuhren wir vom Flughafen direkt zum Hafen, wo unser Kreuzfahrtschiff „Iberostar" bereitstand. Auf dem Schiff wurden wir von unserem Guide Jefferson mit einem Cocktail und Informationsmaterial begrüßt. Gegen 18.00 Uhr legte das Schiff mit eintretender Dämmerung vom Hafen ab. Es war ein emotionales Erlebnis, da der Vorgang von Michael Gretu's „In nomine" musikalisch in Szene gesetzt wurde. Um 19.00 Uhr folgte dann die Vorstellung der Besatzungsmitglieder inklusive Kapitän sowie Ausflugs-Guides und im Anschluss stand im Restaurant das Buffet zum Abendessen bereit.

10.Tag, Samstag, der 10.10.2015:   Erlebnis Amazonien

Bereits ab der ersten Minute unserer Ankunft in Amazonien beeindruckten uns die gewaltigen Wasserflächen und die gewaltige Flussbreite. Am Samstagmorgen stand ein Bootsausflug zu einer Farm in der Region des Janauaca-Sees, einem Teilstück des Rio Solimoes/Amazonas auf dem Programm. Der Amazonas kommt aufgrund seines geringen Gefälles nur langsam voran und überschwemmt ein riesiges Gebiet auf seinem Weg in den Atlantik. Ursprünglich mündete er in den Pazifik. Durch die Landhebung wurde ihm vor Jahrmillionen dieser Abfluss versperrt und seither fließt er in die entgegengesetzte Richtung. Wir fuhren zunächst an vielen Hausbooten vorbei, in denen bevorzugt Fischerfamilien leben, und legten dann an einem hölzernen Bootssteg an, um die Farm von Familie Alvaro zu besuchen. Zuerst zeigte uns Jefferson die Öfen zum Backen des Maniokmehls. Maniok-Pflanzen sind giftig, weshalb die Wurzelknollen geschält und drei Tage gewässert werden müssen, um genießbar zu sein. Anschließend werden sie gepresst und im Ofen gebacken. Bei einem Rundgang über die relativ kleine landwirtschaftliche Nutzfläche der Farm erzählte uns Jefferson von den Problemen beim Anbau der Pflanzen und aus welchen Gründen ein Anbau in großen Plantagen im Amazonasgebiet nicht möglich ist. Im Haus von Familie Alvaro probierten wir dann verschiedene Früchte und waren berührt von der einfachen Ausstattung der Wohnräume.
Danach fuhren wir mit dem Boot wieder zur Iberostar zurück. An Bord besuchten wir einen Vortrag über die Früchte des Amazonasgebietes, welchen ebenfalls Jefferson hielt. Wir waren beeindruckt, wie viele uns unbekannte Früchte es gibt und zu welchen Zwecken sie verwendet werden. Nicht alle davon sind essbar. Aus vielen wird Medizin gewonnen oder sie werden industriell verwertet. Auf einem einzigen Quadratkilometer im Amazonasgebiet konzentrieren sich statistisch mehr Pflanzenarten, als in ganz Europa vorkommen.
Nach dem Mittagessen an Bord konnten wir wählen, ob wir an einem weiteren Bootsausflug oder an einem Ausflug zum Piranha-Angeln teilnehmen wollten. Die Hälfte unserer Gruppe entschied sich für das Piranha-Angeln. Dazu fuhren wir mit dem Boot nach Manaquiri in einen durch eine Landzunge vom Amazonas abgetrennten Seitenarm mit fast still stehendem Gewässer. Geangelt wurde mit Rindfleisch und es dauerte nicht lange, bis sich der erste Fisch anbiss. Einige Angler waren so erfolgreich, dass ständig Piranhas anbissen. Meistens war jedoch kein Fisch an der Angel, dafür der Köder vom Angelhaken verschwunden. Welch kräftiges Gebiss Piranhas haben, sahen wir, als der Bootsführer einen in der Hand hielt und dessen Maul weit öffnete. Obwohl ich keinen Erfolg beim Angeln hatte, so war es doch ein tolles und eindrucksvolles Erlebnis! Alle gefangenen Fische wurden wieder ins Wasser gesetzt, bevor wir unsere Rückfahrt antraten.
Nach dem Abendessen bestand die Möglichkeit, mit dem Boot auf Kaiman-Safari zu gehen. Mit Hilfe eines Suchscheinwerfers suchte Jefferson den Uferstreifen ab. Oft konnten wir das Scheinwerferlicht in den Augen der Kaimane reflektieren sehen, aber sobald wir näher kamen, tauchten sie ab. Letztendlich fing Jefferson doch noch ein sehr junges Tier. Wahnsinn! In der einen Hand den Suchscheinwerfer und mit der anderen Hand zog er im Halbdunkel den Kaiman aus dem Wasser! Dabei musste der Bootsführer noch aufpassen, dass das Boot beim Heranfahren ans Ufer weder den Kaiman noch die Hand von Jefferson zerquetschte! An Bord verhielt sich der Kaiman in den ersten Minuten ruhig, so dass wir ihn alle in Ruhe fotografieren konnten. Als ihm das „Herumreichen" zu viel wurde, versuchte er, sich unter schnellen windenden Bewegungen der Umklammerung zu entziehen, und Jefferson setzte ihn wieder ins Wasser.

11.Tag, Sonntag, der 11.10.2015:   Vogelbeobachtung – Bootsfahrt

Vor dem Frühstück startete unser Bootsausflug in den Sonnenaufgang. Der Himmel war nicht ganz wolkenfrei, wodurch das Sonnenlicht auf der Wasserfläche auch nicht so intensiv wie erhofft reflektiert wurde. Es war dann schließlich doch noch ein interessanter Ausflug, da wir auf der Rückfahrt an vielen Bootshäusern vorbeifuhren und uns die Fischer stolz ihren Fang präsentierten.
Nach dem Frühstück im Restaurant der Iberostar, fuhren wir mit den Booten nach Manacapuru zum Dschungelspaziergang. Unterwegs sahen wir viele Uferbewohner, die im Fluss badeten. Während des Spaziergangs bei tropisch heißen Temperaturen und hoher Luftfeuchte zeigte uns Jefferson, wie man sich mit der Machete einen einfachen Unterstand bauen kann. An einem Farn blieb er stehen, um aus einem Blatt eine Krone zu flechten. Am interessantesten war es aber zu erfahren, wie eine Wasser-Liane aussieht, wie sie sich anfasst und wie man das Wasser aus ihr trinken kann. Nach unserem Dschungelspaziergang fuhren wir mit den Ausflugsbooten wieder zu unserem Kreuzfahrtschiff „Iberostar" zurück. Auf dem Schiff trafen wir uns um die Kommandobrücke zu besuchen und anschließend stellte uns Jefferson die indigenen Völker des Amazonasgebietes und deren Geschichte im Rahmen eines Vortrages vor. Über die Mittagszeit wurde auf dem Sonnendeck Livemusik gespielt. Die Melodien gingen sofort ins Blut über und selbst im Pool wurde mitgetanzt und mitgesungen.
Am Nachmittag fuhren wir mit dem Ausflugsboot in die Region des Janauri-Sees, einem kleinen Bereich des Rio Solimoes/ Amazonas. Dort besuchten wir auf einem Hausboot eine Familie, welche als Attraktion eine junge Anakonda und ein junges Faultier für die Besucher bereit hält. Wir waren erstaunt, wie weich sich das Fell des Faultiers anfühlte und wie schwer die junge Anakonda war! Nach dem Besuch des Hausboots fuhren wir entlang kleiner Buchten und sahen Affen sowie viele Vogelarten. Die Wellen unseres Bootes führten dazu, dass Fische aus dem Wasser sprangen, kurz bevor die Wellen das Ufer erreichten. Vielleicht hatten sie Angst durch die Wellen an Land gespült zu werden. All dem zuzusehen war ein Vergnügen! Dazu das beste Licht, was man sich zum Fotografieren wünschen konnte! Der Abend endete mit dem großen Galadinner im Restaurant unseres Kreuzfahrtschiffes. Das Buffet war mit aus Früchten gestalteten Tukanen und Garnelen dekoriert. Danach erwartete uns eine Folklore-Show und wer Lust hatte, konnte anschließend bis in die Nacht hinein tanzen.

12.Tag, Montag, der 12.10.2015:   Flug nach Iguazu

Vor dem Frühstück bestand die Möglichkeit, das Zusammentreffen zwischen Rio Negro und Rio Solimoes/ Amazonas vom Sonnendeck aus zu genießen. Deutlich hob sich der dunkelbraune Rio Negro vom helleren gold-bräunlichen Amazonas ab. Beide Flussfarben bilden auf fast 20 Kilometer Länge eine deutlich erkennbare Trennlinie.
An der Stelle, an der der Rio Negro in den Amazonas mündet beträgt die Wassertiefe 50 Meter! An der Wasseroberfläche konnten wir sogar einige Delfine sehen! Nach dem Frühstück gaben wir unsere Kabinenkarten ab und erhielten dafür unsere Ausschiffungs-Tickets.
Unsere Stadtführerin Carla, die wir schon von unserer Ankunft in Manaus kannten, holte uns auch vom Schiff ab. Während einer dreistündigen Stadtrundfahrt stellte sie uns ihre Heimatstadt vor.
Ende des 19. und Anfang des 20.Jahrhunderts war Manaus eine der reichsten, wenn nicht sogar „DIE" wohlhabendste Stadt der Welt. Die erste elektrische Straßenbahn, die erste elektrische Straßenbeleuchtung und die erste Universität Brasiliens zeugten von dieser Glanzzeit. Grund war die ab 1870 einsetzende Nachfrage nach Kautschuk, für dessen Gewinnung Brasilien für einige Jahrzehnte das alleinige Monopol besaß.
Nach der kleinen Rundfahrt stiegen wir aus. Es war sehr heiß. Ungefähr 37 Grad bei 75-80% Luftfeuchte. Carla zeigte uns den Wochenmarkt, auf dem vorwiegend mit Obstsorten, besonders Bananen, gehandelt wird. Anschließend gingen wir in die Markthalle, in der es alles Mögliche gibt. Wir besuchten die große Fischabteilung, in der die Ware ohne Kühlung weiter verarbeitet wird. Dennoch ist alles frisch und riecht auch nicht unangenehm. Danach zeigte uns Carla die Anlegestellen der Linienschiffe, auf denen Passagiere und Waren befördert werden. Da es oftmals keine Kabinen gibt, schlafen die Passagiere in Hängematten, welche sie an Bord aufhängen können. Vom Hafen ging es dann noch in den Mercado Municipal, einem nach Plänen Gustav Eifels errichteten, gusseisernen Bauwerk aus dem Jahre 1882. Die meisten Läden dieser Markthalle haben sich auf Touristen eingestellt und bieten ein entsprechendes Warenangebot an, welches den Reiz des Besuches ein wenig schmälert. Von dort fuhren wir anschließend zum Teatro Amazonas am Platz „Largo Sao Sebastiao". Hier stiegen wir aus und besuchten zunächst einen Kunsthandwerkladen, in dem ausschließlich Produkte aus indigener Produktion zum Verkauf stehen. Auf jedem Preisschild steht der Name des Stammes, aus welchem der Künstler und Hersteller des Objektes stammt. Nach diesem Besuch gingen wir zum Teatro Amanzonas. 1896 wurde dieses Bauwerk beinahe mitten im Regenwald Amazoniens für die damals 30.000 Einwohner der Stadt erbaut. Es bietet Platz für 700 Gäste und ist Zeugnis der glorreichsten Epoche Manaus, der Zeit des Kautschuk-Booms. Das Teatro Amazonas ist außerordentlich prunkvoll ausgestattet und soll die weltweit viertbeste Akustik besitzen.
Vom Teatro fuhren wir zum Sambodromo und der „Arena da Amazonia" und weiter bis zum Flughafen von Manaus. Dort verabschiedeten wir uns von Carla. Anschließend flogen wir nach Brasilia, der Hauptstadt Brasiliens. Bei unserem Anflug war es bereits dunkel, so dass die Stadt wie auf einem beleuchteten Reißbrett unter uns lag. Die Straßenzüge waren kerzengerade, die Wohnbezirke quadratisch und selbst die Beleuchtung erstrahlte in einem einheitlichen warmen Gelb-Ton, alles wohl durchdacht und großzügig geplant. Von Brasilia flogen wir dann am Abend mit einer kurzen Zwischenlandung in Curitiba nach Foz de Iguacu weiter. Am Flughafen begrüßte uns Heldio und mit dem Bus ging es ins nahe gelegene Hotel.

13.Tag, Dienstag, der 13.10.2015:   Argentinische Iguazu–Wasserfälle

Nach einem späten Frühstück holten uns Heldio und unser Fahrer Ramon vom Hotel ab. Bereits bei unserer Ankunft im Hotel hatte Heldio unsere Pässe eingesammelt, damit die Abfertigung an der Grenze zu Argentinien nicht zu viel Zeit in Anspruch nimmt. Es ging dann auch recht schnell, nach 15 Minuten konnten wir weiterfahren. Gegen 11.00 Uhr erreichten wir den Eingang zum Iguazu- Nationalpark auf der argentinischen Seite. Zu Fuß und mit der Park-Bahn ging es zur „Garganta de Diablo, der „Schlucht des Teufels". Nach dem Ausstieg aus der Bahn führte uns der Weg über Holzstege bis zu den Wasserfällen. Dort angekommen, begann es zu regnen, obwohl der Wetterbericht nichts dergleichen vorausgesagt hatte. Trotz des Regens war es ein Erlebnis vor den hinunter donnernden Wassermassen zu stehen! Das ohrenbetäubende Rauschen des Wassers lag einem ständig in den Ohren.
Nach dem Besuch der Teufelsfälle und der Rückfahrt mit dem Zug besuchten wir den „Lower Trail", den „Unteren Weg", welcher uns wieder dicht an die Wasserfälle heranführte. Unterwegs kamen uns Coatis (Nasenbären) auf dem hölzernen Handlauf des Geländers entgegen spaziert. Anfassen sollte man sie lieber nicht, denn überall im Park wird auf Bildern vor den Verletzungen gewarnt, welche die scharfen Zähne der sonst so possierlichen Tiere anrichten können.
Danach teilte sich unsere Gruppe, da einige von uns mit dem Motorboot fahren wollten. Dazu muss man wissen, dass es unausweichlich ist, bei dieser Fahrt an irgendeiner Stelle trocken zu bleiben. Wir erhielten Plastesäcke, in die wir unsere Kleidungsstücke legen konnten. Diese konnten wir dann zusammenrollen und verschließen. Auf dem ersten Stück der Bootsfahrt war es noch möglich Fotos zu schießen, doch danach wurde es ernst. Kameras wegpacken und schon ging es mitten unter die Wasserfälle bis auch der/ die Letzte von uns klitschnass war. Unsere Regencapes schützten uns eigentlich nur vor dem Fahrtwind, da wir anschließend ca. 8 km flussabwärts fuhren, ehe wir unsere Ausstiegsstelle erreichten. Mittlerweile hatte es zu regnen begonnen und unsere Hoffnung, uns in unserer trockenen Kleidung aufwärmen zu können, schwand rapide. Zum Glück gab es einen Sanitärraum, in dem wir uns umziehen konnten, und plötzlich regnete es auch für einige Minuten nicht mehr. Genug Zeit, um wieder warm zu werden! Mit einem Geländebus fuhren wir dann zum Treffpunkt zurück und nach einer kleinen Kaffepause ging es zurück zum Hotel.

14.Tag, Mittwoch, der 14.10.2015:   Brasilianische Iguazu–Wasserfälle

Die Iguazu-Wasserfälle auf der brasilianischen Seite bieten noch einmal einen völlig anderen Eindruck dieses einmaligen Naturschauspiels. Mit unserem Bus fuhren wir wieder in den Nationalpark hinein und hielten an einer großen Übersichtstafel, an welcher uns Heldio den Weg zu den Wasserfällen und zum anschließenden gemeinsamen Treffpunkt zeigte. Das Panorama der Wasserfälle im Hintergrund war so beeindruckend, dass wir uns gleich noch einmal zu einem Gruppenfoto versammelten. Anschließend ging es den Weg hinunter bis zum Iguazu-Fluss. Unterwegs boten sich immer wieder fantastische Fotomotive. An den Wasserfällen angekommen, führte ein Steg bis an die Wasser-Bruchkante heran. Es war empfehlenswert, vorher die Regencapes überzuziehen, da einen sofort der Sprühnebel erfasste, sobald ein wenig Wind aufkam. Vorn an der Wasserkante war es fast windstill und man konnte leicht ein paar Minuten verweilen, um das Donnern der Wassermassen in sich aufzunehmen und um Fotos von unzähligen Regenbögen zu machen. Vom Holzsteg führte anschließend ein Fahrstuhl zur Aussichtsplattform, von deren Höhe aus die Wasserfälle am vollständigsten zu sehen waren.
Am vereinbarten Treffpunkt bestand die Möglichkeit letzte Souvenirs und Briefmarken zu kaufen und gleich daneben warteten ein Restaurant und ein Cafe auf hungrige Besucher. Den schönsten Blick auf den Iguazu-Fluss oberhalb der Wasserfälle hatten wir vom schattigen Garten des Restaurants aus. Einzig auf die allgegenwärtigen Coatis (Nasenbären) mussten wir Acht geben. Am Nachbartisch sprang ein Tier auf den Esstisch und schnappte sich das Mittagessen, währenddessen die Gäste diese frechen Manieren noch gar nicht fassen konnten. Zum Glück bekamen sie vom Restaurant ihren Verlust ersetzt und waren beim zweiten Mal vorsichtiger. Mit dem Bus fuhren wir anschließend zu unserer Hotelanlage zurück. Der Nachmittag war frei, für das Entspannen am Pool oder für eine Besichtigung des Vogelparks. Viele Gäste besuchten ihn und wurden mit Nahaufnahmen von Tukanen, Papageien und Aras belohnt. Am Abend mussten wir die Koffer packen, denn am nächsten Morgen war unsere Abreise. Zum letzten gemeinsamen Abendessen stießen wir noch einmal mit Caipirinha an, dem berühmten brasilianischen Zuckerrohrschnaps, der als Cocktail mit Limettensaft, Zucker und Eis serviert wird.

15.Tag, Donnerstag, der 15.10.2015:   Flug nach Sao Paulo und Frankfurt

Vom Hotel fuhren wir zum Flughafen von Foz de Iguazu. Heldio begleitete uns und verteilte die Flugtickets, denn er hatte bereits alle eingecheckt. So mussten wir lediglich unser Gepäck abgeben und hatten bis zu unserem Flug nach Sao Paulo noch jede Menge Zeit. Am Flughafen in Sao Paulo angekommen, holten wir unser Gepäck vom Band und gaben es am Lufthansa-Schalter für den Weiterflug nach Frankfurt/Main gleich wieder ab. Bis zum Abflug war Zeit zum Essen oder für letzte Einkäufe und gegen halb sieben verließen wir den brasilianischen Boden. Der Flug war für uns alle sehr entspannend, da wir gute Plätze im hinteren Teil der Boing 747 gebucht hatten. Es gab leichte Flug-Turbulenzen, die der eine oder andere jedoch vollständig verschlief. Der Service war hervorragend und so kamen wir nach dem Bord-Frühstück gegen 11.00 Uhr MEZ in Frankfurt an.

16.Tag, Freitag, der 16.10.2015:  Heimreise

Nach der Landung in Frankfurt verabschiedeten wir uns noch im Flieger von unseren vier Gästen, welche nur eine kurze Umsteigezeit für den Weiterflug nach Berlin-Tegel hatten. Später glaubten wir schon gar nicht mehr, dass sie ihren Flug noch schaffen würden, da wir die lange Schlange vor der Sicherheitskontrolle sahen. Es hat trotzdem noch geklappt! Buchstäblich in letzter Minute! Durch die lang andauernde Abfertigung bei der Sicherheitskontrolle hatten auch wir keine große Wartezeit vor dem Weiterflug nach Leipzig zu überbrücken. Pünktlich zur geplanten Zeit kamen wir am Flughafen in Leipzig-Halle an und wurden von unseren Transfer-Fahrern begrüßt. Nach der Verabschiedung von den anderen Reiseteilnehmern fuhren wir anschließend in unsere Wohnorte zurück.
Es war eine sehr interessante Reise, die vor allem für Natur- und Tierfreunde keine Wünsche offen ließ. Wir wussten, welcher Artenreichtum uns im Pantanal und am Amazonas erwarten würde. Die Tiere dann auch wirklich zu sehen, war dann doch noch einmal eine größere Nummer.
Vielen Dank an alle Reiseteilnehmer, Organisatoren und Leistungsträger!Dirk Schlosser, 22.10.2015

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