Reisebericht: Rundreise Brasilien mit Amazonas, Pantanal und Iguazu

29.10. – 13.11.2017, 18 Tage Rundreise mit Rio de Janeiro – Manaus – Amazonas–Erlebnis – Naturerlebnis Pantanal – Iguazu–Wasserfälle – Sao Paulo


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Wenn man über Brasilien spricht, meint man ganz oft Rio und damit den Zuckerhut, die Copacobana und das Maracana-Stadion. Vielleicht auch den Amazonas und den Regenwald. Das Brasilien aber viel mehr ist, sollten wir auf dieser Reise erfahren.
Ein Reisebericht von
Jens Petzoldt
Jens Petzoldt

Sonntag, 29.10.2017


Stürmisch war es an diesem Tag in Dresden. Nachdem einige Flüge von Dresden gestrichen wurden oder extrem verspätet abgeflogen sind, stellte sich die Frage, ob unser Flug nach Frankfurt pünktlich abheben würde. Aber der Wettergott hatte mit uns ein Einsehen, steckte den (Wind-)blasebalg weg und so konnte die komplette Gruppe mit 10 Gästen und mir mit nur 20 Minuten verspätet nach Frankfurt losfliegen. Dort auf einer Außenposition angekommen, hatten wir noch einen weiten Weg bis Gate C15 zurück zu legen, die Pass- und eine weitere Sicherheitskontrolle zu passieren, um dann mit unserer Boing 747 gegen 22:30 Uhr relativ pünktlich abzuheben. Ein mehr als 11-stündiger Flug nach Rio de Janeiro stand uns bevor.

Montag, 30.10.2017


Fast auf die Minute pünktlich landete unser Flugzeug kurz vor 7:00 Uhr Ortszeit auf dem Antonio Carlos Jobim Flughafen in Rio de Janeiro. Innerhalb einer Stunde hatten wir dann alles hinter uns, Auschecken, Einreisekontrolle und Kofferempfang, so dass uns Natalina, unsere örtliche Reiseleiterin für die Tage in Paraty und Rio, in Empfang nehmen konnte. Kurz darauf stiegen wir in unseren Kleinbus und los ging es nach Paraty, unserem ersten Reiseziel. Während der knapp 4-stündigen Busfahrt, einem großen Teil davon immer an der schönen Küste entlang, machte uns Natalina mit ihrem Land bekannt. So erfuhren wir bereits viel über die Einwohner Rios und die „berüchtigten" Favelas, über die Geschichte des Landes, die Wirtschaft und natürlich über Paraty, welches durch die Goldfunde Mitte des 18. Jahrhunderts einen wesentlichen Aufschwung nahm, dann aber fast wieder in Vergessenheit geriet und erst in den letzten Jahrzehnten als touristisches Kleinod wieder entdeckt und die Altstadt komplett unter Schutz gestellt wurde. Durch diese Altstadt führte uns dann Ramon am Nachmittag im Rahmen eines Stadtrundganges und erklärte uns die Geschichte der Stadt und der wesentlichen Bauwerke des Ortes. Für den Namen des Ortes gibt es zwei Erklärungen. Zum Einen stammt Paraty vom portugiesischen Para ty und heißt „Für Dich". Zum Anderen kommt der Name vom Wort Piraty und den gaben die Indianer einem kleinen Fisch in der Region und so soll auch der Ort bis zur Entdeckung des Ortes durch die Portugiesen im 16. Jahrhundert geheißen haben. Zum Abschluss des Rundganges lud uns Ramon noch zu einer kleinen Verkostung des Zuckerrohrschnapses ein, der auch in Paraty hergestellt wird und für dessen ausgezeichnete Qualität der Ort sehr bekannt ist. Nach unserem Abendessen im Restaurant Paraty 33, begleitet von Gewitter, Regen und Livemusik, machte sich bei Allen dann doch der wenige Schlaf der letzten beiden Tage und das schwül-warme Wetter bemerkbar und so waren wir froh, in unsere Betten der gemütlichen Pousada (Gasthaus) fallen zu können.

Dienstag, 31.10.2017


Heute stand die Entdeckung der Region vom Wasser aus auf dem Programm. Zuerst einmal konnten wir aber in aller Ruhe frühstücken, um dann nach einem kleinen Spaziergang zum Hafen auf unser Boot, der Neptuno IV zu steigen. Bei angenehmen Lufttemperaturen wagten dann bei der Insel Comprida viele Gäste den Sprung ins Wasser und hatten dabei die Möglichkeit, viele kleine bunte Fische zu beobachten. An der Lagoa Azul (blaue Lagune) hatten wir dann die Wahl, entweder ans feinsandige Ufer zu schwimmen, oder uns durch die Schiffscrew mit einem Paddelboot trocken an Land zu bringen. Die gleiche (Wahl)Möglichkeit gab es dann nach dem Mittagessen noch einmal an der Praia Vermelha, bevor es dann am Nachmittag wieder Richtung Paraty ging. Zurück im Hotel hatten dann unsere Gäste die Möglichkeit, am Pool zu entspannen, noch ein bisschen den Ort auf eigene Faust zu erkunden oder einfach nur zu entspannen. Um 18:00 Uhr trafen wir uns dann wieder zum ersten gemeinsamen Caipirinha, bevor es zu unserem Abendessen im Cafe Margarida ging. Auch hier erwartete uns wieder ein 3-Gang-Menü mit guter Gitarren-Livemusik.

Mittwoch, 01.11.2017


Heute mussten wir etwas früher aus den Betten, den es ging zurück nach Rio de Janeiro und dort wollten wir ja noch einiges sehen. Bereits um 7:00 Uhr verließen wir Paraty und fuhren wieder entlang der Küste zurück zur nach Sao Paulo zweitgrößten Stadt von Brasilien. Wieder wurden wir von Natalina über viel Wissenswertes informiert, so über das Schul- und Krankensystem oder auch darüber, warum mit Brasilia eine „künstliche" Hauptstadt aufgebaut wurde. Angekommen in Rio de Janeiro, war unser erstes Ziel das Sambodromo, wo sich jedes Jahr die 12 großen Sambaschulen des Landes beim Karneval präsentieren. Weiter ging es zur futuristisch gestalteten Catedral Metropolitana, in der es aufgrund der Bauweise selbst bei heißen Temperaturen angenehm kühl ist. Nach einem kleinen Fußweg durch die R. Gonçalves Dias erreichten wir den Ort unseres heutigen Mittagessens, Rio´s schönstes Jugendstil-Cafe, die Confeitaria Colombo. Nicht nur das 1894 erbaute und liebevoll restaurierte Cafe war eine Augenweide, auch das Buffet war sehr gut, so dass wir nach dem Essen satt und zufrieden die weiteren Highlights von Rio in Angriff nehmen konnten. So besichtigten wir zu mindestens von außen die sehr schöne Staatsoper, bevor wir zur berühmten Fliesentreppe Escadaria Selaron fuhren, einer Treppe von 125 Meter Länge und mit über 2000 Fliesen aus aller Welt versehen. Hier stellte ich die Gäste vor die Aufgabe, die Fliese mit der Frauenkirche von Dresden zu finden. Mit ein bisschen Hilfe von außen wurde sie dann entdeckt und war ein gefragtes Fotomotiv. Weiter ging es mit dem Bus zu dem Highlight des Tages, die Auffahrt zu dem vielleicht berühmtesten Wahrzeichen von Rio, dem Zuckerhut. Der Andrang an den Seilbahnen hielt sich in Grenzen, so dass wir sehr schnell die Auffahrt starten konnten. Wir hatten zudem Glück mit dem Wetter, so dass wir wenn auch leicht diesig doch relativ gute Sicht auf Rio, den Corcovado und die Copacabana hatten. Die Abfahrt gestaltete sich dann zu einem kleinen Abenteuer, hatten wir doch auf der Strecke zur Zwischenstation kurz vor dieser einen Stromausfall und durch den plötzlichen Halt fing unsere Gondel stark an zu schwanken. Kurze Zeit später war der Strom wieder da und wir konnten nach wenigen Augenblicken unsere Gondel verlassen und die zweite Strecke abwärts angehen. Diese Fahrt verlief reibungslos. Der Abend stand zur freien Verfügung und so ging der Großteil unserer Gruppe mit mir zur Copacobana, um in einer Strandbar bei angenehmen Temperaturen und mit Livemusik den Tag gemütlich ausklingen zu lassen.

Donnerstag, 02.11.2017


Wird in Deutschland der Reformationstag bzw. Allerheiligen begangen, so feiert Brasilien am 02.11. die Allerseelen. Da dies ein Feiertag ist, ticken die Uhren nicht nur in Rio etwas anders. So sind an der Copacobana und auch an anderen Uferbereichen Teile der mehrspurigen Straßen ganz oder teilweise gesperrt. Einheimische und Gäste können so an den Stränden und in den Parks ganz entspannt diesen Tag auf vielfältige Weise genießen und feiern.
Für uns stand der zweite berühmte Hügel von Rio auf dem Programm, der Corcovado mit der 30 Meter hohen Christusstatue. Daher am Morgen der bange Blick aus dem Hotelfenster, wie ist das Wetter? Die Sonne lachte uns an und so hatten wir nach unserer ca. 20-minütigen Auffahrt auf den Corcovado, diesmal mit einer Zahnradbahn, eine schöne Sicht auf Rio und die Umgebung.
Wieder unten angekommen, fuhren wir in die Altstadt von Rio und besichtigten zuerst die alte Kathedrale von Rio, die Capela Real Imperial um dann zum Maracana-Stadion, welches offiziell Estádio Jornalista Mário Filho heißt, weiterzufahren. Dort konnten wir feststellen, dass der Schmerz über die 1:7 Niederlage der Brasilianer gegen Deutschland bei der Fußball-WM vor 3 Jahren noch tief sitzt. Weiter ging es dann durch die zu den bevorzugten Wohngegenden zählenden Stadtteile Lagoa (Lagune) und Leblon zu den Stränden von Rio. Zurück in unserem Hotel nutzten wir den freien Nachmittag zum Einkauf von Andenken oder einfach nur zum Relaxen an der Copacabana. Das Abendessen nahmen wir an diesem Tage im Restaurant Carretao Churrascaria ein, wo wir verschiedene Fleischsorten vom Spieß unlimited essen konnten. Es gab wohl Niemanden in unserer Gruppe, der hier nicht satt geworden ist.

Freitag, 03.11.2017


Es hieß Abschied nehmen von Rio und der Copacabana, um zu unserem nächsten Ziel, dem Amazonas aufzubrechen. Nachdem uns Natalina zum Flughafen gebracht hatte, verabschiedeten wir uns von ihr und unserem Fahrer Juan. Zur Mittagszeit starteten wir in Rio, um fast exakt 4 Stunden später in Manaus, der mit über 2 Millionen Einwohnern größten Stadt im Amazonas und auch deren Hauptstadt, zu landen. Schon beim Anflug auf Manaus konnten wir einen ersten Eindruck von den Wassermassen dieses gigantischen Stromes gewinnen. Maria erwartete uns bereits und nach einer halbstündigen Busfahrt erreichten wir den Hafen und konnten auch gleich an Bord gehen. Nach einem kurzen Check-In bezogen wir unsere Kabinen und ohne vorherige Absprache versammelte sich unsere Gruppe schon wenig später auf dem Oberdeck, um auf die bevorstehende Kreuzfahrt anzustoßen. Über die Anzahl der der geleerten Sektflaschen breite ich hier mal den Mantel des Schweigens aus . Kurz nach 18:00 Uhr legte unser Schiff, die Iberostar Grand Amazon dann vom Hafen in Manaus ab. Nach einem Welcomedrink und der Kapitäns-Vorstellung freuten wir uns auf unser erstes Abendessen an Bord. Nach diesem besuchten wir noch die kleine Magic-Show, um uns anschließend auf dem Oberdeck noch einmal den Wind um die Nase wehen zu lassen.

Samstag, 04.11.2017


Am zeitigen Vormittag starteten wir unseren ersten Bootsausflug. Schon nach wenigen Minuten Bootsfahrt wurden Delphine gesichtet und bald darauf konnten wir auch die ersten Kaimane beobachten. Bei dem anschließenden Besuch einer Farm und deren Bewohnern machten wir uns einen Eindruck vom Leben im Amazonas und erfuhren von unserem Guide Jefferson zudem Einiges über die hiesigen Früchte, Bäume und Pflanzen. Bei einer Temperatur von über 30°C und einer extrem hohen Luftfeuchtigkeit mussten wir uns nicht viel bewegen, um schon nach kurzer Zeit ordentlich durchgeschwitzt zu sein. Zurück in der Kühle des Schiffes folgten wir bei einem Vortrag von Jefferson den Ausführungen zur Natur im Amazonas, um uns anschließend beim Mittag für unseren Ausflug am Nachmittag zu stärken. Piranha-Fischen war angesagt. Alle unsere Gäste nahmen an diesem Ausflug teil und mit einem separaten Boot nur für unsere Gruppe ging es dann auch gleich mal mit einem Regenguss zum Start los. Aber schon nach 3-4 Minuten waren wir aus der Regenwand raus und durch den Fahrtwind und die Wärme auch ganz schnell wieder trocken. Also Angeln in die Hand, Fleisch an den Haken und los ging es. Wenn auch nicht Alle das Anglerglück auf Ihrer Seite hatten, aber so betrug unsere Beute immerhin 7 Piranhas und 3 kleine Welse. Alle Fische wurden lebend wieder in die Freiheit entlassen und dann musste es schnell gehen. Rings um uns herum blitzte es und eine große Regenwand kam auf uns zu. Doch wir schafften es, trocken auf unser Schiff zurück zu kommen. Ein weiterer Höhepunkt stand an diesem Tag aber noch bevor. Nach dem Abendessen fuhren wir in der Dunkelheit noch einmal mit unseren kleinen Schnellbooten raus, um Kaimane zu beobachten. Für unsere erfahrenen Guides war es kein großes Problem, einige Exemplare zu sichten und Jefferson gelang es sogar, ein junges Tier zu fangen, so dass wir uns diesen Kaiman ganz aus der Nähe anschauen und natürlich auch fotografieren konnten. Mit diesem erfolgreichen Ausflug beendeten wir diesen erlebnisreichen Tag auf dem Amazonas.

Sonntag, 05.11.2017


Nichts war es mit lange ausschlafen, an diesem Sonntag. Frühes Aufstehen war angesagt, wollten wir doch den Sonnenaufgang auf dem Wasser beobachten. Das Wetter spielte mit und so konnten wir einen wunderschönen Sonnenaufgang von unseren Booten aus beobachten. Kurz nach dem folgenden Frühstück hieß es schon wieder, Boote besteigen, denn jetzt wollten wir durch den Dschungel wandern. Wir haben kaum unsere Wandertour begonnen, da fing es an zu gewittern uns zu regnen. Im Grunde war es fast egal, ob wir ein Regencape anzogen oder nicht. Unter dem Cape schwitzten wir durch die Wärme und Luftfeuchtigkeit und über dem Cape waren wir nass durch den Regen. Zwar sahen wir auf unserer Wanderung kaum Tiere, aber auch ohne diese war es einfach interessant, den Regenwald einmal persönlich zu erleben. Es war dann aber auch wieder angenehm, auf unser Schiff zurück zu kehren und die feuchten Sachen wechseln zu können. Am Nachmittag hatten dann alle Gäste die Möglichkeit, die Kommandobrücke der Iberostar zu besichtigen und etwas später an einem kleinen Ausflug zum Souvenirkauf teilzunehmen. Dort lernten wir dann auch den größten Fisch des Amazonas und einen der größten Süßwasserfische weltweit kennen, den Pirarucú. Auf unserer Rückfahrt zum Schiff konnten wir dann kurzzeitig noch einmal ein paar Delphine sichten. Der Abend wurde mit einem festlichen Gala-Dinner und einer Folklore-Show abgeschlossen, bei der alle Gäste am Ende zum Tanz bei Samba-Rhythmen aufgefordert wurden.

Montag, 06.11.2017


Es hieß Abschied nehmen vom Amazonas, diesem mit bis zu 40 km breiten und wasserreichsten Strom der Erde. Zuvor konnten wir aber am frühen Morgen noch den Zusammenfluss des Rio Negro und Rio Solimões, wie der Amazonas oberhalb der Stadt Manaus genannt wird, beobachten. Interessant dabei ist, dass aufgrund der unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten die Flüsse eine unterschiedliche Farbe aufweisen. Nach unserem Frühstück verließen wir unser Schiff und starteten mit Maria unsere Stadtrundfahrt durch Manaus. Zuerst besuchten wir die Oper, das Teatro Amazonas, welches durch die Kautschukbarone finanziert und 1896 eingeweiht wurde. Dort konnte man an dem Glanz der Oper erkennen, welch reiche Stadt Manaus einmal gewesen sein muss. Heute ist leider davon in den Straßen nicht mehr viel zu sehen. Unser nächstes Ziel waren gleich 3 größere Märkte, die wir zu Fuß erkundeten, um uns einen Eindruck von der Vielfalt des Angebotes an Obst, Gemüse und Fisch zu machen. Nach einem Mittagessen war es dann wieder soweit, um zum Flughafen zu fahren und unser nächstes Ziel, das Pantanal anzusteuern. Dazu flogen wir erst nach Brasilia, der Hauptstadt des Landes, um hier in den Flieger nach Campo Grande, einer Millionenstadt im Südwesten Brasiliens, umzusteigen. Dort erlebten wir dann etwas heute nicht mehr Alltägliches - wir mussten über das Flughafengelände zum Terminal laufen. Valdir, unser örtliches Reiseleiter für die nächsten 2 Tage erwartete uns bereits und so wurden wir gleich in unser heutiges Hotel Deville gefahren.

Dienstag, 07.11.2017


Nach so viel Wasser und Regenwald an den Vortagen hofften wir, möglichst viele Tiere Brasiliens im Pantanal, dem zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden größten Binnenland-Feuchtgebiet der Erde, zu sehen. Dazu fuhren wir von Campo Grande aus westlich zur Pousada Aquape. Die letzten 54 km wurden wir ordentlich durchgeschüttelt, denn da die Pousada inmitten der Natur lag, führte auch nur ein Feldweg dorthin. Kaum dort angekommen, begrüßten uns schon die ersten großen blauen Araras direkt am Eingang unseres Quartiers. Die Zeit bis zum Bezug der Zimmer wurde fleißig zum Fotografieren aller möglichen Tiere, in der Regel Vögel, genutzt. Da denkt man, Natur heißt gleich Ruhe, aber hier war es anders. Natur ist hier ein ständiges Gezwitscher, Pfeifen und Krächzen. Einzigartig. Arara, Caracara-Geier, Spechte, Finken, Kiebitze, Tauben, Krähen und der Bienenfresser ließen die Fotoapparate nicht zu Ruhe kommen.
Am Nachmittag unternahmen wir dann eine Bootsfahrt auf dem Rio Aquidauana, einem insgesamt 1200 km langen Fluss. Dabei entdeckten wir die ersten Tucane, verschiedene Reiher und Affen und natürlich andere Vögel. Wollten sich die Tucane während der Bootsfahrt noch nicht fotografieren lassen, so gelang uns dies unmittelbar vor der Pousada, wo ein Tucan sein Nest in einem Nest hatte und dieser auf mein (An-)Klopfen neugierig rausschaute, wer da wohl ist.
Nach unserem Abendessen unternahmen wir noch einen Jeepausflug im Dunkeln. Wasserschweine, jede Menge Kaimane, ein Gürteltier, Rehe, Hasen und einen Ameisenbär konnten wir dabei sehen. Zufrieden kehrten wir zu unserer Unterkunft zurück und stießen auf den Erfolg des Tages noch mit einem Bier an.

Mittwoch, 08.11.2017


Was für ein infernalischer Lärm am Morgen. Es war, als hätte sich die gesamte Vogelwelt zum Morgengesang bei uns versammelt. Ein Wecker war nicht notwendig.
Am Vormittag machten die meisten Reisegäste meiner Gruppe das erste Mal die Erfahrung des Reitens auf einem Pferderücken. Wer nicht wollte, konnte mit der Kutsche fahren und so ging es raus auf die Felder, um auch hier Ausschau nach (wilden) Tieren zu halten. Während Affen und verschiedene Vögel eher nicht dazu gehörten, so entdeckte zu- mindestens unser Reitguide die Spur eines Jaguars. Zu sehen haben wir ihn leider nicht bekommen.
Während zur Mittagszeit ein heftiges Gewitter und starker Regen um uns herum tobte, wir aber sicher in unserer Unterkunft waren, so schien zu unserem Ausflug am Nachmittag, nochmals mit einem Jeep, die Sonne. Wieder konnten wir viele typische Tiere der Region sehen und etliche tolle Fotos machen.

Donnerstag, 09.11.2017


Dieser Tag stand ganz im Zeichen des Umzuges aus dem Pantanal zu unserem letzten Reiseziel, den Wasserfällen von Iguazu. Um unseren Flieger in Campo Grande zu erreichen, mussten wir schon zeitig aufbrechen. Laut dem Sprichwort „Morgenstund hat Gold im Mund" wird frühes Aufstehen belohnt und tatsächlich bekamen wir auf unserer Fahrt zum Flughafen endlich einen Ameisenbär bei Tage zu sehen und konnten diesen vor allem auch fotografisch festhalten.
Unsere Flüge, diesmal mit Umstieg in Sao Paulo, nach Foz de Iguazu im 3-Ländereck Brasilien, Argentinien und Paraguay verliefen ohne Probleme und so erreichten wir am späten Nachmittag unsere nächste Unterkunft, das Hotel San Martin. Nach dem Bezug der Zimmer trafen wir uns wieder, um beim Abendessen das gute Buffet zu genießen.

Freitag, 10.11.2017


Heute gingen wir fremd. Nach 12 Tagen wechselten wir zu einem Ausflug von Brasilien nach Argentinien über. Die Besichtigung der Wasserfälle des Flusses Iguazu, welche zu den 3 größten ihrer Art weltweit gehören, nahmen wir zuerst auf argentinischer Seite in Angriff. Die Grenzüberfahrt ging recht unkompliziert und schnell vonstatten. Am Nationalpark angekommen, führte unser Weg zuerst zur Kleinbahn, die uns von der nahe dem Eingang gelegenen Central Station zur Teufelsschlucht bringen sollte. Dort bekamen wir einen ersten Eindruck von den gigantischen Wassermassen, die zudem durch die Regenfälle der letzten Wochen deutlich über dem Normalmaß lagen. Da zudem der Wind günstig stand und die Gischt nicht in Richtung Beobachtungsstege bliess, blieben wir recht trocken. Leider änderte sich dies auf dem Rückweg, denn es fing an leicht zu regnen. Wir ließen uns aber nicht davon stören, fuhren zurück zur Cataratas Station, um nach einem kleinen Fußweg den Panoramablick von oben auf die fast 3 km breiten Wasserfälle zu erhalten. Rund 20 größere und über 200 kleinere Wasserfälle vereinten sich zu einem beeindruckenden Naturschauspiel. Einfach großartig. Leider fing es am Ende unseres Besuches im argentinischen Iguazu-Nationalpark stärker an zu regnen, so dass wir uns dann doch beeilten, wieder zu unserem Bus zu kommen. Am Nachmittag unternahm dann unsere Gruppe noch einen kleinen Spaziergang durch den urwüchsigen Hotelpark zu einer Aussichtsplattform am Iguazu-Fluss. Auch heute beendeten wir diesen erlebnisreichen Tag mit einem schönen Abendessen im Restaurant unseres Hotels.

Samstag, 11.11.2017


An unserem letzten Tag in Brasilien vor der Abreise wollten wir die Iguazu-Wasserfälle von der brasilianischen Seite aus besichtigen. Im Unterschied zur argentinischen Seite, wo man die Wasserfälle von oben betrachtet, hat man von der Brasilianischen einen phantastischen Panoramablick bzw. sieht diese von unten.
Das brasilianische Wetter zeigte sich noch einmal von seiner schönsten Seite, strahlender Sonnenschein und angenehm warm. Wir hatten nur wenige Minuten zu fahren und schon waren wir am Eingang des Nationalparks, der 1939 und damit 5 Jahre später als sein argentinischer Pendant errichtet wurde. Da an diesem Sonntag der sogenannte Cataratas-Day war, an dem alle Einheimischen kostenlos den Park betreten durften, war der Andrang im Park und den Wasserfällen sehr hoch. Wir fanden aber ausreichend Möglichkeiten, von verschiedenen Standorten aus sehr schöne Fotos von diesen fast 3 km breiten Wassermassen machen zu können. Natürlich durfte bei dem Sonnenschein auch ein Regenbogen nicht fehlen. Es war einfach phantastisch, diese grandiose Naturgewalt zu beobachten. Ganz Mutige hatten dann die Möglichkeit, sich direkt in der Teufelsschlucht der Gischt des herabstürzenden Wassers auszusetzen. Es fühlte sich wie Starkregen an. Ohne Regenschutz war man im nu bis auf die Haut nass. Da es aber sonnig und warm war, hat das nicht wirklich gestört. Es zählte einfach das Erlebnis.
Am Nachmittag besuchten wir dann den fast neben dem Hotel liegenden Vogelpark. Neben vielen einheimischen Vogelarten konnten wir dort auch Vögel aus benachbarten Ländern, aber auch anderen Kontinenten beobachten. Auch wenn es keine Vögel sind, aber so waren auch die einheimische Anaconda und eine Boa sowie diverse Schildkröten und Schmetterlinge zu besichtigen. Es war klar, dass unsere Fotoapparate im Dauereinsatz waren. Es war ein sehr gelungener Abschluß dieses schönen Tages.

Sonntag / Montag 12./13.11.2017


Es hieß Abschied nehmen von Brasilien. Eine lange Rückreise stand uns bevor. So ging es von Iguazu zuerst nach Sao Paulo, wo wir am Abend vom erst zur Fußball-WM 2014 eingeweihten Terminal 3 nach Frankfurt starteten. Unsere Boing 747, übrigens auf den Namen Dresden getauft, brachte uns nach einem recht ruhigen Flug mit nur wenigen Minuten Verspätung nach Frankfurt. Dort konnten wir dann nach der obligatorischen Pass- und Sicherheitskontrolle in unseren Flieger nach Dresden umsteigen, mit dem wir am frühen Nachmittag in der sächsichen Landeshauptstadt landeten. Eine erlebnisreiche, aber auch anstrengende Reise ging damit zu Ende.
Liebe Ilona, Petra, Monika und Ruth, lieber Gerrit, Bernd, Dieter, Manfred, Siegmar und Holger, es war eine sehr schöne und angenehme Reise mit Euch. In Gesprächen mit Einheimischen wurde mir bestätigt, dass wir bei unserer Rundreise die wesentlichen Highlights von Brasilien erlebt haben. Das historische Brasilien, Zuckerhut, Christusstatue und Copacabana von Rio, den Amazonas mit Regenwald, das Pantanal mit seinen vielen Tieren und die gigantischen Wasserfälle von Iguazu. Wir haben zusammen ungefähr 28.000 Flugkilometer zurückgelegt und waren dazu fast 39 Stunden in der Luft. Wir haben immer unsere Koffer bekommen :-) und sind bis auf ein paar kleine Erkältungen alle gesund geblieben. Ich danke Euch, dass ich mit Euch die 16 Tage geniessen konnte. Ich freue mich, wenn wir uns irgendwann mal wieder auf einer meiner Reisen treffen. Vor allem aber bleibt Eberhardt Travel wohlgesonnen. Obrigado! Adeus!

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Jens fuhr mit uns durch Land,
Dafür sagen wir vielen Dank.
Wege, Flüge, Ablauf und die genaue Zeit,
Jens wußte stets Bescheid.
Er kümmerte sich um jeden Gast,
Seine Fürsorge war ihm keine Lasr.
Jeder fühlte sich mit ihm wohl,
Er tat mehr, als er soll.
Zusammen hielt er unsere Truppe,
Kein Problem war ihm schnuppe.
Jens,du warst immer für uns da,
Danke sagen Dieter und Monika.
Die Tour konnte nicht besser sein,
Denn Brasilien ist wirklich fein.

Seidel, Dieter und Monika
21.11.2017

Ein herzliches Obrigada und Obrigado auch an Dich, lieber, Jens, von uns beiden.Durch Deine professionelle Begleitung und wunderbare Betreuung konnten wir die Reise in vollen Zügen genießen. Ein lieber Dank auch an all unsere Mitreisenden. Durch unser harmonisches Miteinander herrschte stets gute Stimmung. Dies war zwar unsere erste Reise mit Eberhardt aber es wird wohl nicht die letzte gewesen sein.
Gerrit und Ilona Mika

Gerrit und Ilona Mika
26.11.2017

Hallo Jens!
Brasilien war ein tolles Erlebnis! Obwohl Du diese Reise auch
das erste Mal erlebt hast, war die Betreuung von Dir perfekt.
Vielen Dank für die schönen Tage. Ich wünsche Dir weiterhin tolle Reisen mit netten Mitfahrern - wie unsere Gruppe es war.
Danke für die Bilder und CD!
Gruß Siegmar

Siegmar Hentsch
09.12.2017