Reisebericht: Impressionen in Schottland – Städte, Burgen und Highlands

20.08. – 29.08.2023, 10 Tage Rundreise Schottland mit Edinburgh – Firth of Forth – Grampian Mountains – Highlands – Whisky Destille – Fort George – Inverness – Loch Ness – Loch Lomond – Glen Coe – Glasgow


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Schottlands Städte, Burgen und die Highlands konnten wir mit mal mehr und mal weniger flüssigem Sonnenschein genießen (meist mehr...)
Ein Reisebericht von
Marlies Thrum
Marlies Thrum

Sonntag, 20. August 2023– Anreise nach Amsterdam/ Ijmuiden, Fährüberfahrt

Mehr als zeitig geht es heute in Niesky los. In Kesselsdorf steige ich zu und am Rasthof Hansens Holz wechseln auch unsere Busfahrer- Roy steigt zu, er wird uns durch die Highlands fahren. Jetzt geht es aber erst einmal quer durch Deutschland. Am Vormittag erreichen wir die niederländisch-deutsche Grenze und sind überpünktlich. Die Zeit bis zum Einchecken wollen wir aber nicht mit Warten an der Fähre vergeuden- wir fahren als erstes kleines WOW zum Strand nach Zandvoort. Bei strahlendem Sonnenschein bummelt es sich toll hier am Meer und eine kleine Stärkung ist auch drin. Dann geht es endgültig zur Fähre, hier müssen wir etwas Geduld aufbringen, unsere Kabinen sind noch nicht fertig und so dauert es, bis jeder seine bekommt. Dann aber ist Erkundung angesagt: unsere Fähre bietet alles: Cafes, Bars, Unterhaltung, Shops...Zum Abendessen treffen wir uns wieder. Was für ein tolles Buffett! Da bleibt kein Wunsch offen. Wir verfolgen noch ein wenig die Fahrt auf der Nordsee, dann fordert aber das zeitige Aufstehen seinen Tribut und wir verabschieden uns: bis morgen.

Montag, der 21. August 2023– Ankunft in Newcastle, Alnwick Castle, Bamburgh Castle, Berwick upon Tweed, Edinburgh

Heute morgen werden wir wieder mit einem tollen Buffet zum Frühstück verwöhnt. Da versuchen sich einige schon mal am traditionellen britischen Frühstück mit gebackenen Bohnen, gegrillten Tomaten, natürlich Rührei, Würstchen und gebratenem Schinken. So kann ein Tag starten! Wir haben noch Zeit bis zum Anlegen und so verfolgen viele die Fahrt an der Ostküste entlang und dann sehen wir auch schon den Hafen von Newcastle. Von der Aussichtsplattform unserer Fähre können wir das Einlaufen in den Hafen verfolgen, von den Leuchttürmen am Meer zum Castle hoch über dem Hafen, vorbei an den ehemaligen Lagerhäusern, die toll umgebaut und gestaltet wurden. Fischerboote liegen vor Anker und kreischende Möwen zeigen an, dass gerade eines von ihnen seinen Fang zur Fischhalle gebracht hat. Auf der anderen Seite der Vergnügungspark mit dem Pier und dann kommt auch schon die Marina mit den Segel- und Motorbooten in Sicht. Jetzt ist es nicht mehr weit, gleich dahinter ist heute der Fährhafen. Also bereiten wir uns schon mal aufs Aus-Checken vor und verlassen unser Schiff. Kurze Passkontrolle und dann betreten wir britischen Boden. Zumindest die paar Schritte bis zum Bus, denn auch Roy hat es mit dem Bus unkompliziert von der Fähre geschafft. Standesgemäß erklingt die britische Hymne im Bus zur Begrüßung und im ersten Kreisverkehr, den Roy links hereinfährt, dreht er gleich mal eine Ehrenrunde. Ja, ab jetzt fahren wir auf der linken Seite. Es ist ruhig auf den Straßen und rasch lassen wir Newcastle hinter uns. Wir bleiben an der Ostküste und über die Küstenstraßen geht es zum ersten Überraschungs- Stopp: Alnwick Castle. Die mächtige Burganlage ist spätestens seit den Harry Potter Verfilmungen vielen bekannt. Wir haben Zeit für einen kleinen Spaziergang zum Haupteingang mit seinem beeindruckenden Portalen. Einige nutzen die Zeit und spazieren zu den Gärten, andere bummeln durch den Ort bevor es weiter geht gen Norden. Hier stoppen wir am Bamburgh Castle. Majestätisch thront es direkt an der Küste, überblickt das Meer und das Land. Wir machen hier unsere Mittagspause, einige spazieren hinauf zum Castle oder auch dahinter zum Strand. Ein toller Ort mit mehr als 1500 Jahren Geschichte. Sie reicht zurück zu den Wikingern, den Normannen und Angelsachsen. Für uns wird es Zeit, die Reise fortzusetzen. Die nördlichste Stadt Englands ist unser nächstes Ziel: Berwick upon Tweed. Der Tweed ist Grenzfluss zwischen England und Schottland, hier allerdings hat die Stadt eine Sonderstellung obwohl sie vom Tweed durchflossen wird. Die Grenze zu Schottland verläuft hier erst einige Meilen nördlich. Trotzdem war die Stadt natürlich immer wieder in die Grenz- Auseinandersetzungen einbezogen. Mehr als 13 Mal wechselten die Besitzer- England- Schotten- wieder England... Keine andere europäische Stadt wurde so oft belagert und angegriffen. Von der Wehrhaftigeit der Stadt zeugen heute noch die Befestigungsanlagen aus elisabethnischer Zeit, die wir besuchen wollen. Ein kurzer Spaziergang zu den Ramps und wir haben einen tollen Blick auf die Stadt, den Tweed und die Brücken. Die freie Zeit nutzen Roy und ich für eine besondere Überraschung: Wir treffen uns alle auf dem Wall und mit einem Whisky stoßen wir auf unsere Reise und auf das vor uns liegende Schottland an: Slainte mhath- das ist gälisch und heißt zum Wohl! Gleich lernen wir auch das schottische Wetter kennen: ein kurzer Regenschauer ging nieder und schon ist er wieder vorbei- ein Regenbogen grüßt uns und so kann unser Abenteuer Schottland beginnen.
Wenige Zeit später werden wir von der Soltaire, der schottischen Flagge begrüßt, der ältesten Flagge der Welt. Da darf ein Fotostopp natürlich nicht fehlen. Herzlich Willkommen in Schottland. Dann genießen wir die Fahrt an der Küste entlang, weite Strände wechseln sich mit steilen Klippen ab, immer wieder ein tolles Bild. Am späten Nachmittag schließlich erreichen wir unser Hotel in Edinburgh. Direkt neben dem Zoo gelegen im Stadtteil Corstophine. Wir checken ein und treffen uns zum gemeinsamen Abendessen im Hotel wieder. So klingt dieser ereignisreiche Tag langsam aus.

Dienstag der 22. August 2023– Edinburgh

Der Tag heute gehört der Hauptstadt Schottlands- Edinburgh. Meriel, unsere Stadtführerin, treffen wir im Hotel am Morgen. Noch weist die Wolkendecke Lücken auf und sogar blauer Himmel blitzt durch- aber nicht mehr lange. Schon als wir am ehemaligen College vorbeifahren, in dem heute sündhaft teure Eigentumswohnungen entstanden sind zieht es sich immer mehr zu und am Calton Hill, wo wir eigentlich aussteigen und den Blick auf die Stadt geniessen wollten- Platzregen vom feinsten. Also fällt das ins Wasser. Dafür fahren wir aber auf Arthurs Seat hinauf. So heißt einer der Gipfel des "Hausbergs Edinburgh" mit königlichen Gärten, denn er schließt sich unmittelbar am Palast of Holyrood an. Hier wurden auch Teiche angelegt und Wanderwege geschaffen- heute vielfach von den Einheimischen und ihren Gästen genutzt. Wir können heute mit unserem Bus ganz nach oben fahren und- auch wenn es noch etwas nieselt - den Blick auf die Stadt genießen. Dann geht es zurück. Gegenüber vom Holyrood Palace entstand das neue schottische Parlament- eine etwas gewagte Architektur an diesem Ausgangspunkt der Royal Mile. Diese "königliche Meile " führt zum Castle hinauf und ist exakt eine Meile lang. Wir fahren ein Stück mit dem Bus die Royal Mile hinauf: passieren The Worlds End- den Pub, der an der alten Stadtmauer tatsächlich für viele das "Ende der Welt" bedeutete, da sie sich die Steuern für das Verlassen bzw. den Zugang zur Stadt nicht leisten konnten. Durch die Altstadt geht es dann in die "Neustadt". Sie wurde konzipiert, als es in der Altstadt zu eng und viel zu stickig wurde. Hier dominieren breite Straßen, große Fenster und viel Grün das Stadtbild. Beide Stadtteile gehören heute zum UNESCO Weltkulturerbe. Am Botanischen Garten ist Zeit für eine kleine Pause und ein Blick auf eine berühmte Privatschule darf auch nicht fehlen: Fettes College. Einst gegründet für Jungs aus armen Verhältnissen ist sie heute eine der teuersten privaten Schulen des Landes. Den Abschluss bildet unser Besuch des Edinburgh Castle. Auf dem Vulkanfelsen gelegen überblickt es die Stadt und ist Endpunkt der Royal Mile. Ich besorge unsere Tickets und gemeinsam mit Meriel "entern" wir das Castle. Hier kann jeder nach einem Überblick, was sich wo befindet selber entscheiden, was er/sie anschauen möchte. Natürlich gehören die Palastgemächer und die Kronjuwelen zu den Highlights, aber auch die uralte Margrets Chapel oder die vielen Ausstellungen zu den Regimentern hatten es etlichen Gästen angetan. Und da wir zeitlich perfekt hier waren, konnten wir auch das Abfeuern der 1-o-clock-gun erleben. Warum gerade um ein Uhr und nicht 12 Uhr ? Nun, wir sind in Schottland, da verschiesst man nicht eben mal 12 Kanonenkugeln...;-) Der Nachmittag stand allen Gästen zur freien Verfügung, da wurde die Royal Mile entlang gebummelt, ein Blick in die zahlreichen "Closes" geworfen, das sind die kleinen Gassen zwischen oder unter den Häusern der Royal Mile. Dort verbergen sich Kleinode wie das Writer´s Museum und viele andere Berühmtheiten. Am späten NAchmittag bringt uns Roy dann mit unserem Bus zurück zum Hotel. Wir haben heute ein zeitiges Abendessen denn wir haben etwas Sensationelles vor: Wir besuchen am Abend das Edinburgh Royal Tattoo. Ein Bus bringt uns zurück ins Stadtzentrum, den Weg zum Castle, auf dessen Esplanade das Tattoo jedes Jahr im August stattfindet, kennen wir ja, allerdings jetzt am Abend vor dem Tattoo mit jeder Menge Ordnern und Kontrollen. Problemlos erreichen wir unsere Plätze auf den Tribünen und warten gespannt. "Stories" ist das diesjährige Motto des Tattoos, und diese werden auch erzählt. Von den Militärkapellen verschiedenster Länder, Norwegen war dabei und auch Mexiko und den USA, genauso wie die Schweiz und einheimische Künstler. Highlight aber wie immer der Auftritt der Massed Pipes and Drums mit ihren Dudelsäcken und Trommeln. Alle waren restlos begeistert, unseren Bus fanden wir relativ schnell am verabredeten Platz und Alan fuhr uns zurück zum Hotel. Das Servicepersonal des Hotels ließ sich noch zur Ausgabe von verschiedenen Schlummertrunks überreden- war das ein Tag heute!

Mittwoch, der 23. August 2023– Firth of Forth, Stirling Castle, Falls of Dochart Smokehouse, Kingussie

Heute verlassen wir Edinburgh und fahren zum Firth of Forth. Hier überspannen mittlerweile drei Brücken den Fjord und ersparen so den Umweg von ca. 80 Meilen um den Fjord herum nach Norden. Die älteste ist die Forth Bridge- eine Eisenbahnbrücke. "Roter Drache" wird sie auch genannt, 1890 fertiggestellt und eine ingenieurstechnische Meisterleistung aus mehr als 51.000 Tonnen Stahl und 8 Millionen Nieten. 2,5 Kilometer lang und mehr als 110 Meter hoch. Daneben wurde 1964 die Forth Road Bridge fertiggestellt- die Straßenbrücke. Damals die längste Hängebrücke Europas. Aber sie war dem wachsenden Verkehr nicht gewachsen und wurde 2017 für den Verkehr gesperrt, nur noch Busse, Taxis, Radfahrer und Fussgänger dürfen sie benutzen. 2017 wurde die neue Straßen-Brücke fertiggestellt, die Queensferry Crossing. Auf alle drei Brücken hatten wir vom Aussichtpunkt einen tollen Blick. Dann ging es über die Queensferry Crossing ans andere Ende und zum Stirling Castle. Schicksalsburg im Herzen Schottlands wird sie genannt. Seit dem 12. Jahrhundert war Stirling Castle Sitz der schottischen Könige, hier wurden James V. und auch Maria Stuart zum König gekrönt. Es wechselte trotz seiner Wehrhaftigkeit aber mehrfach den Besitzer in den schottischen Unabhängigkeitskriegen. Nicht weniger als 14 Schlachtfelder liegen rings um das Castle, das berühmteste jenes von Bannockburn, wo 1314 Robert the Bruce die Engländer schlug und die Unabhängigkeit Schottlands zurückeroberte. Unter Cromwell wurde es allerdings zur Truppenunterkunft und blieb das auch bis 1964. Dann wurde es restauriert und in seinen Ursprungszustand zurückversetzt. Davon konnten wir uns bei unserem Besuch überzeugen, die Palastgemächer werden mit den Schauspielern dort lebending, Geschichten werden erzählt und auch die Wandteppiche erzählen sie: die Geschichte um das Wappentier Schottlands: das Einhorn. Und eine ganz besondere Begegnung hatten wir: dem Speaker von ...., ein waschechter Schotte, der mutigen Frauen unserer Gruppe die einmalige Gelgenheit bot, nachzusehen, was der Schotte unterm Rock trägt... Ringsherum gab es noch so vieles zu entdecken, die Küchen des Castles, die Gärten und Ausstellungen, Kapelle und Festsaal, Museen der Regimenter usw. Es hätte gern ein ganzer Tag hier sein können, so trafen wir uns zum Mittag und setzten unsere Reise fort. Sie führte uns nach Kilin zu den Falls of Dochart. Keine spektakulären Wasserfälle, wie manch einer glaubte, vielmehr rauscht und tost der Dochart hier über kleine und große Felsstufen. Man kann die Wege nachvollziehen, die das Wasser hier im Laufe der Jahrhunderte in den Felsen gegraben hat. Und wir haben ein geanz besonderes Date hier: das Smokehouse erwartet uns. Wir teilen uns in zwei Gruppen, während die eine ihre Lunchpause nachholt, geht die andere schon mal in die Räucherei. Ross erzählt uns von den Lachsen, die hierher kommen, um zu laichen. Leider sind es nicht mehr sehr viele, daher muss er für seine Räucherei auf Lachs aus Lachsfarmen zurückgreifen. Der wird hier über Spänen alter Whiskyfässer geräuchert, bekommt dadurch ein ganz spezielles Aroma und wir dürfen auch gleich verkosten. Zuerst den heiß geräucherten, dann den kaltgeräucherten. Auch eine Pate aus beiden stellt er her, die wir natürlich ebenso kosten können wie seinen geräucherten Käse. Und dann war da ja noch der Gin mit der Taybeere, die nur hier am Fluss Tay wächst und auch der Whisky, der extra für ihn abgefüllt wird...Konnten wir alles verkosten und dann war die zweite Gruppe dran. War das lecker... Wir verabschieden uns von Ross und seinem Smokehouse mit dem einen oder anderen Fläschchen, etwas Käse und Fisch in unseren Taschen und setzen unsere Fahrt fort. Der Dochart mündet in den Tay, unweit von hier und dann folgen wir dem längsten Fluss Schottlands. Zunächst am Loch Tay entlang. Vor der Brücke über den Lawers Burn aber werden wir jäh gebremst. Ein Unfall vor uns macht das Passieren unmöglich und so ist ab sofort Geduld gefragt. Bis ein Abschlepper kommt dauert es Stunden... leider. Und so fällt unser geplanter Besuch des kleinen Örtchens Pitlochry buchstäblich ins Wasser, erst nach zwei Stunden ist die Unfallstelle soweit beräumt, dass unser Bus vorbeifahren kann. Gott sei dank ist den Leuten in den Fahrzeugen nix weiter passiert. Wir müssen jetzt Zeit aufholen und Roy zeigt, dass er mit Single Track Roads und engen Straßen bestens zurecht kommt. Unser Hotel hatten wir telefonisch informiert, Check In klappt problemlos und wir bekommen ein späteres Abendessen, trotzdem ultra lecker. So endet dieser Tag in den Highlands- bis morgen.

Donnerstag, der 24. August 2023– Culloden Battlefield, Fort George, Nairn Beach, Glen Moray Distillerie, Elgin

Heute geht es durch den Nationalpark der Grampion Mountains Richtung Norden. Rechts und links leuchtet noch das Heidekraut in seinen lila-Farben, dem kann auch der eine oder andere "flüssige Sonnenschein" nichts anhaben. Ein erster Fotostopp führt uns zum Culloden Battlefield. Hier fand 1746 die letzte und entscheidende Schlacht des Jakobiter-Aufstandes statt. Mit der Niederschlagung der Jakobiter durch die Truppen des Herzogs von Cumberland endete der Traum von einem schottischen König auf britischem Thron, es endeten aber auch die Traditionen der Highland-Clans. Als Reaktion auf den Aufstand wurde alles verboten, was ihre Identität ausmachte, der Kilt, der Dudelsack, das Tartan, Clans wurden enteignet und ihr System zerschlagen. An diesem Ort hier hatten wir Gelegenheit, vom Dach des Besucherzentrums einen Blick auf das Schlachtfeld zu werfen, sahen Gedenksteine für die gefallenen Clanmitglieder. Mehr als 1500 waren es, auch auf den Wegen waren Namen der Clans eingraviert. Unser nächstes Ziel war die Antwort Englands auf den Aufstand der Jakobiten: Fort George. Nach der Niederschlagung des Aufstandes gegen die englische Krone mächtig erbaut am Moray Firth auf einer Landzunge und in unmittelbarer Nähe zu Inverness sollte es von Anfang an symbolisieren: "Nie wieder sollt ihr euch erheben". Von hier aus wurden die Restriktionen gegen die Highlander durchgesetzt, Straßen wurden gebaut, um die Clans besser kontrollieren zu können. Platz für viele Soldaten war hier geschaffen worden, militärisch präzise der Aufbau der Festung. 20 Jahre dauerte der Bau, gigantisch auch die Verteidigungsanlagen. Meterhohe Erdwälle und tiefe Gräben, die auch geflutet werden konnten, steile Abhänge, vorgelagerte Schanzen und überragende Bastionen. Das alles wird auch heute noch genutzt. Das Regiment der Blackwatch hat hier einen Standort. Trotzdem kann man das Fort besuchen, zwischen den Baracken laufen und auf den Wällen spazieren. Eventuell erhascht man ja im Moray Firth den Blick auf Delfine. Wir hatten genügend Zeit, ums umzusehen, ein Audio Guide erläuterte zusätzlich die Geschichte des Forts und seiner Bewohner. So blieben wir bis zum Mittag. Dann setzten wir an der Nordküste entlang unsere Reise fort. Wir hatten eine kleine Überraschung für unsere Gäste: Wo könnte man eine Mittagspause besser einlegen als am Meer? Natürlich, deshalb fuhren wir nach Nairn zu seinem wunderschönen Strand. Hier war eine Stärkung ´drin und auch ein kleiner Spaziergang an der Nordsee. Aufgetankt mit Sonne und Meeresbrise ging es dann zu den Geheimnisssen des Uisge Beath- des Wassers des Lebens- Whisky. In der Moray Destillerie wurden wir bereits erwartet und in 2 Gruppen aufgeteilt. Während die eine sich den Produktionsprozess anschaute verkostete die andere schon mal das Ergebnis. Im Lagerhaus konnten wir anschaulich sehen, welchen Einfluß das jeweils genutzte Fass auf die Farbe und den Geschmack des Spirits hat. Je nachdem, ob vorher Bourbon, Sherry oder Rotwein im Fass war ergeben sich eine andere Farbe und andere Geschmacksnuancen. Wow. Etliche Souvenirs landeten daher in unseren Taschen und dann ging die Reise weiter. Wir blieben im Norden, denn in unmittelbarer Nähe befindet sich das Städtchen Elgin mit seiner wunderschönen Kathedrale. Dank unseres Explorer Passes für alle konnten wir die Kathedrale auch im Innern besuchen. Hatte sie schon von außen einen faszinierenden Eindruck vermittelt, so war es im Inneren einfach umwerfend. Nicht umsonst wurde die Kathedrale als "Licht des Nordens bezeichnet". Wobei "im Innern" nicht wörtlich zu nehmen ist. Durch das eingestürzte Dach war man nur in den Türmen, die begehbar waren und im Kapitelhaus tatsächlich drinnen, alles andere lag frei, trotzdem eine beeindruckende Architektur und da man auf einen der Türme auch hinaufsteigen konnte, eine phantastische Aussicht. Das gut erhaltene Kapitelhaus bot mit seinen Kreuzgewölben und leiser Musik im Hintergrund Zeit zum Genießen. Durch den Caingorms Nationalpark ging es dann zurück zum Hotel. Die sanft hügelige Landschaft mit ihren Tausender-Bergen im Hintergrund und dem unwiderstehlichen Lila von Heidekraut und Weidenröschen genossen alle, mal mit Regen, mal mit Sonne, mit typisch schottischem Wetter eben. Am Abend verwöhnte uns das Hotel wieder mit einem 3-Gänge-Menü zum Abendessen und wer wollte lauschte noch der Live- Musik im Ballsaal.

Freitag, der 25. August 2023– Corrieshalloch Gorge, Inverewe Gardens, Loch Maree

Heute fahren wir in die West-Highlands und weiter bis zur Westküste und zum Atlantik. Also geht es zeitig los. Über die Kessock Bridge in Inverness überqueren wir den Moray Firth. Hatten wir beim Start wenigstens etwas Sonne und blauen Himmel zog es sich nun zunehmend zu und bei unserer ersten Pause in Tarvie begann es leicht zu nieseln. Leider helfen hier in den westlichen Highlands keine 15 Minuten , hier kann es schon mal ununterbrochen regnen....Es hörte auch nicht auf, als wir unser erstes Ziel für heute erreichten: die Corrieshalloch Gorge mit den Falls of Measach. Aber was solls: es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung. Wir starten vom neuen Besucherzentrum aus unsere kleine Wanderung zum Wasserfall. Eine Hängebrücke spannt sich über die Schlucht, die bis zu 60 Meter tief ist. Vor ca. 13.000 Jahren trug hier Schmelzwasser der Eiszeitgletscher das weiche Gestein ab. So entstand Corrieshalloch Gorge. Die Schlucht ist bis zu 1,5 Kilometer lang. Wir gehen davon einige hundert Meter, direkt unter der Brücke rauscht der 45 Meter hohe Wasserfall in die Tiefe. Ein Stück weiter des Weges wurde eine Aussichtsplattform errichtet, von hier aus kann man das majestätische Spektakel perfekt sehen. Aber auch der Weg hierhin wurde komplett neu gestaltet. Durch den Regen der vergangenen Tage rauschten die Bäche am Weg entlang, stürzten sich in Kaskaden über Felsen und boten an jeder Biegung neue Bilder. Gegen Mittag sind wir zurück am Bus und setzen unsere Reise fort. Eigentlich hatten wir einen wunderschönen Viewpoint für die Mittagspause ausgesucht, aber es schüttete und schüttete. Die Berge verhüllten sich mit Nieselwolken und Nebel und nix war zu sehen. Also hoffen wir auf Wetterbesserung und verschieben das Lunch. Und am Little Loch Broom wurde es etwas heller, wir stoppen am Viewpoint mit einer Aussicht auf diesen Meeresarm, der schon zum Atlantik führt. Dann geht es direkt an der Westküste entlang, mit Blicken hinüber zur Gruinard Island und später im Loch Ewe zur Isle of Ewe. (sprich: ju:) In einer kleinen Bucht liegt geschützt unser nächstes Ziel: Inverewe Gardens. Es ist einer der nördlichsten botanischen Gärten der Welt. Schaut man sich andere Orte auf diesem Breitengrad an findet man Tundra und Eis. Hier aber bietet der Golfstrom beste Bedingungen, so dass sich mittlerweile Pflanzen und Bäume aus der ganzen Welt hier heimisch fühlen. Osgood Mackenzie hat sich hier seinen Traum verwirklicht, auf kargem und felsigen Boden schuf er eine unglaubliche Blüten- und Artenvielfalt. Heute gedeihen im "Bambooselem" Bambus und Rhodedendron, Ahorn im Amerika-Bereich und Eukalyptus im Australien-Bereich. Selbst Pflanzen aus Südamerika gedeihen und im ummauerten Garten nahe des Besucherzentrums erfreuen unzählige Blumen und Gräser nicht nur die Hobbygärtner-Herzen. Am Nachmittag schließlich brechen wir zur Rückfahrt auf. Wir folgen dem wunderschönen Loch Maree und haben für alle noch eine kleine Überraschung: Es gibt tatsächlich eine Regenpause und in der bauen wir rasch ein kleines Picknick auf. Es gibt Küchlein und Kekse, Obst und natürlich einen Whisky für alle. Wer möchte stößt mit einem Sektchen auf das Bergfest gestern mit uns an und dann öffnet der Himmel wieder alle Schleusen. Ganz Mutige halten den großen Regenschirm bis auch das letzte Plätzchen und die letzte Erdbeere verputzt sind, dann geht es pitschnass zurück in den Bus. Auf der Fahrt zurück lüften die Berge ab und zu ihren Wolkenschleier und lassen ihre Größe und Anmut erahnen. Noch ein kurzer Servicestopp am Rogie Falls, dann geht es wieder über die Kessock Bridge über den Moray Firth und nach Kingussie zum Hotel. Ein spätes Abendessen führt uns noch einmal alle zusammen, wir lassen es uns schmecken und den Tag Revue passieren.

Samstag, der 26. August 2023– Ruthven Barracks, Strathspey Railway, Carrbridge, Inverness, Urquhart Castle, Fort Augustus, Commando Memorial, Onich

Heute nehmen wir Abschied von Kingussie und laden unsere Koffer in den Bus. Die ganze Nacht hindurch hat es geregnet, so ziehen heute morgen dicke Nebelschwaden durch die Berge. Trotzdem wagen wir einen kurzen Ausflug zu den Ruthven Barracks, die sich in unmittelbarer Nähe unseres Hotels befinden. Erbaut, um die Highlands unter Kontrolle zu halten nach den ersten Aufständen der Jakobiter waren sie auch Sammelpunkt der letzen Jakobiter-Einheiten, die auf Nachricht vom Culloden Battlefield warteten. Es kam aber nur die Nachricht des Prinzen, dass sie sich so schnell als möglich selber in Sicherheit bringen sollten. Der Aufstand war verloren. Auf einer Anhöhe gelegen bietet es einen tollen Überblick über das Land ringsherum. Davon konnten wir uns selber überzeugen und stiegen gern hinauf. Anschließend wurde es schwierig, die Straße, die wir zum Schäfer fahren wollten war nur bis 7,5 t ausgelegt und so mußten wir einen Riesen Umweg fahren- inklusive Zeitverlust. Als wir beim Schäfer ankamen war das Tor jedoch verschlossen- wir waren zu spät. Andere Zufahrtswege erwiesen sich als für den Bus nicht fahrbar- sie blieb uns nur- umzukehren, denn unser nächster Termin in Aviemore wartete bereits. So schade. In Aviemore stiegen wir in den Zug der Strathspey Railway um. Ein Museums-Zug, denn die Strecke war offiziell stillgelegt worden. Enthusiasten ist es jedoch zu verdanken, dass hier heute wieder Züge fahren. Mit einer Dampflok fahren wir durch das Tal des Spey, erleben das Wasser- Auffüllen der Lok in Boat of Garten und können an Bord als kleine Überraschung von Eberhardt Travel einen Tee oder Kaffee genießen. In Broomhill angekommen fahren wir zunächst durch den Bahnhof durch, die Lok wird umgespannt und zieht dann den Zug zurück zum Bahnhof. Hier steigen wir aus und können noch viele tolle Fotos vom Zug und der Lok schießen. Roy wartete unterdes mit dem Bus bereits und weiter ging unsere Fahrt. In Carrbridge halten wir. Hier befindet sich die älteste Steinbrücke Schottlands- die "Old Packhorse Bridge" aus dem Jahr 1717. Sie führt über den Dulnain, am anderen Ufer befinden sich Kirche und Friedhof, diese waren bei Hochwasser nie zu erreichen. Also ließ die Gemeinde diese Brücke bauen. In kühnem Bogen schwingt sie sich über den Fluss der heute aufgrund des vielen Regens reißend geworden war. Tolle Bilder entstanden, wenn sich das torfdunkle Wasser schäumend über die Felsen ergoß. Nach diesem WOW- Stopp geht es weiter zur heimlichen Hauptstadt der Highlands- Inverness. Roy stoppt an der Kathedrale, die wir auch besuchen können, den Eintritt übernahm Eberhardt Travel für uns. Eintritt in Kirchen mag für uns ungewöhnlich sein- in Schottland bekommen die Kirchen jedoch keinerlei staatliche Unterstützung, es gibt keine Kirchensteuer. Finanzieren muss alles die Gemeinde. Und da die Inverness Kathedrale zu den wenigen gehört, die die Reformation überlebt hat wollen wir sie uns auch ansehen. Dank unseres Audio-Systems kann ich unserer großen Gruppe auch Infos geben, ohne die ganze Kathedrale uz unterhalten, so erzähle ich von den Presbyterianern, den Verbindungen zu den USA, zum eichengeschnitzten Chorgestühl und den russischen Ikonen. Anschließend lade ich zu einem Bummel in die Stadt ein, die viele annehmen. Über den Ness erreichen wir das Zentrum und durch die Church Street auch den Viktorianischen Markt. Er wurde in den letzten Jahren restauriert und beitet eine Vielzahl an Geschäften und Läden. Besonders beindruckt die große Food- Hall, hier gibt es leckeres Essen für jeden Geschmack und wer möchte gönnt sich noch Fish&Chips. Die sind hier frisch und ultralecker. Mit einem Blick aufs Castle, das derzeit restauriert wird geht es zurück zum Bus und dann ruft auch schon der legendäre Loch Ness. Wir halten Ausschau, aber Nessie läßt sich nicht sehen. So fahren wir zum Urquhart Castle, sehen zu Beginn im Besucherzentrum einen Film zur über 1000jährigen Geschichte und können uns dann selber im Castle umsehen. Allerdings regnet es wieder die ganze Zeit und so müssen wir schon hart im Nehmen sein heute. Am Südufer des Sees liegt Fort Augustus. Die alte Garnisons-Stadt weist keine Spuren einer Garnison mehr auf, vielmehr zieht sie heute die Besucher wegen der Schleusentreppe an. Fünf Treppen überwinden hier den Höhenunterschied vom Loch Ness zum Kanal, Teil des Kaledonischen Kanals, der im "Great Glen", dem großen Tal gebaut wurde. Die drei großen Seen wurden mit künstlichen Kanälen verbunden- Werk vom Baumeister Thomas Telford. So entstand eine Verbindung von der Ostküste zur Westküste, die den Heringsfischern einst den Umweg über die Nordküste ersparen sollte. Als die Schiffe aber größer wurden erwies sich der Kanal als zu schmal. Heute wird er vorwiegend von den Freizeitkapitänen genutzt. Auch wir können einen Schleusenvorgang verfolgen und auch die Straße wurde geöffnet, um die Schiffe zum Loch Ness passieren zu lassen. Ein tolles Erlebnis. Roy fährt uns dann weiter nach Spean Bridge. Am Commando Memorial stoppen wir noch einmal. Hier war einst eine Ausbildungsstätte für Offiziere und Soldaten. Das Denkmal erinnert an die Gefallenen und ein Gedenkgarten auch an die der letzten Kriege. Ein wundervolles Bergpanorama rahmt das ganze ein. Es hat aufgehört zu regnen und für kurze Zeit zeigt sich sogar der Ben Nevis in voller Pracht. Durch Fort William geht es weiter am Loch Linnhe entlang. In Onich am Ufer dess Sees erreichen wir schließlich unser Hotel für diese Nacht. Das Abendessen hatten wir bereits unterwegs bestellt und so freuen wir uns auf tolle Blicke auf den See, ein gutes Abendessen und den Sonnenuntergang.

Sonntag, der 27. August 2023– Glen Coe, Loch Lomond, Luss, Glasgow

Das schönste Tal Schottlands ist heute unser erstes Ziel- und ist quasi gleich um die Ecke. Am Besucherzentrum am Anfang des Tals wurde eine Torfhütte originalgetreu nachgebaut. Die schauen wir uns natürlich an. Der Geruch von Torffeuer liegt noch in der Luft und ringsumher erheben sich majestätisch der Berge des Bidean nam Bian- Massivs. Bis zu 1150 Meter sind sie hoch. Durch das Tal fließt der Fluss Coe, gespeist von unzähligen Bächen, die von den Bergen herabfließen. Unsere Fahrt führt uns genau durch dieses Tal und an den Aussichtspunkten erleben wir heute immer wieder Piper- Dudelsackspieler. Sehr zu unserer Freude. Am Ausgang des Tales ändert sich die Landschaft. Die Berge weichen etwas zurück und geben eine Moorfläche frei- das Rannoch Moor. Durchzogen von scheinbar tausenden kleinen Seen, aber es ist ein einziger: Loch Ba. Die tief hängenden Wolken hüllen die Berggipfel ein, zaubern aber auch schöne Schattenspiele auf das Wasser. Oberhalb des Loch Tulla stopppen wir noch einmal und genießen die phantastische Aussicht- natürlich wieder mit Piper. Nach dem schönste Tal erwartet uns nun der schönste See Schottlands: der Loch Lomond. Am Nordufer werden wir erwartet- von einem Piper ;-) Er geleitet uns zur Anlegestelle der Ausflugsschiffe und wir gehen an Bord. Ein Whisky-Kaffee hilft gegen das feuchtkalte Wetter und wir genießen die Fahrt auf dem See. Zurück an Land fahren wir mit unserem Bus immer am Ufer entlang. Schließlich ist der Loch Lomond auch der größte See, bis zu 35 Kilometer lang und an anchen Stellen 5 Kilometer breit. In Luss, einem kleinen verträumten Städtchen am See, stoppen wir für eine Mittagspause und einen Spaziergang zum Ufer, wer möchte folgt mir noch zur Kirche mit ihrem Friedhof, der einen sogenannten Hogback aufweist. Ein Grab der Wikinger. Bis kurz vor Glasgow kamen die "Nordmänner" damals, erst im Jahre 1266 endete ihre Herrschaft und sie zogen sich zurück. Wir können noch einen kurzen Blick in die Kirche werfen, es ist ja Sonntag und so haben wir Glück. Roy fährt uns nun nach Glasgow. Die größte Stadt des Landes. Rechnet man das Umfeld dazu leben hier mehr als eine Million Menschen. Und die haben die Stadt verändert. War sie früher für ihren Schiff- und Maschinenbau, für Lokomotiven und Handel bekannt, so sind es heute die Architektur, die Kunst und die Festivals, die Glasgow ausmachen. Die Hafenanlagen am Clyde wurden umgebaut, das Science Center entstand, das Riverside Museum und auch eine neue Destillerie nahm 2017 ihren Betrieb auf- in einem umgebauten Pumpenhaus des alten Hafens. Wir starten an der St. Mungo Cathedral- nach dem Gründer der Stadt benannt, der hier in der Unterkirche auch begraben liegt. Als eine der wenigen hat die Kathedrale die Reformation überlebt, die Zünfte und Stände der Stadt verteidigten sie erfolgreich gegen den randalierenden Mob. Wir sind beeindruckt und steigen natürlich auch hinab zu St. Mungo. Weiter geht es zum Glasgow Green. Ein Fotostopp am Peoples Palace darf nicht fehlen, ebenso wie Fotos vom größten Terrakottabrunnen der Welt. Gegenüber ein Gebäude wir ein Dogenpalast- es war aber eine Teppichfabrik, die der Besitzer so bauen ließ. Unsere Fahrt führt uns nun zum Veranstaltungszentrum: Das SSE Hydro, das "Ufo" genannt und das "Gürteltier" stammen vom Architekten Sir Norman Foster, der ja auch die Kuppel des Berliner Reichstages entwarf. Ein Abstecher zur Uni darf nicht fehlen, Glasgow hat drei davon. Den Abschluss bildet unser kurzer Besuch des Kelvingrove Art Gallery and Museum. Es beeindruckt schon von außen- aber erst innen! Riesige hohe Hallen mit Ausstellungsstücken aus allen Bereichen: Technik, Natur, Geschichte, Kunst...Nun wird es aber Zeit fürs Hotel. Wir checken ein und treffen uns für einen Spaziergang zum Pub wieder. Unser Abschieds-Abendessen im "Waxy O`Connors" ist super lecker mit einem tollem Ambiente. Über den nächtlichen George Square mit einem Blick aufs Rathaus geht es schließlich zurück zum Hotel.

Montag, der 28. August 2023– Peebles, Melrosse Abbey, Jedburgh, Carter Bar, Newcastle Fährhafen

Durch die Lowlands geht es heute zunächst nach Peebles. Ein kurzer Besuch hier genügt für einen Spaziergang zum Tweed und einen Bummel auf der Highstreet. Von den Lowlands geht es schließlich in die sogenannten Borders- das Grenzland. Heftig umkämpft in den Grenzauseinandersetzungen zwischen England und Schottland. Ziel immer wieder: die mächtigen Abteien. Eine davon schauen wir uns nun an: Melrose Abbey. Die Abtei der Zisterzienser ist ungewöhnlich reich geschmückt mit prächtigen Steinmetzarbeiten. Auch wenn die Kirche wegen Sicherungsmaßnahmen derzeit nicht betreten werden kann so beeindrucken doch der Friedhof der Könige, das kleine Museum im Abteihaus und nicht zuletzt ein kleiner Grabstein. Hier soll das Herz von Robert the Bruce begraben worden sein. Ursprünglich sollte er in Jerusalem begraben werden, aber es gab keinen Zugang zur Stadt, so kehrten die Männer unverrichteter Dinge um. Sein Herz blieb in Melrose, als König wurde sein Körper in der Dunfermline Abbey beigesetzt. Wir bummeln noch ein wenig durch die Stadt und fahren dann weiter Richtung Süden. In Jedburgh, an der zweiten der Grenzlandabteien stoppen wir für eine Mittagspause. Wer möchte, schaut bei der Abbey vorbei oder im Haus von Mary, Queen of Scots. Sie hat hier für einige Zeit gewohnt während ihrer Flucht nach England. Das Haus wurde so erhalten und gibt interessante Einblicke in das damalige Leben. Weiter geht es: Carter Bar markiert die Grenze zwischen Schottland und England und wir werden am Grenzstein erwartet: Alan, ein Piper, spielt für uns zum Abschied und wir genießen es. Dann heißt es endgültig: Auf Wiedersehen Schottland. Roy fliegt fast mit seinem Bus nach Newcastle- wir sind doch etwas spät dran für die Fähre, schaffen sie aber. Keine 30 Minuten später legen wir ab und genießen die Ausfahrt aus dem Hafen hinaus auf die See. Ein leckeres Abendessen vom Buffett verwöhnt uns wieder und wir lassen es uns schmecken. So klingt der Tag langsam aus, die Bars und Cafes an Bord bieten für jeden Geschmack noch etwas, wer möchte shoppt ein wenig, genießt die Meeresbrise und den Sonnenuntergang.

Dienstag, der 29. August 2023– Heimreise

Pünktlich kommen wir am Morgen in Amsterdam/ Ijmuiden an. Das Frühstück konnten wir im "Explorer Kitchen" auf Deck 7 genießen, hier war wieder für jeden Geschmack etwas dabei. Dann ging es von Bord: Auschecken und Passkontrolle verlaufen problemlos und auch Roy kommt relativ rasch mit dem Bus von der Fähre. Nun kann es nach Hause gehen. Durch die neuen Stadtgebiete vom Amsterdam mit ihrer beeindruckenden Architektur geht es Richtung Osten. Mit regelmäßigen Pausen kommen wir gut voran, einen großen Stau auf der A2 umfährt Roy gekonnt. Kurz vor Dresden dann verabschieden wir uns mit tosendem Applaus von Roy. Er wird hier abgelöst, damit er seine Lenkzeiten einhält. In Kesselsdorf dann verabschiede auch ich mich von den Gästen, denn hier steht mein Auto. Alle anderen fahren weiter bis Niesky und Kathrin begleitet alle auf der letzten Etappe nun vom Platz ganz vorn im Bus. Auch in Niesky verlaufen alle Abholungen und Transfers problemlos und so kommen alle gut nach Hause.

Schlusswort

Liebe Gäste- es war wieder schön mit der Reiseagentur Niesky und Ihnen unterwegs zu sein. Ich hoffe sehr, dass ich Sie ein wenig für Schottland begeistern konnte, auch wenn das Wetter eben typisch schottisch war. Danke auch an Roy- es ist immer ein Vergnügen mit ihm als Busfahrer on tour zu sein. Danke an das Team von Eberhardt Travel im Hintergrund und für alle Gäste: Bleibt gesund, vielleicht sehen wir uns bei einer nächsten Reise wieder, bis dahin
herzliche Grüße
Eure Marlies

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