Reisebericht: Singlereise China – von Peking bis Shanghai

15.09. – 29.09.2019, 15 Tage Rundreise für Singles und Alleinreisende nach Ost–Asien mit Peking – Verbotene Stadt – Himmelstempel und Sommerpalast – Große Mauer – Zhengzhou Shaolin–Kloster – Drachentor–Grotten in Luoyang – Xi'an – Terrakotta–Armee – Große Wildganspagode – Gu


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In zwei Wochen erleben wir die Höhepunkte von China. Mit lebendigen Großstädten, historischen Höhepunkten, fantastischen Landschaften und leckerem Essen.
Ein Reisebericht von
Franziska Barthel
Franziska Barthel

15. September 2019 – Flug nach Peking

Heute Abend treffen wir uns am Flughafen in München. Alle sind schon gespannt auf den Flug mit dem A380 nach Peking.
Schon im Flieger werden uns chinesische Speisen vom Küchenchef Gao Xiaosheng angeboten. Jeder versucht ein wenig zu schlafen, obwohl die Aufregung auf unsere Rundreise schon groß ist.

16. September 2019 – Ankunft in Peking

Um 10.30 Uhr landen wir am Flughafen in Peking. Nach einigen Einreiseformalitäten treffen wir unseren Reiseleiter Josef und auch die drei Gäste, welche Ihren Weg nach Peking ab Frankfurt angetreten haben.
Vor dem Flughafen wartet unser Busfahrer Mr. Wang und wir treten unseren Weg durch die Stadt an. Unser erstes Ziel ist der Sommerpalast am Rand der Stadt.
Unser erstes Abendessen in Peking findet heute sehr zeitig statt, da wir vom Flug noch sehr müde sind. Wir werden mit tollen Köstlichkeiten verwöhnt und im Hotel fallen wir alle schnell ins Bett, um für den morgigen Tag fit zu sein.
Hotel: Beijing Wuhuan Hotel China

17.September 2019 – Geisterallee und Große Mauer

Pünktlich 8.30 Uhr startet unser Tag in Peking. Auf dem Weg zur Geisteralle der Ming-Gräber am Rand der Stadt, erzählt uns Josef viel über die Lebensweise seiner Landsleute.
In China wird alles sehr genau strukturiert und geplant. In großen Betrieben wird es zum Beispiel von Frauen verlangt sich einen Babyschein in der extra zuständigen Abteilung zu besorgen, wenn sie ein Baby bekommen wollen. Allerdings muss auch das Jahr angegeben werden, in welchem Jahr dieses Kind erwartet wird und die Abteilung muss dieses auch genehmigen. Wenn es dann nicht klappt, muss ein neuer Schein beantragt werden. Sollte die Frau schon eher schwanger werden, muss das Kind abgetrieben werden.
Obwohl die Ein-Kind-Politik vor ein paar Jahren abgeschafft wurde, wollen die meisten jungen Ehepaare trotzdem nicht mehr oder auch gar keine Kinder. Die Kosten sind einfach zu hoch und mit einem durchschnittlichen Gehalt von ca. 700 Euro pro Person nicht zu bewältigen.
An der Geisterallee angekommen, hat man das Gefühl weit von der Innenstadt entfernt zu sein. Trauerweiden am Wegesrand und nur wenig Verkehr auf den anliegenden Straßen schaffen eine ruhige und harmonische Atmosphäre. Die Allee säumen außerdem Statuen von Kamelen, Löwen und Elefanten und Fabeltieren, wie chinesischen Einhörnern und dem Qilin.
Auf dem Weg zur Großen Mauer fahren wir an einigen Obstplantagen vorbei, hier werden hauptsächlich Äpfel, Birnen, Dattel, Pfirsiche und Kaki angebaut.
An der Mauer angekommen, machen wir uns bei schwülem Wetter auf den Weg nach oben. Durch die verschieden hohen Stufen ist der Aufstieg etwas beschwerlich, jedoch schaffen es viele bis zum höchsten Wachturm oder sogar den Rundweg an diesem Juyongguen-Pass herum. Das kühle Getränk danach hat sich jeder verdient!
Am Nachmittag setzt uns Mr. Wang noch kurz am „Vogelnest" ab. Dabei handelt es sich um die Sporthalle der Olympischen Spiele von 2018. Danach geht es zum köstlichen Abendessen.
Ein letzter Höhepunkt ist die chinesische Akrobatikshow am Abend. Hier werden uns Verrenkungen und Kunststücke gezeigt, welche schon beim Zuschauen weh tun.

18. September 2019 – Himmelstempel und verbotene Stadt

Heute wartet wieder die chinesische Geschichte auf uns. Am Vormittag fahren wir zum Himmelstempel, nicht weit von der Innenstadt entfernt. Hier reiste der Kaiser vier Mal im Jahr. Im Frühjahr bittet er den Himmelsgott um fruchtbare Erde, im Sommer um genug Regenwasser, im Herbst um gute Ernte und im Winter bedankt er sich für das gute Erntejahr. Jedoch dies alles nur mit einem kleinen Hindernis: Bereits eine Woche vorher musste er in den Fastentempel, wo es nur vegetarische Speisen und keinen Alkohol gab und die Vorbereitungen auf die Gebete vollzogen wurden. Jeder von uns hatte die Möglichkeit vom „Mittelpunkt der Erde" seinen persönlichen Wunsch zum Himmelsgott zu senden.
Weiter geht es zum Zentrum für chinesische Medizin. Einen Vortrag vom Professor erklärt uns die Arbeitsweise des Instituts, während sich unsere Füße in einem warmen Wasserbad auf die anstehende Fußmassage vorbereitet. Einige Doktoren analysieren, mit einfach wirkender Pulsmessung und einem kurzen Blick, unsere Krankheiten und empfehlen und spezielle chinesische Medizin. Die gleichzeitige Massage von den fleißigen Studenten ist wohltuend und bereitet uns auf den weiten Weg durch die verbotene Stadt und die nächsten Tage vor.
Die ganze Stadt bereitet sich bereits auf den chinesischen Festtag am 02. Oktober vor. Mit großen Aufwand wird hier das Fest zur 70 Jahr-Feier zum Bestehen der chinesischen Volksrepublik vorbereitet. Aus diesem Grund wird heute auch die verbotene Stadt eher und wird ab 22. September sogar ganz für den touristischen Besuch geschlossen.
Die verbotene Stadt war damals der Hauptwohnsitz des Kaisers und ist mit einer hohen und sehr breiten Mauer umgeben, so war er von jeglichen Angriffen geschützt. Ebenso gab es spezielle Bereiche, welche nur für den Kaiser und seine männliche Gefolgschaft gedacht waren. Interessant sind vor allem die Verzierungen und Statuen an und auf den verschiedenen Palästen. Die Paläste des Kaisers sind mit dem Drachen und die der Kaiserin mit dem Phönix bemalt. Ebenso sitzen neun kleine Fabelwesen auf jeder Kante des Dachs der Kaiserpaläste. Diese Zahl ist die höchste ungerade Glückszahl, sozusagen die Zahl des Kaisers und man findet immer wieder Hinweise darauf in den verschiedenen Tempeln.
Am Abend sitzen wir auch immer mit je neun Personen am Esstisch, ein gutes Zeichen für unsere Reise!
Den Abschluss des Tages, bevor wir zum Abendessen fahren, bildet unser Besuch des Tiananmen-Platz. Auch hier sind die Vorbereitungen zum Festakt in vollem Gange. Auf diesem Platz können sich bis zu 1 Million einfinden. Jeden Morgen bei Sonnenaufgang wird hier auch die chinesische Flagge gehisst, was täglich von vielen tausend landestreuen Chinesen besucht wird. Bevor wir nun morgen Peking verlassen, müssen wir natürlich noch die Spezialität der Stadt versuchen: Die Pekingente. Diese wird uns am Abendessen, gemeinsam mit vielen anderen Leckereien, serviert. Allen schmeckt es gut und nach einem kleinen Absacker geht es zurück ins Hotel.

19. September 2019 – Fahrt nach Zhengzhou und Shaolinkloster

Nach dem Frühstück heißt es Koffer einladen und ab zum Bahnhof! Der Schnellzug bringt uns in ca. drei Stunden nach Zhengzhou. Hier in der Nähe steht das weltberühmte Shaolinkloster. Am Bahnhof begrüßt uns Frau Zui oder auch Lisa, so wurde sie von ihrem bayrischen Deutschlehrer an der Uni in Xi'an getauft, da er die chinesischen Namen nicht aussprechen konnte. Sie wird uns heute und morgen begleiten.
Wir erreichen unseren Bus und machen uns auf den Weg zum Kloster. Leider fängt es an zu regnen, aber das wird uns nicht den Tag verderben. Wir laufen eine lange Allee entlang und entdecken mitten im Park das Shaolinkloster. Hierhin können die Männer nach der Kung Fu Schule ziehen oder sie entscheiden sich für eine Laufbahn bei der Armee, Polizei oder als Bodyguard. Das Gelände des Klosters besteht wieder aus vielen verschiedenen Pagoden, welche hier mit sieben Fabelwesen auf dem Dach geschmückt sind. Sieben ist die heilige Zahl des Buddhismus. In den Pagoden sind meist schöne Buddha-Statuen zu sehen.
Gleich in der Nähe vom Kloster besichtigen wir den Pagoden-Wald. 248 Pagoden wurden hier als Gräber für die Äbte des Klosters erbaut. Die unterschiedlichen Etagen der Pagoden zeigen, wie gut der Abt in seinem Amt war.
Bevor wir zurück zum Hotel fahren, wartet noch ein reichhaltiges Abendessen auf uns. Alle sind sich einig, in der neuen Region schmeckt es auch gleich ganz anderes.
Unser Hotel liegt mitten in der Kung Fu Stadt Dengfeng, so haben wir auch die Gelegenheit im Hotel am Abend eine Kung Fu Show zu bestaunen. Alle sind beeindruckt, von den jungen Schülern und ihren Fähigkeiten.
Hotel: Chanwu in Dengfeng
Zugfahrt von Peking nach Zhengzhou: 580 km

20. September 2019 – Drachentor–Grotte und Fahrt nach Xi'an

Für die meisten beginnt der Tag sehr früh. Das morgendliche Sportprogramm der Kung Fu Schüler der angrenzenden Schule weckt uns. Wer die Möglichkeit hat, beobachtet das Treiben aus dem Fenster oder schaut vor dem Hoteleingang vorbei. Lisa erklärt uns auf der Fahrt, dass Kung Fu erlernen, der Traum eines jeden Jungen in China ist. Daher können die Kinder die Schule für einen Monat probieren, die Eltern müssen lediglich das Essen bezahlen. Nach dem Monat können die Kinder entscheiden, ob sie den harten Weg nehmen wollen oder zur normalen Schule gehen wollen.
8.30 Uhr starten wir heute zu den Drachentor-Grotten, diese liegen in der Nähe der ehemaligen Hauptstadt Luoyang und wir können über 100.00 Buddha-Statuen betrachten. Leider wurden viele Statuen im 2. Weltkrieg beschädigt, indem die Japaner die Hände oder Köpfe der Buddhas abschlugen und mitnahmen. Die größte Statue ist 17,14 Meter groß. Allein die Ohren haben eine Länge von 1,90 Meter. In China sagt man: Lange Ohren stehen für ein langes Leben.
Am Nachmittag nehmen wir den Schnellzug von Luoyang nach Xi'an wo ein reichhaltiges Buffet auf uns wartet. Nach einem kurzen Stopp im Hotel nimmt uns unser lokaler Reiseleiter Herr Wang mit auf eine abendliche Tour von Xi'an. Die Lichterfahrt führt uns an vielen wichtigen Sehenswürdigkeiten vorbei. Ein besonderes Highlight ist die „Straße ohne Nacht". Viele bunte Lichter entlang der Straße locken viele Einheimische nach draußen. Stände mit bunten Speisen oder tollen Souvenirs beeindrucken uns und erhöhen die Freude, diese tolle Stadt am nächsten Tag auch im Hellen zu sehen.
Hotel: Orient
Zugfahrt von Luoyang nach Xi'an: 450 km

21. September 2019 – Große Wildganspagode und Terrakotta–Armee

Herr Wang zeigt uns heute seine Stadt. Mit vielen Witzen und Weisheiten führt er uns zuerst zur großen Wildganspagode. Früher wurde diese zur Aufbewahrung von heiligen Schriften genutzt. Auch heute ist sie und ihre Tempel noch ein heiliger Ort an dem gebetet wird und wo auch Mönche leben und arbeiten. Jedoch ist nicht wirklich geklärt, woher die Pagode ihren Namen hat. Herr Wang vertraut folgender Theorie am meisten: Die Mönche mussten lange Zeit fasten und hatten kein Fleisch zu essen, bis plötzlich eine Wildgans vom Himmel fiel. Sie dachten jedoch, dass Buddha diese auf die Erde geschickt hatte und die Mönche somit auf die Probe stellen wollte. Die Mönche vergruben die Wildgans und errichteten auf Ihrem Grab die Pagode.
Einen kurzen Zwischenstopp machen wir noch in einer Jade-Manufaktur. Hier wird uns erklärt, wie man gute Jade erkennen kann und können natürlich auch ein Lieblingsstück für uns oder die Daheimgebliebenen kaufen.
Der Höhepunkt des Tages, ist jedoch der Besuch der weltberühmten Terrakotta-Armee, ein wenig außerhalb von Xi'an. Auf dem Weg dorthin erklärte Herr Wang uns bereits eine Menge, was sich auch als sehr effizient herausstellte. Viele Gruppen machten sich heute auf den Weg dahin.
Bevor wir die Hallen besichtigten machte wir noch eine kurze Pause und kamen in den Genuss eine originale chinesische Teezeremonie zu sehen. Wir konnten den Tee natürlich auch kosten und unseren Lieblingstee erwerben.
Nun wartet die Terrakotta-Armee auf uns. Am 29. März 1974 wurden die ersten Figuren bei Brunnenbohrungen entdeckt. Es ist eine Grabbeigabe vom Kaiser, welcher bereits 210 v. Chr. verstorben war. Nach und nach werden die ca. 8.000 Figuren freigelegt und aufwendig repariert.
Obwohl wir heute schon so viel gesehen und unternommen haben, müssen wir uns unser Abendessen erst verdienen. Im Restaurant gibt es eine Schürze und eine Kochmütze und dann werden Maultaschen geformt. Leider ist es gar nicht so einfach, wie es bei der Köchin aussieht, aber jeder kann am Ende ein paar Exemplare vorweisen.
Nach dem Essen und den vielen Eindrücken der modernen Stadt Xi'an wartet auf uns das Hotelbett.

22. September 2019 – Taiji, Stadtmauer und kleine Wildganspagode

Ein langer Tag steht bevor, den wir jedoch sehr ruhig angehen. Als erstes besuchen wir heute einen kleinen Park. Hier steht Frühsport auf dem Programm. Einige Taiji Meister zeigen uns ihren Sport, welchen sie fast täglich im Park vollziehen. Sie zeigen uns Angriff und Verteidigung, wie uns Herr Wang erklärt und man braucht bis zu vier Monate um alle Bewegungen in einer Art Choreographie zu „tanzen". Nun sind auch wir dran: Vier Bewegungen werden uns gezeigt und sind auch gar nicht so leicht nachzumachen. Danach können wir auch unsere Kampfkünste mit Schwertern, Messern und Stöcken unter Beweis stellen, jedoch, nur für ein Bild!
Nach dem Programm im Park wollen wir uns nun die Stadtmauer von Xi'an ansehen. Diese ist 14 km lang und führt um die historische Innenstadt. Man kann sie mit dem Fahrrad erfahren oder man lässt sich vom Elektromobil chauffieren. Uns reicht jedoch ein kurzer Spaziergang. Außerhalb der Mauer bestimmen vor allem viele Wolkenkratzer das Bild der Stadt.
Auch am Nachmittag sind wir sehr gediegen unterwegs. Wir halten an einem Park, hier steht die kleine Wildganspagode, welche gar nicht mal so klein aussieht und vom Stadtbaum, der Akazie, sowie Bambus und Rosen umgeben ist. Als erstes erwartet uns hier eine Unterrichtsstunde zum Thema „chinesische Zeichen". Die Lehrerin erklärt uns, dass es 201 Zeichen gibt, welche als Art Alphabet gelten und die Kinder alle Zeichen innerhalb von sechs Jahren lernen. Wir dürfen mit Pinsel und Tinte auf ein Stück Reispapier das Wort „Glück" kalligraphieren. Das gelingt allen sehr gut. Außerdem hat jeder die Möglichkeit seinen eigenen Namen in chinesischen Schriftzeichen zu erwerben.
Wer Lust hat kann zusammen mit Herrn Wang das Stadtmuseum von Xi'an besuchen oder die Ruhe im Park genießen.
Direkt im Anschluss nehmen wir den Weg zum Flughafen. Nach vielen Sicherheitskontrollen starten wir am Abend unseren Flug nach Guilin, wo wir unsere heutige Nacht verbringen.
Hotel: Guilin Plaza
Flug: Xi'an nach Guilin: 1600 km

23. September 2019 – Schifffahrt auf dem Li–Fluss und Yangshou

Heute lassen wir es etwas ruhiger angehen. Im Dunkeln sind wir in unserem Hotel angekommen, umso größer ist die Überraschung beim morgendlichen Blick aus dem Fenster. Nicht weit entfernt, bestimmen bereits die Karstberge das Landschaftsbild. Nach dem Frühstück wollen wir uns diese näher betrachten. Mit dem Bus geht es zum nahe gelegenen Bootsanleger und wir starten unsere vierstündige Tour mitten durch die schöne Natur. Unseren Zielort Yangshou erreichen wir zum frühen Nachmittag. Circa 20 Millionen Touristen kommen jährlich in dieses 600.00 Einwohner große Dorf. Wir laufen entlang der Halo- und der Weststraße, welche vom Tourismus geprägt sind. Am Abend werden einige von uns hierher zurückkehren, um die West-Straße am Abend zu erleben. Hier gibt es dann viele Menschen, volle Restaurants, laute Musik und Ladenbesitzer, die Ihre Ware übers Mikrofon anpreisen. Der Rest der Gruppe geht, zusammen mit Reiseleiter Deng, zum Theater. Auf einer großen Seebühne, direkt vor einigen Karstbergen, stellen rund 600 Schauspieler, das Leben der Südchinesen und ihrer Minderheiten vor. Die Gruppe verbringt einen schönen Abend und ist dankbar für ein wenig Ruhe nach den ereignisreichen Tagen.
Hotel: Hidden Dragon Villa

24. September 2019 – Yangshou und Flug nach Hangzhou

Auch an diesem Morgen genießen wir den wundervollen Ausblick aus unserer Unterkunft, am Seitenarm des Li-Fluss. Im vierten Stockwerk gibt es ein liebevoll angerichtetes Frühstück auf der Terrasse. Ein Glas vom frisch gebrühten Tee gibt uns Kraft für den Tag, aber auch diesen wollen wir ruhig angehen lassen.
Wir fahren als erstes wieder zur West-Straße um ein wenig zu bummeln. Deng zeigt uns noch einen typischen Markt. Hier können die einheimischen alles bekommen was sie möchten. Die Südchinesen sagen auch: „Wir essen alles was schwimmen kann, außer Schiffe- alles was fliegen kann, außer Flugzeuge und alles, was Beine hat, außer Tische und Stühle." Genau davon können wir uns auf diesem Markt überzeugen. Der Weg über die West-Straße ist da deutlich harmloser, hier gibt es Tee, Süßigkeiten und viele weitere Souvenirs.
Heute heißt es leider schon wieder Abschied nehmen von dieser tollen Landschaft. So fahren wir zum Flughafen Guilin und fliegen wieder etwas nördlich. Genau gesagt in den Südosten bis nach Hangzhou. Und von dort weiter mit dem Bus in die Wasser Stadt Wuhzen. In dieser angelegten kleinen Stadt werden wir heute Abend in kleinen privaten Gasthäusern schlafen.
Hotel: Wuhzen Guesthouses
Flug von Guilin nach Hangzhou: 1550 km

25. September 2019 – Wuhzen und Souzhou

Heute wollen wir Wuhzen im Hellen entdecken. Jeder hat etwas Neues und Spannendes zu seiner individuellen Übernachtung zu berichten.
Auch Wuhzen selbst ist sehr individuell und es gibt viel zu sehen. Über insgesamt 72 Brücken kann man hier zwischen den kleinen Läden schlendern oder alte Gewerbe entdecken. So zum Beispiel eine Seidenspinnerei oder die Herstellung von Sojasoße, außerdem gibt es eine Hochzeitsausstellung und ein kleines Museum zu den „Schuhtrends" des alten Chinas.
Nach einer Mittagspause an einem lauschigen Plätzchen, zieht es uns wieder in eine größere Stadt. Umgeben von vielen Hochhäusern in der Vorstadt, liegt die Gartenstadt Souzhou. Eine der kleineren Städte unserer Tour mit ca. 6 Millionen Einwohnern in der Innenstadt. Diese ist bekannt für ihre Textilindustrie. Neben der Seide, über die wir morgen noch mehr erfahren werden, wird hier auch Baumwolle geerntet und verarbeitet.
Mitten durch Souzhou fließt der mächtige Kaiserkanal, da dieser durch viele große Schiffe stark verschmutzt wurde und die Einwohner damit unzufrieden waren, baute die Regierung einen weiteren Kanal. Dieser führt um die Stadt herum, sodass die Schiffe nicht mehr das Stadtbild befleckten.
Hotel: Grand Garden Hotel

26. September 2019 – Souzhou und viel Seide

Unser Tag beginnt heute wieder mit viel Natur. Josef bringt uns zum Garten des Meisters der Fischnetze. Einer der fünf schönsten Parkanlagen von China. Auch wenn dieser nur 0,87 Hektar klein ist. Dieser Garten diente, mit seinen fünf Elementen, dem Garten in der verbotenen Stadt als Vorbild. Die fünf Elemente sind: Wasser, natürliche Steine, ein Pavillon, ein Wandelgang und Lebendigkeit, also Fische.
Gleich im Anschluss geht es zum nächsten „Meister", nämlich dem Seidenspinner. Mitten in Souzhou werden in einer Fabrik Seidenraupen gezüchtet und aus ihren Kokons werden Kleidung, Bettwäsche oder auch kleine Geldbeutel hergestellt. Am beliebtesten sind natürlich die Seidenschals. Aus einem Kokon entstehen circa 900 bis 1100 Meter Seide, und acht Kokons werden zu einem Faden zusammen gesponnen. Der längste Kokon war 1600 Meter lang!
Ein weiteres Highlight dürfen wir uns hier auch nicht entgehen lassen: Wir lassen uns in einer Art Gondel über den Kanal chauffieren. Fast wie in Venedig! Auch jedes unserer drei Boote bekommt das ein oder andere Ständchen gesungen.
Am späten Nachmittag erwartet uns der letzte Punkt unserer gemeinsamen Reise. Die Stadt Shanghai!
Hotel: Kingtown Hongkou

27. September 2019 – Shanghai mit Jade–Buddha

Nach dem Frühstück starten wir mit einem kleinen Spaziergang in der direkten Umgebung unseres Hotel. Josef zeigt uns das alte japanische Viertel, welches Gegensätzlicher nicht sein könnte. Erst gehen wir durch kleine Gassen, wo sich auch das Leben abzuspielen scheint. Die Wäsche der Bewohner ist direkt über unseren Köpfen aufgehängt, ein Blick in die schmalen Häuser lässt uns die Enge darin erahnen. Als wir aus der Gasse durch das kleine Tor hinaustreten, begrüßen uns freundliche Fassaden und breite Straßen. Wir erfahren, dass in einigen Jahren auch nur noch diese Fassaden übrigbleiben werden und das Viertel durch moderne Wohnungen ersetzt werden.
Ebenfalls einen drastischen Gegensatz bietet uns unser nächstes Ziel. Zwischen Hochhäusern und Wohnblocks wurde hier mitten in der Stadt eine buddhistische Tempelanlage aufgebaut. Wir sehen den originalen sitzenden Jade-Buddha, sowie den originalen liegenden Jade-Buddha mit seiner viel größeren Kopie. Viele Mönche leben und arbeiten hier und dieser Tempel ist auch ein beliebtes Ausflugsziel für inländische Gläubige vom Land. Und ganz nebenbei, auch Bill Clinton war vor einiger Zeit hier und extra für ihn wurde auch die „Harmoniehalle" saniert.
Der Nachmittag gibt uns Zeit sowohl im französischen Viertel, als auch in der Umgebung von Yu-Garten zu flanieren, Marktstände zu entdecken oder letzte Souvenirs einzukaufen. Leider haben wir erst einige Tage vorher erfahren, dass der Yu-Garten derzeit saniert wird und wir diesen nicht besichtigen können. Aber auch der Vorplatz mit seiner Zick-Zack-Brücke und dem historischen Tee-Haus sind nett anzusehen.
Auch wenn der Tag bereits lang war und wir schon viel gesehen haben, darf der Besuch des Bund, der Promenade von Shanghai, nicht fehlen. Und der Ausblick, der uns hier auf die Skyline östlichen Teil der Stadt gegeben wird, ist einfach unglaublich. Ein Haus überragt das andere. Besonders auffällig sind sowohl der Fernsehturm, als auch der „Flaschenöffner" und das höchste Gebäude von China, der Shanghai Tower.
Unser Abendessen haben wir direkt an er Promenade, sodass wir kurz danach auch die Häuser mit ihrer abendlichen Lichtershow bestaunen können. Auch hier sind die Vorbereitungen auf das 70jährige Jubiläum in vollem Gange. Ein toller Abschluss für diesen Tag!

28. September 2019 – Shanghai die Weltmetropole

Bevor wir heute nun leider Abschied nehmen müssen, möchten wir die Stunden bis zu unserem Nachtflug noch genießen. Josef führt und zum Shanghaier Museum, wo man viel über die Kunst und Lebensweisen seiner Landsleute erfahren kann. Danach erleben wir das heutige China in der Fußgänger- und Einkaufsstraße, der Nanjing Straße. Zum heutigen Samstag sind hier viele Einheimische mit ihren Familien unterwegs. Auch wir nutzen die Zeit zum Bummeln, Mittag- oder Eis essen.
Am Nachmittag wollen wir hoch hinaus! Der Bus bringt uns in den östlichen Teil der Stadt, auf die andere Seite des Huangpu-Flusses. Mitten in die Skyline, die wir gestern nur von weitem betrachten konnten. Innerhalb von circa 50 Sekunden fahren wir den 421 Meter hohen Jin-Mao-Tower hoch. Bis in die 88 Etage und haben einen tollen Blick auf Shanghai.
Kaum vorstellbar, dass dieser Stadtteil vor 26 Jahren aus Ackerland und Reisfeldern bestand.
Am Abend bringt uns der Transrapid mit 300 km/h ganz schnell zum Flughafen, wo wir unsere Flüge nach München oder Frankfurt antreten.

29. September 2019 – Ankunft in Deutschland

Am Morgen erreichen wir, nach circa 11,5 Stunden Flug, unsere Zielflughäfen.
  Liebe Gäste,
ich hoffe jeder von Euch hatte eine unvergessliche Reise und konnte viele Eindrücke mit nach Hause nehmen. Ebenso möchte ich mich nochmals für die gute Zusammenarbeit und die tolle Harmonie bedanken!
Ich wünsche euch für die Zukunft alles Gute und natürlich ein langes Leben! :)
Vielleicht sehen wir uns bald wieder.
Liebe Grüße
Franziska

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Kommentare zum Reisebericht

Als Teilnehmerin dieser anstrengenden aber sehr schönen Reise möchte ich mich nochmals herzlich bei Franziska B. und unserem chinesischen Reiseleiter "Josef" sowie dem Team von eberhardt-travel bedanken. Die Organisation war perfekt. Wie in der Ausschreibung aufgeführt wurde alles absolviert. Auch das chinesische Essen war köstlich. Ich werde mich noch lange an diese schöne Reise erinnern. Liebe Grüße Karin

Karin Hauguth
01.10.2019