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China – Unser zweiwöchiges Abenteuer

Reisebericht: 14.09. – 28.09.2025

China - ein Land so groß und vielfältig, dass man selbst in Wochen nur einen Bruchteil davon entdecken kann. Unsere kleine Gruppe begab sich auf eine Reise zwischen Kultur, Natur und Moderne.

Natalie Hady

Ein Reisebericht von
Natalie Hady


Tag 1: Hinflug

Am Mittag traf sich unsere kleine, aber feine Gruppe von neun Personen am Flughafen in Frankfurt. Schon beim ersten Kennenlernen war klar, dass die Reise durch die überschaubare Gruppengröße sehr persönlich werden würde. Mit Vorfreude blickten wir den kommenden zwei Wochen in China entgegen, einer Welt, die so anders ist als Deutschland und voller neuer Eindrücke auf uns wartete.

Der Flug verlief angenehm: Wir wurden an Bord gut versorgt, dösten zwischendurch und ließen die Vorfreude wachsen. Nach einigen Stunden landeten wir schließlich in Peking, der Hauptstadt Chinas.

Tag 2: Anreise und Sommerpalast

Nachdem wir in Peking gelandet waren, dauerte es eine ganze Weile, bis wir den riesigen Flughafen hinter uns lassen konnten. Kein Wunder: Mit rund 100 Quadratkilometern Fläche gehört er zu den größten Flughäfen der Welt. Am Ausgang erwartete uns bereits unsere Reiseleiterin Mickey, die uns in den kommenden drei Tagen begleiten sollte. Mit ihrer offenen Art, ihrem Humor und ihrem unerschöpflichen Wissen über das Leben in China hatte sie uns sofort begeistert.

Ohne Umwege starteten wir direkt ins Programm. Während unser Gepäck ins Hotel gebracht wurde, machten wir uns auf den Weg zum Sommerpalast. Dort spazierten wir vorbei an der Zickzack-Brücke (angeblich können böse Geister nur geradeaus laufen), bewunderten das berühmte Marmorboot am Kunming-See und schlenderten durch den mehrere Hundert Meter langen Wandelgang bis zur Pagode.

Müde, aber beeindruckt von den ersten Eindrücken, stärkten wir uns anschließend bei einem gemeinsamen Mittagessen. Wir saßen alle an einem runden Tisch, während die Speisen in die Mitte gestellt wurden. So konnten wir von allem probieren und bekamen einen authentischen Eindruck von den kulinarischen Gewohnheiten der Chinesen. Danach bezogen wir unser Hotel. Einige fielen direkt ins Bett, während andere den Abend in einem schönen Lokal nebenan ausklingen ließen.

Tag 3: Himmelstempel mit Taiji, Verbotene Stadt, Peking–Ente & Skyline bei Nacht

Heute stand ein straffes Programm an. Peking hat unglaublich viel zu bieten, und wir wollten natürlich so viel wie möglich davon erleben.

Am Morgen machten wir uns auf den Weg zum Himmelstempel. Zunächst spazierten wir durch einen großen Park, der uns alle schwer beeindruckte, vor allem die vielen Rentner, die dort täglich zusammenkommen, um Sport zu treiben: Sie spielten Fuß-Federball, tanzten, führten Gymnastikübungen aus und wirkten dabei mindestens 10–20 Jahre jünger, als sie tatsächlich waren. Kein Wunder, dass die Menschen hier so vital und beweglich sind.

Danach erkundeten wir den Himmelstempel selbst, wo die Kaiser einst um gute Ernten beteten. Bevor es weiterging, bekamen wir noch eine Einführung in die Kampfkunst Taiji. Eine Lehrerin führte uns die fließenden Bewegungen vor und erklärte uns die Bedeutung von Energiefluss und Balance.

Im Anschluss besuchten wir ein Zentrum für traditionelle chinesische Medizin. Bei einem wohltuenden Fußbad lauschten wir den Erklärungen eines Arztes, der uns in erstaunlich gutem Deutsch die Grundlagen dieser jahrtausendealten Heilkunst näherbrachte. Danach genossen wir eine herrlich entspannende Fußmassage, während die Ärzte unsere Gesundheit prüften, ganz ohne Geräte.

Am Nachmittag spazierten wir über den Tian’anmen-Platz bis zur Verbotenen Stadt. Der riesige Platz ist politisch und historisch von großer Bedeutung. Hier befindet sich das Mausoleum von Mao Zedong, dem Gründer der Volksrepublik China.

Durch das Tor des Himmlischen Friedens betraten wir schließlich die Verbotene Stadt. Über Jahrhunderte war sie der Wohn- und Regierungssitz der Kaiser. Wir liefen über die weitläufigen Plätze, durch mächtige Tore und vorbei an kunstvoll verzierten Hallen, stets umgeben von Menschenmengen. In einem Land mit mehr als einem Sechstel der Weltbevölkerung ist das nicht verwunderlich. Die Atmosphäre war hektisch, laut und voller Leben, ein spannender Kontrast zu dem, was wir von zuhause gewohnt sind.

Zum Abendessen erwartete uns ein wahres Highlight: die berühmte Peking-Ente. Wir erfuhren, wie aufwendig sie zubereitet wird und probierten sie ganz traditionell mit hauchdünnem Papier, Gurkenstreifen und einer süßlichen Sauce. Dazu wurden viele weitere Gerichte serviert, allesamt köstlich.

Einige von uns waren nach diesem langen Tag völlig erschöpft, andere hatten noch Energie übrig und machten sich abends noch einmal auf den Weg. In einer Bar im 80. Stock eines nahegelegenen Gebäudes ließen wir den Tag bei einem Cocktail ausklingen. Von dort oben hatten wir eine atemberaubende Aussicht auf die funkelnde Skyline Pekings.

Tag 4: Chinesische Mauer, Olympiapark & Akrobatikshow

China ist ein Land voller Gegensätze, von den verschiedenen Landschaften bis hin zu den unzähligen kulturellen Schätzen. Selbst ein langer Urlaub reicht kaum, um alles zu sehen. Doch es gibt einige Orte, die für fast jeden Reisenden ganz oben auf der Liste stehen. Dazu gehört die Chinesische Mauer, eines der sieben neuen Weltwunder.

Einige von uns nahmen die Gondel, andere wanderten durch ein Waldstück hinauf. Oben angekommen, standen wir auf einem Bauwerk, das sich über Tausende Kilometer durchs Land zieht und über Jahrhunderte erbaut wurde. Von hier aus bot sich uns ein grandioser Blick auf die umliegenden Berge und Wälder.

Wir fuhren zurück Richtung Stadt und besuchten den Olympiapark. Das Gelände wirkte futuristisch mit seinen beeindruckenden Bauwerken wie dem „Vogelnest“-Stadion und der „Wasserwürfel“-Schwimmhalle.

Am Abend erwartete uns eine Akrobatikshow, die uns alle staunen ließ. Artisten sprangen durch meterhohe Ringe, jonglierten, turnten auf Fahrrädern und zeigten unfassbare Körperbeherrschung. Besonders spektakulär war die Nummer, bei der vier Motorräder gleichzeitig in einer Kugel fuhren, ohne zusammenzustoßen, Gänsehaut pur!

Zum Abschluss des Tages stärkten wir uns bei einem weiteren köstlichen chinesischen Abendessen. Müde, aber voller Eindrücke, fielen wir danach ins Bett.

Tag 5: Mit dem Schnellzug nach Luoyang, Shaolin–Kloster

Schon früh am Morgen machten wir uns auf den Weg. Mit dem Schnellzug fuhren wir bis nach Zhengzhou, wo uns unser nächster Reiseleiter erwartete. Die Züge sind hochmodern, erreichen Geschwindigkeiten bis zu 350 km/h und erinnern mit ihrem riesigen Bahnhof eher an Flughäfen, wie wir sie kennen. Auch an Bord war alles bestens organisiert: regelmäßig wurde Müll eingesammelt, es gab Verpflegung, Wasserstationen und einen sehr aufmerksamen Service.

Von Zhengzhou aus brachte uns der Bus weiter nach Luoyang, unterwegs legten wir einen Stopp beim berühmten Shaolin-Kloster ein. Hier gilt Kung Fu nicht nur als Sport, sondern als spirituelle Praxis, die Körper, Geist und Disziplin miteinander verbindet. Bei einer eindrucksvollen Vorführung zeigten die Mönche und Schüler ihre beeindruckende Körperbeherrschung und Präzision. Einige von uns spazierten anschließend noch zum sogenannten Pagodenwald, einer Ansammlung hunderter kleiner Steintürme, die als Grabstätten bedeutender Mönche dienen und eine ganz besondere Atmosphäre ausstrahlen.

Am Nachmittag überraschte uns zum ersten Mal Regen auf dieser Reise, zuvor hatten wir immer Glück gehabt. Doch im warmen Bus trockneten wir schnell wieder auf und genossen am Abend ein wohlverdientes, köstliches Essen in schöner Umgebung. Müde, aber glücklich, kehrten wir schließlich in unser komfortables Hotel zurück und freuten uns auf eine erholsame Nacht.

Tag 6: Longmen–Grotten und Schnellzug nach Xian

Ganz in der Nähe unseres Hotels liegen die Longmen-Grotten, die wir am Vormittag besichtigten. Die Anlage ist riesig und beeindruckend: Über 2.300 Grotten mit mehr als 100.000 Buddhastatuen aus dem 5. bis 8. Jahrhundert erwarten den Besucher. Jede Grotte ist einzigartig. In einer findet sich die sogenannte „Mona Lisa von Longmen“, eine Buddhafigur über 17 Meter hoch, in anderen sind unzählige kleine Figuren zu sehen. Besonders faszinierend war eine Grotte mit einer wunderschönen Lotusblüte an der Decke, ein Symbol für Reinheit und Erleuchtung im Buddhismus.

Das Besondere an diesen Höhlen ist, dass alle Figuren direkt in den Stein gehauen wurden. Den Aufwand und die Präzision, die die Handwerker damals aufbringen mussten, kann man sich heute kaum vorstellen. Zum Glück hatte sich der Regen wieder verzogen, und wir konnten die Grotten ganz trocken genießen.

Nach dem Besuch der Grotten ging es zurück zum Bahnhof, wo wir in den Schnellzug nach Xian stiegen. Dort wurden wir von unserem neuen, freundlichen Reiseleiter Tian abgeholt. Mit dabei war auch Jessy, eine junge Praktikantin, die sich den Beruf einer Reiseleiterin einmal anschauen wollte. Sie unterhielt sich gern mit uns und half hier und da.

Gemeinsam fuhren wir ins Hotel, um uns frisch zu machen, bevor es zum Abendessen ging. Häufig wurden Auberginen serviert, was uns besonders freute, da sie hier besonders weich und lecker zubereitet werden. Auch der Tee, der täglich zum Abendessen serviert wurde, bereitete uns täglich große Freude.

Nach dem Essen startete die Lichterfahrt durch Xian. Wir fuhren an den schönsten, beleuchteten Orten der Stadt vorbei und hielten hier und da, um Fotos zu machen. Besonders beeindruckend war der Halt auf dem Nachtmarkt. Zunächst hatten wir gedacht, Tian habe „Weihnachtsmarkt“ etwas falsch übersetzt, doch tatsächlich erinnerte die festliche Beleuchtung, die Stände mit Essen, Getränken und Souvenirs stark an einen Weihnachtsmarkt. Der Nachtmarkt gefiel uns allen so gut, dass wir am liebsten noch mehrere Stunden hier verbracht hätten.

Tag 7: Stadtmauer, Terrakotta–Armee und Maultaschen–Kochkurs

Der Tag begann mit einem Besuch der alten Stadtmauer von Xian, eine der am besten erhaltenen Stadtmauern Chinas. Sie ist etwa 14 Kilometer lang, bis zu 12 Meter hoch und rundum mit Türmen und Toren versehen. Von der Mauer aus konnte man in der Ferne einige Einheimische beim Tischtennis spielen beobachten, einem Sport, den die Chinesen besonders gerne ausüben.

Nach einem kurzen Spaziergang ging es weiter zur Terrakotta-Armee in der Nähe der Stadt, die im Jahr 1974 zufällig entdeckt wurde. Die lebensgroßen Figuren wurden vor über 2.200 Jahren zum Schutz des ersten Kaisers von China, Qin Shi Huang, erschaffen. Jede Figur ist einzigartig und macht den Ort zu einem der bedeutendsten archäologischen Funde der Welt. Kein Wunder, dass es hier sehr viele Besucher gab.

Auf dem Rückweg liefen wir an unzähligen kleinen Ständen vorbei, an denen Einheimische Essen, Getränke und Souvenirs verkauften. Überall duftete es verführerisch, und die Straßen waren voller Leben. Die Gegend rund um die Terrakotta-Armee ist zudem bekannt für ihre Granatapfelbäume. Natürlich konnten wir uns den frisch gepressten Granatapfelsaft nicht entgehen lassen. Er war süß, erfrischend und einfach köstlich.

Zurück in der Stadt legten wir einen Halt in einem Jadeshop ein. Jade ist in China hochgeschätzt. Uns wurden hier die wichtigsten Eigenschaften erklärt: die verschiedenen Farben, wie man echte Jade erkennt, die Bedeutung der Dichte und vieles mehr. Einige von uns kauften sich ein besonderes Andenken aus diesem schönen, edlen Stein.

Anschließend stand ein Maultaschen-Kochkurs auf dem Programm. Eine chinesische Köchin zeigte uns Schritt für Schritt, wie man den Teig zubereitet und die Teigtaschen füllt. Wir erhielten Teig in verschiedenen Farben und lernten verschiedene Formen kennen. Natürlich sahen unsere selbstgemachten Maultaschen nicht so perfekt aus wie die der Kursleiterin, aber wir waren stolz auf unser Ergebnis und konnten es kaum erwarten, sie zu probieren.

Als Beilage gab es viele weitere Speisen, alles an einem großen, runden Tisch angerichtet. Wir probierten unzählige Maultaschenfüllungen: Lotus, Tomate, Ei, Schwein, Kohl, Pilze… Die Vielfalt war unglaublich. So bunt wie die Formen und Farben der Teigtaschen waren auch die unterschiedlichen Geschmäcker der Füllungen, und es war ein Genuss, sich durch die vielen Varianten zu probieren.

Tag 8: Letzte Eindrücke von Xian, abendlicher Spaziergang in Guilin

Am Morgen besuchten wir die große Wildganspagode, eines der bedeutendsten buddhistischen Bauwerke Chinas aus dem 7. Jahrhundert, das während der Tang-Dynastie erbaut wurde. Die Pagode diente ursprünglich dazu, buddhistische Schriften und Reliquien aus Indien aufzubewahren.

Anschließend fuhren wir weiter zur kleinen Wildganspagode, die zwar deutlich kleiner als die Große Wildganspagode ist, aber ebenfalls architektonisch reizvoll. Sie stammt aus der späteren Tang-Dynastie und zeigt in ihrer Bauweise eine elegante Schlichtheit, die typisch für diese Zeit ist.

Nicht weit von hier liegt das Xian-Museum, in dem uns unser herzlicher Reiseleiter Tian viele Details zum Leben und zur Geschichte der Stadt erzählte. Besonders beeindruckend war der Abschnitt über die Seidenstraße: ein historisches Handelsnetz, das China über Asien bis nach Europa verband und den Austausch von Waren, Ideen und Kultur ermöglichte. Hier konnte man die Dimension und Bedeutung dieses jahrhundertelangen Handelswegs gut nachvollziehen.

Zum Abschluss unseres Aufenthalts in Xian aßen wir gemeinsam in einem authentischen chinesischen Lokal zu Mittag, bevor es diesmal nicht zum Zug, sondern zum Flughafen ging, um weiter nach Guilin zu reisen. Nach zwei Reisen mit dem Schnellzug würden wir nun zwei Mal fliegen. Vom Vortag hatten wir noch einige Maultaschen einpacken lassen, die wir gemütlich als Abendessen im Flugzeug genossen. Am Flughafen wurden wir von unserem neuen, freundlichen und angenehmen Reiseleiter Sun begrüßt und direkt ins Hotel gebracht.

Nach dem Einchecken ins Hotel entschieden sich einige von uns, direkt am See vor dem Hotel spazieren zu gehen. Am Ufer waren immer wieder Einheimische zu sehen, die Karaoke sangen, sich mit traditionellen chinesischen Instrumenten begleiteten und zusammen musizierten. Überall hingen Laternen, und der Ort war stimmungsvoll beleuchtet, wie in einem Märchen. Wir liefen einmal um den See, über Brücken, an kleinen Tanzaufführungen vorbei und beobachteten, wie um 22:00 Uhr Ruhe einkehrte: die Laternen wurden ausgeschaltet und die Musiker hörten auf zu spielen. Ein romantischer, friedlicher Ort, der den perfekten Abschluss eines ereignisreichen Tages bildete.

Tag 9: Über den Li–Fluss bis nach Yangshuo

Am Morgen fuhren wir zum Hafen und stiegen in unser Schiff, das uns auf eine Fahrt über den malerischen Li-Fluss brachte. Bereits vor Ort wurden wir mit Tee herzlich begrüßt. Der Kapitän versuchte, uns über die Sprechanlage willkommen zu heißen, doch die Anlage war so laut, dass unsere Gruppe sich die Ohren zuhielt und lachen musste. Solche Momente hatten wir bereits häufiger auf unserer Reise erlebt.

Die Fahrt selbst genossen wir in vollen Zügen. Nach Tagen, in denen wir viel zu Fuß unterwegs waren, konnten wir heute richtig entspannen. Die meisten von uns verbrachten die meiste Zeit auf dem Sonnendeck, schauten auf die beeindruckenden Karstlandschaften und führten angeregte Gespräche. Es war eine wunderschöne Gelegenheit, die Natur zu genießen und einfach mal nichts zu tun.

In Yangshuo angekommen, durchkreuzten wir zunächst den lebhaften Yangshuo-Markt. Anschließend hatten wir ein wenig Freizeit in einer Einkaufsstraße, wo zahlreiche Stände frisches Obst und kleine Souvenirs anboten. Unterwegs probierten wir frische Lychees. Einige von uns kannten die Frucht aus Deutschland, doch hier schmeckte sie noch viel intensiver und süßer.

Nach der ganzen Hitze und dem Laufen stärkten wir uns beim Abendessen. Passend zur Region tranken wir den bekannten Zimtblütenwein, der geschmacklich an Likörwein erinnerte, und frischen Eistee mit leichter Honignote. Natürlich durfte die Aubergine mal wieder nicht fehlen, und wir probierten auch neue Spezialitäten wie Lotus und Bambus. Zum Nachtisch servierte uns Sun frisch geerntete Passionsfrüchte, ein himmlischer Genuss.

Unser heutiges Hotel unterschied sich deutlich von den vorherigen Unterkünften. Statt in einem großen, modernen Hotel übernachteten wir in einer kleinen, familiengeführten Unterkunft mitten in der Natur. Bambusmöbel und ein idyllisches Ambiente machten den Aufenthalt besonders charmant und entspannt.

Nach kurzem Frischmachen stand das Abendprogramm an: eine einzigartige Lichtershow auf dem Wasser mit Blick auf die Karstlandschaften. Hunderte Performer begeisterten mit Feuer- und Lichtspielen, ruderten durch das Wasser und schufen eine faszinierende Atmosphäre.

Tag 10: Weiterreise in das Wasserdorf Wuzhen

Leider mussten wir heute schon wieder das wunderschöne Yangshuo verlassen. Auf unserem Programm stand die Weiterreise in den Osten Chinas. Wir flogen nach Hangzhou, wo uns unser letzter Reiseleiter für diese Reise herzlich begrüßte, zu unserer Überraschung fast akzentfrei auf Deutsch.

Vom Flughafen aus ging es weiter ins Wasserdorf Wuzhen. Das Dorf selbst besteht ausschließlich aus kleinen Gassen, Kanälen und Brücken, weshalb Autos und Busse hier keinen Zutritt haben. Schon auf dem kurzen Fußweg zu unserem Hotel spürten wir den besonderen Charme des Ortes: Alles war stimmungsvoll beleuchtet, das Wasser spiegelte Boote und Brücken wider und die Atmosphäre wirkte friedlich und malerisch.

Die Luftfeuchtigkeit war sehr hoch, und wir freuten uns darauf, uns beim gemeinsamen Abendessen etwas abzukühlen und zu trocknen. Neben uns saßen einige angeheiterte Vietnamesen, die immer wieder mit dem lokalen Snow-Bier anstießen.

Trotz der Hitze entschieden sich einige von uns zu einem Abendspaziergang durch den westlichen Teil von Wuzhen. Die kleinen Gassen, die Brücken und die süßen Geschäfte waren stimmungsvoll beleuchtet, und die Ruhe und friedliche Atmosphäre machten den Spaziergang zu einem einzigartigen Erlebnis. Hinter uns begegneten wir noch ein paar ausgelassenen, leicht torkelnden Vietnamesen, die uns neugierig ansprachen. Man konnte sich lebhaft vorstellen, wo sie wohl zu Abend gegessen hatten.

Tag 11: Wuzhen und Weiterreise nach Suzhou

Am Vormittag besichtigten wir den östlichen Teil von Wuzhen, nachdem wir am Vortag den westlichen Teil im Dunkeln kennengelernt hatten. Gemeinsam schlenderten wir durch die schmalen Gassen und hielten immer wieder in kleinen Läden an. Wir entdeckten hier auch kleine Figürchen der chinesischen Tierkreiszeichen. In den kommenden Tagen erfuhren wir, welchem Zeichen wir zugeordnet sind und welche Eigenschaften es uns zuschreibt.

Unterwegs beobachteten wir, wie Körbe noch auf traditionelle Weise geflochten wurden, schlenderten durch Teeläden und besuchten mehrere kleine Museen. Im Hochzeitsmuseum erfuhren wir viel über alte Bräuche und Traditionen rund um Eheschließungen in China. Im Museum der gebundenen Füße sahen wir eindrücklich, wie Frauen über Jahrhunderte ihre Füße einschnüren mussten, um dem Schönheitsideal der „Lotusfüße“ zu entsprechen, eine schmerzhafte Tradition, die winzige Schuhe und viele Schicksale hinterließ. Den Rundgang beendeten wir mit einem Aufstieg auf die weiße Lotus-Pagode, bevor wir uns in einem klimatisierten Café mit kühlen Getränken und Desserts erfrischten.

Danach setzten wir unsere Reise nach Suzhou fort, wo wir Esthi kennenlernten, eine liebevolle Praktikantin, die uns in den nächsten Tagen begleitete. Gemeinsam erkundeten wir die schöne Altstadt. Besonders faszinierend waren die kunstvollen Seidenstickereien, für die Suzhou weltberühmt ist: Mit Geduld und Präzision entstehen hier echte Meisterwerke. Im Theatermuseum erfuhren wir, wie die Menschen sich früher trafen, um Tee zu trinken, traditionelle Live-Musik zu hören und sich auszutauschen.

Später schlenderten wir über den sogenannten YouTube-Markt, wo wir exotische Früchte und Gemüse entdeckten, die uns völlig neu waren, etwa Wasserkastanien oder Wasserbambus. Viele nutzten die Gelegenheit, Tee als Souvenir mitzunehmen.

Nach den ereignisreichen Tagen zuvor entschieden wir uns diesmal, nach einem frühen Abendessen ins Hotel zurückzukehren. Ein wenig Freizeit tat uns allen gut, um Kraft für die kommenden Programmpunkte zu tanken.

Tag 12: Suzhou und Shanghai bei Nacht

Am Vormittag nutzten wir die Gelegenheit, noch einen weiteren Teil von Suzhou kennenzulernen, bevor es zu unserem letzten Reiseziel, Shanghai, ging. Zunächst unternahmen wir eine Bootsfahrt auf einem Seitenarm des Kaiserkanals. Dieser Wasserweg, der als längster von Menschenhand geschaffener Kanal der Welt gilt, verband schon vor Jahrhunderten Nord- und Südchina und war entscheidend für den Handel, den Transport von Waren und die wirtschaftliche Entwicklung des Landes.

Anschließend besuchten wir den Garten des Meisters der Fischernetze. Der Garten ist zwar einer der kleineren in Suzhou, sticht aber durch seine kunstvolle Gestaltung, bei der jedes Detail durchdacht ist, hervor. Besonders beeindruckend war die kleine Brücke, die geschickt in die Szenerie integriert wurde und den Blick auf Teiche, Pavillons und kunstvoll angelegte Wege lenkte.

Im Anschluss fuhren wir zu einer Seidenmanufaktur. Dort erhielten wir spannende Einblicke in die aufwendige Herstellung von Seide: von der Zucht der Seidenraupen über das Abhaspeln der Kokons bis hin zum Weben des feinen Stoffes. Wir erfuhren, wie viel Geduld und Handarbeit in jedem einzelnen Meter steckt und warum Seide seit Jahrtausenden so geschätzt wird, nämlich für ihre Leichtigkeit, ihren Glanz und ihre Langlebigkeit. Kein Wunder also, dass einige von uns die Gelegenheit nutzten, ein passendes Souvenir mitzunehmen.

Zum Mittagessen hielten wir in einer Art Markthalle, wo wir uns, wie die Einheimischen, mit preiswerten, frischen Gerichten eindeckten. Danach führte uns die Reise weiter nach Shanghai. Dort ging es direkt an die berühmte Uferpromenade, den Bund, von wo aus man den atemberaubenden Kontrast zwischen kolonialer Architektur auf der einen Seite und den modernen Wolkenkratzern in Pudong auf der anderen Seite sehen kann. Bei einem Spaziergang genossen wir diese beeindruckende Kulisse.

Nach einer kleinen Stärkung machten wir uns noch einmal auf den Weg, um die Stadt bei Nacht zu erleben. Während einer Lichterfahrt legten wir mehrere Stopps ein, spazierten durch funkelnde Straßenzüge und schossen unzählige Fotos. Shanghai bei Nacht ist noch einmal eine völlig andere Welt: bunt, energiegeladen und fast schon futuristisch. Unser Guide Thomas wusste genau, wo die besten Fotospots waren, und setzte sich mit vollem Körpereinsatz dafür ein, dass jeder von uns ein perfektes Erinnerungsfoto mit nach Hause nehmen konnte.

Tag 13: Das alte Shanghai

Heute stand das alte Shanghai auf unserem Programm. Wir begannen den Tag im Jade-Buddha-Tempel, einer der bedeutendsten Tempelanlagen der Stadt. Besonders beeindruckend war der sitzende Buddha aus weißer Jade. Dieser war über zwei Meter hoch und kunstvoll aus einem einzigen Stein geschnitzt. Unsere Praktikantin Esti, die uns die letzten Tage schon überall unterstützt hatte, übernahm diesmal die Führung durch den Tempel. Für sie war es eine Premiere und für uns schön zu sehen, wie sie voller Begeisterung ihre ersten Schritte als Reiseleiterin machte.

Im Anschluss ging es weiter zum Yu-Garten. Mit seinen Pavillons, geschwungenen Dächern, Teichen und kunstvoll angelegten Felsformationen ist er ein wunderschönes Beispiel klassischer chinesischer Gartenkunst. Direkt nebenan schlenderten wir durch kleine Gassen voller Läden, wo wir uns mit Eis oder letzten Souvenirs eindecken konnten.

Die Straße führte uns schließlich bis zur berühmten Zickzack-Brücke vor dem Huxingting-Teehaus. Schon Königin Elisabeth II. ließ sich hier während ihres Besuchs in Shanghai einen Tee servieren.

Danach ging es weiter zur Nanjing Road, der wohl bekanntesten Einkaufsstraße Chinas. Zum ersten Mal auf unserer Reise hatten wir hier zur Abwechslung mal ein wenig Freizeit, ohne großes Programm, einfach zum Schlendern, Ausruhen und Genießen.

Am Abend aßen wir noch einmal gemeinsam zu Abend, bevor wir unseren letzten vollen Tag in China ausklingen ließen: im Skyrestaurant „The Top“ unseres Hotels. Dort hatten wir die Terrasse ganz für uns allein, genossen die spektakuläre Aussicht über das nächtliche Shanghai und stießen zusammen auf zwei unvergessliche Wochen an. Ein perfekter entspannter Abschluss unserer Reise.

Tag 14: Das neue Shanghai

Heute widmeten wir uns dem modernen Shanghai. Unser Tag begann am Volksplatz, dem politischen und kulturellen Zentrum der Stadt. Direkt daneben besuchten wir das Stadtplanungsmuseum, das uns alle überraschte. Einerseits war es eine willkommene Abkühlung der Hitze und der hohen Luftfeuchtigkeit draußen, andererseits war es unglaublich spannend. Besonders beeindruckend waren die Stadtmodelle von Shanghai, die die Metropole im Maßstab darstellen und zeigen, wie schnell und rasant sich die Stadt entwickelt hat.

Gleich nebenan schlenderten wir über den Hochzeitsmarkt. Hier stehen Eltern mit Steckbriefen ihrer Kinder mit Angaben zu Alter, Beruf, Größe, Hobbys und natürlich zu den gewünschten Eigenschaften des künftigen Partners. Ein bisschen wie Tinder, nur eben live im Park und organisiert von Eltern, deren Kinder schon etwas älter sind und noch keinen Partner gefunden haben.

Von dort ging es hoch hinaus: wir fuhren auf den Jin Mao Tower, einen der berühmtesten Wolkenkratzer der Stadt. In der 88. Etage genossen wir den atemberaubenden Ausblick über das Stadtbild von Shanghai. Viele nutzten die Gelegenheit, ein Erinnerungsfoto von sich machen und direkt ausdrucken zu lassen.

Am Nachmittag hatten wir noch etwas Zeit und nutzten diese für einen Abstecher auf den „Fake Market“. Hier gab es einfach alles: Kleidung, Elektronik, Tee, Taschen, Koffer und unzählige gefälschte Markenprodukte. Durch die Markthallen zu schlendern war ein Erlebnis für sich, denn hier hieß es: handeln! Die Verkäufer versuchen mit viel Charme und Hartnäckigkeit ihre Waren anzupreisen und das Handeln gehört hier einfach dazu.

Zum Abschluss unserer Reise genossen wir noch ein letztes gemeinsames Abendessen, bevor wir mit dem Transrapid zum Flughafen fuhren. Dieser Hochgeschwindigkeitszug bringt es auf bis zu 430 km/h und ist damit einer der schnellsten Züge der Welt. Am Flughafen verabschiedeten sich Thomas und Esti herzlich von uns.

Tag 15: Ankunft in Deutschland

Nach einem langen Nachtflug, auf dem wir noch einmal gut versorgt wurden, landeten wir schließlich wieder in Deutschland. Auch wenn sich unsere Heimreise noch etwas zog und wir alle später als geplant zu Hause ankamen, konnte uns das die schönen Erinnerungen an die Reise nicht nehmen.

Wir blickten zurück auf wunderbare Hotels, überraschend gutes und abwechslungsreiches Essen, nette Gesellschaft, großartige Reiseleiter und unzählige unvergessliche Erlebnisse. Jeder einzelne Tag war gefüllt mit Eindrücken, die wir nun erst einmal verarbeiten mussten.

So ging eine ereignisreiche und wunderschöne Reise zu Ende, eine Reise, die uns allen noch lange in Erinnerung bleiben wird. Nun hieß es erst einmal: wieder zu Hause ankommen, ausruhen und all die kostbaren Momente nachklingen lassen.


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