Rundreise China – Höhepunkte authentisch erleben
Reisebericht: 29.03. – 12.04.2025
China – ein Land voller Gegensätze, faszinierender Traditionen und atemberaubender Landschaften. Von den glitzernden Skylines der Megastädte bis zu den stillen Tempeln auf den Bergen – diese Reise bot
Ein Reisebericht von
Mareike Schmidt
29.03.2025 – Anreise nach Asien – Flug nach Peking
Heute begann unsere Reise nach China. Voller Vorfreude begrüßte ich die ersten Gäste am Flughafen in Dresden. Von dort aus flogen wir zunächst nach München, wo uns noch etwas Zeit blieb, den Flughafen zu erkunden und bayerische Spezialitäten zu genießen. Am Gate traf ich schließlich die restlichen Gäste, und gemeinsam besprachen wir alle wichtigen Einreiseformalitäten. Anschließend begaben wir uns an Bord des Flugzeugs und machten es uns während des Fluges gemütlich, um die Annehmlichkeiten an Bord zu genießen.
30.03.2025 – Ankunft in Peking – Besuch der Verbotenen Stadt – Tiananmen–Platz
Noch etwas verschlafen erreichten wir heute Morgen Peking, die faszinierende Hauptstadt Chinas. Nach der erfolgreichen Einreisekontrolle wurden wir herzlich von unserer örtlichen Reiseleiterin Lin empfangen, die uns in den kommenden Tagen begleiten sollte.
Peking, auch Beijing genannt, ist das politische und kulturelle Zentrum Chinas und eine der ältesten Städte des Landes. Mit über 21 Millionen Einwohnern verbindet die Metropole beeindruckende historische Bauwerke mit moderner Architektur. Das kontinentale Klima Pekings sorgt für heiße Sommer, kalte Winter und angenehm milde Frühjahrs- und Herbsttage — so begrüßte uns auch an diesem Tag ein klarer Himmel und frische Frühlingsluft.
Da wir nicht allzu spät ankamen, stand noch ein echtes Highlight auf dem Programm: der Besuch des Kaiserpalasts, besser bekannt als die Verbotene Stadt. Dieser imposante Palastkomplex war jahrhundertelang der Regierungssitz der chinesischen Kaiser und gilt als größtes und best erhaltenes Beispiel traditioneller chinesischer Palastarchitektur. Über 800 Gebäude mit fast 9.000 Räumen, goldene Dächer und kunstvoll gestaltete Höfe lassen Besucher eintauchen in die Pracht und den Prunk des kaiserlichen Chinas.
Direkt angrenzend liegt der weltberühmte Tiananmen-Platz — einer der größten öffentlichen Plätze der Welt und ein bedeutendes Symbol der chinesischen Geschichte. Umgeben von monumentalen Bauten wie dem Tor des Himmlischen Friedens, der Großen Halle des Volkes und dem Mausoleum von Mao Zedong spürten wir die besondere Atmosphäre dieses Ortes. Mao Zedong war ein chinesischer Politiker und Revolutionär, der als Gründer der Volksrepublik China gilt. Er wurde 1893 geboren und führte die Kommunistische Partei Chinas im Bürgerkrieg gegen die nationalistische Regierung zum Sieg. Am 1. Oktober 1949 rief er in Peking die Volksrepublik China aus und wurde ihr erster Vorsitzender. Mao verfolgte das Ziel, China in eine moderne, sozialistische Gesellschaft zu verwandeln. Durch Kampagnen wie den „Großen Sprung nach vorn“ wollte er die Wirtschaft schnell entwickeln, doch dies führte zu einer schweren Hungersnot, bei der Millionen Menschen starben. Auch die „Kulturrevolution“, die er ab 1966 einleitete, brachte viel Leid, da Mao politische Gegner und traditionelle Strukturen bekämpfen ließ. Mao Zedong starb 1976. Bis heute wird sein Erbe in China sowohl als historischer Meilenstein als auch kritisch wegen der vielen Opfer seiner Politik betrachtet.
Obwohl unsere Zeit leider etwas knapp bemessen war, schafften wir es dennoch, alle wichtigen Sehenswürdigkeiten zu bestaunen und erste Eindrücke von der faszinierenden Geschichte Pekings zu sammeln.
Am Abend bezogen wir unser Hotel und freuten uns auf ein gemeinsames Abendessen. In einem kleinen, traditionellen Restaurant in der Nähe kosteten wir eine bunte Auswahl chinesischer Spezialitäten: frischen Fisch, würzige Auberginen, duftenden Reis, zartes Hühnchen und Schweinefleisch süß-sauer, knusprig gebratenen Tofu, frittierte Pilze und aromatisches Rindfleisch. Dazu wurde klassischer grüner Tee gereicht, der in China zu jeder Mahlzeit gehört.
Satt und zufrieden kehrten wir schließlich ins Hotel zurück — und nach diesem erlebnisreichen ersten Tag freuten wir uns alle auf unsere Betten.
31.03.2025 – Besichtigung der Großen Mauer – Akrobatik–Show am Abend
Am heutigen Tag stand ein absolutes Highlight auf dem Programm: der Besuch der Großen Mauer. Schon während der Fahrt dorthin waren wir voller Vorfreude und gespannt auf dieses beeindruckende Bauwerk. Interessant zu wissen: In China ist die Nutzung der Autobahnen in der Regel mautpflichtig — an vielen Streckenabschnitten fallen Gebühren an, was den Ausbau und die Instandhaltung der Straßen finanziert.
Die Große Mauer, eines der bekanntesten Wahrzeichen Chinas, wurde vor über 2.000 Jahren errichtet. Sie diente ursprünglich als Schutzwall gegen nomadische Reitervölker aus dem Norden und erstreckt sich über eine beeindruckende Länge von mehr als 21.000 Kilometern — von der Wüste Gobi bis zum Gelben Meer. Heute zählt sie zu den „Neuen Sieben Weltwundern“ und ist ein Symbol für die Ausdauer und den Einfallsreichtum der chinesischen Baukunst.
Für etwa zwei Stunden hatten wir die Gelegenheit, die Große Mauer zu erkunden. Wir erklommen einige der steilen Stufen, genossen die spektakuläre Aussicht auf die umliegende Berglandschaft und freuten uns über das herrliche Wetter, das diesen Moment noch besonderer machte.
Im Anschluss führte uns unsere Fahrt zum Olympiapark von Peking, der für die Olympischen Sommerspiele 2008 und erneut für die Olympischen Winterspiele 2022 genutzt wurde. Das weitläufige Gelände beeindruckt vor allem durch seine moderne Architektur, allen voran das Nationalstadion — im Volksmund „Vogelnest“ genannt. Mit seiner markanten, geflechtartigen Stahlkonstruktion wurde es zu einem der bekanntesten Bauwerke des modernen Peking. Auch die olympische Flagge und der weiträumige Platz rund um das Stadion erinnerten an die bewegenden Momente der Spiele.
Nach diesem Stopp wartete noch ein weiteres Highlight auf uns: der Besuch einer traditionellen chinesischen Akrobatikshow. In dem gemütlichen Theater nahmen wir unsere Plätze ein und ließen uns von den artistischen Höchstleistungen der Künstler verzaubern. Mit atemberaubender Körperbeherrschung, Balanceakten und spektakulären Choreografien begeisterten die Akrobaten das Publikum.
Voller Eindrücke und noch immer beeindruckt von der Show machten wir uns schließlich auf den Weg zum gemeinsamen Abendessen. Anschließend erlebten wir Peking bei Nacht, bestaunten die stimmungsvoll beleuchteten Gebäude und schlenderten über die lebhaften Nachtmärkte.
01.04.2025 – Besuch des Himmelstempels und des Sommerpalasts in Peking – Schattenboxen – Institut für traditionell chinesische Medizin – Abendessen mit Peking–Ente
Der erste Programmpunkt des heutigen Tages führte uns zum berühmten Himmelstempel, einem der bedeutendsten Wahrzeichen Pekings. Der Himmelstempel, erbaut im 15. Jahrhundert während der Ming-Dynastie, diente einst den chinesischen Kaisern als rituelle Stätte, um für eine gute Ernte zu beten. Die Tempelanlage ist ein Meisterwerk traditioneller chinesischer Architektur und beeindruckt nicht nur durch ihre harmonische Bauweise, sondern auch durch die symbolische Bedeutung ihrer kreisrunden und quadratischen Formen, die für den Himmel und die Erde stehen. Besonders das imposante Hallengebäude — die „Halle des Erntegebets“ — mit seinem blauen, glasierten Dach, zählt zu den bekanntesten Fotomotiven der Stadt.
Nach der Besichtigung konnten wir uns selbst sportlich betätigen: Unsere Reiseleiterin Lin führte uns in die Kunst des traditionellen Schattenboxens, auch bekannt als Tai Chi, ein. Diese fließenden, meditativen Bewegungsabläufe, die Körper und Geist in Einklang bringen sollen, werden in China sowohl als Kampfsport als auch zur Förderung von Gesundheit und innerer Ruhe praktiziert. Unter freiem Himmel probierten wir einige der Grundtechniken aus — eine entspannende und gleichzeitig faszinierende Erfahrung.
Im Anschluss stand der Besuch eines traditionellen chinesischen Medizinzentrums (TCM) auf dem Programm. Diese Einrichtung, gegründet im Jahr 1955, umfasst 17 Forschungsinstitute und sechs spezialisierte Krankenhäuser. Die Traditionelle Chinesische Medizin ist eine Jahrtausende alte Heilkunst, die sich durch einen ganzheitlichen Ansatz auszeichnet. Anders als in der westlichen Medizin konzentriert sich TCM nicht nur auf einzelne Symptome, sondern betrachtet Körper, Geist und Umwelt als Einheit. Die Diagnostik basiert auf außergewöhnlichen Methoden: Die Ärzte beobachten die Gesichtsfarbe, die Beschaffenheit der Nägel, der Haare sowie die Handinnenflächen. Außerdem erfolgt eine sehr präzise Anamnese, bei der unter anderem Puls, Zungenfarbe, Alter, Schlafgewohnheiten, Verdauung, Schweißverhalten und der allgemeine Gesundheitszustand erfasst werden. Ein besonderes Highlight unseres Besuchs war eine wohltuende chinesische Fußmassage, die nicht nur für Entspannung sorgte, sondern durch gezielte Druckpunkte die Durchblutung anregte und das Wohlbefinden steigerte.
Frisch erholt und gut durchblutet kam nun der Appetit und wir schlossen die Mittagspause daran an.
Am Nachmittag folgte ein weiterer kultureller Höhepunkt: der Sommerpalast. Diese weitläufige kaiserliche Gartenanlage liegt im Nordwesten Pekings und diente den Kaisern der Qing-Dynastie als Rückzugsort während der heißen Sommermonate. Der Palast ist berühmt für seine kunstvoll angelegten Gärten, den malerischen Kunming-See, die kunstvoll verzierte „Lange Galerie“ und die steinernen Brücken. Der Sommerpalast gehört heute zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist ein eindrucksvolles Beispiel für die hohe Gartenbaukunst und Architektur des alten China.
Den krönenden Abschluss dieses erlebnisreichen Tages bildete ein Klassiker der chinesischen Küche: das Peking-Enten-Dinner. Dieses traditionelle Gericht, das über mehrere Stunden zubereitet wird, ist weltberühmt für seine knusprige Haut und das zarte, aromatische Fleisch. Die Ente wird in feine Scheiben geschnitten und zusammen mit hauchdünnen Pfannkuchen, Frühlingszwiebeln, Gurken und einer süßlichen Hoisin-Soße serviert. In geselliger Runde genossen wir dieses kulinarische Highlight und ließen den Abend auf genussvolle Weise ausklingen.
02.04.2025 – Schnellzug nach Zhengzhou – Besuch des Shaolin–Klosters in Luoyang – Kung–fu–Show
Am heutigen Tag stand ein besonderes Erlebnis auf dem Programm: Wir testeten eine weitere interessante Fortbewegungsmöglichkeit in China — eine Zugfahrt! Das chinesische Hochgeschwindigkeitszugnetz gilt als eines der modernsten der Welt. Mit Geschwindigkeiten von bis zu 350 km/h verbinden die Züge in kürzester Zeit große Distanzen zwischen den Metropolen des Landes. Unsere Fahrt führte uns zunächst nach Zhengzhou, einer bedeutenden Verkehrsdrehscheibe in der Provinz Henan.
Von dort aus ging es weiter nach Luoyang, einer der ältesten Städte Chinas und eine Wiege der chinesischen Kultur. Hier erwartete uns bereits das nächste Highlight: der Besuch des weltberühmten Shaolin-Klosters.
Das Shaolin-Kloster wurde im Jahr 495 n. Chr. während der Nördlichen Wei-Dynastie gegründet und ist der Ursprung des Zen-Buddhismus sowie der legendären Shaolin-Kampfkunst. Es liegt malerisch am Fuße des Songshan-Gebirges. Das Kloster ist nicht nur ein bedeutendes religiöses Zentrum, sondern auch international bekannt für die Ausbildung von Kung-Fu-Meistern. Die Verbindung von buddhistischer Meditation und körperlicher Disziplin prägt bis heute die Philosophie der Shaolin-Mönche.
Ein besonderes Highlight unseres Besuchs war der Besuch einer faszinierenden Kung-Fu-Show, bei der die Schüler und Meister des Klosters ihr Können unter Beweis stellten. Mit beeindruckender Präzision, Körperbeherrschung und scheinbar müheloser Leichtigkeit präsentierten sie spektakuläre Bewegungen, Bruchtests und traditionelle Waffentechniken. Besonders staunten wir über die Balanceakte und die enorme Körperkontrolle, die ein Ergebnis jahrelanger, disziplinierter Ausbildung sind.
Während unseres Rundgangs auf dem Klostergelände begegneten wir auch einigen der Mönche, die in ihren traditionellen, schlichten Gewändern über die Wege schritten und das spirituelle Leben des Klosters verkörperten. Es war ein beeindruckender Moment, dieses weltberühmte Kloster nicht nur zu besichtigen, sondern auch mit eigenen Augen einen kleinen Einblick in den Alltag der Mönche zu erhalten.
Am Abend ließen wir den Tag bei einem köstlichen Abendessen ausklingen. Bei regionalen Spezialitäten sprachen wir über die vielen neuen Eindrücke des Tages, die uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben werden.
03.04.2025 – Besichtigung der buddhistischen Drachentor–Grotte in Luoyang – Weiterreise nach Xi'an – Stadtmuseum in Xi'an – fakultativ: Lichterfahrt in Xi'an
Bei strahlendem Sonnenschein starteten wir heute in Luoyang zu einem der kulturellen Höhepunkte der Region — den Drachentor-Grotten, im Chinesischen „Longmen-Grotten“ genannt. Diese beeindruckende UNESCO-Weltkulturerbestätte zählt zu den bedeutendsten buddhistischen Höhlentempeln Chinas. Die Grotten wurden ab dem späten 5. Jahrhundert in die Kalksteinfelsen entlang des Yi-Flusses gehauen und beherbergen heute über 100.000 Buddha-Statuen, die von wenigen Zentimetern bis zu monumentalen 17 Metern Höhe reichen. Die filigranen Schnitzereien und Statuen spiegeln eindrucksvoll die Entwicklung der chinesischen Steinmetzkunst sowie den kulturellen und religiösen Einfluss des Buddhismus wider.
Nach einigen Fußmärschen durch die weitläufige Anlage waren wir alle umso glücklicher, dass wir einen großen Teil des Weges entspannt mit kleinen, bunt dekorierten Shuttle-Bussen zurücklegen konnten. So blieb uns mehr Zeit und Energie, um die faszinierenden Skulpturen und Höhlen aus nächster Nähe zu betrachten.
Während unseres Rundgangs wurden wir von einem lauten, fröhlichen Feuerwerk überrascht — ein ungewöhnliches, aber stimmungsvolles Erlebnis in dieser historischen Kulisse. Der Grund dafür war der bevorstehende Qingming-Tag, auch bekannt als Grabkehrtag. Dieser traditionelle chinesische Feiertag fällt jedes Jahr auf den 4. oder 5. April. An diesem Tag gedenken chinesische Familien ihrer verstorbenen Angehörigen, reinigen die Gräber und bringen Blumen, Opfergaben und Räucherstäbchen dar. Feuerwerke gehören dabei ebenso zur Tradition wie das Verbrennen von symbolischen Opfergaben aus Papier, um den Ahnen Respekt zu erweisen.
Nach diesem kulturellen Erlebnis hieß es für uns: zurück zum Bahnhof, denn eine weitere Zugfahrt stand an! Mit dem Hochgeschwindigkeitszug reisten wir weiter nach Xi’an, eine der ältesten und geschichtsträchtigsten Städte Chinas, die einst als Ausgangspunkt der berühmten Seidenstraße diente.
Während der Fahrt nutzten einige von uns die Gelegenheit, sich im Zug eine heiße Nudelsuppe zu gönnen — ein typischer Snack für viele chinesische Zugreisende. An Bord der Züge gibt es spezielle Heißwasserspender, an denen man sich jederzeit heißes Wasser für Tee, Kaffee oder Instant-Suppen selbst abfüllen kann, eine praktische und sehr geschätzte Tradition im chinesischen Bahnverkehr.
In Xi’an angekommen, stand der Besuch des Stadtmuseums von Xi’an auf dem Programm, das mit einer wertvollen Sammlung historischer Artefakte von der Steinzeit bis zur Tang-Dynastie einen spannenden Überblick über die lange und bewegte Geschichte der Stadt bietet. Im Anschluss besichtigten wir die Kleine Wildganspagode, ein eleganter Backsteinbau aus der Tang-Dynastie, der ursprünglich im 8. Jahrhundert errichtet wurde. Diese Pagode diente einst als Aufbewahrungsort für buddhistische Schriften und ist ein wunderschönes Beispiel für klassische chinesische Architektur, das die Jahrhunderte fast unversehrt überstanden hat.
Nach einem ausgiebigen Abendessen wartete noch ein ganz besonderes Erlebnis auf uns: eine nächtliche Lichterfahrt durch Xi’an. Die Stadt, die tagsüber schon beeindruckend wirkte, offenbarte bei Nacht ihren ganz eigenen Zauber. Farbenfroh beleuchtete Stadtmauern, funkelnde Pagoden und modern inszenierte Lichtinstallationen verwandelten Xi’an in ein wahres Lichtermeer. Besonders die historische Stadtmauer, eine der am besten erhaltenen Stadtbefestigungen Chinas, wirkte im Schein der Beleuchtung noch majestätischer.
Natürlich ließen wir uns auch den Besuch des bekannten Nachtmarkts im Muslimischen Viertel nicht entgehen. Zwischen den quirligen Gassen reihte sich eine Garküche an die nächste, es duftete nach exotischen Gewürzen und frisch zubereiteten Spezialitäten. Neben Klassikern wie Lammspießen, Sesamfladenbrot, kandierten Früchten und handgezogenen Nudeln probierten einige von uns mutig auch lokale Leckereien, die man in Europa eher selten findet.
Mit vielen neuen Eindrücken und einem langen, abwechslungsreichen Tag im Gepäck freuten wir uns schließlich doch sehr auf unser Bett und eine erholsame Nachtruhe, um Kraft für die kommenden Erlebnisse zu sammeln.
04.04.2025 – Große Wildganspagode – Besichtigung der Stadtmauer in Xi'an – Ausflug zur Terrakotta–Armee – Teigtaschen
An diesem Feiertag standen einige kulturelle Höhepunkte auf dem Programm. Zunächst besuchten wir die Große Wildganspagode in Xi’an, ein bedeutendes buddhistisches Wahrzeichen. Errichtet im Jahr 652 n.Chr. während der Tang-Dynastie, wurde die Pagode von dem berühmten Mönch Xuanzang erbaut, um die von ihm aus Indien mitgebrachten buddhistischen Schriften zu bewahren. Die siebenstöckige Struktur erhebt sich heute 64 Meter über die Stadt und bietet einen beeindruckenden Blick auf Xi’an. Im Inneren finden sich originale buddhistische Inschriften in Sanskrit sowie kunstvolle Darstellungen von Buddha.
Anschließend erkundeten wir die Stadtmauer von Xi’an, eine der ältesten und am besten erhaltenen Stadtbefestigungen Chinas. Ursprünglich unter der Ming-Dynastie erbaut, erstreckt sich die Mauer über 13,7 Kilometer und umschließt das historische Stadtzentrum. Besonders beeindruckend sind die gut erhaltenen Wachtürme, Tore und die Möglichkeit, auf der Mauer spazieren zu gehen oder mit dem Fahrrad zu fahren.
Der Höhepunkt des Tages war der Besuch der Terrakotta-Armee in der Nähe von Lintong, etwa 40 Kilometer nordöstlich von Xi’an. Diese beeindruckende Sammlung von über 8.000 lebensgroßen Tonfiguren wurde 1974 von Bauern entdeckt und stellt die Armee des ersten Kaisers Chinas, Qin Shi Huang, dar. Die Figuren variieren in Größe und Aussehen, je nach Rang, und sollten dem Kaiser im Jenseits als Schutz dienen. Die Entdeckung gilt als eine der bedeutendsten archäologischen Funde des 20. Jahrhunderts.
Während der Fahrt erzählte uns Lin viel über das Leben in China. Das durchschnittliche monatliche Nettoeinkommen variiert je nach Region erheblich. In Großstädten wie Xi’an liegt es bei etwa 6.000 CNY (ca. 800€), während es in ländlichen Gebieten deutlich niedriger sein kann. Die Wohnkosten sind ebenfalls unterschiedlich: In Xi’an kostet eine Wohnung im Stadtzentrum etwa 5.000 CNY (ca. 650€) pro Monat, während sie in ländlicheren Regionen günstiger ist. Das chinesische Gesundheitssystem kombiniert staatliche und private Angebote. Die gesetzliche Krankenversicherung deckt einen Teil der Kosten ab, private Zusatzversicherungen sind jedoch weit verbreitet. Die Benzinpreise liegen bei etwa 7 CNY (ca. 0,90€) pro Liter, und Autos sind für viele Chinesen ein Statussymbol.
Am Abend genossen wir Jiaozi, chinesische Teigtaschen, die zu den beliebtesten Gerichten des Landes zählen. Der Legende nach wurden sie vor über 1.800 Jahren von dem berühmten Arzt Zhang Zhongjing erfunden, um die Menschen vor der Kälte zu schützen. Traditionell werden sie zu besonderen Anlässen wie dem chinesischen Neujahr serviert und symbolisieren Wohlstand und Zusammenhalt.
05.04.2025 – Flug nach Guilin
Der heutige Tag begann früh, denn wir flogen von Xi’an nach Guilin, einer Stadt im Süden Chinas, die für ihre atemberaubenden Karstlandschaften bekannt ist. Guilin liegt im Nordosten der Guangxi Zhuang Autonomen Region und wird oft als „Perle des Südens“ bezeichnet. Die Region ist berühmt für ihre bizarren Kalksteinformationen, die sich majestätisch über die Landschaft erheben und zahlreiche Maler und Dichter inspiriert haben. Der Li-Fluss, der durch die Stadt fließt, bietet mit seinen spiegelglatten Wasserflächen und von Nebel umhüllten Bergen ein malerisches Panorama.
Nach unserer Ankunft in Guilin fuhren wir zu unserem Hotel, das in der Nähe des Shanhu-Sees liegt. Dieser malerische See ist von historischen Gebäuden und gepflegten Gärten umgeben und bietet einen ruhigen Rückzugsort im Herzen der Stadt. Die Altstadt von Guilin ist nur einen kurzen Spaziergang entfernt und lädt mit ihren engen Gassen, traditionellen Teehäusern und lebhaften Märkten zum Bummeln ein.
Am Nachmittag erkundeten wir die Altstadt und schlenderten durch die belebte Einkaufsstraße. Hier reihen sich Geschäfte mit handgefertigten Souvenirs, Kunsthandwerk und lokalen Spezialitäten aneinander. Die Straßen waren lebendig und von einer angenehmen Atmosphäre geprägt, die uns die Möglichkeit gab, das Alltagsleben der Einheimischen hautnah zu erleben.
Nach den ereignisreichen Tagen freuten sich alle über die entspannte Stimmung und das langsame Tempo des heutigen Programms. Der Abend führte uns zurück in die Nähe des Hotels, wo wir gemeinsam ein köstliches Abendessen genossen. Die Straßen waren noch immer lebendig, und einige von uns nutzten die Gelegenheit, durch den nahegelegenen Park zu spazieren. Die sanfte Musik, die aus den Lautsprechern erklang, und die kunstvoll beleuchteten Gebäude schufen eine zauberhafte Atmosphäre, die den Tag perfekt abrundete.
06.04.2025 – Guilin – Schifffahrt auf dem Li–Fluss – Markt in Yangshuo – Besuch eines Bauerndorfes – Mondberg
Heute stand ein weiteres Highlight unserer Reise auf dem Programm: eine Bootsfahrt auf dem Li-Fluss, der sich über 164 km durch die beeindruckende Karstlandschaft von Guangxi schlängelt. Der Name „Li“ bedeutet „klares Wasser“, was auf die Reinheit des Flusses hinweist, dessen kristallklare Gewässer von den steil aufragenden Karstbergen umrahmt werden. Wir fuhren etwa 63 km und konnten in einem gemütlichen, warmen Boot das herrliche Panorama genießen. Während der Fahrt gab es kleine Snacks, und wir hatten ausreichend Gelegenheit, die Landschaft zu bestaunen. Besonders faszinierend war es, das weltberühmte Motiv des 20-Yuan-Scheins in realer Größe vor uns zu sehen – die imposanten Karstberge, die als Symbol für China bekannt sind.
An unserem Ziel, in Yangshuo, angekommen, hatten wir Zeit, die Gegend zu erkunden. Wir probierten die exotische Jackfrucht, die für ihre süße, fruchtige Konsistenz bekannt ist und ein beliebter Snack in Südostasien ist. Danach schlenderten wir durch den belebten Markt und genossen die Atmosphäre der Stadt. Yangshuo, eine kleine, charmante Stadt am Fuße der Karstberge, ist bekannt für ihre atemberaubenden Landschaften und ihre entspannte, fast ländliche Atmosphäre, die sich stark von der Hektik größerer chinesischer Städte unterscheidet.
Während der Busfahrt erzählte uns unsere Reiseleiterin Lin auch viel über das chinesische Schulsystem. In China besteht eine neunjährige Schulpflicht, die von sechs bis 15 Jahren dauert. Es gibt keine freie Wahl der Schule, da die Schüler je nach Wohnort einer bestimmten Schule zugewiesen werden. Nach der Grundschule (die sechs Jahre dauert) folgt eine dreijährige Mittelschule. Anschließend müssen die Schüler eine wichtige Prüfung ablegen, die über ihre weiteren Bildungswege entscheidet. Das Schulsystem in China ist stark wettbewerbsorientiert, was zu einer intensiven Vorbereitung auf diese Prüfungen führt. Lin erzählte uns auch von ihrer Tochter und darüber, wie hoch der Stellenwert von Bildung und akademischen Abschlüssen in der chinesischen Gesellschaft ist.
Nach dem interessanten Einblick in das Schulsystem fuhren wir weiter zunächst in unsere Unterkunft und im Anschluss in ein nahegelegenes Bauernhaus, um mehr über die traditionelle Landwirtschaft in China zu erfahren.
Die Landwirtschaft spielt eine zentrale Rolle in der chinesischen Wirtschaft, insbesondere in ländlichen Gebieten wie in der Umgebung von Yangshuo. China ist nach wie vor der weltweit größte Produzent von Reis, und der Reisanbau ist ein bedeutender Teil der Landwirtschaft in vielen Regionen des Landes. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Landwirtschaft in China erheblich verändert, doch noch immer werden viele Techniken aus der Vergangenheit genutzt. In der Region um Yangshuo gibt es Terrassenfelder, die in den steilen Berglandschaften angelegt sind. Diese Anbaumethode ist nicht nur funktional, um den Platz auf den Hügeln optimal zu nutzen, sondern auch eine beeindruckende kulturelle Leistung, da die Terrassen über Jahrhunderte hinweg von Generationen von Bauern angelegt wurden. Diese Reisfelder sind von unvorstellbarem Wert für die lokale Bevölkerung und prägen das Landschaftsbild. In China gibt es auch viele Gemüse- und Obstplantagen, die von Bauernmärkten in städtischen und ländlichen Gebieten profitieren. Besonders beeindruckend ist, wie chinesische Bauern mit den Herausforderungen der schnell wachsenden Bevölkerung und den sich verändernden klimatischen Bedingungen umgehen. Durch den verstärkten Einsatz von Technologie und nachhaltigen Anbaumethoden versuchen sie, die landwirtschaftliche Produktion zu steigern, ohne die Umwelt zu schädigen. Der Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden ist nach wie vor weit verbreitet, jedoch gibt es in den letzten Jahren verstärkt Bemühungen, biologische Landwirtschaft und umweltfreundlichere Praktiken zu fördern, um die Nachhaltigkeit zu gewährleisten. In China lebt ein immer kleiner werdender Teil der Bevölkerung direkt von der Landwirtschaft, aber sie spielt trotzdem noch eine riesige Rolle — wirtschaftlich, kulturell und sozial. Bis in die 1980er-Jahre hinein arbeiteten über 70–80% der Bevölkerung in der Landwirtschaft. Mit der Öffnung der Wirtschaft, der Industrialisierung und dem Boom der Städte hat sich das aber stark verändert. Heute arbeiten nur noch rund 23–25% der Chinesen in der Landwirtschaft, vor allem auf dem Land. Die meisten jungen Leute zieht es in die Städte, wo Jobs in Fabriken, im Handel oder in der Tech-Branche locken. Viele ländliche Regionen verzeichnen dadurch Überalterung — oft bleiben nur die älteren Generationen zurück, die weiterhin Reis, Mais, Gemüse, Obst, Tee oder Schweine züchten. China ist immer noch der größte Nahrungsmittelproduzent der Welt. Das Land versorgt rund 1,4 Milliarden Menschen größtenteils aus eigener Kraft mit Grundnahrungsmitteln, besonders mit Reis, Weizen, Mais, Sojabohnen, Schweinefleisch, Geflügel und Fisch. Die Bauernhöfe sind meist klein strukturiert — anders als bei uns in Europa. Es gibt sehr viele sogenannte Subsistenzbauern (Selbstversorger), die auf winzigen Flächen arbeiten, aber auch große Agrargenossenschaften und staatlich geförderte Betriebe, die exportieren. Ein Großteil der ländlichen Bevölkerung lebt also noch von der Landwirtschaft, aber meist ist das Einkommen relativ gering, weshalb viele Familien auch Nebenjobs annehmen oder ihre Kinder in die Stadt schicken, um Geld zu verdienen. Die Landwirtschaft ist in China nicht mehr der Hauptarbeitgeber, aber sie bleibt ein Grundpfeiler der Versorgung und der ländlichen Wirtschaft. Viele Dörfer und kleine Städte hängen nach wie vor direkt oder indirekt von ihr ab — durch Produktion, Handel, Märkte oder Verarbeitung.
Am Abend hatten wir Gelegenheit, ein traditionelles Abendessen zu genießen, das von lokalen Spezialitäten geprägt war. Wir verkosteten auch Reiswein, Teewein und Zimtwein.
Wir tauschten uns aus und diskutierten, was uns bisher an der Reise am meisten gefallen hatte. Wir ließen den Abend gemütlich ausklingen und freuten uns auf die weiteren Entdeckungen, die uns noch bevorstanden.
07.04.2025 – Flug nach Hangzhou – Besuch der Wasserstadt Wuzhen
An diesem Morgen hieß es Abschied nehmen von Yangshuo, einem Ort, der uns mit seinen beeindruckenden Karstbergen und der entspannten Atmosphäre sehr ans Herz gewachsen war. Während wir die Region verließen, genossen wir noch einmal die traumhafte Fahrt durch das spektakuläre Karstgebirge von Guangxi. Die markanten, steil aufragenden Kalksteinformationen, die durch Millionen Jahre Erosion entstanden sind, prägen die Landschaft auf einzigartige Weise. Diese faszinierenden Naturkulissen wirken wie aus einem chinesischen Landschaftsgemälde entsprungen und zählen zu den schönsten Karstlandschaften weltweit.
Nachdem wir uns an dieser landschaftlichen Schönheit sattgesehen hatten, führte uns unsere Reise weiter zum Flughafen, denn es stand ein weiterer Inlandsflug auf dem Programm. Wir flogen in Richtung Osten und erreichten am Nachmittag die Stadt Hangzhou, die als eine der „sieben alten Hauptstädte Chinas“ bekannt ist und besonders durch den berühmten Westsee berühmt wurde.
Doch Hangzhou war heute nur eine Zwischenstation, denn unser eigentliches Ziel lag noch ein Stück weiter: die malerische Wasserstadt Wuzhen. Dieses traditionelle Städtchen gehört zu den bekanntesten sogenannten „Wasserstädten“ im Süden Chinas, die wegen ihrer zahlreichen Kanäle, Brücken und alten Wohnhäuser auch als „Venedig des Ostens“ bezeichnet werden. Wuzhen blickt auf eine über 1.300-jährige Geschichte zurück und wird von dem Beijing-Hangzhou-Kanal durchzogen, der stolze 605 Kilometer lang ist und als einer der ältesten und längsten künstlichen Wasserwege der Welt gilt.
Die Region rund um Wuzhen ist sehr fruchtbar und berühmt für ihren exzellenten Reisanbau sowie für hochwertigen grünen Tee, der hier unter idealen klimatischen Bedingungen gedeiht. Neben Landwirtschaft spielt auch der Handel eine große Rolle: Die Bewohner von Wuzhen haben es über die Jahrhunderte verstanden, aus ihrer Lage zwischen Wasserstraßen und Handelsrouten wirtschaftlich zu profitieren. Heute leben hier rund 84.000 Menschen, viele von ihnen arbeiten im Tourismus oder in kleinen Handwerksbetrieben, die traditionelle Seidenwaren, Holzschnitzereien oder Sojasaucen produzieren.
Ein weiteres kulturelles Highlight dieser Region ist das berühmte Drachenbootfest, das traditionell im Juni gefeiert wird. Die Ursprünge dieses Festes reichen mehr als 2.000 Jahre zurück und es erinnert an den Dichter Qu Yuan, der sich aus Protest gegen politische Korruption in einen Fluss stürzte. Heute werden an diesem Feiertag Drachenbootrennen veranstaltet und Zongzi, gefüllte Klebreisbällchen in Bambusblättern, gegessen.
Am Abend, als die Sonne langsam unterging, verwandelte sich Wuzhen in ein zauberhaft beleuchtetes Lichtermeer. Die alten Gassen und Kanäle waren stimmungsvoll erleuchtet und luden zum gemütlichen Bummeln ein. Besonders der westliche Teil der Altstadt verzauberte uns mit seinen stimmungsvoll angestrahlten Brücken, Laternen und kleinen Booten, die gemächlich durch die Kanäle glitten. Dieser Anblick wirkte fast wie aus einer anderen Zeit.
Doch pünktlich um 22 Uhr erloschen alle Lichter, denn in Wuzhen ist es Tradition, die romantische Beleuchtung zu dieser Uhrzeit zu beenden, um die Ruhe der Bewohner zu wahren. Etwas müde, aber voller Eindrücke, machten wir uns schließlich auf den Rückweg zu unserem Hotel und freuten uns auf eine erholsame Nacht.
08.04.2025 – Besichtigung von Wuzhen – Gartenkunst und Erkundung von Suzhou, Venedig des Ostens
Der neue Tag in Wuzhen begann mit einem weiteren Spaziergang durch den historischen Stadtkern — diesmal erkundeten wir den östlichen Teil der Wasserstadt, der ebenso charmant wie der westliche war, jedoch noch stärker von der ursprünglichen Lebensweise der Einheimischen geprägt ist. Hier scheint die Zeit regelrecht stehen geblieben zu sein: Traditionelle Häuser aus Holz, enge Pflastergassen und kleine Brücken über die verzweigten Kanäle prägen das Bild.
Während unseres Rundgangs erfuhren wir von unserer Reiseleiterin Lin, dass viele Elemente der chinesischen Baukunst und Symbolik tief mit den Werten des Lebens verbunden sind. Die alten Kaufmannshäuser und Pagoden spiegeln traditionelle Ideale wider: Ewigkeit, Fruchtbarkeit und Reichtum. Diese Werte drücken sich oft in der Architektur, in Ornamenten und bei der Gestaltung der Gärten aus. Besonders in Südchina gilt Wasser als Symbol für Reichtum, da es Wohlstand und fruchtbare Böden bringt. Bambus wiederum — den wir vielerorts in Gärten und als Dekorationsmotiv entdeckten — steht im chinesischen Kulturkreis für Bescheidenheit, Standhaftigkeit und Flexibilität. Er wächst aufrecht, ist innen hohl und biegsam, ohne zu brechen — eine Eigenschaft, die als Sinnbild für eine ehrliche und anpassungsfähige Lebensweise gilt.
Nachdem wir Wuzhen verabschiedet hatten, führte uns unsere Reise weiter nach Suzhou, eine der ältesten und kulturell bedeutendsten Städte der Provinz Jiangsu. Suzhou wird auch als die „Stadt der Gärten“ bezeichnet, da hier einige der schönsten klassischen chinesischen Gärten zu finden sind. Die Stadt, die auf eine über 2.500-jährige Geschichte zurückblickt, war einst ein wichtiges Zentrum für Seidenproduktion und Kultur und ist heute für ihre historischen Kanäle, steinernen Brücken und traditionellen Gärten berühmt.
Nach der Ankunft in Suzhou begaben wir uns direkt in die belebte Altstadt, wo wir durch kleine Gassen schlenderten, exotische Lebensmittel entdeckten und typische chinesische Snacks probieren konnten. Von gedämpften Teigtaschen bis hin zu süßen Sesambällchen — es war für jeden Geschmack etwas dabei. Natürlich durfte auch ein Blick in die zahlreichen kleinen Läden nicht fehlen, in denen sich schöne Souvenirs wie handbestickte Seidenwaren, Tee, handgefertigte Schirme oder kunstvolle Schnitzereien fanden.
Nach diesem Bummel checkten wir im Hotel ein. Einige von uns zog es am Abend noch einmal auf einen der Märkte der Stadt, wo neben frischem Obst und Gemüse auch viele kulinarische Spezialitäten angeboten wurden. Die chinesische Marktkultur lebt von ihrer Vielfalt: Ob exotische Früchte wie Durian, Drachenfrucht und Jackfruit, geräucherte Tofu-Variationen oder süß-sauer eingelegtes Gemüse — der Markt war ein wahres Fest für die Sinne.
Zum Abendessen wartete dann noch ein besonderes kulinarisches Abenteuer auf uns: Die besonders Mutigen wagten sich an eine der ungewöhnlichsten chinesischen Spezialitäten — die sogenannten 100-jährigen Eier, auch „Pidan“ genannt. Diese schwarz-grünen Eier sehen auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig aus, sind aber in der chinesischen Küche eine echte Delikatesse. Entgegen ihrem Namen sind sie natürlich nicht wirklich 100 Jahre alt, sondern etwa einige Wochen bis Monate gereift, wobei die Eier durch ein spezielles Verfahren mit Kalk, Asche, Tee, Salz und Lehm konserviert werden. Dadurch erhalten sie ihre charakteristische dunkle Farbe, eine geleeartige Konsistenz und ein intensives, leicht erdiges Aroma. Wer es noch abenteuerlicher mochte, konnte auch Hühnerfüße probieren, die in China als Snack und Vorspeise sehr beliebt sind — meist gewürzt, mariniert oder in Sojasauce und Gewürzen geschmort.
Nach diesem ereignisreichen Tag mit spannenden Eindrücken, neuen Geschmackserfahrungen und vielen kulturellen Begegnungen ließen wir den Abend gemütlich ausklingen und freuten uns auf die nächsten Entdeckungen.
09.04.2025 – Suzhou: Bootsfahrt auf dem Nebenkanal des Kaiserkanals & Garten des Meisters der Fischnetze – Shanghai mit Spaziergang am Abend
Heute brach der letzte große Abschnitt unserer spannenden Chinareise an, denn es ging für uns nach Shanghai, einer der beeindruckendsten und modernsten Metropolen des Landes. Mit über 24 Millionen Einwohnern gehört Shanghai nicht nur zu den größten Städten Chinas, sondern weltweit zu den bedeutendsten Handels- und Finanzzentren. Die Stadt liegt an der Mündung des mächtigen Yangtze-Flusses und beeindruckt mit einer faszinierenden Mischung aus kolonialem Charme, ultramodernen Wolkenkratzern und traditionellen Vierteln.
Doch bevor wir die pulsierende Weltstadt erreichten, stand noch ein ruhiger und beschaulicher Programmpunkt auf dem Plan: eine Bootsfahrt auf einem Nebenkanal des Kaiserkanals. Der Kaiserkanal — auch „Großer Kanal“ genannt — ist mit über 1.700 Kilometern die längste von Menschenhand geschaffene Wasserstraße der Welt und verbindet den Norden mit dem Süden Chinas, von Peking bis nach Hangzhou. Unser Abschnitt der Schifffahrt auf dem Nebenkanal umfasste 3,5 Kilometer, aber war dennoch ein wunderschönes Erlebnis. Bei einem gemütlichen Wasserstand von rund 3 Metern glitten wir vorbei an historischen Uferhäusern, kleinen Brücken und sahen dem ruhigen Leben der Einheimischen zu, die dort nach wie vor mit dem Wasser verbunden sind.
Nach dieser friedlichen Fahrt stand der nächste kulturelle Höhepunkt auf dem Programm: der Besuch des Gartens des Meisters der Fischernetze (chinesisch: Wangshi Yuan) in Suzhou. Dieser Garten gehört zu den bekanntesten Beispielen klassischer chinesischer Gartenkunst und wurde ursprünglich im 12. Jahrhundert während der Song-Dynastie angelegt. Der Garten ist zwar einer der kleineren Suzhou-Gärten, aber seine Gestaltung ist meisterhaft: Mit kunstvoll angelegten Teichen, Pavillons, verwinkelten Stegen und fein gearbeiteten Felsen vermittelt er auf kleinem Raum ein Gefühl von Weite, Harmonie und natürlicher Schönheit. Der Name stammt von der romantischen Vorstellung, dass sich ein pensionierter Beamter hier zur Ruhe setzte, um in beschaulicher Einfachheit als Fischer zu leben.
Während der anschließenden Weiterfahrt nach Shanghai nutzten wir die Gelegenheit, unserer Reiseleiterin Lin noch zahlreiche Fragen rund um das Leben in China zu stellen. Wir bekamen interessante Einblicke in die Energieversorgung des Landes: China deckt seinen immensen Energiebedarf mittlerweile durch ein vielseitiges Netz aus traditionellen und erneuerbaren Quellen. Neben den riesigen Wasserkraftwerken – darunter der weltbekannte Drei-Schluchten-Staudamm – gewinnen auch Windkraftanlagen und Atomkraftwerke zunehmend an Bedeutung. Die Energiepreise in China sind regional sehr unterschiedlich, denn jede Provinz legt eigene Tarife fest. Zum Beispiel kostet die Kilowattstunde Strom in den Abendstunden, zwischen 16:00 und 24:00 Uhr, meist umgerechnet etwa 10 Cent, schwankt aber je nach Region.
Außerdem sprachen wir über viele gesellschaftliche und wirtschaftliche Themen: Lin berichtete von der nach wie vor spürbaren Planwirtschaft in vielen Bereichen, der staatlich geregelten Studienplatzvergabe, den Arbeitsmarkt, das teils noch streng kontrollierte Punktesystem für soziale Bewertung und die Auswirkungen der freien Marktwirtschaft, die das heutige China modern, aber zugleich tief traditionell geprägt. Auch gesellschaftliche Tabus wie Homosexualität werden in China nach wie vor eher zurückhaltend behandelt — obwohl sich vor allem in den Großstädten wie Shanghai ein spürbarer Wandel abzeichnet. Wir sprachen zudem über das chinesische Gesundheitssystem, das von einer Mischung aus staatlicher Grundversorgung und privaten Zusatzleistungen geprägt ist, und über die Lebenshaltungskosten, die — besonders in Großstädten — für viele Menschen eine finanzielle Herausforderung darstellen.
Schließlich erreichten wir am Nachmittag Shanghai, die „Stadt über dem Meer“, wie der Name übersetzt bedeutet. Bevor wir ins Hotel fuhren, machten wir noch einen Zwischenstopp bei einer Seidenmanufaktur, um den Herstellungsprozess der berühmten chinesischen Seide kennenzulernen. Die Herstellung ist ein aufwendiger Prozess: Seide wird aus den Kokons der Seidenraupen gewonnen, die in China seit über 5.000 Jahren gezüchtet werden. Die Kokons werden in heißem Wasser eingeweicht, um die feinen Seidenfäden zu lösen. Diese werden anschließend zu Garn gesponnen und in kunstvolle Stoffe verwandelt. Die hohe Qualität der Seide und die beeindruckende Handwerkskunst machten uns einmal mehr bewusst, welch traditionsreiches Wissen hinter diesen edlen Stoffen steckt.
Nach dem Einchecken im letzten Hotel dieser Reise gönnten wir uns eine kurze Pause, um uns frisch zu machen, bevor wir uns in das pulsierende Nachtleben von Shanghai stürzten. Bei einem gemeinsamen Abendessen stärkten wir uns zunächst — die Auswahl war wie immer vielfältig, von duftenden Reisgerichten über aromatische Suppen bis hin zu zartem Fleisch und knackigem Gemüse.
Anschließend ließen wir uns von der atemberaubenden Skyline von Shanghai verzaubern, die im Lichtermeer erstrahlte. Besonders der Blick auf den Stadtteil Pudong mit seinen ikonischen Bauwerken wie dem Shanghai Tower (632 m, zweithöchstes Gebäude der Welt) und dem berühmten Oriental Pearl Tower war ein echtes Highlight. Das Wechselspiel aus Neonlichtern, futuristischer Architektur und der spiegelglatten Wasseroberfläche des Huangpu-Flusses machte diesen Abend zu einem perfekten Abschluss.
Müde, aber erfüllt von all den Eindrücken, die uns China in den letzten Tagen beschert hatte, kehrten wir schließlich in unser Hotel zurück und freuten uns auf eine erholsame Nacht.
10.04.2025 – Stadtrundfahrt in Shanghai mit dem Yu–Garten und Besuch des Jade–Buddha–Tempels
Auch wenn unsere Reise langsam dem Ende entgegenging, hatten wir für unseren letzten Tag in Shanghai noch ein abwechslungsreiches und spannendes Programm geplant — denn diese faszinierende Megametropole hat unglaublich viel zu bieten.
Unser erster Stopp an diesem Tag führte uns zum Jadebuddha-Tempel. Dieser berühmte buddhistische Tempel wurde im Jahr 1882 gegründet und zählt zu den bedeutendsten spirituellen Orten der Stadt. Besonders berühmt ist der Tempel für seine zwei Buddha-Statuen aus reiner weißer Jade, die im 19. Jahrhundert von einem chinesischen Mönch aus Myanmar nach China gebracht wurden. Die größere der beiden Statuen ist über 1,90 Meter hoch und zeigt Buddha in einer sitzenden Meditationshaltung, während die kleinere Figur Buddha liegend darstellt — ein Symbol für das Erreichen des Nirwanas. Die Atmosphäre im Tempel war ruhig und andächtig, der Duft von Räucherstäbchen erfüllte die Luft, und der Besuch war für viele von uns ein besinnlicher Abschluss unserer Begegnungen mit dem Buddhismus auf dieser Reise.
Anschließend tauchten wir ein in die idyllische Welt des Yu-Gartens, einer klassischen chinesischen Gartenanlage im Herzen der Altstadt von Shanghai. Der Garten wurde im 16. Jahrhundert während der Ming-Dynastie von einem hohen Beamten namens Pan Yunduan als Rückzugsort für seine Eltern geschaffen. Die Anlage erstreckt sich über rund 2 Hektar und begeistert mit kunstvoll angelegten Teichen, geschwungenen Brücken, alten Pavillons und liebevoll gestalteten Felsformationen. Hier spürt man besonders gut die Harmonie, die in der chinesischen Gartenkunst zwischen Natur, Architektur und Philosophie angestrebt wird.
Ein besonders reizvoller Teil des Gartens war die Zickzack-Brücke, die mit ihren neun Winkeln nicht nur ein dekoratives Element darstellt, sondern auch symbolischen Charakter hat: In der chinesischen Kultur glaubt man, dass böse Geister nur gerade Wege gehen können — ein schlauer Trick also, um sie fernzuhalten! Zudem bot die Brücke wunderbare Perspektiven auf den angrenzenden Teich und die traditionell gestalteten Gebäude.
Direkt an der Brücke liegt das bekannte Huxing Ting Teehaus, ein wunderschönes Holzgebäude aus dem Jahr 1784, das auf Stelzen über dem Wasser thront. Es gilt als das älteste Teehaus Shanghais und war früher ein beliebter Treffpunkt von Kaufleuten, Dichtern und Künstlern. Auch heute noch laden die gemütlichen Räume dazu ein, verschiedene Teesorten zu kosten und das bunte Treiben rund um den Yu-Garten zu beobachten. Wir besuchten ganz in der Nähe ein weiteres traditionelles Teehaus und tauchten dort noch tiefer in die jahrhundertealte chinesische Teekultur ein. Die Atmosphäre war ruhig und einladend, der Raum liebevoll dekoriert mit filigranen Teetischen, Bambusmöbeln und den typischen Porzellankännchen, die kunstvoll aufgereiht bereitstanden. Eine Teemeisterin erklärte uns geduldig die verschiedenen Schritte der Zubereitung, angefangen bei der Auswahl des passenden Tees — von aromatischem Oolong über den klassischen grünen Tee. Sie zeigte uns, wie wichtig es ist, das Wasser auf die richtige Temperatur zu erhitzen, da jeder Tee eine andere Wassertemperatur benötigt, um sein volles Aroma zu entfalten. Auch die Ziehzeit spielte eine entscheidende Rolle: Zu lange und der Tee wird bitter, zu kurz und er entfaltet nicht seinen vollen Geschmack. Mit geübten Handgriffen wurde das Teegeschirr gespült und vorgewärmt, bevor die duftenden Teeblätter in die kleine Kanne gefüllt wurden. Die Teemeisterin goss das heiße Wasser über die Blätter, ließ sie nur kurz ziehen und schenkte uns dann die erste Runde in winzige Tassen ein. Während wir den Tee probierten, erklärte sie uns die geschmacklichen Unterschiede der einzelnen Sorten. Neben dem reinen Genuss lernten wir auch, dass Tee in China mehr ist als ein Getränk — er ist ein Ausdruck von Gastfreundschaft, Achtsamkeit und Respekt. Teezeremonien gelten hier als kleine Kunstform, die Ruhe und innere Harmonie vermitteln soll. Es war beeindruckend zu sehen, mit welcher Hingabe und Präzision die Zubereitung ablief, und wir spürten, dass in dieser simplen Handlung eine tiefe kulturelle Bedeutung verborgen liegt. Zum Abschluss durften wir selbst verschiedene Teesorten verkosten und uns sogar ein paar kleine Kostproben für Zuhause aussuchen — ein schönes Andenken an diesen lehrreichen und entspannenden Besuch.
Zum Abschluss dieses erlebnisreichen Tages stand noch einmal ein echter Höhepunkt auf dem Programm: der Besuch einer Akrobatikshow, für die China weltweit bekannt ist. Die Show bestach nicht nur durch die unglaubliche Körperbeherrschung, Präzision und Geschmeidigkeit der Artisten, sondern auch durch ein aufwendig gestaltetes Bühnenbild und eine stimmungsvolle Licht- und Musikuntermalung. Die Darbietungen reichten von atemberaubender Trapezkunst bis hin zu Balanceakten, die uns alle den Atem anhalten ließen. Besonders beeindruckend war die Eleganz, mit der scheinbar mühelos menschliche Grenzen überwunden wurden — ein würdiger und glanzvoller kultureller Abschluss für unseren Aufenthalt in dieser faszinierenden Stadt.
11.04.2025 – Shanghai: Volksplatz – Nanjing–Straße – Jin Mao–Turm – Magnetschwebebahn zum Flughafen – Rückreise
Der letzte Tag unserer spannenden China-Rundreise war angebrochen, doch bevor wir Abschied nehmen mussten, erwarteten uns noch einige kulturelle Highlights in der pulsierenden Metropole Shanghai.
Unser erster Programmpunkt des Tages führte uns ins Shanghai Museum, eines der renommiertesten Museen Chinas. Das Museum befindet sich am zentral gelegenen Volksplatz und beeindruckt schon von außen durch seine markante runde Form, die symbolisch für den Himmel steht, während das quadratische Fundament die Erde repräsentiert — eine Anspielung auf das traditionelle chinesische Weltbild. Besonders faszinierend war die Ausstellung der traditionellen chinesischen Malerei, die uns tief in die jahrtausendealte Kunst- und Kulturgeschichte des Landes eintauchen ließ.
Direkt im Anschluss schlenderten wir über den nahegelegenen Volksplatz, einen der bekanntesten öffentlichen Plätze Shanghais. Einst befand sich an dieser Stelle die Pferderennbahn der britischen Kolonialzeit, heute ist der Platz ein beliebter Treffpunkt für Einheimische, um sich zu entspannen, Tai Chi zu üben oder einfach die beeindruckende Skyline zu genießen. Gerade als wir dort eintrafen, begann zufällig die wunderschöne Wassershow, bei der kunstvoll choreografierte Fontänen im Takt der Musik durch die Luft tanzten — ein stimmungsvoller Moment, der uns sehr beeindruckte.
Dabei erklärte uns unsere Reiseleiterin Lin auch die Bedeutung der chinesischen Nationalflagge: Die sogenannte „Fünf-Sterne-Flagge“ zeigt einen großen gelben Stern und vier kleinere Sterne auf rotem Hintergrund. Der große Stern symbolisiert die Kommunistische Partei Chinas, während die vier kleinen Sterne für die vier sozialen Klassen stehen, die nach der Revolution die Volksrepublik China aufbauen sollten: die Arbeiter, Bauern, das Kleinbürgertum und die patriotischen Unternehmer. Die rote Farbe steht für die Revolution und die Einheit des Landes.
Da wir die Nanjing Road — die berühmteste Einkaufsstraße Shanghais — bereits an einem früheren Tag erkundet hatten, änderten wir unser Programm spontan und machten uns stattdessen auf ins charmante Französische Viertel. Dieses Stadtviertel, das einst eine französische Konzession war, besticht durch seine von Platanen gesäumten Straßen, die europäisch anmutenden Villen und eleganten Cafés. Hier legten wir auch unsere Mittagspause ein und genossen die entspannte Atmosphäre, die ganz im Kontrast zur sonst so geschäftigen Großstadt stand.
Ein Teil der Gruppe entschied sich am Nachmittag für eine Bootsfahrt auf dem Huangpu-Fluss, der die Stadt in das historische Puxi und das moderne Pudong teilt. Vom Wasser aus konnten einige Gäste noch einmal die imposante Skyline bestaunen, darunter das markante Wahrzeichen der Stadt — den Fernsehturm „Oriental Pearl“ sowie das gigantische Shanghai World Financial Center. Die Gäste konnten zusätzlich auch noch eine U-Bahnfahrt unternehmen — die Metro von Shanghai zählt zu den modernsten und längsten U-Bahn-Netzen der Welt und bietet eine praktische und schnelle Möglichkeit, die Stadt zu durchqueren.
Als gemeinsamer Abschluss unseres Besichtigungsprogramms stand der Besuch des Jin Mao Towers auf dem Plan. Der 88 Stockwerke hohe Wolkenkratzer war bis zum Bau des Shanghai Towers das höchste Gebäude der Stadt und ist 420,5 Meter hoch. Von der Aussichtsplattform im 88. Stock hatten wir einen spektakulären Blick über die Metropole: Die mächtigen Flüsse und das futuristische Pudong-Viertel lagen uns zu Füßen — ein absolut würdiger Abschied von dieser beeindruckenden Stadt.
Am Abend versammelten wir uns noch ein letztes Mal zu einem typisch chinesischen Abendessen. Dabei durften der beliebte Reiswein und ein letztes gemeinsames „Prost“ nicht fehlen — auf Chinesisch sagt man dazu (Gan bei), was wörtlich „leeres Glas“ bedeutet.
Gut gestärkt traten wir schließlich die letzte Etappe unserer Reise an: Mit der Magnetschwebebahn (Transrapid), auch Maglev Train genannt, ging es mit über 300 km/h in wenigen Minuten zum internationalen Flughafen Pudong. Eine Fahrt, die uns noch einmal zeigte, wie modern und zukunftsorientiert China heute aufgestellt ist.
Am Flughafen angekommen, hieß es dann langsam Abschied nehmen. Die ersten herzlichen Verabschiedungen folgten, bevor wir erschöpft, aber voller unvergesslicher Eindrücke, unseren Heimflug antraten. Die Zeit an Bord nutzten viele, um die Erlebnisse der letzten Tage noch einmal Revue passieren zu lassen und ein wenig zu entspannen.
12.04.2025 – Ankunft in Deutschland
Nach einer erlebnisreichen und beeindruckenden Rundreise durch China, die uns von den pulsierenden Metropolen über atemberaubende Landschaften bis hin zu jahrtausendealten Kulturschätzen geführt hat, kehren wir heute mit vielen neuen Eindrücken, Erinnerungen und Geschichten im Gepäck nach Deutschland zurück. Die Zeit in China hat uns nicht nur faszinierende Sehenswürdigkeiten, sondern auch spannende Einblicke in die Kultur, Traditionen und das Alltagsleben der Menschen geschenkt. Müde, aber glücklich und erfüllt von unvergesslichen Momenten, setzen wir sanft zur Landung an — bereit, diese Reiseerinnerungen noch lange im Herzen zu tragen.
Ich hoffe, ihr hattet eine unvergessliche Reise voller spannender Erlebnisse, neuer Eindrücke und unzähliger schöner Momente. Auch wenn unser Programm etwas aktiver war — schließlich sind chinesische Kilometer oft ein kleines Stück weiter als deutsche — habt ihr alles mit viel Neugier, Offenheit und Humor gemeistert.
Bleibt gesund, neugierig auf die Welt und vor allem so reisefreudig, wie ihr es auf dieser Reise wart! Zum Abschluss gab uns unsere Reiseleiterin Lin noch einen wunderbaren Buchtipp mit auf den Weg: „Mein Leben unter zwei Himmeln“ von Y. C. Kuan. Dieses autobiografische Werk erzählt auf eindrucksvolle und authentische Weise vom Leben zwischen zwei Kulturen und bietet spannende Einblicke in den Spagat zwischen der chinesischen und der westlichen Lebensweise.