Reisebericht: Große Rundreise durch China

14.09. – 07.10.2011, 23 Tage Rundreise mit Peking – Luoyang – Xi'an – Yangtze – Shanghai – Hongkong


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare
 
China - erwartete uns: Ein Land voller Gegensätze, eine für uns fremde, aber dennoch faszinierende Kultur, abwechslungsreiche Landschaften und Dimensionen, die für Mitteleuropäer schwer begreifbar sind
Ein Reisebericht von
Annette Probst-Weise
Annette Probst-Weise

14./15.09.11 Anreise nach Peking und erste Stadtbesichtigung

Voller Vorfreude traf ich mich mit 12 Gästen am Nachmittag in Dresden am Flughafen. Da meine Kollegin von unserem Büro am Flughafen bereits alle Gäste am Vormittag online eingecheckt hatte, mussten wir nur noch unser Gepäck aufgegeben. Nun genossen wir einen kleinen Imbiss im Restaurant Chili. Zunächst ging die Reise nach München. Hier trafen wir die Gäste, welche aus Leipzig, Berlin und per Bahn angereist waren. Nun war unsere Reisegruppe mit insgesamt 20 Personen komplett und unser Abenteuer China konnte beginnen!Mit einem A 340 der Lufthansa flogen wir direkt nach Peking. Nach gut 9 Stunden begrüßte uns 11.00 Uhr Ortszeit die chinesische Hauptstadt. Die Einreiseformalitäten waren problemlos und unsere Koffer sind auch alle angekommen. Unser Reiseleiter Josef erwartete uns bereits mit dem Bus. Als wir aus dem Flughafen kamen, empfing uns sehr schwüles, diesiges Wetter bei ca. 25 °C.Wir begannen sofort mit unserem Besichtigungsprogramm. Zunächst besuchten wir die Verbotene Stadt, den ehemaligen Kaiserplalast, den einstigen Wohn- und Regierungssitz des Kaisers und seines Harems. Er stellt ein grandioses Ensemble klassischer chinesischer Architektur dar. Die Anlage ist eine Stadt in der Stadt. Wir durchquerten die Anlage vom Mittagstor im Süden bis zum Nordtor. Josef erzählte uns sehr anschaulich vom Leben des Kaisers mit seinen Konkubinen. Natürlich erklärte er uns auch, welche Bedeutung und Aufgaben die Eunuchen hatten. Uns beeindruckten die großen Hallen, wie zum Beispiel die Halle der Höchsten Harmonie, die Halle der Harmonie der Mitte und die Halle der Harmoniewahrung. Wir sahen die Thronhallenterrassen und die inneren Thronhallen. Alle Gebäude waren reich mit Schnitzereien und kunstvollen Malereien in chinesischer Tradition verziert. Zum Abschluss besuchten wir noch den Palastgarten. Hier sahen wir skurrile Bäume und künstliche Felsengebirge.Anschließend brachte uns unser Bus zum Platz des himmlischen Friedens. Der Platz entstand in seiner heutigen Größe 1959 zum zehnjährigen Bestehen der Volksrepublik China. Der Platz spielte in der Geschichte eine große Rolle. Hier fanden Studentendemonstrationen statt, es wurde die Republik China ausgerufen und es worden und werden große Militärparaden abgehalten. Wir sahen die Volkskongresshalle in deren Plenarsaal zehntausend Abgeordnete Platz finden, das Mao-Mausoleum und Gedenkstele der Volkshelden. Josef erzählte uns sehr viel über die Geschichte und wir hatten Zeit, den Platz zu erkunden. Fleißige Arbeiter schmückten ihn für den Nationalfeiertag am 01. Oktober mit einem Meer aus Blumen und einer überdimensionalen Laterne.Nun waren wir hungrig und doch alle etwas geschafft. Josef hatte für uns das Abendessen in einem typischen chinesischen Restaurant bestellt. Wir wagten uns erstmals an die chinesische Küche. Wir saßen an zwei großen runden Tischen und auf jedem Tisch gab es in der Mitte eine große, sich drehende Glasplatte. Darauf kamen Schüsseln und Platten mit den verschiedensten Gerichten. Uns allen schmeckte es köstlich und natürlich probierten wir auch die Stäbchen aus. Mit ein bisschen Übung ist es gar nicht so schwer.Gesättigt ging es endlich in unser schönes 4-Sterne „Qianmen Hotel“. Nun wollten wir alle schnell in unsere Zimmer und schlafen. Mit schönen ersten Eindrücken beendeten wir den Tag.

16.09.11 Besuch des Himmelstempels und des Sommerpalastes

Nach dem Frühstück erwartete uns wieder ein erlebnisreicher Tag. Zunächst besuchten wir den Himmelstempel. Bevor wir die einzelnen Bauwerke besichtigten, sahen wir im Park der Anlage den vielen Rentnern beim Tanzen, beim Chi Gong, bei Gymnastik und Turnübungen zu. Wieder andere trafen sich zum gemeinsamen Musizieren und Singen oder zu Karten- und Brettspielen. Wir stellten fest, dass die ganze Parkanlage eigentlich ein „Spielplatz für Senioren“ ist. Das hat uns sehr beeindruckt. Nun widmeten wir uns dem Himmelstempel. Dies ist die bedeutendste und vollkommendste kaiserliche Kultstätte. Hier opferte der Kaiser auf der offenen Terrasse in der längsten Nacht des Jahres im Rahmen eines mehrstündigen Rituals dem Himmel und dessen Erscheinungen Tiere und andere Opfergaben. Im Frühjahr bat er um gutes Wetter und eine gute Ernte. Wir sahen die Halle des Erntegebets und das Kaiserliche Himmelsgewölbe, eine Rundhalle auf einem hohen Marmorsockel. Diese Bauwerke stellen Meisterwerke der Zimmermannskunst dar. Nur aus Holz erbaut und mit kunstvollen Schnitzereien und Malereien verziert.Der Himmelsaltar, eine Marmorterrasse auf der der Kaiser den Opferritus vollzog, war das Zentrum des Himmelskults. Ihre Gestaltung basiert auf der himmlischen Yang-Zahl Drei und verwendet vor allem die Potenz von drei die Neun: Die Terrasse ist dreifach gestuft, über dreimal neun Stufen ersteigt man sie, der Stein im Zentrum ist von neun konzentrischen Plattenringen umgeben, deren innerster aus neun Steinplatten besteht. Der zweite Ring besteht aus zweimal neun, der dritte aus drei mal neun Platten und so weiter. Dies soll gleichzeitig der Mittelpunkt der Welt sein. Wir waren fasziniert von der Weitläufigkeit der Anlage.Nach einer kurzen Mittagspause folgte der zweite Höhepunkt des Tages: der Besuch des Sommerplastes, auch als „Garten der Pflege des Altersfriedens“ bezeichnet. Es erwartete uns eine riesige Parkanlage mit dem Kunming See. Dieser Park ist ein Wunderwerk der  Pekingoper. Ein ganz besonderer Kunstgenuss. In ihren farbenfrohen Kostümen führten die Sänger und Tänzer kleine Stücke aus der Kaisergeschichte vor. Natürlich hörten sich die Gesänge für uns sehr ungewohnt an. Es war ein interessantes Erlebnis.

17.09.11 Besuch der Ming–Gräber und der Großen Mauer

Nachdem wir uns mit dem Frühstück gestärkt hatten, verließen wir das Hotel und der Bus brachte uns zunächst zu den Gräbern der Ming-Kaiser. Diese Anlage, deren Geschichte bis ins 15. Jahrhundert zurück geht, umfasst 13 Gräber die am Fuße einer Bergkette liegen. Wir besuchten zunächst den Seelenweg oder auch Geisterallee genannt. Dieser knapp einen Kilometer langen Weg, über den die Katafalke der Kaiser getragen wurden, umfasst säumen achtzehn Steinfigurenpaare: sechs Tiere und zwölf Beamte. Diese Figuren erwiesen dem zu Grabe Getragenen die letzte Ehre. Die Steinfiguren stellen unter anderem Löwen, Elefanten, Kamele und Generäle dar. In überdimensionaler Größe sind sie sehr beeindruckend. Anschließend besichtigten wir das Grab des letzten Kaisers der Ming-Dynastie Dingling. Dieses Grab wurde zwischen 1956 und 1958 geöffnet und kostbare Grabbeigaben geborgen. Sie zeugen von der Verschwendungssucht des Kaisers, welcher 1563 bis 1620 einzig für seine Leidenschaften lebte und das Regieren einigen vertrauten Eunuchen überließ. Er plante sein Mausoleum bereits mit 19 Jahren und ließ es innerhalb von sechs Jahren erbauen. Besonders beeindruckend war die unterirdische Gruft. In diesem riesigen Hallenbau feierte der Kaiser zu Lebzeiten rauschende Feste. Davon zeugen drei gut erhaltene Marmorthrone. Nach seinem Tod wurden er und die Kaiserinnen in der Halle beigesetzt. Allerdings konnten wir nur noch Nachbildungen der Sarkophage sehen. Die Gewölbe der Kammern sind 9,5 Meter hoch. Beim Öffnen des  Grabes fand man die Kammern völlig trocken vor, die Steine so fest aufeinander gepresst waren, dass das Wasser nicht eindringen konnte. Von den über 3.000 geborgenen Grabbeigaben sahen wir noch einige besonders schöne Stücke in einer Ausstellung. Anschließend erwartet uns ein weiterer Höhepunkt unsrer Reise: Die Große Mauer! Bei strahlendem Sonnenschein erklommen wir einen Teil des weltberühmten Bauwerkes. Die Mauer ist über 6.000 Kilometer lang. Wir hatten ganz großes Glück mit dem Wetter und bei strahlendem Sonnenschein und fantastischer Fernsicht, wagten sich einige aus unserer Gruppe die steilen Stufen bis zum dritten Wachturm hinauf. Die Mühe wurde mit einem tollen Blick über die Mauer und bis nach Peking belohnt. Uns alle faszinierte die Dimension dieses einmaligen Bauwerkes. Nach einem längeren Aufenthalt kehrten wir nach Peking zurück und erlebten bei einer kurzen Stadtrundfahrt die sportliche Seite Pekings. Die Tour führte uns an einigen berühmten Sportstädten der Olympischen Spiele von 2008 vorbei. Wir sahen das eigenwillige Gebäude des Organisationskomitees, welches wie eine Fackel in den Himmel von Peking ragt. Das Olympiastadion, mit seiner imposanten Architektur, welche einem Vogelnest gleicht, bestaunten wir wie auch das Schwimmstadion und die Radrennbahn. Nun erwartete uns in einem Restaurant das Abendessen. Anschließend brachte uns der Bus zum Westbahnhof. Hier begann unsere erste Fahrt mit dem Nachtzug nach Luoyang. In Abteilen mit jeweils 4 Personen machten wir es uns bequem. Als kleinen Schlafdrunk spendierte ich für alle noch Rotwein, bevor wir versuchten zu schlafen.

18.09.11 Luoyang und Besuch des Shaolinklosters

Leider begrüßte uns Luoyang am Morgen mit strömendem Regen. Wir fuhren zunächst zum Hotel, wo wir frühstückten und uns kurz frisch machen konnten. Dann erwartete uns Frau Zian unsere örtliche Reiseleiterin. Wir fuhren mit dem Bus in die Berge der Provinz Henan zum Shaolinkloster. Unterwegs erzählte uns Frau Zian schon interessante Details zu diesem Kloster. Hier soll im frühen 6. Jh. der indische Mönch Bodhidharma den Zen-Buddismus entwickelt haben, indem er neun Jahre lang reglos vor einer Wand sitzend meditierte. Wir sahen die Hallen mit den Buddastatuen aus Gold und Jade und die Nebenräume des noch aktiven Klosters. Der Mönchsfriedhof, ein „Pagodenwald“ aus 220 unterschiedlich gestalteten Pagoden, ist der größte und bekannteste Chinas. Besonders berühmt ist das Kloster außerdem für Shaolin-Kungfu - die waffenlose Kampfkunst und die dafür benötigte Körperbeherrschung. Bei einer kleinen Vorführung erlebten wir die Kampfkunst live. Am zeitigen Abend kehrten wir zum Hotel zurück, wo für uns ein ganz köstliches Abendessen vorbereitet war. Übrigens klappte das Essen mit Stäbchen von Tag zu Tag besser.

19.09.11 Luoyang und Zugfahrt nach Xi’an

Endlich hatte der Regen aufgehört. Da es in den letzten Tagen in der Region sehr stark geregnet hatte, führten einige Flüsse Hochwasser. Wir begannen den Tag deshalb mit dem Besuch der wunderschönen Altstadt von Luoyang. Gemeinsam bummelten wir durch die Gassen und schauten dem geschäftigen Treiben zu. Wir entdeckten manchen Handwerker, ob Schildermaler, Apotheker, Pinselmacher oder Bäcker. Manche Tätigkeit war uns fremd und in einigen Geschäften sahen wir auch uns unbekannte Dinge. Josef und Frau Zian erklärten uns vieles und wir hatten viel Spaß. Am Ende probierten wir noch ganz frisch aus dem Steinofen gebackenes Hefebrot. Anschließend fuhren wir zum Volksmuseum. Dort sind verschiedene Gegenstände aus der Zeit des letzten Kaisers, der Quing-Dynastie ausgestellt. Wir sahen Kleidungsstücke aus Seide, verschiedene landwirtschaftliche Geräte und kunsthandwerkliche Schmuckgegenstände. Besonders beeindruckt hat uns die aus lebensgroßen Figuren gestaltete Hochzeitsgesellschaft.Eigentlich wollten wir am Vormittag die Drachentor-Grotte besuchen. Aber da diese direkt am Lordfluß liegt, war der Zugang durch das Hochwasser versperrt. So sind wir nur hingefahren und haben die Grotte von einer nahe gelegenen Brücke bewundert. In dieser Grotte sind mehrere tausend Buddas in den Felsen gehauen. Wir bekamen zumindest einen kleinen Eindruck von dieser Grotte. Nebenbei wurden wir noch zu Fernsehstars, denn ein Kamera-Team des Lokalfernsehens machte mit uns ein Interview zu dem Hochwasser und der damit verbundenen Schließung der Grotte.Am Mittag brachte uns der Bus zum neuen Bahnhof von Luoyang und wir warteten auf den modernen Hochgeschwindigkeitszug. Dieser brachte uns nach Xi’an. Mit max. 248 km/h sausten wir in knapp zwei Stunden etwa 500 Kilometer durch die chinesische Landschaft.In Xi’an erwartete uns bereits Herr Yang, unser örtlicher Reiseleiter. Wir fuhren zu unserem Hotel und hatten etwas Zeit. Zum Abendessen begaben wir uns in ein Spezialitäten-Restaurant. Es gab gegen einen kleinen Aufpreis Maultaschen. Diese sind in Xi’an eine Spezialität und natürlich probierten wir alle. Insgesamt bekamen wir achtzehn verschiedene Sorten Maultaschen serviert. Es war ein köstliches Mahl und bei Terrakotta-Krieger-Schnaps hatten wir viel Spaß. Anschließend unternahmen wir eine wunderschöne Lichterfahrt durch Xi’an. Wir tanzten mit den Einheimischen auf einem Platz vor der Wildganspagode, sahen die Prachtstrasse zu Ehren des letzten Kaisers aus der Tang-Dynastie und die prächtigen Wasserspiele mit Musik. Zum Abschluss bummelten wir noch durch die belebten Gassen der Altstadt.

20.09.11 Xi’an – Terrakotta–Armee

Nach dem Frühstück besuchten wir zunächst des Tempels Ci’en Si in dessen Gelände sich die Wildganspagode befindet. Die Pagode entstand bereits im 7. Jahrhundert nachdem der Mönch Xuanzang mit heiligen buddhistischen Schriften aus Indien zurückgekehrt war: Hier sollten die Schriften feuersicher verwahrt werden. Die Pagode ist heute Teil des Tempels der im 16. Jahrhundert entstand und in dem noch heute Mönche leben. Wir spazierten durch die Hallen und Yang erklärte uns die Geschichte des Tempels und der Pagode. Nun führte uns unser Weg zunächst in eine Jade-Schleiferei. Eine junge Mitarbeiterin erläuterte uns sehr anschaulich die unterschiedlichen Sorten von Jade und was daraus für Kunstwerke entstehen. Wir bestaunten die Meisterstücke der Handwerkskunst.Am Nachmittag erwartete uns der Höhepunkt des Tages: die Besichtigung der weltberühmten Terrakotta-Armee. Yang gab uns bereits im Bus erste Informationen. Anschließend besuchten wir die verschiedenen Ausstellungshallen und bestaunten die Armee, die der erste Kaiser von China aus der Qin-Dynastie bereits vor über 2000 Jahren errichten ließ. Die Armee wurde durch Zufall von zwei Bauern 1974 entdeckt. Über 7000 Krieger teils mit Pferden und Waffen sollen das kaiserliche Mausoleum schützen. Etwa 1.400 Figuren sind ausgegraben und können bestaunt werden. Die Krieger haben alle unterschiedliche Gesichtszüge und sind bis ins kleinste Detail exakt gefertigt. Bei einer Barndschatzung 207 v. Chr. sind die Figuren zum Teil zerstört und die Waffen entwendet wurden. Die Archäologen haben mit viel Mühe die Figuren wieder restauriert. Diese Armee ist einmalig und fasziniert jeden Besucher.Am zeitigen Abend kehrten wir zum Hotel zurück.Nach dem Abendessen konnten wir eine Theateraufführung in einem nahegelegenen Hotel besuchen. Wir erlebten eine farbefrohe Aufführung mit Musik und Tänzen aus der Zeit der Tan-Dynastie. Die Tänzerinnen und Tänzer begeisterten uns mit wunderschönen Kostümen und faszinierenden Tänzen.

21.09.11 Xi’an und Weiterreise nach Chongqing

Am Vormittag besuchten wir die Stadtmauer von Xi’an. Diese Mauer ist das größte Bauwerk der Stadt mit 12 km Umfang und 14 Meter Dicke an der Mauerkrone. Wir bestiegen die Mauer am Westturm. Gleichzeitig sahen wir den Glocken- und den Trommelturm. Anschließend brachte uns Yang mit dem Bus zum Flughafen etwas außerhalb der Stadt.Eigentlich sollte unser Flug 12.15 Uhr gehen, aber auf Grund der Überlastung des Luftraumes starteten wir erst mit 1,5 Stunden Verspätung. In Chongqing erwartete uns bereits unsere örtliche Reiseleiterin Frau Yang. Die Stadt wird durch den Yangtze und durch den Jialing Jiang geprägt. Beide Flüsse führten gerade sehr hohes Hochwasser. Wir spazierten zunächst durch die alte Stadt. In den engen Gassen boten viele Händler ihre Waren feil. Für uns war so manches unbekannt und ungewohnt. Es hat Spaß gemacht, dem geschäftigen Treiben zu zuschauen. Danach entdeckten wir den höchsten Punkt der Stadt im Early-Park und sahen auf die „Nebelstadt“, wie Chongqing auch genannt wird. In einem typischen chinesischen Teehaus legten wir eine Rast ein. Bei einer kleinen Teezeremonie lernten wir die chinesische Teekultur kennen. Nun nahmen wir unser Abendessen ein, bevor wir noch die Volkshalle und den davor liegenden Platz besuchten. Auch hier tanzten wieder viele Chinesen zur Musik.Nun erwartete uns das nächste Abenteuer. Auf Grund des Hochwassers konnte unser geplantes Kreuzfahrtschiff für die Yangtze-Kreuzfahrt, die China-Viktoria nicht nach Chongqing kommen. So konnten wir auf dem Schiff „BLUWAHLE“ einschiffen. Die deutschsprechende Reiseleiterin Lie begrüßte uns herzlich und gab uns erste Informationen zum Schiff und zur Reise. Anschließend nahmen wir unsere schönen Kabinen in Besitz. Wir fühlten uns alle sofort wohl und trafen uns noch auf dem Sonnendeck, um die beleuchtete Stadt zu betrachten. Wieder ging ein Erlebnisreicher Tag zu Ende.

22.09.11 Besuch der Geisterstadt Fengdu

In der Nacht war unser Schiff bis nach Fengdu gefahren, wo wir am Morgen anlegten. Nach dem Frühstück verließen wir über mehrere andere Schiffe und Pontons unser Schiff. Auf unserem Programm stand der Besuch der Geisterstadt. Diese Tempelanlage, die dem König der Unterwelt und verschieden Geistern gewidmet ist, wurde zum Teil auf Grund des Baues des Yangtze-Staudammes abgetragen und in höher gelegenen Bereichen wieder neu erreichtet. Josef zeigte uns die verschiedenen Tempel und erläuterte uns die einzelnen Geister. Uns faszinierten die übermannsgroßen Figuren. Ziemlich brutal wurde die Hölle dargestellt. Am Mittag kehrten wir auf unser Schiff zurück. Nach dem wieder alle an Bord waren, nahmen wir Kurs weiter flussabwärts. Am Nachmittag hielt der Schiffsarzt einen Vortrag zur traditionellen chinesischen Medizin. Einige probierten Akupunktur und Massagen aus. Anschließend gab uns Lie noch viele Informationen zum Yangtze - der eigentlich nur 300 km an der Mündung trägt und sonst langer Fluss heißt. Wir sahen die Pagode, die durch den Staudammbau jetzt wie ein großer Bonsai auf einem Felsen aus dem Fluss ragt. Am Abend begrüßte uns der Kapitän mit einem Sektempfang und die Besatzung erfreute uns mit einer Modenschau traditioneller Trachten und einem kleinen Kulturprogramm.

23.09.11 Fahrt durch die Schluchten des Yangtze

Bereits 06.30 Uhr wurden wir mit Musik geweckt und 07.00 Uhr ereichten wir die erste, acht Kilometer lange Schlucht. Bei noch bedecktem Himmel fuhren wir durch die Qutang-Schlucht und Lie gab uns auf dem Sonnendeck Erklärungen. Hoch aufragenden Felswände und 1.400 Meter hohe Berge säumen die Schlucht. Der Wasserspiegel ist in dieser Schlucht nach dem Bau des Drei-Schluchten-Staudammes um 60 Meter angestiegen und mehrere Hunderttausend Einwohner sind umgesiedelt worden. An den Kalksteinwänden sahen wir Kaligrafien chinesischer Schriftzeichen. Nach dem Frühstück erreichten wir den Daning-Fluss. Wir stiegen in ein kleineres Motorschiff um und unternahmen eine interessante Fahrt bei herrlichem Sonnenschein durch die drei kleinen Schluchten. Zunächst fuhren wir durch die Drachentor-Schlucht. Weiter führte uns die Route in die Nebel-Schlucht. Hier sahen wir einen hängenden Sarg. Hoch über dem Fluss in einer kleinen Höhle haben die Menschen früher ihre Toten bestattet. Und zuletzt ging es durch die Tropfende-Jade-Schlucht. In dieser Schlucht sahen wir alte Treidelpfade und wunderschöne Kalksteinwände, an denen sich Stalagtiten und Stalgmiten gebildet hatten. Zurück ging es die gleiche Route und wir genossen die Fahrt alle sehr. Auf unserem Kreuzfahrtschiff war bei unserer Rückkehr bereits das Mittagessen angerichtet. Unmittelbar nach dem Mittagessen fuhren wir durch die Hexen-Schlucht. Lie gab uns auf dem Sonnendeck wieder Erläuterungen. Diese Schlucht ist mit ihrer herrlichen Landschaft sicher ein Höhepunkt der Fahrt. Wir sahen die chinesische Loreley und imposante Berge. An den Ufern und Berghängen entdeckten wir immer wieder einzelne Häuser oder kleinere Städte. Hier leben die Menschen am und mit dem Fluss. Viele dieser Städte sind erst in den letzten Jahren nach dem Staudammbau als Umsiedlungsprojekte entstanden. Den Nachmittag genossen wir auf dem Sonnendeck oder den Balkons unserer Kabinen und bestaunten die vielfältige Landschaft. Nach dem Abendessen wechselten wir das Schiff. Durch das Hochwasser des Yangtze-Flusses waren die Fahrpläne durcheinander geraten und deshalb war der Wechsel nötig. Nachdem wir unsere Kabinen bezogen hatten, fanden sich einige Gäste auf dem Sonnendeck ein. Wir sahen schon den gigantischen Drei-Schluchten-Staudamm. Nun verfolgten wir den Beginn der Fahrt durch die fünfstufige Schiffsschleuse neben dem Drei-Schluchten-Staudamm. Es gibt jeweils eine Schleuse nach oben und unten. In dieser Schleuse überwinden die Schiffe in fünf Kammern insgesamt ca. 100 Höhenmeter. In jeder Kammer werden etwa 20 Meter nach oben oder unten zurückgelegt. Unser Schiff fuhr flussabwärts, also musste es 100 Meter hinab in den Unterlauf des Yangtze. In den 280 Meter langen und 34 Meter breiten Kammern werden jeweils bis zu sechs Schiffe gleichzeitig geschleust und dieser Schleusvorgang verlangte ganz präzises Manövrieren der Kapitäne. Wir waren beeindruckt.

24.09.11 Besichtigung des Drei–Schluchten–Staudammes und Fahrt nach Wuhan

Am Morgen hieß es für uns schon früh aufzustehen, denn wir fuhren mit dem Bus zum Drei-Schluchten-Staudamm. Dies ist wohl eines der gigantischsten Bauprojekte Chinas. Mit 2.309 Metern Länge und einer vorausichtlichen Stauhöhe von 113 Metern bildet er einen Stausee von ca. 1.084 km² und einer Länge von ca. 650 Kilometern. Der Staudamm dient zum einen der Hochwasserregulierung im Unterlauf des Yangtze und zur Energieerzeugung. Nach der endgültigen Fertigstellung des Baues werden über 32 Turbinen jährlich 100 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt. In der Folge des Baues wurden insgesamt 1,4 Millionen Menschen umgesiedelt. Betroffen waren 13 Städte, 140 Kleinstädte, 657 Fabriken und ca. 800 historische Stätten. Wir fuhren zunächst auf eine neu angelegte Plattform in 185 Metern Höhe und hatten von dort einen guten Blick auf den Staudamm und auf die Schiffsschleuse. Danach sahen wir noch ein Modell der gesamten Anlage. Anschließend kehrten wir zum Schiff zurück. Wir fuhren durch die letzte der drei Schluchten, die Xiling-Schlucht. Auch diese Schlucht bot uns eine wunderschöne Landschaft. Am Mittag erreichten wir Yichang, wo wir von Bord gingen und wieder in einen Bus stiegen. Mit diesem ging es nun Richtung Wuhan. Über die Autobahn reisten wir durch die Landschaft, die vor allem landwirtschaftlich geprägt ist. Wir sahen viele Bauern die auf ihren kleinen Feldern in mühsamer Handarbeit Reis, Baumwolle, Sesam und Lotos anbauten. Sie wurden nur von Wasserbüffeln unterstützt. Nach gut vier Stunden Fahrt kamen wir in Wuhan an. Einer Stadt mit 8 Millionen Einwohnern. Nach dem sehr schmackhaften Abendessen in einem Restaurant bezogen wir unser modernes Hotel mitten in der Innenstadt an einer Fußgängerzone. Natürlich stürzten wir uns noch ins Getümmel und bummelten noch etwas über die Einkaufsstraße und den angrenzenden Nachtmarkt.

25.09.11 Wuhan und Weiterfahrt nach Najing

Am Morgen besuchten wir zunächst das Provinzmuseum von Wuhan. In diesem Museum sind verschiedenste Funde von der Steinzeit bis zur Kaiserzeit ausgestellt. Die wohl spektakulärsten Ausstellungsstücke sind die Grabbeigaben des Fürsten Yi von Zeng welche im Jahr 1978 entdeckt wurden. Diese sind über 2.400 Jahre alt und sehr umfangreich. Neben Gebrauchsgegenständen wie Geschirr oder Waffen wurden insgesamt 125 Musikinstrumente gefunden. Ein besonderes Prunkstück ist ein riesiges Glockenspiel aus Bronze. Nachdem wir uns im Museum umgesehen hatten, konnten wir noch einer kleinen Vorführung von Nachbildungen des Glockenspiels und anderer Musikinstrumente lauschen. Anschließend spazierten wir durch die Osten-See-Parkanlage. Dies ist der größte innerstädtische Binnensee Chinas und ein beliebtes Naherholungszentrum. Das Mittagessen nahmen wir in einem Restaurant ein. Es war Samstag und in dem Restaurant wurden zwei Hochzeiten gefeiert. Wir konnten kurz zuschauen und erleben, wie lautstark die Brautpaare gefeiert wurden. Nach dem Mittag stand nun der Besuch des Wahrzeichens der Stadt, die „Pagode des Gelben Kranichs“ auf unserem Programm. Der Legende nach hatte ein Wirt eine kleine Kneipe, die nicht so gut lief, als ein daoistischer Mönch bei ihm einkehrte. Er bewirtete den Mönch bis dieser feststellte, dass er seine Zeche nicht zahlen konnte. Der Wirt erließ ihm die Zeche. Als Dank malte der Mönch einen gelben Kranich auf die Wand der Gaststube. Fortan fing dieser Kranich zu tanzen an, wenn Gäste kamen. Und es kamen nun viele Gäste. Der Wirt wurde ein reicher Mann. Aus Dankbarkeit ließ er die Pagode erbauen. Wir waren beeindruckt von der 5-etagigen Pagode. Natürlich stiegen wir die Stufen bis in die oberste Etage hinauf und wurden mit einem tollen Blick über die Stadt und den Yangtze belohnt. Wir sahen die moderne Skyline aber auch die erste Brücke über den Fluss aus dem Jahr 1956. Diese Doppelstöckige Brücke für Fahrzeuge und Eisenbahnen wurde damals mit Unterstützung der Sowjetunion gebaut. Anschließend brachte uns der Bus zum Bahnhof, wo wir wieder einen ICE bestiegen und in 5 Stunden nach Nanjing fuhren. Hier bezogen wir unser Hotel.

26.09.11 Nanjing

Unser Hotel lag direkt am Park des Schwarzen Drachensees und so spazierten wir am Morgen zunächst durch diese schöne Anlage. Wir sahen wieder einigen Chinesen beim Morgensport zu und bewunderten die wunderschön angelegten Beete und Parkanlagen. Anschließend fuhren wir zum Mausoleum von Dr. Sun Yantsen. Er ist der Staatsgründer der Republik China und hat das Land vom Feudalismus befreit. Für ihn wurde eine riesige Grabanlage die sich im Stil an die kaiserlichen Grabanlagen anlehnte im Jahr 1929 errichtet. Wir stiegen bis zur Mitte hinauf und schauten uns die Anlage an. Leider konnten wir nicht in die Haupthalle, da diese geschlossen war. Nun führte uns unsere Route zum Trommelturm dessen Geschichte bis ins Jahr 1382 zurückgeht. Seine heutige Gestalt erhielt der Turm 1889. Von diesem alten Turm hatten wir eine schöne Sicht über die Stadt. In der schönen Altstadt legten wir unsere Mittagspause ein. Nach einer Stärkung bummelten wir alle ganz gemütlich durch die hübschen Gassen und fanden schon das eine oder andere Souvenir. Anschließend besuchten wir die Regenblüten-Terrassen mit den Gedenkstätten für die Massaker in Nanjing. Nun waren wir alle gespannte auf die erste Yangtze-Brücke von Najing. Diese wurde nach neun Jahren Bauzeit 1968 eingeweiht und über spannt den Fluss als doppelstöckige Auto- und Eisenbahnbrücke mit einer Länge von 6.772 Metern. Unser örtlicher Reiseleiter gab uns erst einige Erläuterungen am Modell der Brücke und dann erreichten wir per Lift die Aussichtsplattform an einem Brückenkopf. Von hier bot sich uns ein fantastischer Blick über die Brücke, den Fluss und die Stadt.Inzwischen waren wir doch etwas hungrig und uns wurde wiederum ein schmackhaftes Abendessen in einem Restaurant der Stadt gereicht. Mit einem guten Reisschnaps stießen wir alle gemeinsam auf unser „Bergfest“ an, denn die Hälfte der Reise war bereits um.

27.09.11 Zugfahrt nach Suzhou – Besuch des „Gartens des Meisters der Fischernetze“ und der Seidenmanufaktur

Am Morgen brachte uns der Bus zum modernen Hauptbahnhof von Nanjing. Nach dem uns schon bekannten Prozedere mit Sicherheitskontrolle, Warten im Wartesaal und langem Weg zum Zug bestiegen wir den Waggon 1. Klasse eines Hochgeschwindigkeitszuges nach Suzhou. Kurz nach dem wir Nanjing verlassen hatten, nahm der Zug richtig Fahrt auf und kurzzeitig fuhren wir mit 298 km/h durch das Land. Normalerweise fahren die Züge mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 350 km/h. Aber nach einem schweren Zugunglück im Juni 2011 dürfen die Züge nur noch mit max. 300 km/h fahren. In nur einer Stunde Fahrzeit erreichten wir Suzhou. Hier erwartete uns Hu unser örtlicher Reiseleiter. Suzho ist eine der Gartenstädte Chinas. Wir fuhren zunächst zu unserem Hotel, wo wir etwas Zeit hatten, uns frisch zu machen. Mit Freude stellten wir fest, dass sich direkt neben unserem Hotel eine französische Bäckerei befand. Wir nutzen die Zeit und stärkten uns mit einem guten Crossiant. Anschließend besuchten wir den „Garten des Meisters der Fischernetze“. Dieser Garten steht gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Er wurde von einem General angelegt der seinen Beamtendienst quittierte und sich fortan als Privatmann zurückzog und den Garten gestaltete. Die heutige Gestalt erhielt der Garten im 19. Jahrhundert. Mehrere Gebäude zeigen die Wohnsituation der damaligen Zeit. Der Garten ist im Stil der traditionellen chinesischen Gartenbaukunst gestaltet. Dabei symbolisieren das Wasser die Seen, Steine die Gebirge und Bäume die Wälder. Mit diesen Elementen wurden wunderschöne Landschaften gestaltet. Man findet keine Blumen in den Gärten. Wir bummelten durch den Garten und genossen die Zeit. Am Nachmittag erfuhren wir, wie die chinesische Seide hergestellt wird. Beim Besuch der Seidenmanufaktur Nr.1 erlebten wir, wie die Seidenraupen gezüchtet werden, die Cocons gewonnen werden und der feine Seidenfaden gesponnen wird. Wir sahen, wie Seidenbetten entstehen und Seidenstoffe gewebt werden. Im sich anschließenden Verkaufsraum fanden wir auch kleine Souvenirs aus Seide. Im Hotel wurden wir mit einem leckeren Abendessen bereits erwartet.

28.09.11 Suzhou – Fahrt nach Shanghai

Nach dem Früchstück holte uns ein Boot direkt am Hotel ab und wir unternahmen eine sehr schöne Fahrt auf den Kanälen der Stadt, die auch Venedig des Ostens genannt wird. Die Kanäle ziehen sich durch die gesamte Altstadt und so hatten wir einen guten Eindruck, wie ein Teil der Chinesen heute noch sehr traditionell in kleinen, ganz einfachen Häuschen direkt am Wasser leben. Ein Stück fuhren wir durch den Kaiserkanal, den der erste Kaiser von Suzhou bis Peking erbauen ließ. Nach der Bootsfahrt wechselten wir das Beförderungsmittel und stiegen in Rikschas um. Nun ging es per Muskelkraft wieder vom Süden der Stadt zurück in den Norden. Dabei besuchten wir die Markthalle mit den vielen Verkaufsständen für Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch. Hu und Josef erklärten uns einige uns unbekannten Früchte oder Gemüse. Die Fahrt führte uns weiter in ein kleines Museum, welches der Kungu-Oper, der Urform der Pekingoper, gewidmet war. Am Blumen und Haustiermarkt legten wir einen letzten Stopp ein. Allerdings hat uns der Haustiermarkt alle etwas schockiert, da die Tiere hier teilweise in völlig zu kleinen Käfigen angeboten worden. Nach dem Mittagessen fuhren wir mit dem Bus nach Shanghai. Hier erwartete uns wieder ein völlig anderes Bild. Bereits nach den ersten Kilometern in der Stadt konnten wir die Dimensionen der Weltmetropole erahnen. Die Stadtautobahn ist in bis zu sechs Ebenen übereinander und mit bis zu 6 Spuren pro Fahrtrichtung erbaut. Und der Spitzname „Betonwald“, welchen die Stadt bei den Einheimischen hat, trifft angesichts der riesigen Anzahl an Wolkenkratzern auch zu. Wir fuhren zunächst zum Bund, der berühmten Uferpromenade der Stadt. Hier erwartete uns Yang, unser örtlicher Reiseleiter und wir genossen den Blick auf die Skyline der Stadt mit Fernsehturm, „Flaschenöffner“ - einem Bürohochhaus, welches wirklich so aussieht, und dem Jin Mao Tower. Wir sahen die Bauten aus den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts, wie das Peace-Hotel oder das erste Bankgebäude. Nach dem Abendessen erlebten wir eine Lichterfahrt durch die Stadt. Wir spazierten über die Fußgängerzone, die Nanking Road, welche sich mit ihren vielen Leuchtreklamen am Abend in eine Glitzerwelt verwandelt. Wir sahen den Volksplatz und Pudong, von wo wir einen schönen Blick auf den Bund auf der anderen Flussseite und die beleuchteten Wolkenkratzer hatten. Hier sahen wir jetzt auch sehr schön, warum der Fernsehturm auch als Perlen-Tower bezeichnet wird. Es sah wirklich so aus, als ob sich eine Perle an die andere reiht. Am späten Abend erreichten wir unser Hotel. Hier konnte jeder nun sein eigenes Panorama genießen, denn unsere Zimmer lagen in der 11. und 16. Etage.

29.09.11 Shanghai – Besuch der Altstadt – Bummel über die Nanking Road

Heute begannen wir den Tag mit dem Besuch der Altstadt und des Gartens Yu Yuan. Dieser Teil der Stadt bestand bereits bevor nach dem Opiumkrieg die Ausländer kamen. Jedoch sind die Häuser nicht wirklich alt, sondern im altchinesischen Stil neu erbaut. Zunächst spazierten wir durch den Garten Yu Yuan. Bereits der Zugang zum Garten über die Zick-Zack-Brücke ist ein Erlebnis. Die Anfänge des Gartens reichen bis in das Jahr 1559 zurück. Damals entstand die Anlage als Ruhesitz eines hohen Beamten. Danach ist seine Geschichte von wechselnden Besitzern, Verwilderung, Verfall, Neugestaltung und Zweckentfremdung geprägt. Von 1956 bis 1961 ließ die Regierung den Garten rekonstruieren und neu gestalten. Heute ist er eine Oase in der pulsierenden Stadt. Wunderschön angelegt mit kleinen Teichen, künstlichen Felslandschaften, Pavillons und einem alten Baumbestand ist er eine Augenweide. Wir entdeckten immer wieder neue Ein- und Durchblicke und herrliche Fotomotive. Anschließend bleib uns noch genügend Zeit durch die Läden der Altstadt zu stöbern. Nun ging es zur Nanking Road, Shanghais berühmtester Einkaufmeile. Auch hier hatten wir genug Zeit, einen kleinen Mittagssnack einzunehmen, die „Halle der inneren Harmonie“ - wie wir die Toiletten getauft hatten - aufzusuchen und einfach nur zu schauen. Am Nachmittag unternahmen wir eine Schifffahrt entlang des Bundes und von Pudong. Wir sahen die Skyline und den Bund aus einer neuen Perspektive. Leider war das Wetter nicht ganz so schön. Dadurch versteckten sich die Wolkenkratzer teilweise im Nebel. Nach einem kurzen Stopp am Volksplatz erreichten wir unser Lokal zum Abendessen. Heute erwartete uns ein mongolisches Barbarcue. Für die meisten von uns, war es eine neue Erfahrung: man gibt Fleischstreifen, verschiedene Gemüse und verschiedene Soßen in eine Schüssel. Diese gibt man beim Koch ab, der das Gemisch auf einer heißen Platte brät. Spannend war, ob es auch schmeckte, was man sich selbst zusammengestellt hatte. Aber alle hatten ein gutes Händchen bei den Mischungen und es hat uns gut geschmeckt. Am Abend konnten wir zusätzlich eine Vorstellung im Shanghai-Zirkus besuchen. In der Vorstellung erlebten wir atemberaubende Akrobatik-Vorführungen bei denen uns teilweise der Atem stockte, so wagehalsig waren sie. Wir waren begeistert und waren uns einig, dass man dies unbedingt gesehen haben musste. Ein schöner, interessanter Tag ging wieder zu Ende.

30.09.11 Shanghai – Besuch des Jadebuddha–Tempels – Fahrt nach Hangzhou – Westsee und Teeplantage

Wir statteten am Morgen dem Jadebuddha-Tempel einen Besuch ab. Dessen Geschichte geht auf das Jahr 1880 zurück. Damals brachte ein Mönch aus Burma zwei Buddhas aus Jade mit. Mit Spenden entstand dann der Tempel mit seinem reichen üppig-vergoldeten  Figurenschmuck. Es leben noch sechzig Mönche im Tempel und regelmäßig werden zweimal am Tag in der Haupthalle Gottesdienste abgehalten. Leider hat heute der Kommerz im Tempel Einzug gehalten und so steht einer der beiden Buddhas mitten in einem Souvenir-Geschäft. Anschließend setzten wir unsere Reise mit dem Bus nach Hangzhou fort. Nach dreistündiger Fahrt erreichten wir die Stadt, die sich wie ein Fächer um den Westsee zieht. Franzi, unsere örtliche Reiseführerin erwartete uns bereits. Leider regnete es aber wir ließen uns unsere Gute Laune dadurch nicht vertreiben. Wir besuchten zunächst den Bonsai-Garten am Ufer des Sees und den Lotosgarten mit der Zick-Zack-Brücke. Nun besteigen wir ein kleines Boot und erlebten den Westsee vom Wasser aus. Wir sahen die drei Sternen-Pagoden, welche den 1-Yuan-Schein zieren und die verschiedenen Dämme. Es hatte zwar aufgehört zu regnen aber die schönen Fotomotive lagen alle irgendwie unter einem Dunstschleier. Nach der Bootsfahrt spazierten wir durch einen weiteren schönen Park am See. Diese Anlagen sind bei den Chinesen als Naherholungsgebiete sehr beliebt. Wir konnten es angesichts der wunderschönen alten Baumbestände und sehr gut gepflegten Anlagen nachvollziehen. Am späten Nachmittag fuhren wir ins Drachenbrunnendorf. Hier wird der berühmstete Tee Chinas, der Drachenbrunnentee - ein Grüner Tee hergestellt. Die Hänge des Tales säumen in Terrassenform angelegte Teeplantagen. Franzi erklärte uns, wie der Tee hergestellt wird und dass die zartesten Blätter im März gepflückt werden. Wir probierten den Tee natürlich auch. Nach dem Abendessen erreichten wir unser Hotel.

01.10.11 Hangzhou – Besuch des Tempelklosters Lingyin Si und der „Pagode der sechfachen Harmonie“

Nach dem Frühstück ging es zunächst zum Tempelkloster Lingyin Si. Das Kloster liegt in einem schattigen Tal mit einem Bächlein. Auf der einen Seite ragt ein hohe Felswand mit alten Skulpturen, welche meist Buddhas darstellen und aus der Songzeit stammen, empor und auf der anderen Seite steht der imposante Tempelbau. Dessen Anfänge reichen bis ins Jahr 326 zurück als ein indischer Mönch das Kloster gegründet haben soll. Heute leben und arbeiten noch 500 Mönche hier. Die Anlage beeindruckt durch ihre Dimensionen und die riesigen Figuren. Im Zentrum der Haupthalle thront ein 9 Meter großer Shakymuni-Buddha aus Kamperholz, der mit Sockel und Heiligenschein eine Höhe von 20 Metern erreicht. Franzi erklärte uns die Figuren und wir bestaunten die verschiedenen reich verzierten und vergoldeten teilweise überlebensgroßen Götter und Buddhas. Da chinesischer Nationalfeiertag war, besuchten auch viele Familien den Tempel und baten die Buddhas um Glück und langes Leben. Es war sehr beeindruckend, diesen Tempel zu besuchen. Leider begann es dann wieder zu regnen und unser nächstes Ziel, die „Pagode der sechsfachen Harmonie“ konnten wir nur im Regen sehen. Ihr Name beschwört eine sechsfache Einigkeit und Gemeinsamkeit im Buddhakloster: in Lehre, Leitung, Verehrung, Liturgie, Moral und im Galuaben. Ihr Ursprung geht bis ins Jahr 1163 zurück. Wir spazierten durch den Pagodenwald in dem Modelle anderer Pagoden aus ganz China aufgestellt sind. Anschließend besuchten wir die Altstadt von Hangzhou. Die Gebäude wurden zwar erst in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts errichtet aber man baute sie im alten Stil der Stadt und sie sind sehr gut gelungen. Zunächst führte uns Franzi in die Apotheke aus dem Jahr 1874. Dieser prachtvolle, palastähnliche Bau aus Holz besteht aus mehreren Teilen und ist reich mit vergoldeten Schnitzereien verziert. Hier werden aber nach wie vor Medikamente verkauft und hergestellt. Nun blieb uns noch Zeit, durch die schöne Altstadt zu bummeln und den Handwerkern über die Schulter zu schauen. Viele kleine Läden und Kioske luden zum Schauen und Stöbern ein. Leider wurde das Vergnügen aber durch den inzwischen doch sehr starken Regen etwas getrübt. In einem nahe gelegenen Restaurant nahmen wir ein sehr schmackhaftes Abendessen ein, bevor wir zum Hotel zurück kehrten.

02.10.11 Flug nach Guilin und Besuch der Schilfrohrflötenhöhle und des Sieben–Sterne–Parkes

Heute hieß es für uns zeitig aufstehen und der Bus brachte uns zum Flughafen Hangzhou. Von hier ging es in zwei Stunden Flugzeit nach Guilin. Am Flughafen erwartete uns bereits Caroline, unsere örtliche Reiseführerin. Guilin liegt in mitten einer fantastischen Karstlandschaft.  Bizarre Felsgebilde ragen in den Himmel. Es gibt natürlich in den Kalkbergen auch viele Höhlen. Wir besuchten zunächst die Schilfrohrflötenhöhle. Diese riesige Tropfsteinhöhle hat ihren Namen aus alter Zeit, als sich die Menschen vor Feinden in ihr versteckten und vor dem Eingang dickes Schilfrohr zum Schutz pflanzten. Aus den Stängeln schnitzen die Einheimischen noch heute kleine Flöten. Die Höhle überraschte uns mit ihrer Dimension. Caroline erläuterte uns die einzelnen Tropfsteingebilde und wir entdeckten mit etwas Fantasie manch Tier oder Fabelwesen, aber auch ganze Landschaften. Eine dezente Beleuchtung hob besonders schöne Tropfsteingebilde noch sehr schön hervor.Anschließend führte uns unsere Fahrt weiter zum Sieben-Sterne-Park. Hier befindet sich ein kleiner Vergnügungspark. In diesem leben drei Pandabären und andere Tiere. Den Pandabären konnten wir beim Spielen und Fressen zuschauen. Heute leben in China noch einige tausend Pandabären in freier Wildbahn. Jetzt blieb uns Zeit für eine kurze Erfrischungspause im Hotel, bevor wir zum Abendessen in die Altstadt fuhren. Nach dem sehr guten Abendessen spazierten wir noch zum kleinen See und sahen die neu errichteten Mond- und Sonnenpagode. Im Hotel zurück, lud uns Josef zu einer Lehrstunde für Kaligrafie ein. Er erläuterte uns die Geschichte der chinesischen Schriftzeichen und wie sich diese zusammensetzen. An Hand von Bespielen, die er mit Pinsel und Tinte auf Reispapier schrieb, konnten wir einiges lernen. Allerdings waren wir uns einig, dass die chinesischen Schriftzeichen wohl immer ein Buch mit sieben Siegeln für uns sein werden. Zum Abschluss bekam jeder Gast einen Fächer auf den Josef den Namen und „Alles Gute“ in chinesischen Schriftzeichen geschrieben hatte. Ein schönes, persönliches Andenken an unsere Reise.

03.10.11 Guilin und Fahrt auf dem Li–Fluss – Ausflug auf das Land

Am Morgen erwartete uns Caroline bereits und wir fuhren mit dem Bus im einen Vorort von Guilin. Hier begann unsere Fahrt auf dem Li-Fluss. Wir bestiegen eines der über fünfzig Ausflugsboote. Nachdem alle Passagiere an Bord ihrer Schiffe waren, reihten sich die Boote hintereinander auf und wie an einer Perlenkette fuhren die Boote nun flussabwärts. Der Li-Fluss führt durch die wunderschöne Karstlandschaft, welche sich in vielen Millionen von Jahren gebildet hat. In gemütlicher Fahrt zogen die pittoresken Felsgebilde an uns vorbei. Caroline erklärte uns einige Gebilde, die die Chinesen in den Felsen erkennen. Einige wie die Ehefrau, den Apfelfelsen oder die Wand der neun Pferde konnten wir erkennen. Wir sahen die Menschen, die am und auf dem Fluss leben, entdeckten Wasserbüffel und Komorane, die den Fischern helfen, Händler boten ihre Ware von kleinen Bambusflößen aus an. Uns boten sich immer wieder schöne Fotomotive und die vierstündige Fahrt verging wie im Fluge. Wir erreichten Yangshou und verließen das Schiff. Wir kämpften uns durch die „Hallo-Gasse“ - eine Gasse mit unzähligen Souvenirhändlern, die die Touristen mit lauten „Hallo-Rufen“ ansprechen. Caroline hatte für den Nachmittag einen Ausflug mit kleinen Elektro-Fahrzeugen auf das Land für uns organisiert. Wir fuhren zunächst in ein Zentraldorf. Hier sahen wir, wie die Bauern leben. Wir spazierten durch das Dorf in dem es eine Grundschule, einen kleinen Markt und ein gemeinschaftliches Maschinenhaus mit Dreschmaschine und anderen historischen, aber noch genutzten landwirtschaftlichen Maschinen gab. Durch kleine Plantagen mit Reis, Bananen, Pamelos, Mandarinen und Baumwolle fuhren wir weiter. Unterwegs trafen wir einen alten Bauern mit seinen Wasserbüffeln und schauten den Bauern bei der Arbeit zu. An einem Bauernhof legten wir einen Stopp ein. Voller Stolz zeigte uns der Bauer seinen Hof. Wir sahen die einfache Küche und den Wohnraum, probierten den den Mahlstein aus und sahen das Schwein und den Wasserbüffel. Anschließend ging es in abenteuerlicher Fahrt zum Bus zurück. Nun mussten wir zum Bahnhof nach Guilin. Wir bestiegen den Nachtzug nach Kanton. Auf Grund des Chinesischen Feiertages konnten nur einige Gäste im Schlafwagen der 1. Klasse reisen. Achte Gäste verbrachten die Nacht im Schlafwagen der 2. Klasse. Es war eine abenteuerliche Fahrt.

04.10.11 Kanton

Am Morgen gegen 06.00 Uhr trafen wir mit dem Zug in Kanton ein. Auf Grund des Feiertages war auch hier wieder viel Betrieb und einiges abgesperrt. Deshalb absolvierten wir erstmal unseren Frühsport in der Form, dass wir unsere Koffer ein ganzes Stück zum Bus tragen und ziehen mussten. Nun führte uns unser Weg zunächst ins Hotel. Unsere Freude war riesig, als Josef uns verkündete, dass unsere Zimmer fertig sind und wir alle erst mal eine warme Dusche nehmen konnten. Wir stärkten uns am reichhaltigen Frühstücksbuffet. Nun konnten wir gut gelaunt unsere Entdeckungstour durch Kanton beginnen. Zhang, unser örtlicher Reiseführer, zeigte uns als Erstes das ehemalige Kolonialviertel. Hier sahen wir schöne alte Bauten und spazierten durch nett angelegte Grünanlagen am Perlfluss mit wunderschönen Plastiken. Wir sahen den Senioren wieder beim Turnen, bei der Gymnastik und beim Tanz zu. Anschließend besuchten wir den wohl weltgrößten Markt für Heilkräuter, Medizinpflanzen und Wirkstoffen der traditionellen chinesischen Medizin. Dieser exotische Markt war für uns doch sehr gewöhnungsbedürftig. Neben allerlei getrockneten Heilkräutern und Früchten entdeckten wir aber auch getrocknete Pilze, Käfer, Schlagen, Haifischflossen, Seesterne und Skorpione. Nun führte uns unser Weg zum Ahnentempel der Familie Chen. Diese Anlage wurde von einer reichen Bauersfamilie in der Zeit von 1890 bis 1894 erbaut. Damit wollte die große Familie ihren Reichtum zur Schau stellen und außerdem den männlichen Nachwuchs der Familie fördern. Zeitweise war eine Schule in den Nebenhallen untergebracht. Die Gebäude sind mit wertvollen Schnitzereien, üppigen Keramikarbeiten, filigranen Glasfestern, feinsten Steinmetzarbeiten und Stuckaturen geschmückt und wirken wie aus einem Guß. Heute sind Teile des Volkskunstmuseums in den Hallen untergebracht. So bestaunten wir neben den handwerklichen Meisterleistungen an den Gebäuden auch noch wunderschöne kunsthandwerkliche Arbeiten, wie einmalige Seidenstickereien, Elfenbeinschnitzereien und wertvolle Keramik. Nach einer kurzen Mittagspause in der Stadt führte uns unsere weitere Tour in das Tempelkloster Liurong Si. Die Anfänge des Klosters gehen bis ins Jahr 537 zurück und den Mittelpunkt bilden eine Pagode aus dem Jahr 1097 und die Haupthalle mit drei Buddhastatuen. In zwei Nebenhallen sahen wir Ahnentäfelchen, die an verstorbene Buddhisten erinnern. Außerdem hatten wir großes Glück und konnten noch einer kleinen Zeremonie beiwohnen. Viele Pilger hatten sich im Kloster versammelt und erwarteten den Besuch eines Abtes aus Taiwan. Wir konnten den Einzug des Abtes mit seinen Mönchen noch erleben. Den Abschluss unseres Besichtigungsprogramms bildet der Besuch des Orchideen-Gartens. Wir sahen in dem nach chinesischer Gartenbautradition angelegten Garten neben Orchideen auch viele exotische Pflanzen, die hier in freier Natur gedeihen. Einige von ihnen haben wir zu Hause als Zimmerpflanzen. Gemütliche bummelten wir durch die schöne Anlage. Nun kehrten wir zum Hotel zurück und hatten bis zum Abendessen noch etwas Zeit, uns zu erholen.

05.10.11 Fahrt nach Macau und nach Hongkong

Nach dem Frühstück bestiegen wir den Bus, der uns nach Macau brachte. Die Fahrt war sehr interessant, denn wir fuhren durch eine Landschaft mit vielen Gegensätzen. Wir sahen moderne Hochhäuser und davor kleine Felder und Fischzuchtteiche, wo die Bauern arbeiteten. In Zhuhia angekommen mussten wir uns von Josef verabschieden. Er durfte uns nicht mehr nach Macau und Hongkong begleiten, sondern flog nach Peking zurück, wo er die nächste Gruppe von Eberhardt erwartete. Henry, unser Reiseleiter für Macau und Hongkong erwartete uns bereits. Zunächst mussten wir die etwas langwierigen Aus- und Einreise-Modalitäten an der Grenze absolvieren. Macau und Hongkong sind beides autonome Wirtschaftsgebiete und deshalb finden an beiden Grenzen Grenzkontrollen statt. Als dies geschafft war, begannen wir eine kleine Stadtrundfahrt durch Macau, welches früher portugiesische Kolonie war. Beim Bummel durch die Altsstadt sahen wir noch mehrer Gebäude mit kolonialem Einfluss. Macau ist aber auch eine moderne Stadt und vor allem Spielerparadies, denn nur hier sind Glücksspiele erlaubt und dementsprechend gibt es viele Casinos. Auf Grund der freien Tage in China waren viele Touristen unterwegs. Wir besuchten noch einen Tempel und machten einen kurzen Fotostopp im Casino-Viertel. Nun reisten wir aus Macau aus und bestiegen das Luftkissenboot. In einer ca. einstündigen Fahrt brachte uns das Boot nach Hongkong. An der Grenze ging die Einreise schnell und wir fuhren zunächst zum Hotel, wo etwas Zeit zum Frischmachen machen war. Am Abend erwartete uns eine Schifffahrt vor der beeindruckenden Skyline Hongkongs. Wir genossen ein vorzügliches Abendessen mit internationalen Spezialitäten und ließen uns von der Lichtshow und der beleuchteten Skyline verzaubern. Ein gelungener Abend fast zum Abschluss unserer Reise!

06.10.11 Honkong

Am Vormittag erlebten wir eine Stadtrundfahrt durch Hongkong. Wir fuhren zunächst zum Dschunken-Hafen Aberdeen. Hier leben die Fischer mit ihren Familien auf den Hausbooten. Mit einem kleinen Boot fuhren wir durch das Hafenbecken und sahen die Boote vor den modernen Hochhäusern. Anschließend sahen wir Hongkong von oben. Unsere Tour führte uns auf den Peak Viktoria. Uns bot sich ein herrlicher Blick auf die Hochhäuser des Finanzviertels und über das Hafenbecken. An der Repulse-Bay schauten wir auf dem Basar vorbei. Einige spazierten zum Strand und testeten die Wassertemperatur. Am Nachmittag hatte uns Henry eine zusätzliche Stadtrundfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln angeboten. Er führte uns abseits der großen Touristenströme durch Hongkong und wir waren begeistert. Wir fuhren mit der historischen Doppelstock-Straßenbahn zum Finanzviertel. Dort benutzten  wir die mit 790 Metern längste Rolltreppe der Welt. Diese Rolltreppe fährt täglich von 06.00 - 10.00 Uhr bergabwärts wenn die Hongkonger zur Arbeit gehen und danach fährt sie bergauf. Wir fuhren zwei Sektionen und gingen über den Gemüse- und Fischmarkt zurück. Henry erklärte uns die uns unbekannten Gemüse- und Obstsorten. Nun bummelten wir weiter über eine der vielen Fußgängerhochbrücken zum Fährhafen. Mit der Super-Ferry, einer traditionellen Fähre setzten wir auf das Festland über. Nun hatten wir einen fantastischen Blick auf die Skyline der Stadt. Sie bot sich am Tag ganz anders als am Abend. Mit dem Doppelstockbus ging es anschließend in ein Geschäftsviertel, wo die Hongkonger einkaufen. Hier tobte im wahrsten Sinne des Wortes das Leben. In den Einkaufsstraßen sahen wir eine bunte Glitzerwelt aus Leuchtreklame und Schaufenstern. Für uns völlig ungewohnt waren die vielen Menschen auf den Straßen. Mit der U-Bahn und dem Bus kehrten wir zum Hotel zurück. Dort machten wir uns reisefertig und fuhren zum Flughafen. Der Check-in war problemlos und ging rasch von statten und pünktlich 23.30 Uhr hob unser Airbus A 340 Richtung München ab.

07.10.11 Ankunft in Deutschland

Pünktlich gegen 06.00 Uhr landeten wir in München. Die Anschlußflüge waren auch bereit, bis auf den Flug nach Dresden. Wir mußten noch 1,5 Stunden länger in München auf unseren Abflug warten, da sich dieser verspätete. Aber die Haustürtransfers standen bereit und so erreichten alle Gäste am Vormittag ihr Zuhause. Insgesamt bereisten wir in 22 Tagen China und legten dabei 7.130 Kilometer per Flugzeug, Zug, Bus und Schiff zurück. Wir erlebten ein Land voller Gegensätze, zwischen Tradition und Moderne, mit einer Geschichte, die über 5.000 Jahre zurück reicht. Ein Land im Aufbruch mit riesigen Bauprojekten, kühnen Verkehrsprojekten und Städten in Dimensionen, die für uns schwer vorstellbar sind. Es lohnt sich, in diese fremde Kultur einzutauchen und Neues zu erleben! Viele Eindrücke vermitteln zusätzlich die Fotos in die Bildergalerie.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht