Reisebericht: Rundreise in der grünen Eifel im Westen Deutschlands

09.09. – 14.09.2018, 5 Tage Busreise in Nordrhein–Westfalen: Nationalpark Eifel – Obersee – Rurtalsperre – Monschau – Nideggen – Aachen


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
In die Eifel wollen wir, eines der letzten Naturparadiese Europas. Wir sind gespannt.
Ein Reisebericht von
Birgit Hornung

1. Tag. 09.09.2018. Anreise über Köln in die Eifel.

Früh am Morgen startet der Reisebus mit den ersten Gästen in Dresden. Die nächsten Zustiege erfolgen in den Gebieten Nossen, Chemnitz, Meerane und in Gotha. Nunmehr in Thrüringen angekommen ist die Gruppe komplett: mehr als dreißig Gäste fahren in die Eifel. Vorfreude auf Natur und allerliebste Eifel-Örtchen. Nach dreihundertfünfzig Kilometern etwa sind wir am Dom in Köln angekommen. Die interessante Stadtführung am Nachmittag kommt sehr gelegen nach der langen Fahrt und ist ein erster Höhepunkt der Reise. Wir fahren durch die ehemalige Krönungsstraße, verweilen am Rheinufer mit Blick auf den Dom und erfahren von der Stadtführerin, einer waschechten Kölnerin, ziemlich Interessantes. So sei das Kölsch der Champagner unter den Bieren, für dessen Herstellung es strenge Regeln gibt und es immer nur mit Kölner Wasser hergestellt wird, in höchstens 0,2 l -Abfüllung verkauft wird und was man von den Kellnern zu erwarten bzw. wie man sich "normgerecht" verhält, will man nicht Anstoß errregen.
Noch etwa eine Stunde Fahrt und wir sind angekommen in der Eifel, nahe des Nationalparks Unser Hotel liegt außerordentlich schön am Rursee. Der Supersommer, der noch immer anhält, rundet das Ganze mehr als ab.

2.Tag. 10.09.2018. Heimbach und Naturpark Hohes Venn.


Wir fahren nach Heimbach, nur zwanzig Kilometer entfernt. Herzlich begrüßt uns der  Stadtführer im Nationalpark-Tor Heimbach. Im Gebäude dieser touristischen Service-Stelle, scheint es, seien die Handwerker am Werk. Weit gefehlt: mit Leiter, Besen und Gefühl soll er wieder nach draußen befördert werden, der seltene Schmetterling, der sich verflogen hat in das Gebäude mit hohem Glasdach. Wen wundert's ? Schließlich sind wir in einem Nationalpark, dem vierzehnten in Deutschland und dem ersten in Nordrhein-Westfalen. Nach erfolgreicher Erledigung des Unterfangens erfahren wir zuerst einiges über die Eifel und ihren Nationalpark, über die Talsperren und ihre Bedeutung, über die Rur und ihren Nebenfluß, die Urft, und wie es sich verhält mit oder ohne „h" in Ruhr oder Rur. Auch heute ein wunderschöner Spätsommertag und wir genießen die Führung durch den Ort bis hoch in die Burg Hengebach. Das sanfte Rauschen der Rur untermalt die Erläuterungen des Stadtführers. Danach ist Gelegenheit, die Ausstellung im Tourismusgebäude über den Buchenwald und seine besondere Bedeutung zu erleben oder eine Mittagspause zu machen in einem der einladenden Lokale drinnen oder draußen oder auf der Parkbank. Ein sehr angenehmer Vormittag ist es. Urlaubsstimmung macht sich breit.
Der Deutsch-Belgische Naturpark Hohes Venn - Eifel ist einer der wenigen grenzüberschreitenden in Deutschland. In einen der Landschaftsräume dieses Naturparks, das Hohe Venn, Europas größtes lebendes Hochmoor, fahren wir am frühen Nachmittag. Zuerst besuchen wir das Naturparkzentrum Botrange. Es liegt im Herzen des Hohen Venns und ist von einer einzigartigen Landschaft umgeben. Wir machen uns den Spaß und begehen den erst im Mai 2018 eingeweihten interaktiven Lehrpfad. Nur siebenhundert Meter lang bringt er uns die verschiedenen Lebensräume des Hochmoores ganz unmittelbar nahe. Man mag es sich kaum vorstellen können, wie anregend und entspannend zugleich ein Spaziergang hier entlang zu sein vermag. Die Gäste genießen es, lernen, diskutieren, erzählen, ruhen aus. Einfach wunderbar. Ein Stück weiter gefahren eröffnet sich uns von einer Aussichtsterrasse der Blick auf die große Fläche dieses Hochmoores. Wir verstehen, hier verbirgt sich im Großen, was wir vorher auf dem Lehrpfad im Einzelnen, von ganz nah sahen.
Unser erster Eifel-Tag: eindrucksvoll das Städtchen Heimbach und naturnah unser Ausflug in das Hohe Venn.

3. Tag. Rundfahrt in der nördlichen Eifel.


Heute wollen wir zwei zauberhafte Städtchen in der nördlichen Eifel besuchen. Monschau in der Rureifel und Bad Münstereifel in der Kalkeifel.
Zuerst also geht es nach Monschau. Eberhardt-Travel spendiert eine Besichtigung des Roten Hauses. Das Rote Haus ist eigentlich rosa. Rot oder rosa ist es das Wahrzeichen der Stadt und steht für Monschaus Zeiten als weltberühmte Tuchmacherstadt. Berühmt ist es für seine freischwebende „frauenfreundliche" Eichenholztreppe. Wie „frauenfreundlich" gemeint ist, erfahren die Besucher bei der kurzweiligen Einführung im Haus. eine geniale Erfindung jedenfalls.
Durch Monschau zu bummeln ist eine wahre Freude und einzigartig. Die historische Altstadt im engen Tal der Rur bietet ein Ensemble, das in Deutschland zu den bedeutendsten historischen Altstädten gehört. Den Gästen verbleiben noch fast drei Stunden Zeit hier einzutauchen per Pedes oder mit der kleinen Bimmelbahn. Was entdeckt man dabei nicht alles? Den Venedig-Blick, die ausragenen Balken an den Giebeln etlicher Häuser in den Gassen, Maaßens Päuelche, das Monschauer Original, die Alte Pfarrkirche und die Evangelische Stadtkirche, den Tuchmacherbrunnen. Heute ist der letzte Tag der Monschauer Kirmes. Noch ist das Kinderkarussell nicht abgebaut, noch verkaufen Händler besondere Waren. Und das alles an einem traumhaften Spätsommertag. Im Bus verkosten wir Monschauer Möppchen und gleich anschließend in der Historischen Senfmühle Monschauer Senf. Vielleicht nicht die ideale Kombination, aber es kamen keine Klagen.
Am frühen Nachmittag nun kommen wir nach Bad Münstereifel.
Auch dieses Städtchen hat seinen eigenen Charme und seine Besonderheiten. Besonderheiten zu Hauf: das Klima hier, die historische Stadtmauer, die das Städtchen noch fast vollständig umgibt, die Stiftskirche, das Apotheken-Museum, das City-Outlet. Manch Einkaufsbeutel mit einem Schnäppchen wird später im Bus verstaut. Gut zwei Stunden Freizeit auch hier und jeder kann ganz nach Wunsch unterwegs sein. Den Weg hinauf zum Kurhaus mit Heinos Cafe haben die Gäste nicht unternommen, Heino war mittags weggefahren, erfuhren wir..
Unser zweiter Eifel-Tag: die Frage, ob nun Monschau oder Bad Münstereifel schöner ist, kann nur jeder für sich selbst beantworten.

4. Tag. Ausflug nach Aachen und Schiffahrt auf dem Rur–Stausee (fakultativ)


Heute hat man die Gelegenheit, am Vormittag die Kaiserstadt Aachen zu besuchen und am Nachmittag eine erholsame Dampferfahrt auf dem Rur-Stausee zu unternehmen.
Aachen ist bekannt für seinen Dom, in dem Karl der Große 814 begraben wurde, das barocke Aachener Rathaus mit Fresken aus dem 19. Jahrhundert und das schwefelhaltige Thermalwasser, das im Elisenbrunnen fließt.
Von all dem und noch viel mehr erfahren die Gäste bei der Stadtführung. In der anschließenden Freizeit vertiefen sie Manches oder entdecken Neues.
Nach dem Großstadtgetümmel nun, am Nachmittag, die Schifffahrt. Der Andrang ist groß am Steg. Bei solch einem Wetter eine Dampferfahrt inmitten grüner Eifel-Hänge ist Sache, ganz und gar auf einem elektrobetriebenen umweltschonenden leisen Schiff. Entspannt und entschleunigt wirken die Gäste als sie es nach zwei Stunden wieder verlassen und sich auf das Abendessen freuen.
Was heute sonst noch geschah: Unser Busfahrer ist Großvater geworden. Heute morgen. Wir singen ein Ständchen auf die kleine Lilly. Hoch soll sie leben. Busfahrer sind harte Kerle. Manchmal nur äußerlich.

5.Tag. Rundfahrt in der südlichen Eifel


Heute fahren wir in die Hoch- und die Vulkan-Eifel. Nach Gerolstein. Genau, das hat etwas mit Mineralwasser zu tun. Aber dazu später.
Und heute haben wir Eifel-Wetter. Soll heißen: diesig, neblig, regnerisch.
In Gerolstein besichtigen wir zuerst etwas für Deutschland ganz Besonderes, nämlich die evangelische Erlöserkirche. Ihre Innenausstattung mit großflächigen Goldmosaiken, Rundbögen und einer dominierenden Kuppel bringen uns zum Staunen.
Neben der Kirche wurden die Reste eines römischen Herrensitzes (Villa rustica) gefunden. Im Museum sind zahlreichen Fundstücke zu besichtigen.
Dann geht's zum Wasser. Gerolstein ist für das Mineralwasser berühmt, welches im Vulkangestein entsteht und gewonnen wird. Der Film bei „Gerolsteiner Brunnen" darüber, was im Erdinnern abläuft und wie das wertvolle Gut in die Flaschen kommt, ist informativ. Die Probe auf das Exempel machen wir bei einer kleinen Verkostung. Ganz schön beeindruckend ist anschließend die Besichtigung der vollautomatisierten Werkhalle.
Und nun? Man kann doch nicht in der Eifel gewesen sein, ohne einem „Auge der Eifel" ins Auge geschaut zu haben. Die Maare in der Eifel nennt man die Augen der Eifel. Drei von ihnen, die Dauner Maare befinden sich ganz in der Nähe. Wir steuern das mittlere, das Weinfelder Maar an. Wie gemalt liegt es da. Rund, fast wie mit dem Zirkel gezogen. Im Sommer blüht hier ringsum der Ginster. Wir stellen es uns vor und lächeln. Gerne bleiben wir ein Weilchen, gehen ein Stück auf dem Weg um das Maar herum und zur kleinen Kirche mit der besonderen Geschichte und dem idyllisch gelegenen Friedhof daneben.
Auf dem Heimweg zum Hotel gab's dann noch etwas zu bestaunen. Die Staumauer der Oleftalsperre bei Hellenthal. Ihre Bauweise ist einmalig in Deutschland. Die meisten der Gäste wollen mal oben auf der Mauer stehen und auf die andere Seite schauen. Gesagt - getan. Bewegung ist gesund. Die Talsperre liegt lieblich eingebettet in das Grün der Eifel. Uns fällt auf, dass der Wasserpegel sehr niedrig ist nach diesem Ausnahmesommer. 
Der vierte Eifel-Tag: meine Güte, war das alles interessant: die Mosaiken in der Kirche, die römischen Ausgrabungen und das Weinfelder Maar mit der Weinfelder Kirche in der Nähe.
Und das Wetter war gar nicht so schlimm, hat gar nicht weh getan. Das Bild von der Eifel ist nun abgerundet.

5. Tag. Heimreise


Alles hat ein Ende, schon klar. Nach sehr schönen Tagen mit feinen Erlebnissen lässt es sich dennoch gut ertragen, das Ende unserer Reise. Die Eifel zu bereisen war ein tolles Erlebnis. Das viele Grün bleibt vor Augen. Ach ja, und da war doch noch was ... mit dem Doktor Wald?! 
Unser Fahrer, der frisch gebackene Großvater, bringt uns sicher nach Hause. Clever fährt er da entlang, wo kein Stau ist. Er freut sich auf seine Enkeltochter, hat eine Flasche Sekt im Gepäck. 

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht