Reisebericht: Rundreise Oberlausitz & Schlesien – Deutschland & Polen

10.09. – 14.09.2014, 5 Tage Busreise in der Oberlausitz in Sachsen im Dreiländereck Deutschland, Polen & Tschechien: Bautzen – Oybin – Zittauer Gebirge – Jonsdorf – Großschönau – Schlesien – Isergebirge – Spreequellen – Zittau – Görlitz – Kloster St. Marienthal


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Unsere Reise führt uns in den südöstlichen Zipfel Sachsens. Von Jonsdorf aus werden wir die Vielfalt der Natur, Kultur und Geschichte im Dreiländereck erkunden.
Ein Reisebericht von
Gisela Gerlach
Gisela Gerlach

1.Tag (Mittwoch )  => Anreise nach Jonsdorf , Aufenthalt in Bautzen

Wir starten unsere Reise in Chemnitz bereits gegen 8.00 Uhr. In Dresden am Flughafen ist unsere Gruppe komplett. 22 Gäste haben sich für die Reise entschieden. Frank vom Unternehmen Wilhelm kommt aus der Oberlausitz und ist für uns ein sehr sachkundiger Begleiter. Auf der A 4 entlang fahren wir nach Bautzen. Schon auf der Autobahn können wir den der Beschriftung auf den Infotafeln entnehmen, dass wir in das Zentrum der Oberlausitzer Sorben kommen. Die vieltürmige Stadt  wurde bereits 1002 das erstmals erwähnt und 1213 erhielt Bautzen Stadtrecht. Unser Rundgang durch die Stadt  führt uns entlang der Reichenstraße mit den schönen stattlichen Bürgerhäusern zum Hauptmarkt. Hier ist nicht nur das barocke Rathaus interessant, sondern auch der  Bautzener Senfladen, an dem wir vorbeispazieren um auf den Fleischmarkt zu kommen. Unübersehbar ist hier der Dom St. Petri. Eine der Besonderheiten ist, dass sie seit 1524 Simultankirche für Katholiken und Protestanten ist. Leider können wir nur einen Film zum Inneren der Kirche sehen, da der Dom zurzeit renoviert wird.
Nach dem wir am Domstift mit dem farbenfrohen Turmportal vorbei gelaufen sind kommen wir in die Schlossstraße. Unser Ziel ist der Burgplatz mit dem Burgtheater. Hier sehen wir ein besonderes Kunstwerk. Der Pulsnitzer Bildhauer  Ernst Rietschel hat die Giebelfigur "Tragödie" geschaffen. (Rietschelgiebel). Danach führt uns unser Weg an der Ruine der Nikolaikirche vorbei wieder zum Dom. Gegen Mittag setzen wir unsere Fahrt fort, um nach Jonsdorf zu fahren. Wir haben ausreichend Zeit und  stoppen unsere Fahrt  in Herrnhut. Wir besuchen die Schauwerkstatt der Herrnhuter Manufaktur, in der die Herrnhuter Sterne hergestellt werden.  Der Stern, der als  Ursprung aller Weihnachtssterne gilt. Ausgerüstet mit einigen Exemplaren fahren wir nun endlich nach Jonsdorf.
Am frühen Nachmittag werden wir vom Chef des Hauses mit Drehorgel, Schnaps und Fettbemmchen  begrüßt. Heute Nachmittag spazieren wir noch mit dem Schäfer Jonas und seinen Schafen durch den Ort und dem Kurpark wir werden nicht nur zur Geschichte informiert, sondern erhalten auch eine Einführung in die Oberlausitzer Mundart mit dem markanten Rollen.
Am Abend werden wir mit einem reichhaltigen Büffet  und typischen Produkten verwöhnt. Probiert werden nicht nur die Arbern sondern auch die Teichelmauke und vieles andere.
Der Tag endet somit sehr unterhaltsam.

2. Tag ( Donnerstag)  => Zittauer Gebirge – Oybin

Heute ist ausschlafen angesagt. Halb zaahne (9.30 Uhr) wartet unsere örtl. Reiseleiterin, Irmela, auf uns. Wir werden uns heute einen Überblick zur Umgebung von Jonsdorf schaffen. Unsere Fahrt führt uns heute Morgen nach Olbersdorf an den See  mit der neu gestalteten Landschaftsarchitektur. Es war ein alter Tagebau, in dem Braunkohle gefördert wurde . Heute ist der See mit seinen 60 ha die größte Wasserfläche in der Umgebung von Zittau.
So nahe an Zittau besuchen wir anschließend auch die Stadt. Irmela stammt aus Zittau und macht uns mit ihrer Heimatstadt bekannt. Die Stadt, in der die Grenzen Deutschlands, Polen und Tschechien aneinanderstoßen und der Maundau in die Lausitzer Neiße mündet. Wir halten mit unserem Bus vor der Kirche zum Heiligen Kreuz, in der das bekannte "Große Zittauer Fastentuch" von 1472 ausgestellt ist. Danach bummeln wir entlang des Grünen Rings, der die historische Altstadt umschließt. Vorbei am Schleifermännchenbrunnen gelangen wir zur Fleischerbastei mit Blumenuhr und dem Meißnern Glockenspiel. Danach laufen  wir zum Salzhaus, dass früher als Rüstkammer, Pferdestall und Schüttboden  diente, erleben wir heute als neu sanierten Bau mit kleinen Geschäften  im Inneren. Danach spazieren wir entlang der Frauenstraße zum Rathaus, das nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel im Stile der der italienischen Renaissance erbaut wurde und eines der besonderen architektonischen Kostbarkeiten ist. Über den Marktplatz können wir nur stolpern. Die Zittau renovieren ihre gute Stube . Mit vielen Informationen ausgerüstet fahren wir nach Jonsdorf zurück und planen eine Mittagspause. Dabei darf das leckere Essen im Kurhaus nicht fehlen.
Gegen 14.00 Uhr setzen wir unsere Rundfahrt fort . Wir fahren über Waltersdorf und können immer wieder die schönen Umgebindehäuser sehen und die schönen dazu gehörenden Bauerngärten. Am Quirle-Häuls vorbei, nach Großschönau ins 'Manchester der Oberlausitz',. Hier geht's zum Werksverkauf von Frottana und mach einer von uns kam mit neuen Handtüchern zurück . Auf der weiteren Fahrt durch das Zittauer Gebirge kommen wir durch Bertsdorf , dem schönsten Dorf von Sachsen und weiter entlang der Lückendorfer Rennstrecke, die durch das Bergrennen bekannt ist. Eine geologische Besonderheit sehen wir noch vor Oybin, die Rosensteine. Eine besondere Formation ist der Kelch. Gegen 15.30 Uhr sind wir in Oybin angekommen und erleben als erstes die Zittauer Schmalspurbahn. Die mit Volldampf zwischen Zittau, Olbersdorf  und den Kurorten Oybin und Jonsdorf verkehrt. Unser Spaziergang durch Oybin endet an der Bergkirche oder auch "Hochzeitskirchlein" wie sie genannt wird . Auf dem Berg  Oybin erkennen wir die Burg- und Klosteranlage, die an die Geschichte des Ortes erinnert.
Als wir den Ort verlassen und noch einmal einen Blick auf den Berg, der Perle der Oberlausitz haben, beginnt es bereits zu regnen.
In Jonsdorf wieder angekommen treffen wir uns zu einem Oberlausitzer Abendessen  und einem Oberlausitzer Abendprogramm mit den Bertsdorfer  Singers.

3. Tag (Freitag) =>Schlesienrundfahrt  mit Irmela

Es regnet und die Wolken hängen tief. Irmela wartet mit optimistischen Wetterprognosen auf uns. Also gut gestärkt starten wir in den Tag und für einige von uns ist es ein Start in die Vergangenheit. Wir fahren wieder unsere gewohnte Strecke nach Zittau und nehmen den Grenzübergang, an dem Angela Merkel 2007 gestanden hat. Im Dezember 2007 sind Tschechien und Polen dem Schengenabkommen beigetreten und somit erleben wir keine Grenzkontrollen. Unproblematisch fahren wir durch beide Länder zuerst am polnischen Braunkohletagebau Turow vorbei um dann durch den Friedländer Zipfel von Tschechien zu fahren. In Frydland haben wir einen Blick auf das Schloss von Wallenstein. Nach Neustadt an der Tafelfichte/Nové Mesto pod Smrkem  überqueren wir wiederum die Grenze nach Polen. Auf unserer Fahrt erleben wir jetzt einen Moment wo die Wolken etwas aufziehen und wir  die Berge des Isargebirges sehen  können.Gegen 10.30 Uhr  kommen wir in Bad Flinsberg/ Swieradów-Zdrój an. Wir bummeln durch den Kurpark und gelangen zum Kurhaus mit Wandelhalle. Einige von uns haben hier schon eine Kur erlebt und staunen über die positive Veränderung  im Ort. Weiter geht unsere Fahrt durch Schlesien entlang der Sudetenstraße nach Schreiberhau Szklarska Poreba . Hier  planend wir eine kurze Mittagspause. Danach fahren wir nach Hirschfeld/Jelena Gora.Mit Irmela bummeln wir durch die Stadt und erleben schöne Bürgerhäuser um den Marktplatz, moderne Kunst  und interessante Geschäfte. Bei einem Kaffee in den Lauben treffen wir uns wieder, bevor wir die Stadt am Riesengebirge verlassen. Leider bleibt uns der Blick auf das Riesengebirge und der Schneekoppe verwehrt. Einen Ort wollen wir noch aufsuchen bevor wir wieder nach Deutschland fahren Stonsdorf/ Staniszów, Am Dorfplatz befinden sich ein Gasthof und ein Brauereigebäude, in dem ab 1810 der über die Grenzen Schlesiens hinaus bekannte Echt Stonsdorfer Bitter, ein Kräuterlikör, hergestellt wurde- Danach geht es aber Richtung Görlitz und dann wiederum am Braunkohletagebau vorbei nach Zittau und Johnsdorf.
Der Abend wird mit einem typischen schlesischen Essen und Musik mit Walter aus Zittau abgerundet.

4.Tag ( Samstag)=> Großschönau,Spreequellen,Oberlausitzer Rundfahrt

Das Wetter hat sich wieder geändert und somit beginnen wir unsern Tag zur Oberlausitzer Rundfahrt gut gelaunt. Unser Reiseleiter ist heute Gerd Linke. Zuerst haben wir die Kirche in Großschönau auf dem Programm. Wo wir zunächst die größte Dorfkirche der Lausitz besuchten. Der Vorsitzende des Fördervereins  der Kirche Lothar Hommel informiert uns zur Geschichte der Kirche. Danach hören wir einige Stücke auf der Ersatzorgel. Eine neue Orgel wird zurzeit eingebaut. Eine Besonderheit ist das Altarbild die Auferstehung Christi Johann Eleazar Zeissig, genannt Schenau der auvh Direktor der Kunstakademie in Dresden war Sein Grabstein sehen wir auf dem  Alten Friedhof.
Weiter führt unsere Fahrt über Warnsdorf und Seifhennersdorf .In Neugersdorf  erinnert Gerd Link an den Jacobimarkt und da fiel ihn doch gleich die "Altweibermühle"  ein. Vorsicht, die Mühle muss sich in die richtige Richtung drehen sonst wird es nichts mit den schönen, jungen Frauen. Weiter geht es zu den Spreequellen. Drei Quellen gibt es. An der Nachgebauten in Ebersbach fahren wir vorbei. Am Spreeborn steigen wir aus und laufen mit "Nante" und dem Leierkasten zur Quelle. Mit einer Berliner Weiße, die aus dem Ententeich stammen soll, halten wir diesen schönen Moment in einem Gruppenfoto fest.
Die dritte Quelle ist auf dem Kottmar. Weiter geht unsere Rundfahrt durch Kottmarsdorf  mit einer Bockwindmühle. Danach durch Cunnersdorf mit den schönen Umgebindehäusern, weiter durch Eibau  durch Oderwitz durch Ober-und Niederoderwitz entlang des Landwassers und der B 96 nach Zittau und zurück nach Jonsdorf. Heute bleibt noch Zeit durch Jonsdorf zu bummel, zu wandern oder auch das Schmetterlingshaus zu besuchen.
Unseren letzten Abend verbringen wir bei Böhmischen Essen und Musik.Ein sehr schöner Tag geht zu Ende . Das Motto für heute war
"Oberlausitz meine Freede, blaue Berche und griene Heede"

5. Tag ( Sonntag)  => Kloster St. Marienthal, Görlitz und Heimreise

Der Urlaub geht vorbei und doch haben wir an unserem Abreisetag noch interessante Programmpunkte.  Bei Regen werden wir vom Chef des Hauses herzlich verabschiedet und mit Irmela starten wir unsere Fahrt. Auf der Fahrt nach Ostritz fahren wir an den Berzdorfer See, einem ehemaligen Tagebau, der geflutet und so zum Naherholungsgebiet wurde vorbei. Der dichte Nebel läst uns nur einen Teil des Sees erkennen. Weiter fahren wir in die Energieökologische Modellstadt  Ostritz-St.Mariental, die sich als Weltweites Projekt" auf der Expo 2000 präsentierte. Unser Ziel ist die Klosteranlage. Der Ursprung  ist die Gründung 1234 durch die Königin Kunigunde, Gemahlin des Königs Wenzel I. von Böhmen. Die Abtei Marienthal besteht seither ununterbrochen.  2010 wurde die Anlage wiederum vom Hochwasser getroffen, den Außenanlagen sieht man kaum noch etwas an, Die Kirche können wir aber noch nicht besuchen. Dafür ist der Klosterladen  ein Ort, in dem wir uns alle wieder treffen. Nach ca. einer  Stunde fahren wir in die deutsch-polnische Doppelstadt Görlitz-Zgorzelec. An der Kaisertrutz beginnen wir mit der Stadtführung  vorbei am Reichenbacherturm geht es über den Obermarkt  mit der Dreifaltigkeitskirche und weiter zum Untermarkt mit dem Rathaus. Wir haben heute den Tag des offenen Denkmals und erleben ein lustiges Marktreiben . Es regnet aber schon wieder und wir planen eine Pause im Cafe 1900 bei einem guten Stück Kuchen und einen Kaffee. Anschließend bleibt noch Zeit für  Peter- und Paulskirche, die direkt oberhalb der Neiße liegt ,für die Altstadtbrücke, dem Jugendstil-Kaufhaus am Demiani-Platz oder auch für das Theater.  Gegen 16.00 Uhr treffen wir uns wieder am Bus und beginnen endgültig unsere Heimreise.Für unseren Fahrer Frank und mir, Ihrer Reiseleiterin, bleibt am Ende einer Reise nur der Wunsch, dass die Reise für Sie ein Erlebnis war, sich ihre Erwartung erfüllt hat und Sie gern an die Reise zurückdenken.
Abschießend möchte ich mich bei allen Gästen bedanken, bei dem Personal des Hotels, für die gute Bewirtung und Zusammenarbeit und nicht zuletzt bei unserem Fahrer Frank für sein sicheres und umsichtiges Fahren. Ich wünsche Ihnen alles Gute, Gesundheit und viel Lust am Reisen.
Ihre Gisela Gerlach

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