Reisebericht: Rundreise Oberlausitz & Schlesien – Deutschland & Polen

02.05. – 06.05.2010, 5 Tage Busreise in der Oberlausitz in Sachsen im Dreiländereck Deutschland, Polen & Tschechien: Bautzen – Oybin – Zittauer Gebirge – Jonsdorf – Großschönau – Schlesien – Isergebirge – Spreequellen – Zittau – Görlitz – Kloster St. Marienthal


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare
 
Im Dreiländereck Deutschland, Polen, Tschechien erlebten wir die Oberlausitz, das Zittauer Gebirge und eine Rundfahrt durch Schlesien. Besonders interessant waren die Umgebindehäuser und ein besuch beim Schäfer Jonas, dem Begründer des Ortes Jonsdorf
Ein Reisebericht von
Petra Lehe

1. Tag:  Anreise in die Oberlausitz – Bautzen – Löbau – Herrnhut

Unsere Busreise beginnt bereits in Chemnitz und bis Dresden haben wir dann unsere Gäste alle dabei. Da wir keinen weiteren Zustieg bis Bautzen haben können sich die Gäste erst einmal stärken. Frischgebrühter Kaffeeduft zieht durch den Bus.
Wir haben viel Zeit. Der Frühling hat Einzug gehalten und die Natur bunt angemalt, nur die Sonne fehlt. Wir fahren nicht auf direkten Weg nach Bautzen sondern genießen die schöne Landschaft bis Stolpen, können die Burg schon von weitem sehen, durch das Polenztal über Neustadt gelangen wir gegen 10 Uhr in Bautzen an. Bei einem kleinem Stadtbummel durch die 1000jährige Stadt kann man die vielen restaurierten Häuser bewundern, die alte Wasserkunst oder auch von der Ordensburg hinunter zur Spree sehen. Zwei Stunden vergehen wie im Flug. Mit dem Bus geht es weiter bis Löbau, der "Eiserne Gustav" wird unser nächstes Ziel sein. Schnell noch eine warme Wurst aus der Bordküche und einen heißen Kaffee (es ist ziemlich frisch), dann geht es ca. 10 min. zu Fuß zum Löbauer Turm, leider ist die Aussicht in das Zittauer Gebirge nicht gut, einige steigen trotzdem hinauf.
Herrnhut, durch seine Weihnachtssterne bekannt, statten wir nur einen kurzen Besuch ab. Am Gottesacker und dem Schloss von Graf Zinsendorf vorbei wollen wir zum Schäfer Jonas nach Jonsdorf fahren. Am Kurhaus werden wir mit zünftiger Musik, Fettbemmchen und einem Kräuterlikör bereits erwartet. Nach einer kleinen Kaffeepause gehen wir mit Schäfer Jonas zum Kurpark und können viel über die Entstehung von Jonsdorf erfahren. Zum Abendessen gibt es ein Oberlausitzer Heimat-Gala-Buffet.

2. Tag: Groschönau – Umgebindehäuser – Oybin – Jonsdorf

In den Träumen der Gäste gab es bestimmt viel Sonnenschein - es waren nur Träume - leider.
Ein gutes Frühstücksbuffet lässt dann trotzdem auf einen schönen Tag hoffen.
9:30 sitzen wir im Bus und bis nach Großschönau ist es nicht weit. In der zweitgrößten Dorfkirche von Sachsen können wir dem Orgelspiel lauschen, das Altargemälde und die vielen Bilder an den Emporen anschauen.
Großschönau hat aber auch noch mehr zu bieten , (das Damast und Frottiermuseum werden wir an einem anderen Tag besuchen) ein kleiner Einkaufsbummel bei Frottana darf nicht fehlen. Aber dann wollen wir endlich die schönen Umgebindehäuser der Oberlausitz sehen, Waltersdorf hat da besonders viele vorzuweisen.
Der kleine Hunger zur Mittagszeit bringt uns vorerst zurück nach Jonsdorf ins Kurhaus.
Am Nachmittag wird es einen neuen Höhepunkt der Oberlausitz geben die Bergkirche in Oybin, von Fern kann man schon den Berg und die Klosterruine von Oybin sehen. Wir spazieren gemeinsam zur Bergkirche, viele Cafés laden uns ein, einen Stopp zu machen. Zeit dafür haben wir genug, zumal die Temperaturen nicht gerade zu großen Spaziergängen verleiten. 16 Uhr bringt der Bus uns wieder zurück nach Jonsdorf, denn dort gibt es ja noch das Schmetterlingshaus zu besichtigen. Ein Teil der Gruppe möchte mit der Schmalspurbahn nach Oybin fahren. So kann jeder für sich entscheiden.
Am Abend sitzen wir wieder gemeinsam bei einem 3-Gang-Menü, der Bertsdorfer Chor bringt uns mit Liedern und kleine Geschichte die Lebensweise der Oberlausitzer Bewohner etwas näher, mit gemeinsam gesungenen Liedern lassen wir den Tag ausklingen.

3. Tag: Spreequelle – Zittau – Damastmuseum

"Regen, Regen stört uns nicht, tropft er uns auch ins Gesicht ..."
Ein gutes Frühstück und eine kleine lustige Geschichte lassen die grauen Wolken einfach an uns vorbeiziehen. Die Fahrt durch die Oberlausitz genießen wir im warmen Bus, an der Spreequelle treffen wir Nante mit seinem Leierkasten, Berliner Weiße zum kosten und ein paar lustige Lieder lassen die Zeit schnell vergehen. Am Olbersdorfer See legen wir eine kleine Mittagspause ein, um gestärkt nach Zittau zu fahren. Am Grünen Ring vorbei, die Zittauer Blumenuhr im Frühlingsschmuck kommen wir am Marktplatz an. Zu Fuß sehen wir uns die schmucken und restaurierten Bürgerhäuser an und wer mag geht in ein Kaffeehaus.
Zum Nachmittag haben wir uns wegen des nicht ganz so schönen Wetters im Damast- und Frottiermuseum angemeldet. Die Führung ist ein besonders Erlebnis! Man kann nur staunen, wie damals Muster für die Damastwäsche entworfen wurden und die maschinelle Umsetzung des Webens erfolgte. Ein Museumsbesuch ist natürlich auch bei schönem Wetter ein "Muss" - Technik und Schönheit vereint sich in diesem Haus. Fast zwei Stunden haben wir dort verbracht und es gab immer wieder neue Fragen und Antworten. Nun aber zum Bus! Heute ist es ziemlich spät geworden. Um 18 Uhr erwartet uns wieder ein wunderbares Menü und dazu Musik im Hotel.
Es darf getanzt werden ...

4. Tag: Rundfahrt durch Schlesien – Bad Flinsberg – Isergebirge – Hirschberg

Nebel zieht über die Berge, die Aussicht zum Riesengebirge wird uns nicht vergönnt sein.
Pünktlich 9.30 fahren wir heut durch das Schlesische Land.
Bogatynia, riesige Schornsteine sind schon von weitem zu sehen, die große Kohlegrube
mit 250 Metern Tiefe hat Ausmaße, die man selten sieht. Doch es gibt auch wieder Schönes zu sehen. Durch Frydlant am Schloss vorbei nach Bad Flinsberg hat man einen schönen Blick auf das Isergebirge, im Tal blühen die Obstbäume, frisches Grün und die Berge ab und an im Nebel, etwas Romantik kommt da schon auf.
In Bad Flinsberg besuchen wir das alte Kurhaus mit seinen Wandelgängen aus Holz und kosten das Quellwasser, um noch gesünder nach Hause zu fahren. Die Fahrt geht weiter am Schloss Lomnitz (Hotel) vorbei, wir sehen noch einige alte Bauernhäuser von ehemaligen "Zillertalern". Manche wurden schon restauriert andere warten noch darauf, wieder im alten Glanz zu erscheinen. In Hirschberg angekommen, gehen wir ein Stück zu Fuß in die Altstadt zum "Rynek" dem Marktplatz. Die Fassaden und Laubengänge laden ein, ein wenig zu verweilen. Wir genießen bei einem Stück Kuchen mit Kaffee oder auch einer Rotebeetesuppe (eine Spezialität in Polen) diesen Nachmittag in Hirschberg ehe es wieder zurück nach Jonsdorf geht. Das Abendessen mit typischer Schlesischer Küche und Musik runden den Tag ab.

5. Tag: Görlitz – Kloster Marienthal

Wer da wohl nicht aufgegessen hat ?? Es regnet wie aus Kannen. Vielleicht weint der Himmel, denn es heißt Abschied nehmen von Jonsdorf.
Die Koffer sind gut im Bus verstaut. Wir fahren heute nach Görlitz, der Rundgang wird dann doch mehr eine Rundfahrt, trotzdem steigen wir an der Friedensbrücke aus um die St. Peter und Paul Kirche mit der wunderschönen Sonnenorgel zu sehen. Am Flüsterbogen kann man ganz leise seiner Liebsten etwas ins Ohr flüstern, der alten Ratsapotheke vorbei und das Rathaus mit der berühmten Rathaustreppe und den Kunstuhren. Es gibt viel Schönes zu sehen, die Meinung der Gäste: wir müssen noch einmal nach Görlitz!
Es bleibt Freizeit, um noch etwas für die Lieben zu Hause mitzunehmen oder etwas zu essen. Gegen 14 Uhr fahren wir zum Kloster Marienthal, dies wird unser letztes Ziel bei dieser Rundreise sein. Direkt an der Neiße gelegen, präsentiert sich das Kloster im prächtigen Barockstil. Zu jeder Jahreszeit lohnt es sich, hier einen Halt zu machen. Nun heißt es aber wirklich Abschied nehmen, die Fahrt in Richtung Dresden kann beginnen. Über Rennersdorf, Ebersbach und Oppach fahren wir dann wieder bei Bautzen auf die Autobahn, um pünktlich in Dresden anzukommen.
Das Fazit dieser Reise: "Warum in die Ferne schweifen, sieh das Gute liegt so nah …"
Die Oberlausitz mit ihren wunderschönen Umgebindehäusen und dem Zittauer Gebirge können so vieles geben - man muss bereit sein diese kleinen Dinge zu sehen.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht