Reisebericht: Rundreise Oberlausitz & Schlesien – Deutschland & Polen

22.05. – 26.05.2011, 5 Tage Busreise in der Oberlausitz in Sachsen im Dreiländereck Deutschland, Polen & Tschechien: Bautzen – Oybin – Zittauer Gebirge – Jonsdorf – Großschönau – Schlesien – Isergebirge – Spreequellen – Zittau – Görlitz – Kloster St. Marienthal


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Bizarre Felsformationen, schmucke Umgebindehäuser und liebevoll gepflegte Volksbräuche - all das verbindet man mit dem Zittauer Gebirge.
Ein Reisebericht von
Martina Pötschke
Martina Pötschke

Reisebericht

1. Tag
Bei strahlendem Sonnenschein starten wir unsere Reise in den südöstlichsten Zipfel Sachsens, ins Zittauer Gebirge. Doch zuvor wollen wir uns noch Bautzen, die 1000jährige Stadt an der Spree, anschauen. Bei der Fahrt über die Friedensbrücke präsentiert sie uns ihre Silhouette.


Wir bummeln durch die Altstadt vorbei am barocken Rathaus zum Dom St. Petri. Die Ortenburg und die Alte Wasserkunst sind weitere Sehenswürdigkeiten, die wir uns ansehen. Der Tradition der Senfherstellung begegnen wir im Senfladen.
Weiter geht die Reise. Am Löbauer Berg machen wir unsere Mittagspause und eine Stunde später sind wir schon in Jonsdorf. Mit Leierkastenmusik, Fettbemmchen und Kräuterlikör werden wir im Kurhaus empfangen. Schnell sind die Zimmer bezogen und wir treffen uns auf der Hotelterrasse zum Kaffee wieder.


Da hören wir von weitem ein vielstimmiges "Mäh, Mäh" - und schon kommt Schäfer Jonas mit seiner Herde um die Ecke. Er lädt uns ein zu einem Spaziergang durch den Kurpark und erzählt dabei auf humorvolle Art so manch Interessantes über die Geschichte des Ortes. Am "Obd" erwartet uns ein Oberlausitzer Gala-Buffet. Einer leckeren Holundersuppe folgen "eckige Klöße", Abernmauke, saure "Abernnstiecke", "Hienerbeene", deftiger Braten und so manch andere Spezialität aus der Region.
 
 
2. Tag
Noch vor dem Frühstück treffe ich mich mit einigen Gästen zum Wassertreten im Kurpark. Begleitet von Leierkastenmusik und innerlich von einem Schnäpschen aufgewärmt, waten wir durch das kalte Wasser. Nach 5 Runden haben wir uns das Frühstück verdient.


Nun wollen wir heute mit Irmela die schönsten Orte des Zittauer Gebirges entdecken. Durch Waltersdorf am Fuße der Lausche geht es nach Großschönau, wo wir die zweitgrößte Dorfkirche Sachsens besichtigen und dem Orgelspiel lauschen. Dem schließt sich ein kleiner Einkaufsbummel bei "Frottana" an. Bei der Weiterfahrt durch Hörnitz und Bertsdorf sehen wir wunderschöne Umgebindehäuser und erfahren, dass man deren Dachfenster "Ochsenaugen" und "Hechte" nennt. Zum Mittagessen kehren wir wieder im Kurhaus ein.
Am Nachmittag bringt uns der Bus nach Zittau. Hier laufen wir zur bekannten Blumenuhr. Zu jeder vollen Stunde erklingt dort vom Glockenspiel aus Meißner Porzellan eine Volksweise. Wir haben Glück, denn es ist gerade 14 Uhr. Weiter führt uns unser Bummel zum Neumarkt, wo wir das Salzhaus besuchen. Dann setzen wir unsere Fahrt nach Eichgraben und Lückendorf fort und machen einen Fotostopp am Kelchstein.


Von dort ist es nicht mehr weit bis Oybin. Hier bewundern wir die bizarren Felsformationen und gehen gemeinsam zur Bergkriche. Die meisten Gäste lassen den Aufenthalt auf der Terrasse des Cafes "Balzer" ausklingen. Passend zum heutigen Ausflug erwartet uns am Abend im Hotel ein Oberlausitzer Menü und der heimatchor Lückendorf erfreut uns mit Lausitzer Liedern und Geschichten.
3. Tag
Nach dem Frühstück und bei wieder schönstem Wetter starten wir heute mit Irmela zu einer Schlesienrundfahrt. Zunächts geht es entlang der Neiße und vorbei am Berzdorfer See zur deutsch-polnischen Grenze in Ludwigsdorf. Auf polnischer Seite bietet sich uns ein herrlicher Blick zum Isergebirge mit dem Jeschken und zum Riesengebirge mit der Schneekoppe. In Hirschberg führt uns Irmela durch die Altstadt. Weiter geht es auf der Sudetenstraße nach Bad Flinsberg. Am Kurhaus steigen wir aus und schauen uns die Wandelhalle an. Bei der Weiterfahrt können wir die Tafelfichte, den höchsten tschechischen Berg im Isergebirge, sehen, ebenso das Schloss Frydland und den Braunkohlentagebau von Reichenau. Bei einem schlesischen Menü und musikalischer Unterhaltung mit dem Duo Brendler lassen wir den Tag im Hotel ausklingen.
 
4. Tag
Nach dem Frühstück starten wir "halb Zahne" mit Nante zu einer weiteren Rundfahrt. Seine lustigen Geschichten sorgen für Kurzweil bei der Reise über Waltersdorf, Großschönau, Spitzkunnersdorf, Seifhennersdorf und Neugersdorf. In Ebersbach besuchen wir den Spreeborn. Nante schenkt uns Berliner Weiße mit Schuss ein und unterhält uns mit seinem Leierkasten. Während der Rückfahrt gibt es wieder jede Menge schmucke Umgebindehäuser zu sehen, und so machen wir im Denkmaldorf der Umgebindehäuser noch eine Pause.


Am Nachmittag haben sich alle Gäste für individuelle Erkundungen in Jonsdorf etwas vorgenommen. Und so wird z.B. das Schmetterlingshaus besucht, der Nonnenfelsen erklommen und der Bauerngarten bewundert. Danach freuen wir uns auf ein Böhmisches Menü und Musik mit Frantisek.
5. Tag
Wie im Flug sind die Tage, die uns mit viel Sonne verwöhnt haben, vergangen. Nun geht es wieder nach Hause. Doch auch heute steht noch Interessantes und Sehenswertes auf dem Programm. Frau Vogt begleitet uns und zeigt uns als erstes den Olbersdorfer See. Danach erfahren wir in Herrnhut, wie die bekannten Weihnachtssterne gefertigt werden und besuchen den Kirchensaal der Brüdergemeine. Weiter geht es zum Kloster St. Marienthal direkt an der Neiße. Nach einem Rundgang fahren wir noch nach Görlitz. Während einer Führung lernen wir die Sehenswürdigkeiten dieser liebevoll restaurierten Stadt kennen. Mit vielen Eindrücken im Gepäck treten wir dann die Heimreise an.
Es waren erlebnisreiche Tage, bei denen wir die Oberlausitz und das Zittauer Gebirge näher kennen und lieben gelernt haben.

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