Reisebericht: Busreise an Rhein und Mosel im Südwesten Deutschlands

15.05. – 20.05.2015, 5 Tage Rundreise in Rheinland–Pfalz mit Cochem – Koblenz – Mosel–Schifffahrt – Rundfahrt im Moseltal – Weinprobe


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Vater Rhein und seine schönste Tochter, die liebliche Mosel, sind zu jeder Jahreszeit eine Reise wert und diesmal auch unser Ziel. Von Brodenbach aus werden wir jeden Tag zu interessanten Ausflügen starten.
Ein Reisebericht von
Martina Pötschke
Martina Pötschke

1. Tag Anreise

Voller Vorfreude starten 30 Reisegäste mit Chauffeur Ingo und mir Richtung Westen. Vorbei geht es am Thüringer Wald und durch Hessen. Dann haben wir schon bald das Lahntal erreicht und können kurz darauf auch über den Rhein fahren. An der 136 m hohen Moseltalbrücke machen wir unsere letzte Pause und werfen wir einen ersten Blick auf den Fluss, an dessen Ufer wir die die nächsten Nächte wohnen werden. Ziel ist das Moselstädtchen Brodenbach.  Schon seit vielen Jahren kommen Eberhardt-Reisegäste hier ins Hotel „Anker". Vom Chef des Hauses werden wir schon erwartet. Schnell sind die Schlüssel verteilt und die Zimmer bezogen. Zum Abendessen treffen wir uns alle wieder und lassen uns mit Hausmannskost verwöhnen. Danach unternehmen die meisten Gäste noch einen kleinen Verdauungsspaziergang an der Mosel.

2. Tag Koblenz, Rüdesheim, Rheinschifffahrt

Den heutigen Tag wollen wir am und auf dem Rhein verbringen. Nach dem Frühstück fahren wir zuerst nach Koblenz. Hier erwartet uns schon Stadtführer Herr Müllers. Mit ihm gehen wir vom Moselufer in die Altstadt von Koblenz. Wir schauen in den Brunnenhof, sehen so manch schönes Haus, kommen an der Liebfrauenkirche vorbei, besuchen den Plan und den Jesuitenplatz. Während unseres Rundgangs treffen wir auch viele Koblenzer Originale: den Augenroller, die Marktfrau, den Schutzmann, den Trommler und die Pfefferminzje. Zu allen Figuren kann uns Herr Müller kleine Geschichten erzählen, so auch zum Schlängel, der als „Spucker" bekannt ist. Dann verlassen wir das Zentrum und kommen zum Rheinufer. Hier steht die imposante Kastorkirche. Von ihr ist es nicht weit bis zum Deutschen Eck mit dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal, wo unsere Führung endet.
Nun wollen wir noch hinauf zur Festung Ehrenbreitstein. Dorthin bringt uns die Seilbahn. Während der Fahrt haben wir einen schönen Blick auf das Deutsche Eck und die Mündung der Mosel in den Rhein. Oben auf der Festung empfängt uns ein großes römisches Heerlager. Schon von der Stadt aus hatten wir Kanonenschüsse gehört. Nun begegnen uns Kelten, Römer, Ritter und so mancher Gaukler. Es finden heute hier Historienspiele statt und wir tauchen ein in 3.000 Jahre Geschichte.
13 Uhr treffen sich alle wieder am Bus, um das schönste Stück des Rheins kennen zu lernen. Von Koblenz fahren wir bis Rüdesheim. Die Köpfe gehen nach rechts und links, denn immer wieder stehen imposante Burgen und Schlösser über dem Rheinufer. Zu den schönsten zählen sicher die Burg Lahneck, das Schloss Stolzenfels und die Marksburg. Eine der seltsamsten Burgenschöpfungen ist der Pfalzgrafenstein, als Zollburg im 14. Jahrhundert mitten im Rhein erbaut. Natürlich passieren wir auch den sagenumwobenen Schieferfelsen Loreley, an dessen Fuß die gleichnamige Nixe sitzt. Früher soll sie ja mit ihrem Singen die Schiffer ins Verderben gelockt haben.
In Rüdesheim angekommen, geht unser Spaziergang zuerst zur berühmten Drosselgasse. Die ist zwar nur 3 Meter breit und 144 Meter lang - doch hier treffen sich die Touristen aus aller Welt. Aber es gibt in Rüdesheim auch noch eine Reihe schöner alter Höfe aus verschiedenen Kulturepochen zu entdecken. Auch geht Blick natürlich hinauf zum Niederwalddenkmal, wo die Germania thront.
Dann heißt es "Leinen los!" Mit dem Schaufelradschiff fahren wir auf dem Rhein zurück nach Koblenz. Dabei lassen wir uns mit „Süßem" verwöhnen und erleben die uns bereits bekannte Strecke aus einer neuen Perspektive. Am Abend erwartet uns Ingo in Koblenz mit dem Bus. Er bringt uns zurück zum Hotel, wo mit einem späten Abendessen ein langer, aber erlebnisreicher Tag endet.

3. Tag Bernkastel–Kues, Beilstein, Weinprobe

Heute wollen wir den ganzen Tag an der Mosel bleiben. Das erste Ziel ist Bernkastel-Kues, für mich das schönste Moselstädtchen. Bei einer Führung erkunden wir die romantischen Plätze und verwinkelten Gassen. Besonders beeindruckt uns der Marktplatz mit dem Renaissance-Rathaus, dem Michaelsbrunnen, den Fachwerk-Bürgerhäusern und dem Spitzhäuschen. Auch dem Karlsbader Platz zeigen uns die Hochwassermarken u.a. die Rekordhöhe vom Februar 1784. Von hier sind es nur wenige Schritte bis zum mächtigen Kirchturm St. Michael. Mit einem Blick hinauf zur Burgruine Landshut endet die Führung. Es bleibt noch Zeit für individuelle Erkundungen.
Dann geht es weiter nach Beilstein, auch „Dornröschen  der Mosel" genannt. Der idyllische Ort liegt am Fuß der Burg Metternich. Einige Gäste nutzen die Zeit für einen Aufstieg dort hinauf.
Wenn man in der Moselregion zu Gast ist, muss man natürlich auch den Moselwein probieren. Wir werden im historischen Weinkeller der Familie Hammes in Alken zur Weinverkostung erwartet. Der Chef kredenzt uns sechs verschiedene Weine, da ist für jeden Geschmack etwas dabei. Natürlich erfahren wir auch Interessantes über den Weinanbau und den perfekten Weingenuss. In fröhlicher Stimmung geht es zurück zum Hotel.

4. Tag Trier und Edelsteinschleiferei

Unser Tagesausflug führt uns heute zuerst in die Eifel. Über Münstermaifeld geht es zur Autobahn, auf der wir nach Trier fahren. Die älteste Stadt Deutschlands empfängt uns mit Sonnenschein. Stadtführerin Frau Kasper zeigt uns als erstes das Wahrzeichen von Trier: die Porta Nigra. Mächtig erhebt sich das am besten erhaltene Stadttor nördlich der Alpen vor uns. Wir fahren vorbei an der alten Römerbrücke, den Barbarathermen aus dem 2. Jahrhundert, den Ruinen der Kaiserthermen und am Amphitheater, das einst 18.00 Menschen Platz bot und Schauplatz blutrünstiger Kämpfe war. Dann haben wir vom Petrisberg einen wunderschönen Blick auf die Stadt.
An der Konstantinbasilika verlassen wir den Bus, um dieses mächtige Bauwerk zu besichtigen und einen kleinen Abstecher zum Schloss  zu machen. Wir laufen entlang der Liebfrauenkirche und des bekannten Doms. Dann erreichen wir den Hauptmarkt, wo die Führung endet. Einige Gäste wollen in eines der vielen Restaurants einkehren, andere noch in den Dom hineinschauen oder einfach durch die Stadt bummeln.
Am frühen Nachmittag verabschieden wir uns von Trier und fahren nach Kirschweiler, einem Ortsteil des bekannten Edelsteinstädtchen Idar-Oberstein. Bei Familie Hess können wir sehen, wie aus einem unscheinbaren Rohling tolle Schmuckstücke entstehen. Da schlägt vor allem das Herz der weiblichen Reisegäste höher.
Die Fahrt zurück zum Hotel geht durch den Hunsrück, wo früher der Schinderhannes  sein Unwesen trieb und sich heute auf den Höhen zahlreiche Windräder drehen.
Im Hotel „Anker" erwartet uns wieder das Abendessen und langsam endet ein weiterer Tag der Reise.

5. Tag Burg Eltz, Cochem, Moselschifffahrt

In einem Seitental der Mosel steht auf einem steilen Felskopf die Burg Eltz. Sie ist das erste Ziel an diesem Tag und für uns ein schönes Fotomotiv. Während einer Führung tauchen wir ein in die über 850jährige Geschichte der Burg, die sich seit 34 Generationen im Besitz der Edlen Herren und Grafen von und zu Eltz befindet. Sie wurde nie zerstört und gilt mit ihrer Architektur und malerischen Lage für viele als Inbegriff einer deutschen Ritterburg. Natürlich werfen wir auch einen Blick in die umfangreiche Schatzkammer. Dann wandern einige Gäste zum Bus zurück, andere nutzen den  Shuttleservice.
Nun geht es wieder an die Mosel, denn Cochem ist unser nächstes Ziel. Schon von weitem können wir die Reichsburg hoch über der Stadt sehen. Wir haben Zeit für einen Spaziergang dort hinauf, auch für die Fahrt mit dem kleinen Touristenzug oder einen Bummel durch die Gassen. Dann treffen wir uns am Schiffsanleger. Mit der „Stadt Bonn" unternehmen wir eine einstündige Fahrt auf der Mosel.
Zurück im Hotel können wir uns zum letzten Mal am Abendbuffet bedienen. Dann heißt es leider wieder Koffer packen.

6. Tag Limburg und Heimreise

Nach dem Frühstück werden die Koffer im Bus verstaut und es beginnt die Heimreise. Dabei machen wir noch einen Halt in Limburg an der Lahn, um uns den bekannten Dom anzuschauen. Dann geht es aber endgültig Richtung Heimat. Schnell sind die Tage vergangen. Im Gepäck haben wir viele schöne Erinnerungen an die Busausflüge, die Stadtrundgänge und die Schifffahrten.
Es würde mich freuen, wenn Sie, liebe Gäste, zu Hause bei einem guten Moseltropfen gern an diese Weinreise zurückdenken.
Ihre Reiseleiterin Martina Pötschke

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