Reisebericht: Städtereise Dresden – Dixieland Festival

17.05. – 20.05.2013, 4 Tage Dresden zum 45. Internationalen Dixieland Festival mit Dixie–Dampferparade – Jazzmeile – Jazz im Boxring – Dixieland–Parade – Meißen – Sächsische Schweiz


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Dresden im Dixiefieber und wir waren mittendrin. Schöne Ausflüge brachten uns nach Meißen und in die Sächsische Schweiz. Wir konnten vier tolle Tage in Elbflorenz verbringen!
Ein Reisebericht von
Steffen Mucke
Steffen Mucke

Dresden, die einmalige Barockperle an der Elbe

17.5.2013. Wir sind auf der Autobahn, von Leipzig kommend, unterwegs als sich kurz nach Wilsdruff das einzigartige Panorama öffnet. In einem Talkessel liegt Dresden, die Sächsische Landeshauptstadt. Im Hintergrund sind die Höhen von Wachwitz mit dem Fernsehturm zu sehen, weiter rechts die Silhouette des Elbsandsteingebirges welches zu dieser Morgenstunde noch in leichten Dunst gehüllt ist. Schnell führt uns der Weg bergab, bald ist auch die Elbe zu sehen und dann sind wir schon im Verkehr von Dresden angelangt.
Wir fahren am Ostragehege vorbei und gelangen bald in die Nähe des Zwingers, hier ist der Treffpunkt mit dem Stadtführer ausgemacht. Herr Petrich ist auch pünktlich zur Stelle, die Entdeckung von Dresden kann beginnen.
Immer wieder beeindruckend sind die barocken Bauten der Innenstadt, auf unserer Rundfahrt geht es dann später auch am Stadion vorbei, hier hat der Traditionsclub Dynamo seine Heimstätte. Am Großen Garten entlang führt uns der Weg in Richtung der Gläsernen Fabrik und dann schließlich über die Stübelallee bis zur Fetscherstraße.
Es ist ein schöner Frühlingstag, die Sonne verwöhnt uns mit ihren goldenen Strahlen; beim Stopp an den Elbwiesen sehen wir die Spaziergänger die das schöne Wetter genießen, und wir hören von unserem Stadtführer die Geschichte der Elbschlösser.
Später sind wir dann wieder in Richtung Zentrum unterwegs, am Theaterplatz steigen wir aus dem Bus und erkunden die direkte Innenstadt zu Fuß.
Bald findet sich unsere Gruppe im Zwinger wieder, immer wieder sehenswert sind hier die gepflegten Anlagen. Dann geht es weiter, am Schloss und der Hofkirche vorbei, langen wir am Fürstenzug an. Dieser Wandfries aus tausenden von Kacheln setzt immer wieder in Erstaunen und zeigt uns einen guten Teil sächsischer Geschichte.
Dann taucht die mächtige Kuppel der Frauenkirche vor unseren Augen auf, es ist der unbestrittene Höhepunkt jeder Stadtführung; später, in der Freizeit, können die Gäste dieses beeindruckende Gotteshaus selbst besuchen. Hier verabschiedet sich auch Herr Petrich und unseren Gäste steht bis 15.00 Uhr Freizeit zur Verfügung um alles noch einmal selbst in Augenschein zu nehmen. Dann treffen wir uns wieder, die Fahrt führt uns in den Norden von Dresden nach Weixdorf ins Hotel „Fuchsbergklause". Hier werden wir freundlich von der Familie Schade Willkommen geheißen, und nach dem Bezug der Zimmer erwartet uns ein leckeres Abendessen.

Jazz auf dem Dampfer

Wir verlassen das Hotel kurz vor halb sieben in Richtung Innenstadt. Der Himmel hat sich etwas umwölkt als wir zum Terrassenufer kommen. Hier an den Bootsanlegern herrscht schon ein munteres Treiben, viele Gäste lauschen den lustigen Klängen des Dixielands und die Stimmung ist schon recht ausgelassen.
Dann betreten wir das Schiff und können die für uns reservierten Plätze einnehmen. Pünktlich halb acht legt das Schiff ab, drei Bands werden uns begleiten und für Stimmung sorgen. Dabei ziehen die Ufer der Elbe langsam vorbei, auf den Wiesen hat sich viel junges Volk versammelt, einige winken uns zu und kommen dabei auch kurz in den Genuss der lustigen Musik.
Oben auf dem Deck haben sich die „Scandinavian Old Stars" aus Dänemark versammelt, unten im Eingangsbereich sorgt „Little Johns Jazzband" aus Bochum für ausgelassene Stimmung und im hinteren Teil haben sich die „Jazzicots" aus Frankreich positioniert. Da fällt die Auswahl schwer, zumal sich die drei Bands auch vom Stil unterscheiden.
Bald kommt  die Loschwitzer Brücke, das sogenannte Blaue Wunder in Sicht, hier fängt es auch leicht an zu tröpfeln, das stört uns aber nicht. Die Stimmung ist auf einem Höhepunkt als wir in Pillnitz anlangen. Das Schloss ist sehr schön angestrahlt; hier wenden die Schiffe und es geht nun elbabwärts zurück zum Terrassenufer. Hier, mit den schön angestrahlten Barockgebäuden, endet die Schifffahrt; die lustigen Klänge des Dixielands hallen noch lange nach, auch noch auf dem Weg zum Hotel welches wir gegen elf erreichen.

Die Jazzmeile

18.5.2013. Heute hat uns Petrus erst einmal feuchtes Wetter geschickt. Dicke graue Wolken verdecken den Dresdner Himmel und entladen ihre nasse Last auf die zahlreichen Besucher der Stadt. Das stört allerdings unseren Tatendrang nicht; wir kommen gegen zehn am Hauptbahnhof an, die Schirme sind zur Abwehr schon gezückt. Damit trotzen wir der Unbill und gleich am Anfang der Prager Straße sind die lustigen Rhythmen des Dixielands zu hören. Jetzt am Vormittag ist hier noch nicht so viel los, gegen Mittag hört es aber auf zu regnen und am Nachmittag kommt dann sogar noch die Sonne heraus- alles ist gut!
Die Jazzmeile, die bis zum Altmarkt reicht, ist nun gut gefüllt; überall sind verschiedene Bands angetreten und die Besucher klatschen im Takt, wippen mit den Füßen oder summen die eingängigen Melodien mit. Zahlreiche Stände bieten Getränke und Speisen an und so vergeht dieser schöne Tag wie im Fluge, selbst in der Kuppelhalle des Hauptbahnhofs spielt eine Band so dass viele ankommende Gäste gleich vom „Virus" Dixieland „infiziert" werden.

Jazz im Boxring

Wir fahren gegen halb vier erst einmal zum Hotel nach Weixdorf. Hier hat Familie Schade schon ein leckeres Abendessen vorbereitet: es gibt lokale Spezialitäten vom Buffet, die Speisen kommen dampfend frisch aus der Küche und geben uns die Stärkung für einen weiteren schönen Höhepunkt.
Wir fahren erneut zur Innenstadt und steigen am Ammonhof aus. Das ist ein modernes Bürogebäude und in dessen Innenhof ist eine Bühne aufgebaut die wie ein Boxring aussieht. In diesem originellen Ambiente werden wir nun den Abend verbringen, die Musiker lassen auch gar nicht lange auf sich warten. Den Anfang machen die lustigen Typen von „Little John" die wir schon von gestern kennen, sie heizen die Stimmung an als sie durch die Reihen der Besucher kommen.
Dann geht es auf der Bühne los, eine Band wechselt sich nach der anderen ab und jede dieser Gruppen bringt uns eine eigene Interpretation des Dixielands; erst hier wird offenbar wie nuancenreich diese Musik ist. Die Rhythmen wirken ansteckend, selbst ein kleines Tänzchen nach der Musik wird von den Gästen gewagt und als wir kurz nach 23.00 Uhr am Hotel ankommen sind sich alle einig: das war wieder ein schöner Tag!

Die tausendjährige Stadt Meißen

19.5.2013. Der schöne Vormittag sieht unsere Reisegruppe auf dem Weg durch gelb blühende Rapsfelder die abgelöst werden von saftig grünen Wiesen und kleinen Ortschaften. Wir sind auf dem Weg zu einer der schönsten Städte Sachsens: Meißen. Als wir kurz nach zehn anlangen lacht die Sonne von einem blauen Himmel herab, so dass der Regen vom Vortag längst vergessen ist. Schnell sind wir eingetaucht in die schmalen Gassen der alten Stadt, die Bausubstanz ist wieder komplett hergerichtet worden und erfreut das Auge des Betrachters der gleichsam in der Zeit vergangener Jahrhunderte verschwindet. Etwas beschwerlich ist der Weg hinauf zum Burgberg, aber die Mühe wird belohnt von einem grandiosen Blick hinunter auf die Dächer der Stadt, das Elbtal und das das schöne Umland vor den Toren von Meißen. Natürlich darf der Besuch des Doms nicht fehlen, man gelangt über den Kreuzgang in das beeindruckende Gotteshaus.
Dann verbleibt auch noch Zeit für ein kleines Mittagessen, bei diesem schönen Wetter natürlich an der frischen Luft. Gut gestärkt geht es dann wieder nach Dresden zurück einem weiteren Höhepunkt entgegen.

Dixielandparade

Eine romantische Fahrt durch das Elbtal von Meißen nach Dresden bringt eine weitere schöne Impression dieser Tour, es ist auch die sogenannte Ruhe vor dem Sturm. Langsam ziehen die Weinhänge von Radebeul vorüber, oben am Berg ist auch das bekannte Spitzhaus zu sehen, doch bald sind wir wieder im Großstadttrubel von Dresden angelangt. Nach dem Ausstieg sind wir dann wieder im Bann des Dixielands gefangen der nun hier buchstäblich an jeder Ecke zu hören ist.
Die Parade startet dann in der Nähe des Sachsenplatzes und führt von da an am dicht bevölkerten Terrassenufer entlang. Schon von Weiten sind die Klänge der sich nahenden Musiker zu hören, was stört es da dass manches im Durcheinander der Töne etwas schräg klingt. Die Sonne lacht, die Menschen sind fröhlich und die Musiker tun ihr Bestes die Stimmung so richtig anzuheizen. Es ist nicht ganz einfach im Gewühl der Menschen einen ungestörten Blick auf die bunte Parade zu werfen, aber die Musik ist allgegenwärtig und wie automatisch zucken die Füße und schlagen den Takt mit.
Die Parade führt an der Brühlschen Terrasse vorbei, passiert den Theaterplatz und später den Postplatz und endet in der Nähe des Hauptbahnhofs am späteren Nachmittag.
Als sich unsere Reisegruppe dann kurz nach sechs wieder am Bus einfindet, nehmen wir diese gute Stimmung mit nach Weixdorf wo uns ein leckerer Rehbraten zum Abendessen wieder stärkt.

Kleine Rundfahrt durch die Sächsische Schweiz und Heimfahrt

20.5.2013. Am Vorabend ist eine starke Gewitterfront über uns hinweggezogen, Blitz und Donner brachten dann für den heutigen Tag eine Abkühlung.
Doch das stört wenig denn die Sonne hat doch wieder die Oberhand gewonnen und wird uns nun auch heute begleiten.
Von Weixdorf führt uns der Weg wieder durch die blühenden Rapsfelder, wir kommen an der Bierstadt Radeberg vorbei und fahren in Richtung Stolpen. Hoch auf dem Berg, in der Burg die wir passieren, saß einst Gräfin Cosel: die Mätresse von August dem Starken. Eigentlich eine traurige Geschichte, aber diese Frau war wohl auch ihrer Zeit weit voraus und mit ihrer Unbeugsamkeit eine starke Persönlichkeit.
Dann sind wir auch schon an der Bastei und im Elbsandsteingebirge angelangt. Nach einem kurzen Fußweg sehen wir nun die gigantischen Felsformationen der Sächsischen Schweiz und werfen einen Blick weit hinunter ins Elbtal. Hier betrachten wir die spielzeugkleinen Schiffe wie sie flussaufwärts fahren und dabei einen Streifen von Kielwasser hinter sich herziehen.
Nahezu überwältigend ist der Blick von der Basteibrücke, im 19. Jahrhundert auch Inspiration für so manchen Maler der Romantik. Das Auge kann sich gar nicht satt sehen an den bizarren Schöpfungen der Natur, die Phantasie wird beflügelt und die Formen nehmen Gestalt an.
Die schöne Impression begleitet uns auch noch auf dem Weg hinunter ins Tal, im schönen Ort Bad Schandau gönnen wir uns ein Stündchen Pause dann geht es elbabwärts in Richtung Dresden.
Vorbei an König- und Lilienstein kommen wir durch Pirna hindurch und wechseln hier noch einmal die Elbseite. Eine schöne Fahrt führt uns an Graupa vorbei, wir sehen die Weinhänge von Pillnitz und auch Teile des Schlosses.
Dann sind wir wieder in Dresden, die Überfahrt von Loschwitz nach Blasewitz erfolgt über das „Blaue Wunder", es ist die Elbbrücke die seinerzeit im ausgehenden 19. Jahrhundert viele Gegner hatte und dennoch gebaut wurde, sie zählt heute zu den großen Attraktionen der Stadt und sollte immer einen Besuch wert sein!
Ja, nun geht langsam die schöne Reise zu Ende! Ich glaube wir konnten gemeinsam angenehme Tage in der Elbmetropole erleben; Ausflüge brachten uns die schöne Umgebung näher und nun heißt es leider schon Abschied nehmen.
Ich möchte mich ganz herzlich bei allen Reisegäste für das Dabeisein bedanken, bleiben Sie gesund, reisfreudig und:
Immer offen für die schönen Dinge dieser Welt!
Das wünscht Ihnen ganz herzlich Ihr Reiseleiter:
Steffen Mucke.

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