Reisebericht: Silvester in Passau mit Silvester–Schifffahrt auf der Donau

30.12. – 02.01.2019, 4 Tage Rundreise Bayerischer Wald – Passau – Linz – Silvester–Schifffahrt auf der Donau – Schloss Thurn & Taxis in Regensburg


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Wir genießen eine erlebnisreiche Kurzreise über den Jahreswechsel in den Bayerischen Wald, nach Passau und nach Linz! Willkommen 2019!
Ein Reisebericht von
Brigitte Mühle
Brigitte Mühle

1. Tag, 30.12.2018: Bärwurzerei und Anreise nach Passau

Unsere Reise begann, wie immer, am Dresdner Flugplatz, wo wir pünktlich um 8 Uhr starteten. Trotz des Dauerrregens waren wir optimistisch und freuten uns auf das, was kommen wird. Gelassen und entspannt verlief unsere Fahrt über Regensburg vorerst bis Bad Kötzting, zum Besuch einer Bärwurzerei. Wir sahen einen Film über das Familienunternehmen und konnten hinter die Kulissen schauen, welch schwierige Arbeit erledigt werden muss, bevor die Flaschen gefüllt werden können. Wir erfuhren, dass die Bärwurz von darauf spezialisierten Landwirten angebaut wird, die sie unter hohen Umweltstandards und Auflagen für die Brennereien im Bayrischen Wald , auch für Zwecke der Pflanzenheilkunde kultivieren. Auch für die Küche wird sie immer gefragter, z.B. für Kräuterquark oder Käse. Danach begann die „köstliche" Verkostung. Vom Geschmack angeregt erfolgte dann auch eine rege „Mitnahme" der verschiedensten Sorten. Nun waren wir in der richtigen Stimmung und freuten uns auf unser Ziel, die Dreiflüssestadt Passau.
Dort angekommen, es regnete immer noch, bezogen wir unsere Zimmer in einem renommierten Hotel, waren vor dem Abendessen zum Glühweintrunk geladen, lernten uns bei netten Gesprächen etwas näher kennen und nahmen dann unser leckeres Abendessen, es fehlte wirklich an nichts, ein. Einige von uns unternahmen noch einen Spaziergang durch die Stadt, die ja noch weihnachtlich geschmückt war, der beleuchtete Dom war schon von Weitem zu erkennen, und tranken evtl. einen Punsch in einigen geöffneten Pubs.

2. Tag, 31.12.2018: Dreiflüssestadt Passau und Silvester–Schifffahrt auf der Donau

Nach dem hervorragenden und auch reichlichen Frühstück trafen wir um 10 Uhr unsere Stadtführerin für Passau, Frau Windisch. Ihre Heimatverbundenheit und ihre Leidenschaft für ihre Heimatstadt waren sofort spürbar. Wir liefen durch die Altstadt mit ihren barocken Gebäuden und erfuhren die eine oder andere Begebenheit dazu auch hinter den Kulissen, die nicht jedem bekannt sind, das machte den besonderen Reiz dieser Führung aus. Durch die italienischen Baumeister hat Passau ein südländisches Flair und wird deshalb auch oft als das Venedig von Bayern bezeichnet. Die wunderschönen Gebäude in der Innenstadt hatten es allen Gästen angetan und Frau Windisch trug ihren Beitrag dazu bei. Wir erfuhren auch von Sissi, der ab 1854 Kaiserin von Österreich, die hier u.a. im Hotel "Zum wilden Mann" bei einem Familientreffen 1862 schlief...und heute ist darin u.a. auch noch ihr Bett und Diverses von ihr zu sehen...Auch dazu gab es noch die eine oder andere interessante Begebenheit, die uns Frau Windisch sehr humorvoll vermitteln konnte. Wir erfuhren, dass die evangelisch-lutherische Kirchgemeinde Passau St. Mattäus die einzige ihrer Art dort ist, alle anderen sind katholische Kirchen. Der Höhepunkt unseres Rundganges war natürlich der Stephansdom. Wir konnten ihn nur von außen besichtigen. Er ist eine seit 1668 an wiedererbaute barocke Bischofskirche und Bischofssitz und Hauptkirche des Bistums Passau. Markant sind seine beiden Zwiebeltürme und seine Orgel mit ihren 17974 Pfeifen. Am Residenzplatz angekommen bestaunten wir besonders den Wittelsbacherbrunnen, der 1903 erbaut wurde zur Erinnerung an die 100-jährige Zugehörigkeit Passaus zu Bayern.
Am Ufer der Donau angekommen, wir freuten uns schon auf den Abend. Von dort wird unser Schiff "MS Passau" ablegen. Hier erfuhren wir noch Hintergrundinformationen über die Hochwasser, von denen Passau leider immer wieder heimgesucht wird., z.B. 2013, das war die schwerste Überschwemmung in Passau seit 500 Jahren, die Donau hatte einen Pegelstand von 12,9 Metern, die Markierungen dazu an den Häusern ließen uns erschaudern.
Nach Beendigung unseres Rundganges stiegen wir am Donauufer in unseren Bus, Reinhold wartete bereits auf uns. Wir waren mittlerweile auch hungrig geworden, denn auf uns wartete ein bayrisches Mittagessen im Hackelberger Bräustüberl. Es war köstlich und wie immer reichlich. Danach ging es weiter per Bus zur Veste Oberhaus, einer Festung, die 1219 gegründet wurde. Sie war die meiste Zeit Burg und Residenz des fürstlichen Bischofs vom Hochstift Passau. Heute finden dort immer wieder beliebte kulturelle Veranstaltungen statt, 2019 wird dort das 800-jährige Bestehen gefeiert.
Das Wetter war nicht so gut, trotz alledem hat man von oben einen herrlichen Blick auf die Stadt und es wurden zahlreiche Fotos gemacht. Der Blick auf den Zusammenfluss von Donau, Inn und Ilz blieb uns leider durch den Nebel verwehrt. Wieder im Hotel angekommen, begannen unsere Vorbereitungen auf den Silvesterabend. Wir fuhren mit dem Bus zur Schiffsanlegestelle an der Donau, 18 Uhr nahmen wir unsere Plätze ein. Von den Kollegen von Eberhardt TRAVEL war alles topp vorbereitet, leider wurde der vorbereitete Sitzplan durch die Reederei nicht so eingehalten, wie wir es uns gewünscht hätten. Wir verlebten dennoch gemeinsam einen wunderschönen Abend, das Schiff fuhr indes auf der Donau weiter in Richtung Österreich. Wir waren so in Stimmung, dass wir das nur am Rande bemerkten, es war ja auch schon dunkel. Das Buffet, die Life-Band und das allgemeine Flair ließ die Stunden bis Mitternacht wie im Fluge vergehen. Mitternacht konnten wir nach dem Anstoßen mit Sekt gemeinsam das Jahr 2019 begrüßen und ein wunderbares Feuerwerk vom Deck aus bestaunen. Es gab noch eine leckere Mitternachtssuppe, die Stimmung ebbte nicht ab. Gegen 01.15 Uhr fuhren wir gemeinsam mit dem Bus ins Hotel. Ein langer, jedoch wunderschöner Tag, ging zu Ende.

3. Tag, 01.01.2019: Donautal und Linz in Oberösterreich

Nach einen späten Frühstück bestiegen wir 11 Uhr unseren Bus, es gab eine kleine Überraschung für jeden Gast am Platz und fuhren los in Richtung Linz. Die Straßen und Ortschaften dorthin lagen noch im Neujahrsschlaf. Entlang des wunderschönen Donautales, eines der schönsten Flusslandschaften Bayerns, kamen wir vorbei an Obernzell, das bekannt wurde durch die Verarbeitung von Ton und Graphit seit 1359. Wir hielten in Engelhardtszell und besichtigten dort die gleichnamige Stiftskirche, die 1293 aus Zisterzienserkloster hervorging. Heute ist es das einzige Trappistenkloster (strengster Orden in der kath. Kirche) in Österreich. Wir hielten an der Schlögener Schlinge, einer Flussschlinge im oberen Donautal, um diverse Fotos zu machen. Es war kalt, wir stiegen wieder in den Bus und freuten uns auf Linz.
Wir trafen unsere Stadtführerin an der unteren Donaulände. Die Führung fand teilweise zu Fuß und auch per Bus statt. Auch hier erfuhren wir interessante und teilweise pikante Details aus der Geschichte der Landeshauptstadt Oberösterreichs mit ihren ca. 205.000 Einwohnern. Der erste Höhepunkt war die Besichtigung des Mariendoms (röm.-kath.). 1862 erfolgte die Grundsteinlegung, im Mai 1924 wurde er als Marienkirche geweiht durch Bischoff Göllner. 1935 wurde der Bau erst fertiggestellt, ist größter Dom in Österreich und besitzt neun Kirchenglocken und zwei Orgeln. Bemerkenswert sind die bunten Gemäldefenster, die durch ihre Darstellung und ihre Farben unser ganzes Interesse erweckten. Das bekannteste ist das Linzer Fenster, das die Linzer Geschichte wiederspiegelt. Man erkennt darin auch verschiedene Persönlichkeiten, u.a. Maximilian I., Johannes Kepler oder Ludwig v. Beethoven. Weiter ging es durch die Stadt vorbei am Mozarthaus in der Altstadt, der 1783 einige Tage hier als Gast des Grafen von Thun weilte und in dieser kurzen Zeit hier die bekannte Linzer Sinfonie komponierte. Wir besichtigten noch die Ursulinenkirche und erfuhren im Foyer des alten Rathauses am Hauptplatz viele Hintergrundinformationen auf eine ganz besondere Art und Weise. Dort liegt den Besuchern das Stadtgebiet nämlich zu "Füßen". Der Fußboden ist mit Flugaufnahmen im Maßstab 1:500 überzogen worden, sehr beeindruckend und auch wieder von Frau Rathwallner einzelne Stationen super erklärt, alle waren begeistert. Wir erfuhren dabei auch, dass Linz 2009 Kulturhauptstadt war. Das wohl bekannteste Event, das diesbezüglich dort neben vielen Veranstaltungen seit 2004 stattfindet, ist das Filmfestival Crossing Europe. 2013 wurde auch ein neues Opernhaus am Volksgarten eröffnet. Am Hauptplatz angekommen, bestaunten wir die 20 Meter hohe Dreifaltigkeitssäule, eine Pestsäule aus dem 18. Jh. Sie enthält drei Inschriftentafeln, das kaiserliche Wappen, die Landstände und die Linzer Bevölkerung. Diese ließen die Säule u.a. für die Rettung aus Feuer (1712) und Pest (1713) errichten.
Nun waren wieder Hunger und Durst angesagt, Frau Rathwallner brachte uns noch zum Bruckner Kaffeehaus, direkt am Hauptplatz. Wir bedankten uns herzlich bei ihr. Im Café wartete schon eine gedeckte Tafel für uns, wir genossen einen "Verlängerten" und ein Stück Linzer Torte, der eine und der andere auch ein Schnapserl. Im Souvenirladen gleich nebenan fanden wir noch das eine oder andere Mitbringsel für zu Hause.
Danach erwartete uns Reinhold wieder mit dem Bus, wir waren zufrieden und müde und freuten uns auf unser schmackhaftes Abendessen im Hotel. Auf der Fahrt dorthin begleitete uns noch eine CD von Tom Pauls, die wirklich bei allen Anklang fand. Wir nutzten im Anschluss noch das hoteleigene Schwimmbad und einige auch die Sauna, eine entspannte Nachtruhe war nun gesichert.

4. Tag, 02.01.2019: Schloss Thurn & Taxis in Regensburg und Rückreise

Die Koffer waren gepackt, es hieß Abschied nehmen.
Nach dem Frühstück starteten wir gg. 7.15 Uhr in Richtung Heimat. Nun fing es sogar etwas an zu schneien. Doch zuvor machten wir noch einen Abstecher nach Regensburg und besuchten das dortige bekannte Schloß Thurn und Taxis (500 Räume), ehem. Schloss Emmeran. Ein Student der Kunstgeschichte führte uns durch das Schloss. Ich muss sagen, es war ein ganz besonderes Highlight der Reise, ich denke hier auch im Namen unserer Gäste zu sprechen, alle waren sehr interessiert. Trotz der Kälte im Schloss und am Kreuzgang. Das Fürstenhaus Thurn und Taxis erwarb 1810 das Gelände des ehemaligen Klosters Sankt Emmeran, ließ es ab 1812 zum Residenzschloss ausbauen. Teile dieses Schlosses werden bis heute von Angehörigen der Familie von Thurn und Taxis bewohnt. Fürstin Gloria lebt hauptsächlich dort, Ihr Sohn Prinz Albert, der jetzige Eigentümer, lebt hauptsächlich in Rom (er ist ein erfolgreicher Autorennfahrer, seine Pokale sind dort ausgestellt), ihre beiden Töchter leben teilweise oder hauptsächlich in London bzw. New York. Der 33 Jahre ältere Ehemann von Gloria, der Fürst Johannes von Thurn und Taxis, starb 63-jährig 1990, die Hochzeit der beiden fand 1980 statt, der eine oder andere Gast konnte sich noch recht gut an das damalige Medienereignis erinnern. Unser Schlossführer hatte umfangreiches Hintergrundwissen über die einzelnen Säle, die Wandmalereien, die Möbel, die Geschichte etc., die wir bestaunen durften und brachte uns alles sehr anschaulich herüber. Höhepunkt war natürlich der Kreuzgang, der zur Gruftskapelle führt. Es war ein einzigartiges Erlebnis, diese zu betreten, die die Begräbnisstätte der Familie ist.
Nach dieser Besichtigung fuhren wir mit dem Bus in Richtung Heimat, wir "ruhten" uns aus, wir erzählten uns die eine oder andere Geschichte, wir sahen noch eine DVD zu den von uns besuchten Zielen, wir gaben ein Feedback zu allem.
Wir kamen pünktlich wieder in Sachsen an, verabschiedeten uns und freuen uns auf ein eventuelles Wiedersehen auf einer Reise mit Eberhardt Travel.
Ich denke, alles in allem hat die Reise in das neue Jahr allen gut gefallen mit ihren vielen Höhepunkten und auch kulinarischen Genüssen, es gibt zu Hause jedenfalls vieles zu erzählen.
Bleiben Sie alle schön gesund und vielleicht bis bald!
Wie sagte einst Kurt Tucholsky: "Reisen ist die Sehnsucht nach dem Leben".... In diesem Sinne wünsche ich Ihnen noch ganz viel Leben!
Ihre Brigitte Mühle

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