Reisebericht: Silvester in Passau mit Silvester–Schifffahrt auf der Donau

30.12. – 02.01.2023, 4 Tage Rundreise Bayerischer Wald – Passau – Linz – Silvester–Schifffahrt auf der Donau – Schloss Thurn & Taxis in Regensburg


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Wi starteten pünktlich am 30.12. 2022 mit unsrem Bus von TRD Reisen Dresden sowie dem Fahrer Silvio Tröger und waren voller Erwartung !!
Ein Reisebericht von
Brigitte Mühle
Brigitte Mühle

Bärwurz im Bayrischen Wald und Anreise nach Passau, 30.12.2022

Unsere Hinfahrt verlief störungsfrei, alle Zubringer waren pünktlich und auch die Gäste waren gut gelaunt und natürlich gespannt auf das, was kommt.
Unsere Mittagspause machten wir an der Rasttätte Waldnaab, um dann gestärkt zu sein für die Verkostung des Bärwurz., dessen Geschmack wir natürlich schon im Bus probieren durften.....
Wir erlebten eine interessante Führung, incl.Film, im Penninger Schnapsmuseum Gläserne Destille ( Familienbetrieb ) in Böbrach, konnten natürlich auch probieren uns es wurde auch fleißig eingekauft.

Danach steuerten wir unser Ziel in Passau , das Hotel IBB Süd Passau, an......Check in erfolgte schnell und war gut vorbereitet.

Es gab einen leckeren Glühweinumtrunk zum Kennenlernen ....
In dem Restarant Visa vis erwartete uns danach ein leckeres 3 Gänge Menü, das wir uns redlich "verdient" hatten....

Stadtführung Passau, Mittagessen & Silvesterschifffahrt auf der MS Linz , 31.12. 2022

Nach einem reichhaltigen Frühstück trafen wir uns vor dem Hotel mit unserer Stadtführerin , Frau Windisch, fuhren zur Donaulände, wo uns der zweite Stadtfüher, Herr Albrecht begrüßte.
Bei leichtem Regen begann unser Rundgang durch die Altstadt in zwei Gruppen.
Wie immer erfuhren wir viel Wissenswertes und Interessantes, anschaulich und auch humorvoll erklärt.
Wir kamen über die Künstlergasse, Höllgasse, wo sich Galerien und Ateliers diverser Branchen aneinander reihen, wir bestaunten die bunten Pflastersteine, die die Künstler immer wieder neu bemalen und die den Eingang zu den Werkstätten weisen.
1974 wurde die Passauer Altstadt saniert, um dem Verfall entgegenzuwirken und es gibt seither Jahr für Jahr viel zu tun, auch durch das leider immer wiederkehrende Hochwasser, zuletzt beim Jahrtausendhochwasser 2013 hatte die Donau den Höchststand von 12,9 m, die Markierungen an den Häusern ließen uns erschaudern.
Durch die italienischen Baumeister erkennt man in der Altstadt das italienische Flair, die Stadt wird deshalb auch oft das Venedig von Bayern bezeichnet, enge Gassen, Kopfsteinpflaster (ungegeinet für Absatzschuhe),krumme Häuser und kleine Fenster verdeutlichen das recht gut.

Wir liefen vorbei an der Stadtpfarrkirche St. Paul, die 1050 zur Kirche geweiht wurde, 3 x abgebrannt ist und dann 1678 neu aufgebaut wurde.
Wir schlenderten zum Residenzplatz und dem Wittelsbacher Brunnen, der 1903 erbaut wurde zur Erinnerung der 100 jährigen Zugehörigkeit Passaus zu Bayern.
Nun kamen wir zum Highlight des Rundganges.. zum Domplatz mit dem Dom St.Stephan, Stephansdom, dessen Glockengeläut wir schon von Weitem hören konnten. Er ist seit 1668 wiedererbaute barocke Bischofskirche, Bischofssitz und Hauptkirche des Bistums Passau. Weltbekannt ist er auch durch seine Orgel mit 17974 Pfeiffen, womit sie zu den weltweit größten Orgeln gehört. Da gerade kein Gottesdienst / Konzert stattfand, konnten wir ihn auch von innen besichtigen und waren sehr beindruckt.

Nun gingen wir hinab zur Inn Promenade., da gibt es wunderbare kleine Restaurants und Souvenirgeschäfte..Wir erfuhren auf dem Weg dahin weiterhin interessante Anekdoten von Hofdamen und -herren, natürlich auch von Sissi, Kaiserin von Österreich, die 1862 anlässlich eines Familienfestes im Hotel "Zum alten Mann" in Passau übernachtete.
Das Wetter meinte es gut mit uns, die Sonne schien und es waren milde Temperaturen von 11 Grad, leider fehlte uns zum Innehalten die Zeit... :-)
Wir erfuhren von der Veste Oberhaus, die hoch am Berg thront, gegründet wurde sie 1219 und war die meiste Zeit Burg und Residenz des Bischofs vom Hochstift Passau,heute ist sie ein Ort der Kultur und Museum, von Burgenfestspielen und Sommerkino.
Auch die Wallfahrtskirche Mariahilf mit ihrem Kloster trohnte auf dem Hügel in der Sonne., sie wurde 1624 bis 1627 erbaut, die Wallfahrt entstand da als 1683 Wien durch die Türken belagert wurde. Leopold I. flüchtete nach Passau, das Kaiserpaar betete da täglich um die Rettung aus der Türkengefahr...Auch heute kommen Jahr für Jahr tausende Pilger zur "Schwarzen Madonna" in die Gnadenkapelle , um sie um Hilfe zu bitten.

So,nun waren wir mittlerweile hungrig und durstig geworden, bedankten uns bei den beiden Stadtführern und stiegen an der Donaulände in unseren Bus , wo Silvio schon auf uns wartete. Wir fuhren zum Hackelberger Braustüberl und nahmen das leckere, bereits vorbestellte, Mittagessen ein, es tat sooo gut....Danach machten wir noch einen Abstecher zum Aussichtspunkt an der Veste Oberhaus, vertraten uns 30 Minuten die Füsse, hatten einen wunderbaren Blick auf die Altstadt und leider nur teilweise auf den Zusammenfluss der drei Flüsse Inn,Iltz und Donau, es wurden wunderschöne Fotos gemacht-- es gab noch einen Bärwurz zum Aufwärmen..-nun gings zurück zum Hotel, um uns auf den Silvestereabend vorzubereiten.

Um 18.30 Uhr durften wir , frisch gestylt und gut gelaunt, das Schiff " MS Linz" , das an der Donaulände vor Anker lag, betreten, es birgt Plätze für 700 Personen !!
Da wir mit zu den ersten Gästen gehörten, konnten wir in aller Ruhe unsere reservierten Plätze an den festlich gedeckten Tischen im Oberdeck einnehmen. Es dauerte auch gar nicht lange, da waren die ersten Getränke schon bestellt..und das Schiff füllte sich zusehends, kurz nach 19 Uhr liefen wir aus in Richtung, Österreich, es war dunkel und wir merkten gar nicht so recht, wo es aussen entlang ging, da ja auch leider viele Gebäude nicht beleuchtet waren. Der Kapitän begrüsste alle und so schipperten wir dem Neuen Jahr entgegen. Es spielten zwei Bands an Bord, das Tanzbein wurde fleißig geschwungen, vom Twist, Rock'n' Roll bis zum Walzer war alles dabei, textsicher beim Mitsingen warenn auch so einige, das tolle 3 Gänge Menü wurde serviert, alle liessen es sich schmecken, die Servivekräfte meisterten weiß Gott die große Herausforderung mit Bravour...Das Servieren des Desserts verzögerte sich etwas, es waren nur noch wenige Minuten bis zum Jahreswechsel, wir waren ja mittlerweile schon wieder auf dem Rückweg nach Passau.
Alles verlief dann doch noch reibungslos, auch der von EHT spendierte Sekt kam rechtzeitig an den Tischen an und wir konnten 2023 mit einem lauten PROST begrüßen. Einige Gäste sahen sich das Feuerwerk der Passauer vom Freideck aus oben an , andere tanzten einfach weiter, die Servicekräfte liefen mittlerweile mit ihren Wunderkerzen durch die Reihen, es war einfach nur schön. Kurze Zeit später gab es noch die Mitternachtssuppe, die jedoch einige gar nicht mehr geschafft haben...
Ich sprach den gestreßten Servicekräften, die trotz allem meist noch ein Lächeln auf den Lippen hatten und auch dem Kapitän meinen Dank aus...das tat ihnen sichtlich gut...

Gegen 1.15 Uhr rollte unser Bus wieder in Richtung Hotel, jeder hing so etwas seinen eigenen Gedanken nach und wir freuten uns nach diesem langen, interessanten Tag tatsächlich auf die Nachtruhe....

Donautal und Linz, 1. 1. 2023

Nach einem verspäteten Fruhstück zum Neujahrstag startete unser Bus 11 Uhr in Richtung Linz, die Gäste fanden beim Einsteigen noch eine kleine Überraschung auf ihren Sitzen, waren sehr erfreut und nun ging es los..
Die Sonne schien vom wolkenlosen Himmel, es waren 10 Grad, sehr angenehm.
Wir fuhren entlang des schönen Donautals, entlang der Glasstrasse, die Strassen und Wege waren so gut wie menschenleer...

Wir kamen vorbei an der Stiftskirche Engelhardtzell, die 1293 aus einem Zisterzienser Kloster hervorging.

Den ersten Stop machten wir zum Forografieren an der Schlögener Schlinge, einer Flussschlinge der Donau im oberen Donautal.
Den Verlauf der Schlinge kann man natürlich oben vom Berg erst so richtig erkennen, aber ich ermutigte die Gäste, das vielleicht beim nächsten Mal zu erkunden... :-) bei einem Fahrrad-oder Wandertrip....Da um die Schlinge herum gibt es mittlerweile auch ein grosses Freizeitangebot an der Freizeitanlage Schlögen.

Wir fuhren weiter nach Linz, wo unsere Stadtführerin, Frau Rathwallner, bereits an der Oberbank an der Donau auf uns wartete.

Der erste Höhepunkt war die Besichtigung des Mariendoms (röm.-kath.). 1862 erfolgte die Grundsteinlegung, im Mai 1924 wurde er als Marienkirche geweiht durch Bischoff Göllner. 1935 wurde der Bau erst fertiggestellt, ist größter Dom in Österreich und besitzt neun Kirchenglocken und zwei Orgeln. Bemerkenswert sind die bunten Gemäldefenster, die durch ihre Darstellung und ihre Farben unser ganzes Interesse erweckten. Das bekannteste ist das Linzer Fenster, das die Linzer Geschichte widerspiegelt. Man erkennt darin auch verschiedene Persönlichkeiten, u.a. Maximilian I., Johannes Kepler oder Ludwig v. Beethoven.
Weiter ging es durch die Stadt vorbei am Mozarthaus in der Altstadt, der 1783 einige Tage hier als Gast des Grafen von Thun weilte und in dieser kurzen Zeit hier die bekannte Linzer Sinfonie komponiert. Wir erfuhren dabei auch, dass Linz 2009 Kulturhauptstadt war. Das wohl bekannteste Event, das diesbezüglich dort neben vielen Veranstaltungen seit 2004 stattfindet, ist das Filmfestival Crossing Europe. 2013 wurde auch ein neues Opernhaus am Volksgarten eröffnet. Am Hauptplatz angekommen, bestaunten wir die 20 Meter hohe Dreifaltigkeitssäule, eine Pestsäule aus dem 18. Jh. Sie enthält drei Inschriftentafeln, das kaiserliche Wappen, die Landstände und die Linzer Bevölkerung. Diese ließen die Säule u.a. für die Rettung aus Feuer (1712) und Pest (1713) errichten.
Nun waren wieder Hunger und Durst angesagt, Frau Rathwallner brachte uns noch zum Bruckner Kaffeehaus . Wir bedankten uns herzlich bei ihr. Im Café wartete schon eine gedeckte Tafel für uns, wir genossen einen "Verlängerten" und ein Stück Linzer Torte, der eine und der andere auch ein Schnapserl. Im Souvenirladen gleich nebenan fanden wir noch das eine oder andere Mitbringsel für zu Hause.
Es war inzwischen dunkel geworden , wir waren etwas müde, deshalb fuhren wir über die Autobahn zurück nach Passau, hörten dabei eine CD von Tom Pauls und freuten uns auf das Abendbrot ,wieder im Hacklberger Braustüberl in Passau, vorher holten wir noch die Individualgäste vom Hotel ab und genossen wieder unser 3 Gänge Menü.Wir saßen etwas länger , tranken noch das eine oder andere Bier oder Glas Wein, führten nette Gespräche und fuhren gegen 21.30 Uhr zurück zum Hotel. Immerhin mussten noch die Koffer gepackt werden für die Heimreise.

Regensburg, Schloß Thurn & Taxis – Heimreise, 2. 1. 2023

Nach dem Frühstück starteten wir bereits 7.45 Uhr nach Regensburg, um eventuell bei meiner starken Verkehrsdichte nicht in Zeitnot zu geraten, unsere Führung im Schloß war für 11 Uhr angemeldet.

Wir waren etwas eher da, am Parkplatz Margaretenstrasse, es gab noch einen Kaffee....

Nach einem kurzen Fussweg zum Schloss, wieder bei herrlichem Wetter, holte uns 11 Uhr die Schlossführerin zum Rundgang ab, alle waren gespannt..
Ich muss sagen, es war ein ganz besonderes Highlight der Reise. Trotz der Kälte im Schloss , besonders am Kreuzgang, waren alle sehr interessiert und erwartungsvoll.
Das Fürstenhaus Thurn und Taxis erwarb 1810 das Gelände des ehemaligen Klosters Sankt Emmeran, ließ es ab 1812 zum Residenzschloss ausbauen. Teile dieses Schlosses werden bis heute von Angehörigen der Familie von Thurn und Taxis bewohnt. Fürstin Gloria lebt hauptsächlich dort, Ihr Sohn Prinz Albert, der jetzige Eigentümer, lebt hauptsächlich in Rom (er war/ ist ein erfolgreicher Autorennfahrer, seine Pokale sind im Schloss ausgestellt), hat auch erst am 7.11. 2022 seinen Doktortitel in Philosophie abgelegt. Ihre beiden Töchter leben teilweise oder hauptsächlich in London bzw. New York, Fürstin Gloria ist mittlerwewile auch 2 fache Großmutter.
Der 33 Jahre ältere Ehemann von Gloria, der Fürst Johannes von Thurn und Taxis, starb 63-jährig 1990, die Hochzeit der beiden fand 1980 statt, der eine oder andere Gast konnte sich noch recht gut an das damalige Medienereignis erinnern.
Unsere junge Schloßführerin hatte umfangreiches Hintergrundwissen über die einzelnen Säle, die Wandmalereien, die Möbel, die Geschichte etc., das kam bei den Gästen sehr gut an.. Besonderes Erstaunen zeigten alle beim Betreten des Wintergartens, des Marmortreppenhauses und des prunkvollen Ballsaales, in dem Familienfeiern stattfinden, den man aber auch für private Feiern mieten kann zum stattlichen Preis eines Kleinwagens !!
Höhepunkt war natürlich der Kreuzgang, der zur Gruftskapelle führt. Es war ein einzigartiges Erlebnis, diese zu betreten, die die Begräbnisstätte der Familie ist.

Nach dem Rundgang hatte Silvio für uns im Bus einen Glühwein vorbereitet, der gut zum Aufwärmen diente.

Wir starteten nun zur Heimreise, vollgepackt mit vielen schönen Erinnerungen an die letzten Tage.
An der Raststätte Waldnaab machten wir wieder Würstchenpause, schauten dann noch zum Verkürzen der Zeit die DVD von Olaf Böhme "Treffpunkt Kronentor" und konnten somit doch mit einem gewissen Abschiedsschmerz auf humorvolle Art und Weise dem Ende der Reise entgegensehen.
Alle Ausstiege wurden pünktlich angefahren, so daß wir auf die Minute genau 18 Uhr unsere Endstation, den Flugplatz Dresden, erreichten.

Schlusswort

Ich bedanke mich bei allen Reisegästen für Ihre Aufgeschlossenheit, Ihr Interesse, Ihre Disziplin, Ihre Zufriedenheit und auch Ihre Dankbarkeit, die auch für mich die Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht haben.
Auch ein großes Dankeschön an unseren Busfahrer, Silvio Tröger von TRD Reisen Dresden, der uns kompetent und sicher zum Ziel und auch wieder nach Hause gebracht hat...
Bleiben Sie bitte alle gesund und weiterhin reiselustig, natürlich mit Eberhardt Reisen , auch in deren Namen bedanke ich mich nochmals für Ihr Vertrauen.
Wie sagte einst Kurt Tucholsky " Wer die Enge seiner Heimat begreifen will, der reise....", in diesem Sinne lassen Sie uns jede Enge überwinden und reisen... , möge allerdings unsere Zeit etwas friedlicher werden... Vielleicht sehen wir uns irgendwann einmal auf einer Reise wieder, ich würde mich sehr freuen.
Herzliche Grüße an Sie alle von Ihrer Brigitte Mühle

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