Reisebericht: Rundreise Bayerischer Wald mit Further Drachenstich

29.03. – 01.04.2019, 5 Tage Busreise in Bayern: Drachenstich–Festspiele Furth – Bodenmais mit Silberbergbahn und Besucherbergwerk – Glasdorf Weinfurtner – Arber–Bergbahn – Pferdekutschfahrt – Museumsdorf Bayerischer Wald


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Pünktlich zur Saisoneröffnung strahlt die Sonne, blauer Himmel und eine traumhafte Landschaft Bayerns empfangen uns.
Ein Reisebericht von
Marlies Thrum
Marlies Thrum

Freitag, der 29. März 2019

Zeitig am Morgen starten wir vom Dresdner Flughafen. Nebel hängt noch über der Stadt aber die Sonne ist als heller Punkt schon durch die Wolken zu erkennen. Entlang der A4 steigen noch etliche Gäste zu und in Münchberg ist unsere Gruppe komplett. Ein Mittags-Stopp an der neuen Raststätte der A 93 und schon erreichen wir am frühen Nachmittag unser erstes großes Ziel:

Regensburg.

Unsere Stadtführerin empfängt uns am "Protzenweiher". Durch das Stadttor gelangen wir in die Altstadt und zur steinernen Brücke aus dem 12. Jahrhundert. Gerade wurde sie aufwändig saniert und wir bestaunen die 3 Arme der Donau die hier überquert werden. Durch das Info-Zentrum Weltkulturerbe erreichen wir die berühmte Wurstlküche, die schon seit dem Mittelalter hier am Ufer der Donau stehen soll. Wir sind noch alle gesättigt und so folgt auch niemand der Aufforderung, doch einen "Sechser auf Kraut" zu bestellen, wie unsere Stadtführerin Christine vorschlug. Also spazieren wir weiter, durch Gassen und Hinterhöfe bis zur Porta Praetoria- Zeitzeuge der Römer hier vor Ort. Von den 2 Türmen ist noch einer erhalten und durch die Porta gehen wir weiter, erfahren viel zur wechselvollen Geschichte einer Stadt, die nie zu Bayern gehören wollte. Seit 2006 sind viele der denkmalgeschützten Gebäude der Stadt Weltkulturerbe der UNESCO und so lassen wir uns beeindrucken von Baukunst und Ausstattungen. Höhepunkt natürlich der Dom. Und wieder lernen wir dazu, die Jahreszahl im linken Turm zeigt eine "halbe Acht"- also ist es eine Vier. Und es ist 1495 gemeint. Und nicht 1895- wie es von hier unten aussieht. Weiter geht unser Spaziergang bis zum Rathaus der Stadt. Hier wurde Geschichte geschrieben, denn die Zeit der Reichstage, auf denen Recht gesprochen wurde, Allianzen geschmiedet und Bündnisse besiegelt wurden war Mitte des 17. Jahrhunderts vorbei. Regensburg wurde auserkoren, Heimstatt des sogenannten "immerwährenden Reichstages" zu sein. Man traf sich nicht mehr selber in zeitlichen Abständen, Gesandte der Könige und Fürsten saßen nun ohne Unterbrechungen zusammen und diskutierten und entschieden die künftigen Entwicklungen. Und das bis 1803. Hier am Rathaus verabschiedeten wir uns schließlich von Christine und jeder konnte noch ein wenig bummeln, sich von der Lebendigkeit der Studentenstadt anstecken lassen oder vielleicht auch im strahlenden Sonnenschein ein Eis genießen. Pünktlich waren alle am Ufer der Donau zurück und weiter ging unsere Fahrt Richtung Nationalpark Bayerischer Wald. Deutlich merkte man die Höhenunterschiede- hier lag tatsächlich noch erheblicher Schnee an den Straßenrändern und im Wald. Nicht aber so in unserem Ziel:

Hohenau,

zwischen Grafenau und Freyung gelegen. Unser Gasthof Hohenauer Hof liegt auf einer Anhöhe gleich neben der Kirche und bietet einen wunderschönen Blick ins Bayerische Land. Rasch sind unsere Zimmer bezogen und es ist noch etwas Zeit zum Ausruhen oder Spazierengehen. Dann treffen wir uns zum Abendessen. Ein tolles Salat-Buffet steht bereits zum "plündern" bereit und alle bedienen sich, es ist aber auch zu lecker (und noch dazu gesund). Dann folgen schon Vorsuppe und alsbald der Hauptgang. Ein leckeres Dessert rundet das ganze ab und wir sind rundum zufrieden. Viele sitzen noch zusammen, lassen den Tag Revue passieren, lernen sich kennen und haben sich viel zu erzählen.

Samstag, der 30. März 2019

Heute geht es durch den Nationalpark Bayerischer Wald nach Rinchnach und Deggendorf. Wieder empfängt uns am Morgen strahlender Sonnenschein, es ist zwar noch frisch, gerade mal 1 °C, aber im Tagesverlauf kratzen wir schon mal an der 20 ° - Marke. Ein üppiges Frühstück erwartet uns und so gestärkt brechen wir zu einem erlebnisvollen Tag auf. André, unser Busfahrer hat eine besonders schöne Route durch den Nationalpark ausgesucht, wir passieren die Besucherzentren zum Lusen und zum Rachel, mit 1373 und 1453 Metern Höhe zwei der höchsten Erhebungen des Nationalparks. Es war der erste Nationalpark Deutschlands, als er am 07.10.1970 eingerichtet wurde. Im August 1997 wurde er erweitert und bildet mit dem Böhmerwald auf tschechischer Seite das größte zusammenhängende Waldgebiet Europas. Schließlich erreichen wir im niederbayerischen Lankreis Regen die älteste Kulturstätte des mittleren Bayerischen Waldes:

Rinchnach,

oder wie die Einheimischen sagen:"Kloister". Lustigerweise hat Rinchnach eine Fledermaus als Maskottchen, sie heißt "Fu", das chinesische Wort für Glück oder eben Fledermaus. Sie begrüßt uns am Bach am Ortseingang und hier holt uns unsere Stadtführerin auch ab. Gemeinsam spazieren wir zur alten Klosteranlage. Natürlich hat Rinchnach die schönste Barockkirche des Bayerischen Waldes und wir können uns von der Pracht gleich überzeugen. Sie ist Johannes dem Täufer geweiht und Darstellungen auf den Wandgemälden zeigen u.a. seine Hinrichtung. Dann können wir uns auch im Altarraum umsehen und bestaunen die üppig mit Gold überzogenen Schnitzarbeiten. Noch ein Rundgang im Kreuzgang und dann können wir auch klösterliche Anlagen wie den Bierkeller besichtigen. Es bleibt noch ein wenig Zeit zum Bummeln im Örtchen und dann geht es weiter nach

Deggendorf.

Hier angekommen stärken wir uns erst einmal, wer wollte vom Bordservice oder auch in der Stadt selber. Wir hatten einen guten Parkplatz in Zentrumsnähe für unseren Bus gefunden und so war der Spaziergang zum Oberen Stadtplatz und dem Luitpoldplatz kein Problem. Zudem hatte ein Gast vorgesorgt und alle mit Kartenmaterial ausgestattet, auch mit einem Innenstadt-Plan von Deggendorf. So ausgestattet genossen alle das herrliche Wetter in der Stadt, spazierten zum Rathaus, das leider teilweise eingerüstet war, zur Grabkirche oder zur Stadtpfarrkirche. Und dann ein frischer Erdbeerkuchen, Cappucchino dazu - und das bei strahlendem Sonnenschein im Straßencafe- was gab es schöneres? Zurück am Bus waren alle gespannt, wohin es nun ginge, ich hatte eine Überraschung angekündigt und bisher nix verraten- das taten dann aber die Wegweiser unterwegs, rasch hatten alle gesehen wohin es ging: zum

Gut Aiderbichl.

Dieses Extra war eine schöne Überraschung und so spazierten alle mit zu einer kleinen Führung durch den Hof, bestaunten die wohl berühmteste Kuh Bayerns, Yvonne. Sie hatte mit ihrer Flucht vor dem Schlachter und dem fast 100-tägigen Versteck im Wald für Schlagzeilen gesorgt. Doch noch viele andere Tiere finden hier einen Platz, seien es ehemalige Polizeipferde, Hunde, Katzen, Tauben, Rinder, Esel, Ziegen ... Jeder konnte sich individuell umschauen und ein Anziehungspunkt war natürlich die "Katzenvilla". Andere wiederum genossen die herrliche Aussicht hier und ruhten sich einfach unter einem der vielen Bäume auf einer Bank aus, beobachteten das Treiben, wenn die Pferde von der Koppel geholt wurden oder frisches Heu in ihre Raufen bekamen. Doch auch der schönste Nachmittag geht vorüber und so machten wir uns auf den Heimweg nach Hohenau. Der Abend klang mit einem tollen Salat-Buffet und weiteren 3 Gängen aus, nicht ohne den Hinweis auf die bevorstehende Zeitumstellung diese Nacht. Und die sollte ausgerechnet mir noch einige Kopfzerbrechen bereiten...

Sonntag, der 31. März 2019

Sommerzeit- eine Stunde Schlaf "geklaut"- wie sehr ich das "mochte". Also hatte ich meine Uhren umgestellt, ich wollte ja pünktlich sein. Am Morgen dann - noch keine Sonne zu sehen, ich wußte ja, diese bl... Sommerzeit, ist es früh halt noch dunkler. Als dann aber zum Frühstück auch weit und breit niemand zu sehen war, die Gastleute noch damit beschäftigt waren, alles hinzuräumen wurde mir doch komisch. Des Rätsels Lösung kam rasch: Ich hatte meine Uhren gleich um 2 Stunden vorgestellt- und das mir! Als quasi Belohnung durfte ich dann aber den Sonnenaufgang über Hohenau erleben, wie sie sich über den Bergen erhob- wunderschön. Dann war wirklich Zeit für´s Frühstück und los ging es Richtung Tschechien. Mit Doris hatten wir eine tolle Reiseleitung, ein Original mit vielen lustigen Ankedoten von Ihrem "Mugel" (sie erklärte es uns: halb Mann, halb Kugel...), dem Bayerischen Wald und natürlich zu Tschechien. Unser erster Stopp war an der

Glashütte Mauth.

Leider war der Ofen über Nacht ausgegangen so dass wir keine Vorführung bekommen konnten und so schauten wir uns dort ein wenig um, erstanden das eine oder andere Souvenir bevor es weiterging zum Lipno Stausee. Wir passieren den Grenzübergang Philippsreuth und fahren durch das Quellgebiet der Moldau, erfahren dass es eine kalte, eine warme und eine grasige Moldau gibt, die zusammenfließen, wir folgen der grasigen Moldau und haben bald ein paar wunderschöne Blicke auf den

Lipno-Stausee.

Er ist Teil der Moldau-Kaskaden und deren höchste Stufe. 1959 gebaut erhielt er bald seinen Kosenamen: Jihoceské more - Südböhmisches Meer. Wir genießen die Fahrt und erreichen gegen Mittag unser Ziel:

Ceský Krumlov- Krumau.

Andre fährt uns zum oberen Parkplatz und wir spazieren durch den Schloßpark hinunter. Eine  außergewöhnliche Anlage, wunderschön die Gärten und riesig die Schloß- und Burganlagen. Nach der Prager Burg sind sie die zweitgrößten historischen Anlagen in Tschechien. Durch 3 Burghöfe laufen wir hinab, genießen eine spektakuläre Aussicht auf die Altstadt, die zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Die Mühen über mittelalterliches Kopfsteinpflaster bergab werden schließlich mit einem guten böhmischen Mittagessen belohnt. Mit allem Drum und Dran und da darf natürlich ein Becherovka zum Abschluss nicht fehlen. Wer nun noch wollte (oder konnte) nutzte die Zeit für einen kleinen Bummel in die Altstadt bevor es wieder zurück ging. Unweit vom Restaurant wartet André mit dem Bus auf uns und wir genießen die Fahrt durch den Nationalpark Sumava, wie der Teil des Böhmerwaldes hier genannt wird. Noch ein kurzer Stopp am Markt vor der Grenze für einen Kaffee oder eine "Harmonie-Pause" und am Nachmittag erreichen wir wieder Hohenau. Wir verabschieden uns von Doris und wünschen ihr weiter viele liebe Erlebnisse mit ihrem "Mugel". Am Abend wartet dann ein Schmankerl Buffet auf uns- liebevoll von der Küche des Hauses hergerichtet und als krönenden Abschluß beehrt uns eine urbayerische Boy-Band: SMS, eigentlich ein Trio, heute jedoch als Duo unterwegs. Mit bayerischer Herzlichkeit und natürlich handgemachter Musik unterhalten sie uns aufs beste und so klingt ein wunderschöner Tag aus.

Montag, der 01. April 2019

Nein, kein Aprilscherz- heute geht es wieder nach Hause. Wir genießen noch einmal das reichhaltige Frühstück und dann heißt es bereits Koffer einladen und los geht die Reise zurück. Jetzt kennen wir schon die Gegend ein wenig und aus der Ferne grüßt das eingerüstete Rathaus von Deggendorf. Gegen Mittag erreichen wir den Rasthof Waldnabtal und das ist auch schon der letzte Rastplatz, wo unsere Reisegruppe komplett ist. Danach werden wir uns immer wieder von Gästen verabschieden. Mit einem letzten Bordservice stärken sich viele und dann haben André und ich noch eine Überraschung: Wir stoßen mit einem Becher Sekt auf eine rundum gelungene Saison-Auftaktfahrt an. Da war die Freude natürlich groß und ein wenig Wehmut schwang auch mit. Unser Herr K, der alle so toll mit Übersichts-Karten versorgt hatte erhielt als Dankeschön seinen ganz persönlichen Reise-Bär. Das ist ja das Maskottchen von Eberhardt Travel. Und natürlich ging ein ganz besonderer Dank an unseren Busfahrer André, der uns sicher und souverän durch den Bayerischen Wald gefahren hat. Entlang der A93, der A72 und schließlich der A4 erreichten wir unsere Ausstiegsorte, alle Transfers waren pünktlich und wir gegen 16 Uhr wie geplant in Dresden.

Ein herzliches Auf Wiedersehen

noch an alle Gäste dieser tollen Reise, danke auch an die "Macher" im Hintergrund von Eberhardt Travel. Gern habe ich Sie auf dieser Reise begleitet - nun bleibt mir nur, Ihnen alles Gute, vor allem Gesundheit zu wünschen und vielleicht sehen wir uns ja mal wieder, bei einer Ihrer nächsten Reisen, bis dahin 
Herzliche Grüße von
Ihrer Marlies Thrum

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