Reisebericht: Rundreise mit Rollstuhl nach Altötting – im Herzen Bayerns

Morgens um acht Uhr beginnt unsere Reise ins Herz Bayerns mit dem Zustieg der ersten Gäste in den behindertengerechten Reisebus am Flughafen Dresden. Verschiedene Zustiege, der letzte am Rasthof Vogtland komplettieren dann die Gruppe auf 22 Gäste, von denen 11 mit dem Rollstuhl unterwegs sind.Via Franken, bei Regensburg die Donau passierend, ihr an den Ausläufern des Bayerischen Waldes folgend, erreichen wir am Nachmittag das Haus St. Elisabeth in Altötting.In der von der Caritas geführten Einrichtung werden wir schon zu Kaffee und Kuchen erwartet. Im Anschluss beziehen wir unsere Zimmer. Alles ist bestens auf die Bedürfnisse der Rollstuhlfahrer ausgerichtet. Befahrbare Duschen, Haltegriffe, Pflegebetten,... sind hier Standard.

Das gute Frühstück ist der perfekte Start in den Tag. Im Garten des Caritashauses erwartet uns schon die Stadtführerin. Im Schatten der Bäume gibt es eine Einführung in die Geschichte Altöttings als Wallfahrtsort. Dann rollen wir ins Ortszentrum, den Kapellplatz wo wir uns Gnadenkapelle und Stiftskirche anschauen, das Standbild General Tillys bewundern und über den regen Devotionalienhandel staunen.
Wieder „zu Hause" angekommen, legen wir eine kurze Pause ein, bevor wir mit dem Bus Richtung Burghausen aufbrechen. Von einem Aussichtspunkt genießen wir zunächst den Blick auf die längste Burganlage der Welt, bevor wir diese dann auch während einer ausführlichen Führung kennenlernen. Durch fünf Burghöfe mit einer Gesamtlänge von etwas mehr als einem Kilometer führt uns diese Exkursion.
Am zeitigen Abend erreichen wir rechtzeitig wieder unsere Unterkunft um uns noch auf das gemeinsame Pizzabacken vorbereiten zu können. Bei leckerem Essen, Wein, Musik geht spät ein schöner Tag zu Ende.

Unser Aufenthalt in Salzburg startet etwas beschwerlich; es gibt in dieser touristisch stark frequentierten Stadt keine reguläre Ausstiegsmöglichkeit für die Gäste unseres speziellen Busses. Mit Hilfe des örtlichen Stadtführers improvisieren wir dann eine Lösung; es kann losgehen!Zunächst schauen wir uns den Mirabellgarten an, vorbei am Mozarteum und Mozarts Wohnhaus weiter zum Makartsteg. Von dort lasse wir das Panorama der Altstadt, bekrönt von der Festung Hohensalzburg auf uns wirken. Dann geht es über die Salzach hinein in die Altstadt. Die Getreidegasse und der Dom, welchen wir natürlich auch von innen besichtigen, beanspruchen uns für die nächsten Stunden. Am Residenzplatz, dem größten Platz der Stadt, endet dann unser gemeinsamer Rundgang.
Nun bleibt Zeit für eine Einkehr, etwas Shopping in der Getreidegasse oder einen Spaziergang am Kai der Salzach bevor wir dann am Nachmittag die Rückfahrt antreten.Im Caritas Haus St. Elisabeth, wo man sich wirklich jeden Tag etwas für uns einfallen lässt, ist heute Cocktailabend. Und so sitzen wir wieder gemeinsam im schönen Garten des Hauses und werden die Erlebnisse in der Mozartstadt aus.

Tittmoning ist eine kleine Stadt welche man auch heute noch durch ein beeindruckendes Stadttor fahrend erreicht. Am Stadtplatz werden wir schon von einer Fremdenführerin erwartet, welche uns durch ihren Heimatort begleitet. Beim Besuch mehrerer Kirchen nimmt sie immer wieder Bezug auf Benedikt XVI., welcher als Kind mehrere Jahre mit seinen Eltern im Ort lebte. Bevor wir dann nach dem Rundgang über die Salzachbrücke und damit nochmals nach Österreich fahren, holen wir uns beim Metzger frische Leberkäsebrötchen; Mittagessen auf gut bayerisch!
Auf unserem Weg nach Braunau stoppen wir an jener Stelle wo die Salzach in den Inn mündet.
In Braunau am Stadtplatz steigen wir aus. Auch heute ist es wieder sehr heiß; Eispause in einer der zahlreichen Cafes vor Ort. Dann beginnen wir unseren Spaziergang durch die Stadt. Die Kirche St. Stephan mit einem der höchsten Kirchtürme Österreichs, das Alte Rathaus, aber auch das Hitler Geburtshaus schauen wir uns an.Über Marktl, womit wir wieder bei Papst Benedikt XVI. sind, fahren wir zurück nach Altötting.
Dort angekommen, ist auch schon alles für den heutigen Grillabend vorbereitet.

Heute geht es an das „Bayerische Meer". Durch schöne Landschaften fahrend erreichen wir den größten See Bayerns. Herrlich der Blick auf die südlich dahinter aufragende Alpenkette. In Prien angekommen flanieren wir an der Promenade, nehmen im schattigen Gartenrestaurant ein Mittagessen zu uns oder beobachten das Treiben auf dem See. Dann beginnt unsere Chiemseerundfahrt. Die „Joseph" erweist sich als gut für uns geeignet. Barrierefrei rollen wir auf das Schiff und nehmen im Salon Platz. Angenehm lässt sich hier die Zeit verbringen. Wir passieren Herrenchiemsee, Frauenchiemsee und Chieming bevor wir wieder in Prien vor Anker gehen. Mit dem Bus setzen wir dann die Umrundung des Sees fort, fahren allmählich zurück zum Hotel. Beim Abschiedsabend wird nochmals gemeinsam gesungen und gelacht; die herzliche Atmosphäre des Hauses genossen. Vielen Dank dafür!

Mit einem Zwischenstopp in Landshut erreichen wir am frühen Abend nach erlebnidreichen Tagen wieder die Heimat.