Reisebericht: Studienreise zur Landshuter Hochzeit

08.07. – 11.07.2017, 4 Tage – Deutschland–Rundreise mit Amberg – Riedenburg – Donaustauf – Landshut – Regensburg – Kloster Weltenburg – Cheb (Eger)


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Amberg in der Oberpfalz und Falkenhof Rosenburg zum Donautal und nach dem Mittelalter-Spektakel der Landshuter Hochzeit Besuch in Regensburg, der Klosterbrauerei Weltenburg am Donaudurchbruch, der Stiftsbasilika Waldsassen und im böhmischen Cheb (Eger).
Was da alle vier Jahre in Landshut, der größten Stadt Niederbayerns und der ehemaligen Residenz des Herzogtums Bayern-Landshut (bestand von 1353 bis 1503) abgeht, ist auch nach heutigen Maßstäben ein Ereignis der Superlative: Dann wird nämlich immer im Sommer die Erinnerung an die im Jahre 1475 hier erfolgte Heirat des bayerischen Herzogs Georgs des Reichen der Tochter des polnischen Königs Kasimir IV. Jagiello wachgehalten: mit einem Historienspektakel ersten Ranges. Dieses Jahr war (und ist) es wieder soweit und der als weithin bekanntes Volksfest gefeierte geschichtsträchtige Umzug zog bzw.zieht vom 30. Juni bis 23. Juli 2017 als gewaltige Mittelalter-Show mit mehr als 2300 Mitwirkenden hunderttausende Besucher an. Die ganze Stadt Landshut steht Kopf, der Schirmherr - immerhin der bayrische Ministerpräsident - wurde zumindest an einem der Festsonntage erwartet und weithin spricht man von nichts anderem!
Ganz klar, dass auch wir dabei sein wollten und eine Reisegruppe von uns machte sich auf den Weg in die alte Fürstenstadt, nicht ohne dabei noch andere interessante Orte und Sehenswürdigkeiten im schönen Bayern anzuzielen - wie etwa die an der alten „Bayerischen Eisenstraße" gelegene hübsche Stadt Amberg, das historisch bedeutsame Regensburg, dessen Altstadt schon seit 2006 auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes steht oder das landschaftlich überaus reizvolle Gebiet um den berühmten „Donaudurchbruch" bei Weltenburg
Aber lassen Sie mich der Reihe nach erzählen, damit wir keinen der Höhepunkte dieser außergewöhnlichen Reise verpassen...
Ein Reisebericht von
Dr. Michael Krause
Dr. Michael Krause

Dresden – Amberg – Falkenhof Rosenburg – Walhalla – Donaustauf, erster Reisetag, Samstag, 8. Juli 2017:

Nach unserem Start ab Dresden erreichten wir über die Autobahnen 4 und 72 den fränkischen Raum und nahmen gleich dort, am ersten Rastplatz an der Autobahn 93 unsere letzten Mitreisenden in dieser kleinen Gruppe auf. So sehr weit war es nun gar nicht mehr bis nach Amberg, der Stadt in der Oberpfalz, die als stark befestigter Ort im Mittelalter, an der historischen „Bayerischen Eisenstraße" gelegen, große Bedeutung für den Eisenhandel aber auch den Salzhandel in der Region hatte. Vom Busparkplatz aus erreichten wir schon nach wenigen Schritten das bekannteste Wahrzeichen Ambergs, das zugleich mit der einst sehr bedeutsamen, zumeist doppelt angelegten Stadtbefestigung verbunden ist: die sogenannte Stadtbrille. Neben den vier Landtoren der gut erhaltenen, außergewöhnlich langen Ringmauer um den großen Altstadtkern gibt es noch eine Art Flusstor über die Vils als Verbindung des Kurfürstlichen Schlosses mit dem alten Zeughaus. Das hatte einst zur Aufbewahrung der Waffen für den Verteidigungsfall gedient und von ihm aus führt die Stadtmauer in Bögen über den Fluss. Weil einer der Pfeiler direkt im Wasser steht, spiegelt er sich zusammen mit den zwei nebenliegenden Bögen im meist ruhigen Wasser der Vils, ergänzt die Spiegelung mit zwei nebeneinander stehenden Kreisen zum Gesamteindruck einer Brille und hat dadurch den Beinamen erzeugt. Das auf der anderen Seite angrenzende kurfürstliche Schloss stammt schon aus dem 15. Jh., war zunächst Residenz von Kurfürst Ludwig III. von der Pfalz und wurde später zum Erscheinungsbild in Renaissance und Barock umgebautWir konnten einen gemütlichen Spaziergang durch hübsche, entspannt und ruhig wirkende Stadt machen und uns dabei Sehenswertes wie Georgskirche und Georgsviertel ansehen, eine der früher typischen „gedeckten" Brücken überqueren und kurz am „Eh-Häusl" verweilen, das als kleinstes Hotel der Welt gilt. Kurioserweise hat der winzige Bau, nur knapp drei Meter breit und auf nur 20 m² Grundfläche errichte, keine Seitenwände: Seine Geschosse und die Fassade sind einfach zwischen die Aussenwände seiner beiden Nachbarhäuser gehängt. Legenden ranken sich um das Häuschen, das wohl ursprünglich für Gesinde gebaut wurde. Da man aber das alte Wiort dafür - „Ehalten" nicht mehr kannte, wurde eine Legende gestrickt, denn um möglichst wenige Nachkommen unterer Schichten zu haben, wurde denen, die wenig besaßen, Eheschließung vom 14. Bis 19. Jh. durch die Bestimmung erschwert, man dürfe nur heiraten, wenn man „schuldenfreien Haus und Grundbesitz nachweise. So hätte ein Kaufmann dieses Häuschen erbaut und es jungen und unvermögenden Heiratswilligen überlassen, die dadurch diese Bedingung erfüllen konnten. Nach den Flitterwochen haben die dann das „Eh-Häusl" gegen geringes Entgelt ans nächste Brautpaar weiterverkauft... Am Markt endete dann unsere kleine Runde in Amberg und wir hatten noch etwas Freizeit.

Falkenhof Rosenburg

Als Mittagsimbiss gab es dann so etwas wie ein kleines Picknick mit frisch gekauften Brötchen, Tomaten Bouletten und Knackern.
Der Nachmittag hielt noch ein besonderes Erlebnis für uns bereit: Wir fuhren ins liebliche Altmühltal, wo über dem Städtchen Riedenburg, dass sich im Tal eng an die Flusswindungen schmiegt, die Rosenburg erhebt. Schon im 12. Jh. an strategisch wichtigem Ort erbaut, wechselte sie mehrfach die Besitzer, wurde zerstört und wieder aufgebaut. Heute enthält das interessante Gemäuer nicht nur eine Burggaststätte und eine Ausstellung über heimische Wildtiere und Vögel, sondern die Hauptattraktion ist der „Falkenhof", der sich seit 1978 der Aufzucht und Pflege von Raubvögeln widmet.
Einige besonders schöne Exemplare der edlen Tiere konnten wir bei einer gut gemachten Flugvorführung bewundern, bei der auch viele zu Lebensweise und Besonderheiten der „Herren der Lüfte" erklärt wurde. Nicht nur Falken und Milane, auch Eulen, Seeadler und Geier konnten wir beim Fliegen beobachten.

Walhalla bei Donaustauf

Nach interessantem Aufenthalt fuhren wir dann schon in Richtung unseres Hotels in Donaustauf, das idyllisch nahe an der Donau und zu Füßen des Berges liegt, der die „Walhalla" trägt. Diese Gedenkstätte für bedeutende Deutsche - Kämpfer, Wissenschaftler oder Künstler seit „germanischen Zeiten" und der Völkerwanderung, wurde zwischen 1830 und 1842 auf Betreiben des Bayernkönigs Ludwigs I. im Stile eines griechischen Tempels errichtet. Hintergrund waren die napoleonischen Kriege, Inspiration lieferte die Verklärung germanischer Mythologie und wahren Heldentums in der Romantik. So enthält dieser „Ruhmestempel", den der Architekt Leo von Klenze mit gewaltigen Maßen von 125 m Länge und 55 m Höhe errichtete und der terrassenförmig ansteigend, einen großen Teil des abschüssigen Donautales beherrscht, nicht nur Namen und Büsten moderner Zeit, sondern es finden sich auch eher legendäre Namen wie aus den Heldensagen der Edda oder von Königen aus der Völkerwanderung wie Alarich, Geiserich, Totila oder Theoderich.
Von Walhalla aus ging es zu unserem nahen, schön gelegenen Hotel, wo wir sehr freundlich empfengen und dann, gemütlich im Garten sitzend mit leckerem Abendessen verwöhnt wurden.

Stadt Landshut mit der Aufführung der „Landshuter Hochzeit" zweiter Reisetag, Sonntag 9. Juli 2017

Sie ging als eine der prunkvollsten Hochzeiten des Spätmittelalters in die europäische Geschichte ein, die 1475 eingefädelte Eheschließung des bayerischen Kurfürsten Georg des Reichen mit Jadwiga Jagiellonska (später Hedwig von Bayern), der Tochter des polnischen Königs. Nahezu der gesamte europäische Hochadel beehrte die Brauleute mit seiner Anwesenheit, war doch die Hochzeit von politisch außerordentlich großer Bedeutung. Eine Verbindung zwei so mächtiger und vermögender Geschlechter musste unbedingt Signalwirkung haben für ein starkes Bündnis gegen die sich immer weiter ausbreitende und Europa bedrohende Macht des Osmanischen Reiches. Das „christliche Abendland enger verbinden" sollte eine solche Heirat - wobei der Ehevertrag auch eine nicht unerhebliche Summe als „Brautgeld" von Bayern nach Polen fließen liess - allerdings konnte sich andererseits auch die Mitgift sehen lassen...
In einem mehreren Wochen währenden Prunkzug war Hedwig die Braut nach Landshut geleitet worden und genau die Ereignisse ihres Empfangs in der Fürstenresidenz, der opulente Hochzeitszug und die vielschichtigen Stände als Teilnehmer am einem Triumphzug gleichenden Einmarsch zogen heute, am Sonntag dem 9. Juli, in Darstellung der einstigen Ereignisse, wieder einmal durch die Stadt Landshut. Ergänzt durch mittelalterliches „Festtags-Feeling", verbunden mit dem Auftreten von Gauklern, aufgeführte Festspiele, Musik mit Spielleuten und Sängern und natürlich auch die Vorführung von Rittern hoch zu Ross ergänzten die Feierlichkeiten rund um den Festzug - als bedeutendes Mittelalter-Schauspiel bestens organisiert durch einen Förderverein, der schon vor langer Zeit gegründet worden war. Heute nehmen viele hundert Landshuter Bürger, die sich und uns als Besucher mittels originalgetreuer historischer Gewänder ins späte Mittelalter versetzten, oft genug mit mittelalterlichem Haarschnitt versehen und voll in ihrer Rolle aufgehend, am Festzug teil.

Der Hochzeitszug

Der wurde von einer Art Show - 1903 erstmals mit knapp 150 Mitwirkenden aufgeführt - immer mehr zu einem möglichst originalgetreuen Dokumentarspiel. Mittlerweile ist nicht nur die ganze Stadt im „Hochzeitsfieber" und immer wieder flanieren historisch Gewandete durch die Massen der Schaulustigen, sondern es gehören weit über 2000 Mitwirkende dazu, die die Landshuter Hochzeit alle vier Jahre zu einem unvergesslichen Erlebnis machen.
Und so kamen wir denn auch tatsächlich zu einem durchaus mittelalterlichen Anblick, als das nachgespielte historische Ereignis als machtvoller, bunter und malerischer Zug durch die lange Altstadtstraße und die etwas kürzere Neustadt flutete, alles zünftig in den pittoresken Kulissen der bunten alten Bürgerhäuser, erbaut von der Gotik bis zum Klassizismus. Zugegeben, eigentlich etwas unwirklich erschien es vor den Zehntausenden von - im Stile UNSERER Zeit gekleideten Zuschauern, die auf vorbereiteten Tribünen, aber auch jeder anderen nur denkbaren Art von Sitzgelegenheiten oder in den dichten Reihen von Stehplätzen dem bunten Treiben und dem historisch teilweise sehr authentisch nachgestellten Treiben folgten und den aufwendig bunt und phantasievoll historisch Gekleideten zujubelten...
Am späten Nachmittag endete dann der Landshuter Hochzeitszug und wir kehrten in unser gemütliches Hotel nach Donaustauf zurück.


Regensburg - Kelheim - Schiffsfahrt zum Donaudurchbruch - Klosterbrauerei Weltenburg, dritter Reisetag., Montag, 10. Juli 2017:

Nicht weit war es von unserem Hotel ins nahegelegene Regensburg. Mit seinen fast 1000 historischen Gebäuden direkt im Altstadtensemble wurde es 2006 als größte erhaltene mittelalterliche Stadtanlage nördlich der Alpen auf die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes gesetzt. Zu diesem Ensemble gehört auch der kleine Ortsteil Stadtamhof, bis 1924 selbständige Kleinstadt. Hier setzte uns der Bus ab und wir trafen uns mit unserem Stadtführer, bevor wir über die Steinerne Brücke, eines der Wahrzeichen Regensburgs, direkt in die Altstadt marschierten. Zwar ist das mittelalterliche Monument gerade in Restaurierung, aber während unseres Rundganges konnten wir dennoch einen beeindruckenden Teil dieser ältesten Steinbrücke Deutschlands in Augenschein nehmen. Sie wurde im 12. Jh. erbaut und war damals die einzige befahrbare Donaubrücke zwischen Ulm und Wien - für mehrere hundert Jahre auch die einzige Donaubrücke in Regensburg.
Durch den Turm des Brückentores gelangten wir dann in die Regensburger Altstadt, die auf ein im 1. Nachchristlichen Jahrhundert erbautes festes Römerkastell zurückgeht, von dem noch einige Reste, z.B. die Porta Praetoria erhalten sind - neben der Porta Nigra in Trier die einzige teilweise erhaltene römische Toranlage nördlich der Alpen. Auch der Name der Stadt geht wohl auf die Römer zurück.

Dom und Rathaus zu Regensburg

Ein weiteres Regensburger Wahrzeichen ist der Dom St. Peter, der als Hauptwerk der Gotik in Bayern gilt. Von seinem romanischen Vorgängerbaut steht noch ein Turm, der sogenannte Eselsturm, in dem sich während des Baues seines gotischen Nachfolgers wohl die Hebevorrichtungen für die Steine befunden haben. Nach 1260 setzt man den Baubeginn des Domes an, der - nach langer Unterbrechung, als um 1520 das Geld ausging, erst Ende des 19. Jh. wirklich vollendet wurde. Weit überregional bekannt sind auch die Regensburger Domspatzen, der aus Knaben und jungen Männern bestehende Domchor. Den haben wir zwar nicht gehört, während des Rundganges aber zu unserer Überraschung erfahren, dass unser Ortsführer ein früherer „Domspatz" war.
Ein weiteres - für die deutsche Geschichte besonders bedeutendes - Bauwerk sahen wir auch noch: das alte Rathaus zu Regensburg. Die ältesten Teile stammen aus dem 13. Jh., immer wieder neue Anbauten erweiterten das Regierungszentrum der Reichsstadt und mit dem im 14. Jh. eigentlich als Tanzsaal der Ratsherren errichten Reichssaalbau fanden seit 1594 alle bis dahin an unterschiedlichen Orten durchgeführten deutschen Reichstage statt, bis von 1663 bis 1806 der sogenannte „immerwährende Reichstag", die Ständevertretung im „Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation" hier tagte.

Donaudurchbruch bei Weltenburg

Im Anschluss an unsere interessante Führung hatten wir etwas Freizeit und machten uns dann zum nächsten Besichtungspunkt auf, dem Kloster Weltenburg. Aber wir hatten noch etwas Zeit, legten einen Stopp am Mündungsdreieck der Altmühl in die Donau ein, wo auf dem hoch über die Donau ragenden Michelsberg die Befreiungshalle steht. Leider derzeit eingerüstet, ist sie ein von König Ludwig I. von Bayern in Auftrag gegebenes gewaltiges klassizistisches Denkmal zum Gedenken an die gewonnenen Schlachten gegen Frankreich in den napoleonischen Kriegen.
Von hier aus konnten wir uns noch ein schönes „Richtig-Reisen-Extra" gönnen: zu Füßen der Befreiungshalle bestiegen wir ein Donauschiff und gelangten „zu Wasser" durch den weithin bekannten Donaudurchbruch bei Weltenburg, eine malerische und legendenumwobene Engstelle des Donautales. Dieses Naturwunder lässt sich am besten tatsächlich vom Boot aus bestaunen, die in Jahrzehntausenden durch das Flusswasser geformten und geschliffenen Felsen sind sehr eindrucksvoll. Dann erreichten wir das Kloster Weltenburg, eine idyllisch gelegene Benediktinerabtei, die itunter als das älteste Kloster Bayerns bezeichnet wird, auch wenn sich das historisch nicht astrein belegen lässt. Hingegen lässtr sich belegen, dass hier seit 1050 durch dier Mönche Bier gebraut wurde, weswegen Weltenburg damit wirbt, die älteste Klosterbrauerei der Welt zu sein. Bei einer Führung mit anschließender Verkostung lernten wir sie näher kennen. Inzwischen mit modernen Brauanlagen ausgestattet, werden dennoch die alten Rezepturen verwendet, was den Erzeugnissen der Weltenburger Klosterbrauerei ständig neue und fast immer internationale Auszeichnungen verschafft. Auch wir konnten uns von der Qualität des hiesigen Gerstensaftes überzeugen und durften sogar unser Probierglas mitnehmen.
Dann ging es zurück in unser Hotel, wo wir die Schlemmerei gleich fortsetzen konnten, denn es gab einen „bayerischen Abend" mit Spezialitäten wie Wurstsalat, Bratenplatte und Apfelstrudel.


Stiftsbasilika Waldsassen - Cheb - Dresden, vierter Reisetag, Dienstag, 11. Juli 2017:

Heute hieß es Abschied nehmen von Bayern und von Donaustauf. Am Vormittag machten wir noch Station in Waldsassen, bekannt durch seine bedeutende barocke Stiftsbasilika. Erbaut als Abteikirche zwischen 1685 und 1704 wurde die Pfeilerbasilika 1969 zur „Basilica Minor" erhoben. Sie beherbergt nicht nur Deutschlands größte Kloster- und Kirchengruft, sondern verfügt auch über den reichsten barocken Reliquienschatz nördlich der Alpen. Bemerkenswert sind nicht nur die verschwenderisch gestalteten Stuckaturen, das reich verzierte Chorgestühl und die kunstvoll gestalteten Deckenfresken, die unter anderem Szenen aus der Gründungslegende des Klosters Waldsassen schildern, sondern vor allem eine Reihe reich geschmückter, in barocke Gewänder gekleidete Skelette hinter Glas, die das Hauptschiff verzieren. Sehr ungewöhnlich in dieser Art der Zurschaustellung wurden diese Reliquien als sogenannte „Katakombenheilige" aus der Tatsächlichen „Unterwelt" Roms hierhergebracht.
Wir hatten Zeit, uns das reichverzierte barocke Bauwerk, das sich gerade in Teilrenovierung befindet, anzusehen, bevor es weiterging zur letzten Etappe unserer Reise.

Cheb/Eger

Die böhmische Stadt Cheb, früher Eger, liegt gleich hinter der deutsch-tschechischen Grenze. Sie entstand neben der romanischen Kaiserburg und Pfalz, von der noch Reste erhalten sind und besticht vor allem durch ihren inzwischen gut restaurierten, großflächigen Marktplatz, der ursprünglich aus dem 13. Jh. stammt und von vielen Patrizierhäusern und interessanten Gebäuden aus den Zeiten der Gotik, Renaissance und dem Barock umstanden sind. Ein barockes Rathaus, gestaltet von einem italienischen Architekten, geschichtsträchtige Gruppen von Häusern aus spätgotischer Zeit und ein berühmter Gebäudekomplex, in dem einst jüdische Händler wohnten kennzeichnen den Egerer Markt. Jener Gebäudekomplex wirkt etwas bizarr: für die damalige Zeit sehr hoch gebaute Häuser mit dem „Spalicek", dem sogenannten „Egerer Stöckl", einem malerischen Fachwerkhaus mit mehrstöckigem Stelzfußerker.
Hier am Markt suchten wir auch eine historische Gaststätte auf, in dem wir als Abschluss unserer Reise ein böhmisches Mittagessen verzehrten.
Dann ging es mit dem Bus zurück nach Deutschland und nach einigen Gäste-Ausstiegen unterwegs erreichten wir am frühen Abend wieder Dresden.

Epilog

Zwar war die Reise kurz, aber neben dem besonderen Erlebnis der „Landshuter Hochzeit" werden uns auch die lieblichen Landschaften und einprägsamen Städte in Erinnerung blkeiben, die wir bei diesem kleinen Abstecher im schönen Deutschland gesehen haben. Ich freue mich schon auf die nächste Tour dieser Art!
Herzlichst
Ihr Dr. Michael Krause

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