Reisebericht: Rundreise Berchtesgadener Land – Deutschland

26.07. – 01.08.2020, 7 Tage Rundreise in Bayern, Süd–Deutschland und Österreich mit Golling – Bad Reichenhall – Ramsau – Hintersee – Königssee – Rossfeld–Höhenstraße – Chiemsee – Prien – Schloss Herrenchiemsee – Berchtesgaden – Obersalzberg – Kehlsteinhaus


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Ganz im Südosten von Deutschland befindet sich unser Reiseziel, mitten in Bayern und nah der österreichischen Grenze. Umgeben wird das Berchtesgadener Land von malerischen Bergketten, der wohl bekannteste Gipfel ist der Watzmann.
Ein Reisebericht von
Simone Willner
Simone Willner

Sonntag, 26.07.2020 – Anreise


Am frühen Morgen starten wir mit 12 Gästen am Flughafen Dresden, zeitig mussten wir  alle aufstehen. Immer mehr Gäste steigen zu uns und so sind wir letztendlich 20 Personen, Busfahrer Hansjörg und Simone, die Reiseleiterin.
Nach regenreicher Fahrt durch das Vogtland und zähem Verkehr erreichen wir zur frühen Nachmittagsstunde die bayerische Landeshauptstadt und bummeln dort über die Maximilianstraße zum Marienplatz. Dieser Platz bildet den Mittelpunkt der bayerischen Metropole, wir sehen das Neue Rathaus mit dem 85 Meter hohen Glockenturm, davor steht die Mariensäule, auf der Maria als „Patrona Bavariae" (Schutzpatronin Bayerns) thront. Am Fischbrunnen kann man den Fontänen zuschauen und einige Gäste entscheiden sich, in den Dom unserer Lieben Frau zu gehen, das Wahrzeichen Münchens, charakteristisch durch seine runden grünen Kuppeln. Diese Kirche wurde in der Spätgotik errichtet, 1944 jedoch bei Luftangriffen schwer beschädigt. Allerdings beschloß man, sie wieder aufzubauen, und so sind heute vom einstmaligen Bau nur noch die Glasfenster im Chor aus dem 15. Jahrhundert zu bewundern.
Nach unserem Münchenbummel bei schönstem Sommerwetter setzen wir unsere Reise fort und fahren durch den Chiemgau in Richtung Salzburger Land. Die Kulisse wird Postkartenmotiven immer ähnlicher, saftig grüne Wiesen mit friedlich grasenden Kühen, begrenzt durch die Bergkette der Alpen und strahlend blauer Himmel. Vorfreude auf den Urlaub kommt auf. 
In Golling an der Salzach in Österreich liegt unser kleines familiengeführtes Hotel Hauslwirt mitten im Ortskern. Hier genießen wir unser erstes leckeres Abendessen, der Wirt lädt uns zu einem Begrüßungsgetränk ein und die Spannung auf die nächsten Tage wächst...

Montag, 27.07.2020 – Bad Reichenhall, Ramsau, Hintersee


Morgens treffen wir auf unsere örtlichen Reiseleiter Maria und Markus, die uns den schönen Kurort Bad Reichenhall zeigen. Wegen seiner Solequellen gehört er zu den bedeutendsten Kurbädern Deutschlands. Wir erfahren Wissenswertes zum Brodhaus, dem Rathaus, lauschen Geschichten über die Kuranlagen, das Gradierwerk und die Saint Ägidkirche. 
Unser Stadtrundgang endet an der Alten Saline, hier entscheiden sich manche Gäste für eine geführte Besichtigung, andere bummeln in der Altstadt umher und suchen sich ein lauschiges Plätzchen für ein Mittagsmahl. Ein Gast hat das Glück, noch eines der begehrten Tickets für die Predigtstuhlbahn zu ergattern und genießt den wunderbaren Ausblick auf Bad Reichenhall von 1500 Metern Höhe. 
Am Nachmittag fahren wir weiter nach Ramsau und spazieren in dem kleinen Ort entlang der Ramsauer Ache zur berühmten Kirche St. Sebastian, die aus dem Jahre 1512 stammt und das älteste Bauwerk des Ortes ist. Hier, am sogenannten Malerwinkel, haben viele Künstler den Blick in unzähligen Gemälden festgehalten und den kleinen Ort damit weltberühmt gemacht.
Wir haben bombastisches Sommerwetter, Temperaturen um die 30 Grad und es entstehen bezaubernde Erinnerungsfotos. 
Nur wenige Fahrminuten entlang der Deutschen Alpenstraße liegt der Hintersee, eingebettet in den Zauberwald und einen alten Bergsturz. Hier entscheiden sich einige Gäste für den tollen Blick von der Restaurantterrasse und einen Eisbecher oder ein kühles Bier. Mit den anderen unternehme ich auf dem See mit der atemberaubenden Rundumkulisse eine Bootsfahrt.
Am späten Nachmittag machen wir uns auf den Rückweg zu unserem gemütlichen Hotel und laben uns am Abendessen. 

Dienstag, 28.07.2020 – Königssee & Roßfeldhöhenstrasse


Legendär ist die Schönheit der Landschaft um den Königssee, der mit seinem glasklaren smaragdgrünen Wasser aussieht wie ein Fjord in Norwegen. Um diese Kulisse so richtig genießen zu können, brechen wir heute früh auf und glücklicherweise hatten wir die Bootstickets bereits vorbestellt. Die Schlangen an den Schaltern sind beeindruckend, wir aber gehen an ihnen vorbei direkt aufs Elektroboot und uns bietet sich ein Blick auf diese Traumlandschaft, heute ganz ohne Menschenmassen. 
Der Königssee wird vom steil herabfallenden Watzmann, vom Steinernen Meer und vom Hagengebirge umschlossen, er hat eine Länge von ca. 8 Kilometern und erreicht seine tiefste Stelle bei 198 Metern.
Das beliebteste Ziel des Sees, welches man nur vom Wasser aus erreichen kann, ist die Kirche St. Bartholomä mit ihren charakteristischen runden roten Türmchen. Im Jahre 1134 wurde die "Basilica Chunigese" zu Ehren der Heiligen Dreifaltigkeit und der Jungfrau und Muttergottes Maria geweiht. Anfang des 16. Jahrhunderts taucht dann der neue Kirchenname "St. Bartholomäus" auf, und der barocke blattförmige Dreikonchenbau von heute entstand schließlich Ende des 17. Jahrhunderts.
Bei hochsommerlichen 32 Grad im Schatten zog es einige Gäste magisch ins glasklare Wasser zur Erfrischung und andere machten einen Spaziergang entlang des Ufers.
Nach einer kleinen Mittagsstärkung fuhren wir am frühen Nachmittag weiter zum nächsten Highlight des Tages: der Roßfeldhöhenstrasse. Diese Ringstraße in 1500 Metern Höhe ist 15,4 km lang und zwischen 1933 und 1953 errichtet worden. Von ihrer Scheitelhöhe geniesst man einen wunderbaren Ausblick auf das Salzachtal und auf den Hohen Göll mit seinen ca. 2500 Metern.
In dieser Traumkulisse genossen wir Kaffee und Kuchen mit atemberaubendem Ausblick und fuhren wieder ins Tal zurück nach Golling, wo uns wieder mal ein köstliches Abendessen erwartete. 

Mittwoch, 29.07.2020 – Salzburg


Heute bleiben wir mal im schönen Österreich und besuchen die Hauptstadt des Salzburger Landes. Bei wiederum sommerlichen Temperaturen um die 27 Grad nimmt uns Rosemarie mit durch ihre Heimatstadt. Wir beginnen mit einem Blick auf die Festung Hohensalzburg und laufen vorbei an der modernen Universität. Von hier unten blickt man hoch zum Erzbischhöflichen Palais und auf die Domprobstei. Wir setzen unseren Stadtbummel fort und sehen die Kajetanerkirche, in der eine Kopie der heiligen Stiege aus Rom aufbewahrt wird. 
Am Mozartplatz steht eine Skulptur des berühmtesten Sohnes dieser Stadt und die Läden, die die berühmten Mozartkugeln mit Marzipan verkaufen sind nicht weit entfernt. Der bekannteste unter ihnen ist sicher die Konditorei Fürst, mit ihrem Recht, die Originalen Salzburger Mozartkugeln verkaufen zu dürfen. 
Im Anschluß daran sehen wir den Residenzplatz mit dem Residenzbrunnen, werfen einen Blick in den Dom und staunen: auch in diesem Jahr werden die Salzburger Festspiele stattfinden, nur eben mit etwas weniger Publikum. Alles wird gerade dafür vorbereitet, in wenigen Tagen am 1. August werden sie beginnen und bis zum 31. August können die Besucher verschiedenen Darbietungen klassischer Musik und Opern lauschen.
Zum Abschluß unseres Bummels laufen wir durch die berühmte Getreidegasse bis hin zum Geburtshaus Mozarts.
Hier endet die Führung mit unserer charmanten Rosemarie und die meisten Gäste entschließen sich, durch den nahe gelegenen Mirabellengarten zu flanieren. Einige fahren auf die Festung Hohensalzburg und genießen den Ausblick auf die Salzach und die Stadt von oben. 
Am späten Nachmittag gehts zurück zu unserem Hotel in Golling, wo uns wie immer ein schmackhaftes Abendessen erwartet. 

Donnerstag, 30.07.2020 – Chiemsee, Herreninsel, Fraueninsel


Das sogenannte Bayerische Meer ist heute unser Ziel, das Wetter könnte besser nicht sein, es sind 30 Grad angesagt. Mit seinen ca. 80 km² ist der Chiemsee der drittgrößte See Deutschlands nach dem Bodensee und der Müritz. 
Von Prien aus fahren die Chiemseeschiffe auf die Inseln des Sees und wir beginnen mit der größten, der Insel Herrenchiemsee. Durch den Wald laufen wir bis zum Königsschloß, welches Ludwig der II. nach dem Vorbild von Versailles ab 1878 errichten ließ. Der Architekt Georg Dollmann setzte alle exzentrischen Wüsche des Königs um, Pomp und Glanz wohin man schaut, ob im Spiegelsaal, im Marmor-Treppenhaus oder im königlichen Schlafzimmer. Leider sind alle Führungen an diesem Tag bereits ausverkauft und so begnügen wir uns mit Außenansichten und bummeln durch den Schloßgarten.
Am Nachmittag fahren wir weiter zur kleinen Fraueninsel. Hier ließ Tassilo III. von Bayern 782 das Kloster Frauenwörth errichten, welches der Insel ihren Namen gab. Auf 15 Hektar leben heute  etwa 300 Einwohner, Auto- und Radverkehr sind nicht erlaubt und so schlendern die Gäste ungestört auf dem Inselrundweg, die kleinen Läden locken mit Töpferwaren und handgefertigten Souvenirs und die meisten gönnen sich geräucherten Fisch und suchen ein schattiges Plätzchen zur Entspannung.
Am späten Nachmittag fahren wir ermattet und von der Sonne gebräunt zurück nach Österreich und lassen den Abend ausklingen. 

Freitag, 31.07.2020 – Berchtesgaden, Salzbergwerk und Enzianbrennerei


Den heutigen Morgen beginnen wir ganz zünftig mit einer Schnapsverkostung bei der ältesten Enzianbrennerei Deutschlands, Familie Grassl in Berchtesgaden. Hier erfähren wir, wie dieses verschiedenen Brände in mühevoller Handarbeit gewonnen werden und im Souvenirshop dürfen wir probieren und natürlich auch ein Andenken mitnehmen. 
Danach fahren wir bei tropischen Temperaturen auf den Obersalzberg, wo Adolf Hitlers einstiges Führersperrgebiet war. Außer dem Kehlsteinhaus, seiner Teestube, ist von der Nazivergangenheit hier nichts mehr geblieben. Wir kehren in einer zünftig bayerischen Bergklause ein, bekommen traditionelle Pfannkuchensuppe und eine deftige Brotzeit. Alles wird gekrönt von einem bezaubernden Ausblick auf den Watzmann und die Berchtesgadener Alpen. 
Bei unserer Abfahrt erhaschen wir vom Bus aus noch einen Blick auf das gerade in Sanierung befindliche Kehlsteinhaus, Hitlers Adlernest, das einzig verbliebene Gebäude der Nazizeit auf dem Obersalzberg. 
Im Anschluß daran beim Besuch im Salzbergwerk von Berchtesgaden genießen wir die im Stollen herrschenden 13 Grad, fahren über einen unterirdischen Salzsee mit Lichtanimationen und der Höhepunkt für alle Gäste sind die zwei Rutschen, auf denen man schwungvoll auf dem Hosenboden nach unten gleiten kann, was manchen Gästen hohe Töne entlockt. 
Als wir wieder ans Tageslicht kommen, erschlagen uns die draußen herrschenden 32 Grad förmlich. Trotzdem bummeln wir noch durch die romantische Altstadt von Berchtesgaden, am Markt vorbei zum Schloß, welches 1102 als Chorherrenstift von den Augustinern gegründet wurde. Im Verlauf der nächsten Jahrhunderte wurde das Stift durch den Salzbergbau wohlhabend und erlangte die Reichsfreiheit. Jedoch, wie alle bayrischen Klöster, wurde auch dieses im Zuge der Säkularisation aufgehoben. Vom einstigen Glanz zeugt heute noch das Gebäudeensemble mit der Stiftkirche St. Peter und Johannes der Täufer und ihren zwei 53 Meter hohen Türmen. Heute gehört es zum Eigentum des Wittelsbacher Ausgleichsfonds.
Völlig ermattet vor Hitze fallen wir in die Sitze des Busses und sind froh, eine Klimaanlage zu haben. Ein wunderschöner und ereignisreicher Tag geht zu Ende und leider ist dieser schöne Urlaub vieeeeel zu schnell vergangen. 

Samstag, 01.08.2020 – Heimreise


Nach dem Frühstück laden wir die Koffer in den Bus und fahren wieder vorbei an München in Richtung Heimat mit vielen neuen Endrücken und der Gewißheit, daß Reisen durch Coronabeschränkungen um vieles angenehmer geworden ist. Nirgendwo waren Menschenmassen, alles ging beschaulich zu. In Österreich wollte nirgendwo jemand Mundschutz sehen. So bleibt mir, mich bei den Gästen zu bedanken, es war eine tolle Reisegruppe, alle harmonierten wunderbar miteinander, alles hat reibungslos geklappt, das Programm war abwechslungsreich aber nicht überladen und wir werden uns an diese schönen Tage lange erinnern.
Eure Reiseleiterin
Simone

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Kommentare zum Reisebericht

DANKE, das freut mich. Dann viel Spaß beim Runterladen. Alles Gute. Simone

Simone
03.08.2020

Fotos und Bericht sind gelungen

Deumlich
03.08.2020

Schöne Reise, super Reiseleiter und super Busfahrer, kann man nur weiterempfehlen. V4TZB

Barthlomayzyk
06.08.2020

Liebe Familie Bartholomayzyk, freut mich, dass es Ihnen gefallen hat, alles Gute für Sie und bleiben Sie reisefreudig. Simone

Simone 07.08.2020