Reisebericht: Rundreise Bodensee mit Blumeninsel Mainau

23.05. – 28.05.2015, 6 Tage Rundreise rund um den Bodensee – Deutschland, Österreich & Schweiz: Bregenz – Pfänder – Konstanz – Stein am Rhein – Lindau – Friedrichshafen – Salem – Insel Mainau


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Einwöchige Reise rund um den Bodensee mit Ulm, Meersburg, dem "Blumenschiff" Mainau, dem Rheinfall von Schaffhausen, Stein am Rhein, Konstanz, der Reichenau, Lindau, Freidrichshafen, der Wallfahrtskirche Birnau und Salem.
Ein Reisebericht von
Andreas Böcker
Andreas Böcker

1. Tag – Samstag 23. Mai – Von Dresden über Ulm nach Bregenz

Morgens ging es vom Flughafen Dresden los, mit mehreren Zustiegen Richtung Bodensee. Befürchtungen, dass es wegen der Pfingstferien zu Staus kommen würde, erwiesen sich als unbegründet und so überlegten wir spontan, den Besuch des Ulmer Münsters vorzuziehen, womit sich die Gruppe einverstanden erklärte.
Das Ulmer Münster ist die größte evangelische Kirche Deutschlands es wurde zwischen 1377 und 1543 erbaut, zwischen 1844 und 1899 ausgebaut. Damals erhielt es auch seinen mehr als 161 m hohen Turm, den höchsten Kirchturm der Welt!
Im Tympanon des Westportals befindet sich auch eine künstlerische Darstellung der Welt aus dem 14. Jhdt., welche die Welt als Kugel zeigt, was man nämlich im Mittelalter entgegen einem der verbreitesten Klischees über diese historisch so spannende Epoche nie vergessen hatte.Nach einem kurzen, individuellen Stadtrundgang fanden wir uns alle wieder am Bus ein und fuhren weiter unserem Ziel, Bregenz entgegen. (640 km)

2. Tag – Pfingstsonntag 24. Mai – Meersburg und Blumeninsel Mainau

Am diesem pfingstsonntäglichen Morgen machten wir alle gemeinsam einen kleinen Spaziergang durch die noch leere Meersburger Unterstadt. Unser Ziel war der Meersburger Hafen, wo unser Schiff zur Blumeinsel Mainau gehen sollte. Einige von uns kraxelten auch noch die Treppen durch den Meersburger Weinberg hoch, um sich die Wartezeit zu verkürzen.Auf der Blumeninsel, dem Blumenschiff, wie sie Lennart Bernadotte gingen wir individuell unserer Wege, wobei man sich immer wieder begegnete. Schloss, Schlosskirche (hier fand eine Hochzeit statt), Palmenhaus und Schmetterlingshaus waren angesteuerte Ziele. Dazwischen Spaziergänge durch das Arboretum oder auf den Pfaden zwischen den Blumenwiesen. Besonders die Sequioadendren (Riesenmammutbäume, hier als Bergmammutbäume bezeichnet) zogen die Besucher an. Da sie sehr empfindliche Wurzeln haben, waren sie für den Besucher durch Plattformen zugänglich. Auch die verwandte Metasequoia, ein Urweltbaum, der in China bis in die Gegenwart überlebt hat, steht hier im Park.Nach der Rückfahrt von der Mainau nach Meersburg - wir konnten hierbei bereits einen ersten Blick auf die barocke Wallfahrtskirche von Birnau werfen, die wir noch besuchen sollten - hatten wir ausreichend Zeit, die jetzt von Menschenmassen erfüllte Stadt weiter zu erkunden. (115 km)

3. Tag – Pfingstmontag 25. Mai – Kein Reinfall, der Rheinfall

Durch die Schweiz fuhren wir nach Schaffhausen zum Rheinfall. Über diesen geologisch vergleichsweise jungen Wasserfall (erst 15.000 Jahre) - den größten Wasserfall Europas - fließen in der Sekunde 600.000 l Wasser im Sommer und 250.000 l Wasser im Winter. Die geringste gemessene Menge Wasser wurde 1921 mit nur 95.000 l gemessen, die höchste Menge 1965 mit 1.250.000 l.
Anschließend begaben wir uns nach Stein am Rhein, wo wir die Gelegnheit zu Stadtspaziergängen nutzten und uns die schönen Fassadenmalereien vom 15. bis 20. (vielleicht sogar 21. Jahrhundert) ansahen. Manch einer nutzte die Gelegenheit zu einem Sapziergang am Seerhein, der Obersee und Untersee miteinander verbindet und auf seinen vier Kilometern ein Gefälle von 30 cm hat.
Am Seerhein war ein Pärchen Rallen damit beschäftigt, sein Gelege aus dem Wasser ins Trockene zu hieven, da der Wasserspiegel aufgrund der Regenfälle das Nest überflutete. Während das Männchen unermüdlich Nistmaterial herantrug, welches das Weibchen dann verbaute, rollte sie die Eier immer wieder auf trockene Stellen des Nests, was aber nicht immer gelingen wollte.
Über den von Friedensreich Hundertwasser gestalteten Markt von Altrhein begaben wir uns zurück in unser österreichisches Domizil. (241 km)

4. Tag – Dienstag 26. Mai – Konstanz und die Reichenau – fakultativer Ausflug

Der heutige Ausflug führte zur spätantiken Römerfeste Constantia - Konstanz - und zur Klosterinsel Reichenau.
Zunächst spazierten wir durch das Stadttor in die Stadt. Manche besuchten das Münster, andere das Konzilsgebäude.
Das Konzilsgebäude heißt eigentlich zu Unrecht so. Ursprünglich war es ein Warenlager, welches man für norditalienische Händler gebaut hatte, insbesondere für Mailänder. Es war auf in das sumpfige Seeufer gerammten Eichenbohlen gebaut und in die Stadtbefestigung integriert worden. Während des Konstanzer Konzils (1414 - 1418) diente es 1417 dem Konklave zur Papstwahl, der einzigen Papstwahl die auf deutschem Boden stattfand und der einzigen Papstwahl, bei der nicht alle Wahlmänner Kardinäle waren. Papst Martin V. soll einstimmig gewählt worden sein.
Im Hafen grüßte die Imperia, jene halbnackte Allegorie der Mätressenherrschaft. Auf ihren Händen stemmt Imperia zwei greise Nackedeis, die man anhand von Kaiserkrone und Tiara als Kaiser und Papst wiedererkennt.
Auf der Reichenau besuchten wir dir drei dortigen Klöster und bewunderten neben den Wandmalereien auch die gärtnerischen Erzeugnisse, die aufgrund des Bodenseeklimas hier besonders groß ausfallen. Davon profitiert überhaupt die ganze Landschaft rund um den Bodensee, die Inseln aber in besonderem Maße. Es nimmt nicht Wunder, dass Walahfried Strabo auf der Reichenau um 840 sein Gartengedicht "Hortulus" verfasste. (181 km)

5. Tag – Mittwoch 27. Mai – Lindau – Friedrichshafen – Salem

In Lindau führte uns unser gemeinsamer Weg über die Brücke zur Insel und dort zunächst zum Kirchplatz mit der evangelischen Stephanskirche - die entgegen der Behauptung auf der nebenstehenden Tafel geschlossen war - und zur Kirche des ehemaligen Kanonissenstifts, heute die katholische Pfarrkriche der protestantischen Stadt. Von dort aus wanderten wir durch die Straße In der Grub durch die Stadt und über die berühmte Maximiliansstraße zurück bis zum Bismarckplatz mit dem Rathaus. Dort steuerten wir dann Richtung Hafen mit Mang(en)turm, Leuchttturm und Bayrischem Löwen. Der Leuchtturm ist der einzige Leuchtturm Bayerns und der südlichste Deutschlands, außerdem eines der seltenen Exemplare mit einer Turmuhr. Auch der Mang- oder Mangenturm war im 12. Jhdt. als Leuchtturm gebaut worden.
Mit dem Schiff fuhren wir dann weiter nach Friedrichshafen, wo sich viele für das Zeppelinmuseum begeisterten. Andere spazierten die Hafenpromenade entlang durch die Parkanlagen zum Schloss (Sommeresidenz der württembergischen Könige) und zur Schlosskirche.
Anschließend fuhren wir nach Salem, wo sich die Gruppe zweiteilte um den Affenberg mit seinen Berberaffen oder das Barockschloss Salem zu besuchen, welches sich im Besitz der Grafen von Baden befindet. In dem ehemaligen Zisterzienserkloster ist seit 1919 ein reformpädagogisches Internat untergebracht. Von den Schülern war aber wenig zu sehen.
Am Affenberg kamen wir mit den Berberaffen in Kontakt, das sind diejenigen Affen, die eigentlich aus dem Atlas stammen, die wir aber auch aus Gibraltar kennen. Zudem wohnten wir der Storchenfütterung bei, bei der sich auch eine Krähe zu bedienen versuchte. Die Krähe, etwas zu gierig, erwischte nicht nur ein Hühnerküken sondern gleich zwei. Diese aber waren ihr deutlich zu schwer, um fortzufliegen. Sieließ ihre Beute fallen und die beiden Küken landeten in einer Gruppe Kinder, die damit aber wirklich abgebrüht umgingen. Die ganze Szene wurde mit Gelächter der umstehenden Zuschauer quittiert. (153 km)

6. Tag – Donnerstag 28. Mai – Heimreise mit Selbstgebranntem

Am Morgen erhielten wir vom Seniorchef des Hotels zur Abreise eine Flasche Selbstgebrannten, die wir dann auf dem Mittagsstop und beim ersten Ausstieg leerten. In der Gruppe gab es zwei Auffassungen, woraus der Brandt sei, die einen meinten Pflaume, die anderen Amarille. Auf jeden Fall handelte es sich um ein sehr weiches Getränk, das allen, die davon probierten, sehr gut schmeckte. Nach und nach verkleinerte sich unsere Gruppe, bis wir schließlich in Dresden wieder ankamen. (640 km)

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