Reisebericht: Rundreise Deutschland, Österreich, Liechtenstein, Schweiz

13.06. – 18.06.2010, 6 Tage Rundreise durch 4 Länder mit Bregenz – Pfänder – Schloss Linderhof – Kloster Ettal – Oberammergau – Montafon – Silvretta–Hochalpenstraße – Säntis


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Das tapfere Schneiderlein stickte einst mit großen Buchstaben "Sieben auf einen Streich" auf seinen Gürtel. Wir, 20 Reisegäste, Chauffeur Lothar und ich als Reiseleiterin, wollen immerhin "Vier auf einen Streich" schaffen
Ein Reisebericht von
Martina Pötschke
Martina Pötschke

Sonntag, 13. Juni 2010

Gut gelaunt machen wir uns am Morgen auf den Weg nach Bayern. Der kleine Ort Balderschwang im Allgäu ist unser Ziel. Vorbei an Nürnberg und Ulm geht es Richtung Süden. Heute am Sonntag ist nicht viel Verkehr und so kommen wir gut voran. Kurz vor Balderschwang erklimmen wir noch den Riederpass, mit 1440 Metern die höchste Passstraße Deutschlands. Nun dauert es nicht mehr lange und wir haben unser Ziel erreicht. Vor dem 4-Sterne-Hotel Kienles Adlerkönig erwartet uns schon wirt Konrad. Nach einer herzlichen Begrüßung beziehen wir die Zimmer.
Einige Gäste unternehmen danach einen kleinen Spaziergang durch den Ort. Am Abend gibt es für uns ein schmackhaftes 4-Gänge-Menü und mit einem Schnapserl stoßen wir auf erlebnisreiche Tage an. Die Fußballfans unter uns freuen sich schon auf das erste Spiel der deutschen Mannschaft bei der diesjährigen WM. Im Hotel können sie es sogar auf einer großen Leinwand in geselliger Runde verfolgen.

Montag, 14. Juni 2010

Nach dem Guten-Morgen-Frühstück ist heute Bregenz unser Ziel. Gleich hinter Balderschwang erreichen wir die deutsch-österreichische Grenze und setzen unsere Fahrt Richtung Bodensee fort. In Bregenz erwartet uns schon Stadtführer Gerhard Tauber. Mit ihm fahren wir als erstes auf den Gebhardsberg. Von der Festung haben wir einen schönen Blick ins Rheintal. Zurück in Bregenz spazieren wir in die mittelalterliche Oberstadt. Abseits des Verkehrstrubels erinnern hier die Martinskapelle und kleine historische Wohnhäuser an vergangene Zeiten. Danach bleibt noch Zeit für einen Bummel durch die Fußgängerzone oder zur Seepromenade. Von dort können wir die bekannte Bregenzer Seebühne sehen. Anschließend fährt uns Lothar mit dem Bus zur Talstation der Pfänderbahn. Die Schwebebahn bringt uns in sechs Minuten auf den 1064 Meter hohen Hausberg von Bregenz. Von hier genießen wir den weiten Blick auf Bregenz und den Bodensee.
Eine besondere Attraktion ist der weitläufige Alpenwildpark neben der Bergstation. Auf einem Rundweg mit Schautafeln zu Fauna und Flora beobachten wir u.a. Alpensteinböcke, Mufflons, Hirsche, Wild- und Hängebauchschweine, Zwergziegen und Hasen. Einige Gäste stärken sich noch im Bergrestaurant bevor es mit der Pfänderbahn wieder nach unten und mit dem Bus zurück nach Balderschwang geht. Hier lädt und Wirt Konrad noch zu einem Dorfrundgang ein. Wir erfahren dabei, dass Balderschwang mit 1044 Metern die höchstgelegene und auch die kleinste selbständige Gemeinde Deutschlands ist. Entlang des Flüsschens Bolgenach geht es durch blühende Bergwiesen zu den Skiliftanlagen, denn der Ort ist vor allem bei Wintersportlern sehr beliebt. Dann zeigt uns Wirt Konrad noch die älteste Eibe Deutschlands, deren Stamm in zwei Teile geteilt ist und die noch jedes Jahr reichlich Früchte trägt. Zurück im Hotel freuen wir uns auf eine leckeres Essen, das mit dem besten Schokoladenmousse endet, das ich je gegessen habe. Ergänzend zum Dorfspaziergang sehen wir uns danach noch einen Film über das Leben und den Alltag in Balderschwang an.

Dienstag, 15. Juni 2010

Entlang der Deutschen Alpenstraße, durch das Tannheimer Tal und vorbei an Garmisch-Partenkichen fahren wir heute nach Ettal. Das oberbayrische Dorf ist bekannt durch die 1330 gegründete Benediktinerabtei. Wir besichtigen die barocke Kuppelkirche, die als die schönste in Süddeutschland gilt, und bummeln durch die Andenkenläden. Danach geht es weiter ins Graswangtal Schloss Linderhof ist unser nächstes Ziel.
Es ist das kleinste der drei Schlösser Ludwigs II. Bei einer Führung bestaunen wir die Räume voller Kostbarkeiten, darunter auch mehrere kunstvolle Leuchter aus Meißner Porzellan. Anschließend bleibt noch Zeit für einen Spaziergang im schönen Park. Durch das Ammerland bringt uns der Bus dann nach Oberammergau. Hier werden zur Zeit die alle zehn Jahre stattfindenden Passionsspiele aufgeführt. Außerdem ist der Ort bekannt für seine mit Lüftlmalerei verzierten Fassaden und die Tradition der Holzbildhauerkunst.Am Abend erwartet uns im Hotel ein Allgäuer Schmankerl-Buffet mit verschiedenen Salaten und Vorspeisen, mit Kartoffelsuppe, Schweinehals, Kalbshaxe, Kasselerbraten, Wildgulasch, Kürbisnudeln, Schwarzbrotknödeln und süßen Desserts. Für gesellige Unterhaltung, Stimmung und Tanzmusik sorgt Zithersepp aus der Schweiz. Da können sich auch die Gäste ausprobieren beim Alphornblasen, Kuhglockenläuten und Fahnenschwingen.

Mittwoch, 16. Juni 2010

Heute starten wir zu einer Panoramafahrt nach Österreich. Durch den Bregenzerwald reisen wir nach Bludenz, der südlichsten Stadt im Vorarlberg. Hier beginnt unsere Fahrt durch das Montafon, ein 39 Kilometer langes Tal, das von der Ill durchflossen wird. Wir passieren die Orte St. Anton, Bartholomäberg, Schruns, St. Gallenkirchen, Gaschurn und Partenen. Von hier führt die Silvretta-Hochalpenstraße über den Bielerhöhe ins Tiroler Paznaun. Es ist eine der beliebtesten und schönsten Gebirgsstraßen. Auf nur drei Kilometern Luftlinie muss die Straße zunächst 700 Höhenmeter zum 1753 Meter hoch gelegenen Vermuntstausee überwinden. 25 Kehren machen das möglich. Nach dem Vermuntstausee beginnt die Straße noch einmal zu steigen. 283 Höhenmeter und 5 Kehren liegen vor uns. Dann haben wir den Silvretta-Stausee auf der 2032 Meter hohen Bielerhöhe erreicht und machen unsere Mittagspause.
Am Ostdamm des Stausees überfahren wir die Grenze zwischen Vorarlberg und Tirol. Nun geht es rasch abwärts und bald sind wir im Paznaun, in dem unser nächstes Ziel, der Wintersport- und Luftkurort Galtür, liegt. Eine Lawine führte hier am 23. Februar 1999 zu einer Katastrophe und forderte 31 Menschenleben. Im Alpinarium wird der Opfer gedacht und die Ausstellung Faszination Schnee Mythos Lawine schildert das Leben am Berg. Heute schützt eine Mauer den Ort. Von deren Aussichtsplattform erleben wir ein 360-Grad-Panorama, das Galtür und die Berge ringsum erfasst. Über die Arlberg-Schnellstraße und durch den Arlbergtunnel, den längsten Straßentunnel Österreichs, fahren wir zurück. In Anlehnung an den gestrigen Ausflug werden wir im Hotel mit einem König-Ludwig-Festmenü verwöhnt ein wahrlich königliches Abendmahl.

Donnerstag, 17. Juni 2010

Die Schweiz und das Fürstentum Liechtenstein stehen heute auf dem Ausflugsprogramm. Unser erstes Ziel ist das Appenzeller Land. In Appenzell machen wir einen Stopp und bummeln durch den gut erhaltenen Ortskern mit den schön bemalten Häusern. Weiter geht es auf die Schwägalp. Hier bleibt Zeit für einen kleinen Spaziergang sowie für den Besuch der Schaukäserei, des Berghotels und der Talstation der Säntis-Schwebebahn. Den Gipfel des Säntis können wir leider nicht sehen, denn er versteckt sich in den Wolken. Und so machen wir uns auf zum nächsten Ziel: dem Städtli Werdenberg.
Es ist in der Schweiz die einzige fast vollständig erhaltene Holzbausiedlung aus dem 13. Jahrhundert. Vom Parkplatz laufen wir zu den 35 Häusern. Das Schloss und der See bilden einen schönen Hintergrund für ein Gruppenfoto. Nun verlassen wir die Schweiz und reisen ins Fürstentum Liechtenstein weiter. Schon von weitem sehen wir das Wahrzeichen Liechtenst

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