Reisebericht: Rundreise Deutschland, Österreich, Liechtenstein, Schweiz

16.06. – 21.06.2015, 6 Tage Rundreise durch 4 Länder mit Bregenz – Pfänder – Schloss Linderhof – Kloster Ettal – Oberammergau – Montafon – Silvretta–Hochalpenstraße – Säntis


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Gleich vier Länder wollen wir bei dieser Reise besuchen. Auf dem Programm stehen nicht nur Ausflüge in Deutschland, es geht auch nach Österreich, Liechtenstein und in die Schweiz.
Ein Reisebericht von
Martina Pötschke
Martina Pötschke

1. Tag Anreise nach Balderschwang

Voller Vorfreude starten am Morgen 38 Reisegäste zur Fahrt ins Allgäu. Der kleine Ort Balderschwang ist unser Ziel. Vorbei an Nürnberg und Ulm bringt uns Chauffeur Frank Richtung Süden. Obwohl viele LKWs unterwegs sind und wir auch mehrere Baustellen passieren, kommen wir gut voran. Kurz vor Balderschwang erklimmen wir noch den Riedbergpass, mit 1420 Metern die höchste Passstraße Deutschlands.
Gegen 16 Uhr erreichen wir das Hotel „Kienles Adlerkönig". Nach einer herzlichen Begrüßung durch die Wirtin beziehen wir die Zimmer.
Da einige Gäste schon recht zeitig heute früh gestartet sind, gibt es für uns bereits 17.30 Uhr Abendessen. Wir bedienen uns am Salatbuffet und bekommen ein schmackhaftes 3-Gang-Menü serviert. Mit einem Obstler stoßen wir auf erlebnisreiche Tage an. Danach machen einige Gäste noch einen kleinen Verdauungsspaziergang durch den Ort. Balderschwang ist die höchstgelegene und kleinste selbständige Gemeinde Deutschlands. Dann klingt der Anreisetag aus.

2. Tag Sennereibesuch – Bregenz – Pfänder

Nach dem „Guten-Morgen-Frühstück" treffen wir uns vor dem Hotel. Gemeinsam mit der Wirtin laufen wir zur Steurer-Alp. Wir können dem Bergbauern bei der Käseherstellung über die Schulter schauen und erfahren, dass hier täglich 600 bis 800 Liter Milch zu Sennalpkäse und Butter verarbeitet werden. Natürlich dürfen wir auch kosten. Die meisten Gäste nehmen sich für Zuhause etwas vom schmackhaften Bergkäse mit.
Nun ist Bregenz unser Ziel. Gleich hinter Balderschwang erreichen wir die deutsch-österreichische Grenze und setzen unsere Fahrt Richtung Bodensee fort. Waren in Balderschwang die Berge noch in Nebel gehüllt, erwartet uns in Bregenz Sonnenschein. Am Busparkplatz empfängt uns der Stadtführer, der mit uns durch die Fußgängerzone ins Zentrum läuft. Weiter geht es bergan zur historischen Altstadt abseits des Touristentrubels. Der Martinsturm, die Kapelle und die kleinen Wohnhäuser erinnern an vergangene Zeiten. Unser nächstes Ziel sind der Hafen und die Seepromenade. Auf dem Weg dorthin kommen wir vorbei am neuen Vorarlbergmuseum, am Theater und am Kunsthaus. Als Abschluss unseres Rundgangs wollen wir noch die bekannte Seebühne sehen. In diesem Jahr wird hier die Oper „Turandot" aufgeführt. Deshalb gehören zum Bühnenbild eine 23 Meter hohe „chinesische Mauer" und über 100 Terrakotta-Krieger. Nun bleibt noch Zeit für einen individuellen Bummel durch Bregenz.
Frank bringt uns dann zur Talstation der Pfänderbahn. Mit der Seilbahn geht es in sechs Minuten auf den 1064 Meter hohen Hausberg von Bregenz. Von hier genießen wir den Blick auf Bregenz und den Bodensee. Eine besondere Attraktion ist der weitläufige Alpenwildpark. Auf einem Rundweg mit Schautafeln zu Fauna und Flora beobachten wir u.a. Alpensteinböcke, Mufflons, Hirsche, Wild- und Hängebauchschweine, Zwergziegen und Hasen. Einige Gäste entspannen auf der Sonnenterrasse des Bergrestaurants.
Wieder unten angekommen, erwartet uns schon Frank. Noch ein Kaffee am Bus, dann geht es zurück nach Balderschwang. Hier sind wir heute zum deftigen Schützenbuffet eingeladen mit bayrischen Spezialitäten wie Weißwürstle, Fleischlaibchen, Krustenbraten, Älplerspätzle und „Scheiterhaufen". So gestärkt treten die Gäste zum „Alpencup" an. Geschicklichkeit ist gefragt bei den Disziplinen Nageln, Maßkrugstemmen und Schießen.
„Die Nägel wollten gar nicht rein,
das Holz war hart, ach wie gemein.
Die Schießscheiben trafen manche nie.
Gott sei Dank ging keine Kugel ins Knie.
Die Arme zittrig, der Kopf hochrot -
Der Maßkrug brachte auch den Muskelmann in Not."
Trotzdem: Mit viel Spaß absolvieren wir den Parcours und trinken dabei manches Schnäpschen. So kann jeder gut schlafen.

3. Tag Kloster Ettal – Schloss Linderhof – Oberammergau

Entlang der Deutschen Alpenstraße, durch das Tannheimer Tal und vorbei am Plansee fahren wir heute nach Ettal. Das oberbayrische Dorf ist bekannt durch die 1330 gegründete Benediktinerabtei. Wir besichtigen die barocke Kuppelkirche, die als die schönste in Süddeutschland gilt, und bummeln durch die Andenkenläden.
Danach geht es weiter ins Graswangtal, denn Schloss Linderhof ist unser nächstes Ziel. Es ist das kleinste der drei Schlösser Ludwigs II. und das einzige, das er vollenden konnte. Nach der Mittagspause am Bus spazieren wir durch den Park, der Elemente des französischen Barockgartens und des englischen Landschaftsgartens vereint. Bei einer Schlossfüprung bestaunen wir die Räume voller Kostbarkeiten, darunter auch mehrere kunstvolle Leuchter und nicht zuletzt das Blumenbukett aus Meißner Porzellan.
Danach treffen wir uns alle wieder am Bus und es geht weiter durch das Ammerland nach Oberammergau. Im Ort finden wir zahlreihe Häuser mit durch Lüftlmalerei verzierten Fassaden, so u.a. am Pilatushaus. Es verdankt seinen Namen der aus der Gartenfront dargestellten Szene: Christus von Pontius Pilatus. Heute ist das Haus ein Zentrum der Kunst und des Kunsthandwerks. Wir können z.B. einem Holzschnitzer über die Schultern schauen. Eine lange Tradition - sie reicht bis ins Jahr 1634 zurück -  haben zudem die inzwischen weltberühmten Oberammergauer Passionsspiele. Fand die erste Aufführung damals noch auf einem einfachen Holzgerüst auf dem Friedhof neben der Pfarrkirche statt, gibt es heute dafür ein eigenes Theater mit 4.800 Sitzplätzen.
Zurück im Hotel erwartet uns wieder ein schmackhaftes Abendessen. Danach sorgt Mario aus dem Bregenzerwald für gute Stimmung und wir schunkeln und tanzen durch den Abend.

4. Tag Montafon – Silvretta–Hochalpenstraße – Arlbergpass

Heute starten wir zu einer Panoramafahrt nach Österreich. Durch den Bregenzerwald reisen wir durch das Alpenrheintal und das Illtal. Leider regnet es recht heftig während der Fahrt. In Bludenz beginnt das Montafon, ein 39 Kilometer langes Tal, das ebenfalls von der Ill durchflossen wird. Wir passieren die Orte St. Anton, Bartholomäberg, Schruns, St. Gallenkirchen, Gaschurn und Partenen. Von hier führt die Silvretta-Hochalpenstraße über den Bielerhöhe ins Tiroler Paznaun. Es ist eine der beliebtesten und schönsten Gebirgsstraßen. Auf nur drei Kilometern Luftlinie muss die Straße zunächst 700 Höhenmeter zum 1753 Meter hoch gelegenen Vermuntstausee überwinden. 25 Kehren machen das möglich. Oben am Stausee wird zur Zeit ein neues Pumpspeicherkraftwerk gebaut.
Nach dem Vermuntstausee beginnt die Straße noch einmal zu steigen. 283 Höhenmeter und 5 Kehren liegen vor uns. Dann haben wir den Silvretta-Stausee auf der 2032 Meter hohen Bielerhöhe erreicht und machen unsere Mittagspause. Wir hätten es nicht gedacht, aber die Wolkendecke zieht auf und es zeigen sich sogar einige Sonnenstrahlen. So laufen einige Gäste auch auf die Staumauer.
Am Ostdamm des Stausees überfahren wir die Grenze zwischen Vorarlberg und Tirol. Nun geht es rasch abwärts und bald sind wir im Paznaun. Hier liegt auch der Wintersport- und Luftkurort Galtür. Eine Lawine führte am 23. Februar 1999 im Ort zu einer Katastrophe und forderte 31 Menschenleben. Heute schützt eine Mauer Galtür. Vorbei an Ischgl geht es weiter. Dann sehen wir bald die 87 Meter hohe Trisanna-Eisenbahnbrücke mit dem Schloss Wiesberg am östlichen Brückenkopf. Über die Arlberg-Schnellstraße erreichen wir St. Anton am Arlberg. Da der Arlbergtunnel wegen Baumaßnahmen in diesem Jahr gesperrt ist, erleben wir noch eine weitere Passfahrt. Diesmal geht es über den Arlbergpass, auf dem recht viel Verkehr herrscht.
Zurück in Bludenz wollen wir noch einen „süßen Besuch" machen. Seit mehr als 125 Jahren gibt es ein Schokoladenwerk in der Stadt und seit über 100 Jahren wird hier die beliebte Milka-Alpenmilch-Schokolade hergestellt. In der Schokoladenwelt treffen wir die bekannte lila Kuh in Originalgröße. Info-Tafeln und Filme zeigen, worauf es bei der Herstellung ankommt und wir können natürlich im „Lädele"  die süßen Sachen kaufen.
Danach geht es wieder nach Balderschwang.
Ein landschaftlich interessanter Tag endet mit einem Allgäuer Schmankerl-Buffet. Heubraten, Pilzragout und Gulasch vom einheimischen Rind sind nur drei von vielen Gerichten, die die Küche für uns bereithält. Zum Abschluss des Tages treffen sich noch einige Gäste, um einen Film über Balderschwang, das „bayrische Sibirien", zu schauen.

5. Tag Appenzell – Schwägalp – Liechtenstein

Heute umfasst unser Ausflugsprogramm gleich 4 Länder: Wir starten in Deutschland und fahren durch Österreich in die Schweiz. Unser erstes Ziel ist hier das Appenzeller Land. In Appenzell machen wir einen Stopp und bummeln durch den gut erhaltenen Ortskern mit den schön bemalten Häusern. Leider fängt es an zu regnen und das ändert sich auch bei unserem nächsten Halt auf der Schwägalp nicht. Eine Fahrt auf den Säntis lohnt sich nicht, denn den Gipfel können wir von hier unten gar nicht sehen. So kehren einige Gäste zum Essen ins Berghotel ein, andere besuchen die Schaukäserei. Wir werfen auch einen Blick auf die große Baustelle. Hier entsteht ein neues Hotel, dass im November eingeweiht werden soll.
Am Nachmittag fahren wir durch das Toggenburg ins Alpenrheintal zurück und verlassen die Schweiz wieder. Mit dem Überqueren des Flusses erreichen wir Liechtenstein. Schon von weitem sehen wir das Wahrzeichen des Fürstentums - das Schloss Vaduz. Wir erkunden die Hauptstadt mit dem Städtlezug. Dabei lernen wir u.a. das Vaduzer Oberdorf mit dem Roten Haus, das Rheinparkstadion, das Regierungs- und das Landtagsgebäude kennen. Durch den Bregenzerwald geht es zurück in den Naturpark Nagelfluh zu unserem Hotel.
Hier lassen wir uns ein letztes Mal von den Köstlichkeiten aus der Küche verwöhnen, dann werden die Koffer gepackt.

6. Tag Heimreise

Nach dem Frühstück sind die Koffer schnell im Bus verstaut und es steigt die Spannung: Wer war der Beste beim „Alpencup"? Wirt Konrad lüftet das Geheimnis. Mehrere Preise - von der „beleidigten Leberwurtst" bis zur Flasche Champagner - warten auf die Teilnehmer. Als Alpenkönig wird dann Herr Zschage gekrönt. Außerdem zeichnen wir noch den besten alpinen Buschauffeur, unseren Frank, aus.
Nun heißt es aber Abschiednehmen. Ohne Stau kommen wir zurück nach Sachsen. Hinter uns liegen erlebnisreiche Tage.
Liebe Gäste, ich würde mich freuen, wenn Sie noch oft und gern an unsere gemeinsame Reise zurückdenken.
Ihre Reiseleiterin Martina Pötschke

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