Reisebericht: Rundreise Weihnachten im Chiemgau

Morgens um 8 Uhr starten wir am Flughafen Dresden mit 4 Gästen. Doch es soll nicht bei dieser Anzahl bleiben. Aus mehreren Bundesländern werden wir unsere Gäste im Laufe der Fahrt aufnehmen. Unser Weg führt uns vorbei an Nürnberg, wo wir zumindest schon unser Reisebundesland erreicht haben. Bei München können wir unsere Gäste aus Baden-Württemberg begrüßen, so dass wir uns nun mit 34 Gästen bei unserem kleinen Zwischenstopp auf dem Münchner Weihnachtsmarkt auf die kommenden Tage einstimmen können. Zwar ist uns Frau Holle nicht hold, doch wir haben trockenes Wetter und so mancher Gast lässt sich den ersten bayerischen Glühwein schmecken.
Nach einer guten Stunde in der Landeshauptstadt ist es nur noch eine Stunde Fahrzeit bis nach Happingen bei Rosenheim, wo uns die freundlichen Mitarbeiter des Happinger Hofs begrüßen.
Nachdem jeder sein Zimmer in Augenschein genommen hat, geht es in den Gewölbesaal zum Abendessen. Bei einem leckeren 3-Gang-Menü lassen wir unseren Anreisetag ausklingen.

Nach dem Frühstück geht es zunächst in Richtung Benediktbeuern. Schon von Weitem sind die beiden mächtigen Zwiebeltürme der Kirche zu erkennen. Wie auf Bestellung scheint nun hier auch die Sonne und wir können verstehen, warum sich jedes Jahr so viele Reisende in dieser Region einfinden. Imposant mit 1801 Meter erhebt sich die Benediktenwand und die Alpen werfen hier schon ihre „Schatten". Mit unserer fachkundigen Führerin entdecken wir die Klosteranlage, die ein Kleinod der Baukunst darstellt. Verschiedene Künstler haben die Räume mal im Barock- und mal im Rokokostil gestaltet. Die wundervollen Stuckverzierungen an den Decken der Räume sind für jeden ein Augenschmaus.
Nach unserem ausgiebigen und eindrucksvollen Besuch geht es in Richtung Bad Tölz. Einen Steinwurf von der Marktgasse verlassen wir den Bus und nach wenigen Schritten werden wir vom schönen Tölzer Weihnachtsmarkt begrüßt. Zunächst geht jedoch der Blick nicht in Richtung Glühweinstände, sondern zu den restaurierten Fassaden der Bürgerhäuser. Ein jedes gibt mit seinen Bemalungen Auskunft darüber, wer hier wohnte und ob es sich um einen besonders gottesfürchtigen Hausherren handelte. Am Nachmittag geht es dann zurück zum Happinger Hof, wo vor dem Essen noch Zeit bleibt für einen Saunagang. Ein deftiges Buffet präsentiert uns dann zum Abend einen Streifzug durch die gute bayerische Küche.

In den Stunden vor dem Heiligen Abend wollen wir unsere nähere Umgebung erkunden. Vielen ist die Stadt Rosenheim durch die Rosenheim Cops vertraut und natürlich sind die beiden Polizisten auch bei unserer Stadtführung ein Thema. Ihren Reichtum in der Geschichte verdankte Rosenheim dem weißen Gold, dem Salz.
Bei unserem Rundgang mit den Stadtführern erfahren wir viele Details und Anekdoten zur Historie. Dann bleibt uns noch Zeit die besondere Atmosphäre des Rosenheimer Weihnachtsmarktes zu genießen. Hier hat man das Gefühl als sei ganz Rosenheim auf den Beinen, um sich mit Freunden und Bekannten noch auf einen Glühwein zu treffen und gemeinsam die Zeit vor der Bescherung zu verbringen. Zwar lässt der Schnee immer noch auf sich warten und mit einer weißen Weihnacht ist nicht mehr zu rechnen, aber wenigstens hat die Sonne mit uns ein Einsehen und zaubert ein schönes Licht auf die Altstadt.
Wieder im Hotel angekommen, heißt es die Jacken und Mäntel ausziehen, denn um 14 Uhr erwartet uns der Weihnachtskaffee. Mit Gebäck und Harfenmusik werden wir mit Geschichten auf die besonderen Stunden eingestimmt. Für viele Gäste ist sicher die Kindermette ein Höhepunkt an diesem Tag. Zum Glück waren wir noch zeitig genug in der Kirche, so dass wir einen Sitzplatz bekommen. Die Heilig-Blut-Kirche ist allein schon einen Besuch wert, doch mit dem Gottesdienst, den die Kinder gestalten, wird der Aufenthalt nochmal schöner.
So eingestimmt, warten wir gemeinsam auf Weihnachtsmann, der allerdings die Reiseleiterin kurzerhand zu seiner Gehilfin erklärt und diese die Bescherung vornehmen lässt.
In geselliger Runde lassen wir uns die Vielfalt vom Weihnachtsbuffet schmecken und erleben friedvolle Stunden.

Für die Mehrzahl der Gäste heißt es heute: „auf nach Österreich!"
Zunächst geht es zum schönen Achensee, wo wir im Sixenhof die Tiroler Weihnacht erleben. In den Räumen des Heimatmuseums tauchen wir in die Geschichte dieser Region ein und können uns ein Bild über die Lebensbedingungen in früheren Zeiten machen. Liebevoll hat man hier Handwerksgerät und Trachten zusammengetragen. Und einmal mehr wird uns bewusst, wie mühselig doch das Leben noch vor einhundert Jahren war.
Dann setzen wir unsere Fahrt durch Österreich fort, vorbei an Ellmau, am Wilden Kaiser, wo der „Bergdoktor" zu Hause ist, erreichen wir die Schaukäserei Wilder Kaiser. Nach einer informativen Einführung in die Käseherstellung soll es jedoch nicht nur bei der Theorie bleiben. Denn, wenn man soviel über den Käse erfährt, muss er schließlich auch gekostet werden. Im netten Gastraum der Käserei haben wir dazu Gelegenheit und so mancher Gast versucht nicht nur den Käse, sondern auch die Buttermilch.
Nach dieser kleinen Stärkung geht es zurück ins Hotel, wo uns heute das Weihnachtsmenü erwartet.

Der Berg ruft. In unserem Falle ist es der Wendelstein, den wir heute erklimmen wollen. Allerdings tun wir dies nicht zu Fuß, sondern hinauf gemütlich mit der Bahn und hinunter mit der Gondel.
Als wollte Petrus Frau Holle ein Schnippchen schlagen, schickt er statt des Schnees eine fantastische Fernsicht. Wir genießen ein Alpenpanorama, das man nur wenige Tage im Jahr zu sehen bekommt. Wozu braucht man Schnee, wenn diese Aussicht hat. Für viele der Gruppe ist dieser Tag sicher der eindrücklichste und mit guter Stimmung geht es am Nachmittag ins Hotel zurück. Bei einer Tasse Glühwein vor dem Abendessen lassen wir den Tag nochmals Revue passieren. Für die Hälfte der Gruppe heißt es nun langsam die Koffer packen, denn am nächsten Tag geht es gen Heimat.

Beim Frühstück treffen wir uns ein letztes Mal. Ein bisschen Wehmut kommt nun doch auf. Den verbleibenden Gästen drücken wir die Daumen in Sachen Schnee und wünschen noch schöne Tage im Happinger Hof.
Für die anderen heißt es nun wirklich Abschied nehmen.
Die Koffer sind schon verladen, und wir werden mit geschwenkten Taschentücher bei unserer Abfahrt begleitet.
Gutgelaunt erreichen wir unsere Zwischenziele und sind schließlich gegen 18:30 in Dresden.
Schöne Tage und ein besinnliches Weihnachtsfest liegen hinter uns. Ich möchte mich bei unserem Fahrer Volker Schmenkel bedanken, der uns sicher und humorvoll an unsere Ziele brachte. Dem Team des Happinger Hofs sei an dieser Stelle auch gedankt für den angenehmen und umsichtigen Service.
Und natürlich bedanke ich mich bei Ihnen, liebe Gäste. Mir hat es viel Vergnügen bereitet, die Weihnachtstage mit Ihnen zur verbringen. Ich wünsche einen guten Rutsch und uns allen ein friedliches Jahr 2017. Gerne würde ich Sie auf eine meiner nächsten Reisen begrüßen und verbleibe mit einem herzlichen Gruß,
Ihre Roswitha Zytowski