Silvester in den Ammergauer Alpen
Reisebericht: 28.12. – 02.01.2018
Zum Jahreswechsel in die Winterlandschaft - glitzernde Eiskristalle, Spuren im Schnee, großes Feuerwerk.
Ein Reisebericht von
Heike Heinen
28.12.2017: Anreise
14 nette Reisegäste trafen sich im komfortablen Eberhardt-Fernreisebus , um den Jahreswechsel in den Ammergauer Alpen zu verbringen.
Die Fahrt führte uns zunächst nach Memmingen, in die Stadt der "Tore und Türme, Giebel und Fassaden". Im Spätmittelalter blühte der Handel mit Gewürzen, Salz und Seide durch die Memminger Kaufmannsfamilien. Dank der begünstigten Lage am Kreuzungspunkt alter Handelsstraßen wurde Memmingen schnell zu einer der bedeutendsten Städte Süddeutschlands, was sich heute noch im Stadtbild widerspiegelt.
Ziel des Tages und der ganzen Reise war in Bad Kohlgrub das Hotel Schillingshof, unterhalb des ca. 1400 Meter hohen "Hörnle" gelegen.
29.12.2017: Füssen und Königsschlösser
Einen zusätzlichen Abstecher gab es zunächst zur Wallfahrtskirche zum Gegeißelten Heiland, weltbekannt unter dem Namen Wieskirche. Malerisch gelegen, in einer von Wald und Wiesen umgebenen Lichtung, präsentiert sich das heutige UNESCO-Weltkulturerbe, in welche die Wallfahrt 1738 begann. In diesem Jahr hatte eine Bäuerin die Statue des Gegeißelten Heiland erworben und in eine Wegkapelle gebracht. In feinsten Rokoko wurde die Kirche zwischen 1745 und 1754 von Dominikus Zimmermann erbaut.
Der Lech begleitete uns auf der weiteren Fahrt nach Füssen, wo man den Aufenthalt zu einem Stadtbummel nutzen konnte. Die Stadt ist bekannt als Luftkurort, Wintersportplatz und Ausgangspunkt für Touren zu den nahe gelegenen Königsschlössern, wie wir später noch sehen konnten. Sehenswürdigkeiten gibt es eine Menge, so dass die Zeit viel zu schnell verging.
Über der Stadt liegt beherrschend das Hohe Schloss, einst Residenz der Fürstbischöfe von Augsburg. Im Zentrum z.B. lohnt sich ein Besuch der Heiliggeist-Spitalkirche, ein Rokoko-Juwel von 1749 und das Kloster St. Mang, welches auf Initiative der Augsburger Fürstbischöfe als Benediktinerkloster gegründet wurde. Jedoch erfuhr das Kloster einige bauliche Veränderungen, so wurde aus dem romanischen Klosterbau des 9.Jahrhunderts eine barocke Anlage. Mit der Säkularisation kam es zur Klosterauflösung. Heute befinden sich darin das Rathaus und das Heimatmuseum.
Bei Kaiserwetter die Königsschlösser zu bewundern, bereitet besonders Vergnügen. Jedoch waren wir dort nicht die einzigen Besucher. Gekonnt bewegte unser Chauffeur Jürgen Zimmermann den Bus unterhalb des Schlosses Hohenschwangau zu einer beliebten Stelle, die dann auch von fast jedem Businsassen für ein Foto genutzt wurde. Hohenschwangau und das fast gegenüberliegende Schloss Neuschwanstein sind mit dem bayrischen König Ludwig II. und seiner Familie verbunden, so dass es die ersten Informationen zu seinem Leben gab.
Ausführlich würde man in sein Leben noch einmal am kommenden Tag, auf dem Weg zum Schloss Linderhof, eingehen.
Den Abschluss des Reisetages bildete ein Besuch der Stiftskirche von Rottenbuch.
30.12.2017: Schloss Linderhof und Kloster Ettal
Schloss Linderhof war von Ludwig II. als 2. Versailles gedacht. Jedoch kam es nie dazu, weil die örtlichen geografischen Gegebenheiten mit Hügeln und Bergen nicht denen des weitläufigen flachen Geländes von Versailles entsprachen. Aber ein Schmuckstück im Graswangtal ist allemal entstanden. Dort verbrachte der König auch viel mehr Zeit als auf Neuschwanstein oder seinem 3. Schloss, Herrenchiemsee. Während der kurzen Führung im Schloss konnte man neben vielem Anderen feinstes Meissner Porzellan, wertvolle Gobelins und das 'Tischleindeckdich' bewundern.
Am Nachmittag besuchten wir Kloster Ettal. 1330 erfolgte die Gründung durch Ludwig IV.
Die Klosterbasilika besitzt 3 Türme und eine fast 70 Meter hohe Kuppel , im Inneren wurde sie barockisiert. Im Hochaltar befindet sich das Gemälde der Himmelfahrt Mariens und das Gnadenbild, die Marmormadonna, welche Ludwig IV. von seiner Italienreise mitbrachte.
Den Abschluss des Ettal-Aufenthaltes bildete der Besuch der Schaukäserei.
Ammergauer Bauern haben sich zu einer eigenständigen Genossenschaft zusammen geschlossen, produzieren, vermarkten und verkaufen ihren hervorragend schmeckenden Käse und andere Milchprodukte. In Wort und Bild wurde uns die Käseherstellung verdeutlicht und Kostproben durften abschließend nicht fehlen.
31.12.2017: Oberammergau
Ein kleines Dorf mit vielen interessanten Sehenswürdigkeiten und manch netter Geschichte.
Was z.B. hat der einstige amerikanische Präsident Eisenhower mit Oberammergau zu tun?
Diese Frage wurde ausführlich beantwortet. War er doch Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte in Europa und oft in Garmisch-Partenkirchen und auch Oberammergau.
Was versteckt sich hinter den Lüftlmalereien? Das Rotkäppchenhaus oder das Pilatushaus lagen auf unserer Besichtigungstour und von der herrlichen Fassadenmalerei kann man nur begeistert sein.
Ein Jeder hat schon etwas vom Passionsspielort Oberammergau gehört. Was aber bedeutet es genau? Während der interessanten Führung durch das Passionstheater bekamen wir Informationen zur Geschichte, so wurde nach der Pest von 1633 gelobt, alle 10 Jahre die Passion Christi mit Laienschauspielern zu zeigen. Wir erhielten einen Überblick über den Bau des heutigen Theaters, erfuhren Details zum sogenannten Bart-und Haarerlass und Vieles mehr. Am Ende der 1stündigen Führung waren alle begeistert und einige Gäste äußerten den Wunsch, den Passionspielen live im Jahr 2020 beizuwohnen.
Beschwingt ging es am Abend ins Neue Jahr. Ein Musikduo sorgte für angenehme Unterhaltung. Happy New Year!
01.01.2018: Skispringen live in Garmisch–Partenkirchen
Die 4-Schanzen-Tournee wird alljährlich durchgeführt und gehört zu den Top-Wettbewerben des Wintersports. Dabei werden 2 Springen in Deutschland und 2 in Österreich durchgeführt.
Für einige sportbegeisterte Gäste bestand die Möglichkeit am Neujahrsspringen live teilzunehmen, während andere Gäste die Freizeitmöglichkeiten im Hotel nutzten, oder einen Spaziergang durch Bad Kohlgrub unternahmen oder auf das "Hörnle" fuhren.
So fieberte man mit Richard Freitag, Andreas Wellinger, Markus Eisenbichler & Co mit, hoffte auf Topweiten der deutschen Skiasse. Sieger war letztlich der Pole Kamil Stoch, nach ihm auf Platz 2 Richard Freitag und auf Platz 3 der Norweger Anders Fannemel. Ein tolles Erlebnis.
02.01.2018: Heimreise
Es hieß Abschied nehmen. Viele neue Eindrücke nehmen wir mit nach Hause.
Danke das Sie mit 'Eberhardt' den Jahreswechsel 2017/2018 verbracht haben.
Bleiben Sie gesund und vielleicht sehen wir uns auf einer kommenden Reise wieder.
Ich würde mich freuen.
Herzlichst Heike Heinen