Reisebericht: Internationale Gartenausstellung in Hamburg

23.07. – 28.07.2013, 6 Tage Hamburg – Alte Land – Stade – Buxtehude – IGS


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare
 
Tausende Blüten in schöner Umgebung, die historischen Hansestädte Buxtehude und Stade und schließlich noch der Besuch der Speicherstadt Hamburgs- diese schöne Reise hatte viele Höhepunkte! Besonders eindrucksvoll war auch die Fahrt durchs Alte Land- wichtiges Obstanbaugebiet vor den Toren von Hamburg.
Ein Reisebericht von
Steffen Mucke
Steffen Mucke

Barocke Pracht in Hannover

23.7.2013. Nun hat uns der Hochsommer vollständig im Griff! Schon heute früh 8.00 Uhr, als wir in Dresden starteten, meinte es die Sonne recht gut. Die Gäste wurden pünktlich zu Hause abgeholt und mit den Transferautos direkt zu unserem Bus gebracht. Am Flughafen Leipzig ist dann unsere Reisegesellschaft komplett, nun kann die Reise beginnen.
Die Garten- und Landschaftsfreunde werden auf ihre Kosten kommen, aber zunächst müssen wir erst einmal auf der Autobahn nach Niedersachsen gelangen. An unseren Augen ziehen die Felder der fruchtbaren Magdeburger Börde vorbei, das Getreide ist gelb und bald reif für den Mähdrusch. Das Außenthermometer zeigt 32° Celsius, im Bus ist es durch die Klimaanlage gut temperiert.
13.45 Uhr. Nun müssen wir aber den Bus verlassen um den ersten Höhepunkt dieser Reise genießen zu können. Wir sind in Hannover Herrenhausen angelangt, hier besuchen wir die bekannten Herrenhäuser Gärten. Für diese reizvolle Anlage stehen uns zwei Führer zur Verfügung, sie sind pünktlich erschienen und der Rundgang kann beginnen.
Heute muss alles etwas langsamer gehen, wir sehen den schön angelegten Großen Garten, er wurde im französischen Stil errichtet und weist einige Themen auf. Alles ist hier geometrisch genau zurecht gestutzt, schließlich wollten die Herrscher des Absolutismus Natur und Menschen gleichermaßen untertan machen.
Heute erfreut die schöne Gestaltung das Auge, die Hecken sind akkurat verschnitten, dazwischen sind schöne Blumenbeete angelegt, und gegen drei beginnen dann die Springbrunnen und Wasserspiele mit ihrer Arbeit. In der Ferne sehen wir auch das helle Schloss und besichtigen die Grotte die von der Künstlerin Niki St. Phalle farbenfroh und sehr modern gestaltet wurde.
Dann bleibt noch genügend Freizeit sich alles in Ruhe anzuschauen, auch der Besuch des Berggartens mit seinen Orchideen ist möglich, allerdings ist die Hitze doch etwas drückend.
Halb fünf nehmen wir die Fahrt wieder auf, es geht weiter in Richtung Norden. Kurz vor Hamburg wird der Verkehr dichter, aber ohne Verzögerung langen wir 18.15 Uhr an unserem Hotel an.
Die Zimmer sind schnell verteilt und bezogen, eine knappe Stunde später findet sich unsere Reisegruppe im Restaurant ein und der Besitzer des Hotels, Herr Holst, lässt es sich nicht nehmen, uns persönlich zu begrüßen. Dann wird das Buffet eröffnet und jeder kann nach Herzenslust zulangen. Nach dem Essen gibt es noch einen Schnaps vom Hause und damit beschließen wir den ersten Tag der uns schon einiges geboten hat.

Hamburg und die Speicherstadt

24.7.2013. Ein weiterer Höhepunkt unserer Reise steht uns heute bevor. Wir sind gegen halb neun gestartet und in Richtung Hamburg unterwegs. Allerdings hat sich vor dem Elbtunnel der bekannte Stau aufgebaut, von hier können wir aber schon die Anlagen des Containerhafens sehen und auch die mächtige Köhlbrandbrücke.
Doch es geht voran und bald langen wir im Stadtteil Altona an. Wir unternehmen eine kleine Rundfahrt und aus den Fenstern unseres Busses können wir schon einige Attraktion der Hansestadt bewundern. An den Gebäuden des Fischmarktes vorbei gelangen wir zu den St. Pauli Landungsbrücken, sehen von hier die Werftanlagen und fahren über den Hauptbahnhof zur noblen Mönkebergstraße. Am Rathaus mit seiner schönen Fassade legen wir eine kurzen Fotostopp ein, und über die sündige Meile, die Reeperbahn, erreichen wir bald die Speicherstadt und werden im dortigen Museum eine interessante Reise in die Vergangenheit Hamburgs unternehmen
Der Museumsführer lässt auch nicht lange auf sich warten und nun beginnt eine Reise zurück in der Zeit. Vor unseren Augen ensteht die Welt des 19. Jahrhunderts, schwer war die Arbeit, hart auch der Konkurrenzdruck, und so mancher Gegenstand des Museums lüftet sein Geheimnis erst unter den sachkundigen Erklärungen. Dann unternehmen wir einen Ausflug nach draußen und erfahren dabei noch manches von den mächtigen Gebäuden der Speicherstadt.
Nach dieser interessanten Führung fahren wir zu den St. Pauli Landungsbrücken, hier herrscht immer ein munteres Treiben von Touristen aus aller Welt. Zahlreiche Restaurants und Fischbuden sorgen für das Wohl der Gäste, dabei kann der Blick auf das Wasser schweifen auf dem ein reger Schiffsverkehr herrscht.
Hier beginnt dann auch die Freizeit für unsere Gäste, vielfältig sind die Attraktionen ob zu Fuß oder mit der U- und S- Bahn, alles ist leicht zu erreichen.
Gegen zwei treffen wir uns dann wieder und über die Brücke 6 gelangen wir zu der Barkasse die uns nun den Hamburger Hafen zeigen wird. Etwas schaukelnd gelangen wir auf die Elbe, Wellen schlagen an den Rumpf des Schiffes und die Fahrt beginnt. Zuerst sehen wir noch einmal die Speicherstadt, diesmal vom Wasser. Dann geht es an den verschiedenen Liegeplätzen der Schiffe vorbei und schließlich durchfahren wir eine Schleuse.
Der Kapitän weiß sachkundig und humorvoll viele Geschichten zu erzählen, und nach einer guten Stunde sind sich alle klar: das war ein besonderes Erlebnis!
Im Anschluss fahren wir mit dem Bus noch hinauf zum Hamburger Michel, der St. Michaelis Kirche, wer möchte, wirft dort noch einen Blick hinein. Um die Ecke befinden sich die Kramer Amtsstuben- ein Stück ganz altes Hamburg welches hier erhalten blieb.
Als wir dann zum Hotel zurückkehren hat sich der Himmel umwölkt und wenig später, nach unserer Ankunft, sendet Petrus ein Gewitter und vorerst die gewünschte Abkühlung.

Stade und das Alte Land

25.7.2013. Ein weiterer Höhepunkt erwartet uns heute, wir sind an diesem schönen Morgen unterwegs, heute ist es vorerst etwas neblig aber die Sonne wird bald herauskommen und am Nachmittag wird es wieder richtig Sommer sein.
Wir fahren nur eine knappe Stunde und sind dann schon in Stade angelangt. Hier schneidet das Wasser in die Stadt und direkt am Hafenbecken treffen wir dann auch die zwei Führerinnen die uns in den nächsten 90 Minuten diese einmalige Stadt zeigen werden.
Wir beginnen am Alten Hafen mit dem historischen Schwedenspeicher und gelangen dann zu einem uralten Kran der damals die Schiffe be- und entladen hat.
Dann sind wir zwischen den roten Backsteinhäusern eingetaucht, alle stehen auf Holzbohlen und manche sind recht schief- ein typisches Bild für diese Bebauung. Durch schmale Gassen hindurch, und über kleine Brücken hinweg sind wir heute wieder auf einer Zeitreise, die Führerinnen nehmen uns dabei mit ins Mittelalter mit den häufig eigenartigen und grausamen Gebräuchen.
Dann bleibt noch genügend Zeit für ein leckeres Mittagessen in dieser urigen Altstadt und natürlich auch noch für eigene Erkundungen.
14.00 Uhr. Nun beginnt bei strahlendem Sonnenschein die Fahrt ins Alte Land. Gleich hinter Stade beginnen die Obstplantagen dieses wichtigen Anbaugebietes. Wir sehen die Apfelbäume mit den noch kleinen Früchten und dann blinken uns von den Zweigen der Kirschbäume die reifen, schwarzen Früchte entgegen. Diese Bäume sind mit Netzen vor den gefräßigen Staren geschützt- ziemlich aufwendig.
Das Alte Land ist durch zahlreiche Deiche vor Hochwasser geschützt, pittoresk sind die dahinterliegenden Dörfer mit den alten Häusern anzuschauen die oft eine farbenfrohe Fassade haben. Unsere Führerin weiß so manche Geschichte über das vergangene und heutige Leben zu erzählen, welches immer auch von alten Traditionen geprägt ist. Dann haben wir noch in einem Hof die Möglichkeit frisches Obst zu kaufen und fahren dann im Anschluss noch hinter den Deich mit einem grandiosen Blick auf die hier sehr breite Elbe. Große Schiffe kommen vom Hamburger Hafen vorbei und bei einer Tasse Kaffee lassen wir diese einmaligen Impressionen an diesem ruhigen Plätzchen auf uns wirken.
Damit endet diese schöne Rundfahrt, bei strahlendem Sonnenschein gelangen wir zum Hotel, und beim Abendessen ist die Vorfreude auf den morgigen Tag besonders groß.

Die internationale Gartenausstellung in Hamburg

26.7.2013. Auch heute lacht uns die Sonne als wir uns gegen neun am Bus treffen. Der Weg bis zur IGS ist nicht weit, und erwartungsvoll schauen wir den kommenden Ereignissen entgegen.
Am Westeingang werden wir schon von zwei Führern erwartet die uns nun die nächsten gut zwei Stunden begleiten werden. Die Gartenschau ist in verschiedene Themenwelten eingeteilt, wir beginnen in der Welt der Religionen. Außergewöhnlich aber sehr sehenswert sind hier die Schaugräber, auch Kinder und Jugendliche sind mit einbezogen- der Tod als ein Teil des Lebens.
Dahinter lernen wir die Weltreligionen kennen, alle Symbolik ist hier in floraler und architektonischer Gestaltung vereint, einiges erschließt sich uns erst nach der sachkundigen Erklärung.
Unser Rundgang wird fortgesetzt, wir kommen an riesigen Booten vorbei die aus Beton bestehen und nett bepflanzt wurden. Bald sehen wir riesige Dreiecke in farbenfroher Blütenpracht; an einer anderen Ecke hat man der Natur freien Raum gegeben, viele bunt blühende Wildkräuter sind hier zu sehen. Überall summt und brummt es, zahlreiche Bienen und Hummeln sammeln Nektar und auf manch bunter Blume hat sich ein noch bunterer Schmetterling niedergelassen.
Dann sind wir in der Welt des Wassers angelangt; wir werden hier sehr eindrucksvoll mit diesem kostbaren Rohstoff vertraut gemacht, wir sehen einen riesigen Stapel von Wasserkanistern und staunen darüber dass zur Produktion eines Autos so viel Wasser benötigt wird.
Dann sind wir plötzlich im Regenwald angelangt; mitten zwischen den Bäumen sind kleine Wasserdüsen angebracht, sie verströmen Wasserdampf und machen die Illusion perfekt.
Über eine Brücke gelangen wir in den anderen Teil des Parks, hier stehen schon seit Ewigkeiten Kleingärten, sie sind nun Teil der Ausstellung. Hier sind wir auch in der Welt der Häfen angelangt, ein Thema welches für Hamburg immer wichtig war. Einwanderer und Matrosen aus aller Welt brachten ihre Kultur und auch fremde Pflanzen und Blumen in die Stadt.
Nun wird die Schwüle doch sehr drückend, es ist kurz nach zwölf und  an der großen Blumenhalle endet die wissenswerte Führung. Zeit um durchzuatmen, in der Halle ist es doch etwas frischer und bei einem kühlen Glas Mineralwasser gönnen wir uns eine Stärkung. Dann kann jeder seinen eigenen Interessen nachgehen, es gibt noch viel zu sehen. Andere interessante Themenwelten sind zu besichtigen, vorbei an den Seen und schönen Anlagen des Parks vergeht die Zeit dabei wie im Flug.
16.40 Uhr. Der Himmel hat sich bezogen, die Luft ist drückend schwül und kein Lüftchen regt sich als wir um diese Zeit starten um zum Hotel zurückzukehren. Die kühle Dusche bringt Erfrischung und als unserer Gruppe sich dann gegen sieben zum Abendessen wiedertrifft, entlädt sich draußen gerade ein kräftiges Gewitter, es gießt in Strömen und bringt uns die ersehnte Abkühlung.

Buxtehude und das Freiluftmuseum Kiekeberg

27.7.2013. Als wir uns am Vormittag zur Abfahrt treffen lacht schon wieder die Sonne. Der Regen hat eine Erfrischung gebracht und zu dieser Zeit ist es angenehm temperiert. Heute, am vorletzten Tag, wollen wir zuerst eine besondere Stadt besuchen- Buxtehude.
Sie ist den Märchenfreunden wohlvertraut, hat doch auf den Feldern vor der Stadt der berühmte Wettlauf zwischen Hase und Igel stattgefunden.
Als wir aus dem Bus aussteigen, werden wir schon von zwei Damen in der uralten Altländer Tracht erwartet, es sind unsere Stadtführerinnen die uns damit eine große Überraschung bereiten. Stimmungsvoll ist dann auch der Rundgang durch Buxtehude; die Altstadt liegt vom Wasser der Este umgeben wie auf einer Insel. Auch hier herrscht der typische rote Backstein vor, die Stadt ist ein lebendiger Ort und wir bekommen einen schönen Einblick über die Geschichte und die Gegenwart dieser besonderen Stadt.
Nach der Führung verbleibt noch Zeit für eigene Erkundungen und ein Mittagessen inmitten der Fußgängerzone, die von den alten Häusern umgeben ist.
Am Nachmittag starten wir dann zu einem weiteren Höhepunkt der uns nun nach den Städten die wir kennengelernt haben, mit dem bäuerlichen Leben der Region vertraut machen wird.
Wir besuchen das Freiluftmuseum am Kiekeberg und werden auch hier schon von einer Mitarbeiterin erwartet die uns dann auch gleich in das erste Bauernhaus mitnimmt. Es ist ein lebendiges Museum, in einem Raum sind frisch geschlüpfte Küken zu sehen, an einer anderen Stelle Schweine die sich behaglich im Schlamm suhlen und die ländliche Illusion perfekt machen; auf kurze Zeit vergessen wir, dass wir in einem Museum sind. Jeder hat wohl eine andere Erinnerung an solche Impressionen, trotz der Hitze ist es hier einfach nur schön.
An anderer Stelle lernen wir die Gewerke kennen, wir sehen eine Schmiede, eine Schuhmacherei und auch der Hutmacher weckt unser Interesse.
Nach dem Rundgang genehmigen wir uns in der hauseigenen Rösterei noch einen frischen Kaffee, dazu ein Stück Kuchen- wir sind uns einig: auch das war wieder ein schöner Tag.
Leider mischt sich auch etwas Wehmut ein, morgen heißt es nun schon wieder Abschied nehmen und die Koffer müssen gepackt werden.

Heimfahrt

28.7.2013, 8.45 Uhr. Ein Mitarbeiter kommt kurz vor Abfahrt noch einmal zum Bus und überreicht jedem ein kleines Abschiedsgeschenk. Dann geht es los; noch einmal an Hamburg vorbei sind wir bald in Mecklenburg unterwegs, hier hat nun die Getreidemahd begonnen. Wir sehen die Mähdrescher auf den Feldern das kostbare Gut einbringen, lange Staubfahnen hinter sich herziehend. Der Fleiß dieser Menschen die in über 30° Celsius ihre Arbeit tun wird uns auch nächstes Jahr nicht hungern lassen.
Hinter Potsdam verlassen uns dann schon die ersten Gäste, hier genehmigen wir uns noch eine Mittagspause und dann geht es weiter.
Ein weiterer Ausstieg dann am Leipziger Flughafen; die Transferautos stehen auch hier bereit um die Gäste dort abzuliefern wo die Reise begann: an der heimischen Haustür.
Endstation ist nun wieder der Dresdner Flughafen, hier löst sich unsere Gruppe nun endgültig auf- es waren schöne und ereignisreiche Tage die wir miteinander verbringen konnten.
Vielen Dank für Ihr Dabeisein!
Vielen Dank auch unserem zuverlässigen Chauffeur Gerald, der mit Umsicht und Kollegialität einen wichtigen Beitrag zum Gelingen dieser Reise erbrachte.
Bleiben sie gesund, reisefreudig und:Immer offen für  die schönen Dinge dieser Welt!
Das wünscht Ihnen Ihr Reiseleiter: Steffen Mucke.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht