Reisebericht: Singlereise Silvester im Thüringer Saaleland

30.12. – 02.01.2014, 4 Tage Singlereise Jena – Weimar – Saalfelder Feengrotten – Saaletal – Schloss Heidecksburg


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Diese Single-Silvesterreise führte uns nach Thüringen. Wir entdeckten das Saaletal mit Dornburg und Camburg, die Universitätsstadt Jena, die Heidecksburg Rudolstadt und die Saalfelder Feengrotten. In Weimar besuchten wir die Anna-Amalia-Bibliothek ...
Ein Reisebericht von
Kristin Weigel
Kristin Weigel

Anreise nach Jena und das nördliche Saaletal – Dornburg und Camburg

Unsere Busreise begann in Dresden und führte uns nach Jena in Thüringen. Bevor wir am frühen Nachmittag im Best Western Hotel Jena eincheckten, unternahmen wir einen kleinen Ausflug entlang des nördlichen Saaltetals. Auf einem neunzig Meter hohen Muschelkalkplateau thronen die drei Dornburger Schlösser über der Saale - das Alte Schloss, das Renaissance-Schloss (auch Goethe-Schloss genannt) und das Rokoko-Schloss. Der Felsen an der Saale wird auch als die „Loreley Thüringens" bezeichnet. Im Örtchen Camburg gibt es ebenfalls noch eine Burg aus dem 12. Jahrhundert, von der der mächtige Bergfried erhalten ist und die einst den Saaleübergang in Camburg schützen sollte. Wir unternahmen einen kleinen Spaziergang unterhalb der Camburg, wo die ältesten Teile des Ortes entlang der Mühlenstraße liegen. Der Mühlgraben der Camburger Mühle zweigt hier von der Saale ab und bildete eine kleine Insel, auf der die Bauern schon im 17. Jahrhundert Obst und Gemüse anbauten. Um ihre Felder vor Dieben zu schützen, bauten sie 1708 eine Hausbrücke über den Mühlgraben, die wie ein Haus überdacht ist und deren Türen abends verschlossen werden konnten. Die Hausbrücke gehört zu den ältesten Sehenswürdigkeiten Camburgs. Nach einem Mittagspicknick an der Saale fuhren wir zurück nach Jena und bezogen unsere Zimmer im Best Western Hotel Jena.

Stadtrundgang in Jena – Kaffeetrinken im Panorama–Restaurant Scala im Jentower

Am Nachmittag lernten wir die historische Altstadt Jenas bei einem Stadtrundgang kennen. Die ehemalige Weinbauernsiedlung Jena entwickelte sich mit Gründung der Universität im Jahre 1558 zur Universitätsstadt. Auch heute studieren etwa 20.000 Studenten an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Unsere Stadtführerin zeigte uns die altehrwürdigen Gebäude des Collegium Jenensis - die einst eine Klosteranlage waren. Den kleinen Marktplatz säumen hübsch restaurierte mittelalterliche Gebäude und das Rathaus. Der Gründer der Jenaer Universität, Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen (in Jena liebevoll Hanfried genannt), ist auf dem Marktplatz als Denkmal verewigt. Den mittelalterlichen Stadtkern umsäumte einst eine Stadtmauer mit großen Stadttoren, von der heute noch Reststücke zu sehen sind. Dazu zählen das Johannistor und der Pulverturm. Die Stadttore wurden als Modell an den ehemaligen Haupteingängen zur Altstadt nachgebildet. Mit der Industrialisierung entwickelte sich Jena schließlich auch zur Industriestadt. Die großen Werke von Carl Zeiss und Otto Schott prägen bis heute das Stadtbild rund um den alten Stadtkern.
Wahrzeichen Jenas ist der weithin sichtbare Jentower, der zur Zeit seiner Erbauung 1972 das höchste Hochhaus Deutschlands war und in Bezug auf die optischen Werke Carl Zeiss ein Fernrohr darstellen soll. Der 145 Meter hohe Jentower trägt viele Spitznamen wie Keksrolle, Empire-Späth-Building ...
Mit dem Fahrstuhl fuhren wir in die 28. Etage des Jentowers und hatten von der Aussichtsterrasse einen fantastischen Blick über Jena und das ganze Saaletal. Beim gemütlichen Kaffeetrinken im Panorama-Restaurant Scala genossen wir die schöne Aussicht beim Sonnenuntergang. Nach etwas Freizeit in Jena ging es zurück zum Hotel, wo uns ein 4-Gang-Menü zum Abendessen erwartete.

Ausflug ins südliche Saaletal mit Heidecksburg und Feengrotten

Den letzten Tag des Jahres 2013 nutzten wir für einen Ausflug ins südliche Saaletal. Von Jena ging es zunächst nach Rudolstadt. Hoch über der Saale liegt hier die Heidecksburg, die wir bei einer Führung kennen lernten. Beeindruckend waren vor allem die reich verzierten Rokoko-Gemächer und Festsäle, die noch viele Stücke der Originalausstattung zeigen. Die Heidecksburg ist auf jeden Fall einen Besuch wert! Auch der Blick auf die Stadt und das Saaletal war bei dem Traumwetter an diesem Tag toll. Weiter führte uns die Reise nach Saalfeld. Hier erwarteten die Saalfelder Feengrotten unseren Besuch. Mit einem Schutzumhang ausgestattet führte uns die Grottenfee durch die schmalen Gänge und Säle durch die farbenreichsten Schaugrotten der Welt. Als Mittagssnack ließen wir uns anschließend eine Thüringer Rostbratwurst und Glühwein schmecken, bevor wir die Rückfahrt nach Jena antraten. Nach einer kleinen Rundfahrt durch die Randbezirke der Innenstadt kehrten wir zum Hotel zurück und hatten genug Zeit, uns auf den Silvesterabend vorzubereiten.

Silvesterabend mit Dinner–Show "Al Capone im Chicago Night Club"

Die Silvesterparty im Best Western Hotel Jena stand unter dem Motto „Al Capone im Chicago Night Club". Es ging also zurück in die Goldenen Zwanziger Jahre zu Zeiten der Prohibition, des Schmuggels und Glücksspiels. Der Abend startete mit einem Begrüßungscocktail in der Lobby. Die Show wurde von einer Schauspielergruppe rund um Gangsterboss Al Capone gestaltet. Nach dem Empfang von je 20 Spiel-Dollar Begrüßungsgeld begann der Silvesterabend im Restaurant und den geschmückten Konferenzräumen des Hotels. Beim Roulette oder Black Jack konnte das Spielgeld verzockt werden. Auch ein Pferderennen mit Wetten gab es. Wir stärkten uns bei einem reichhaltigen kalt-warmen Buffet und anschließenden Eisbuffet. Schauspiel-Einlagen, DJ-Musik und eine gespielte Polizei-Razzia füllten den Abend. Mit Mitternachtssekt, tollem Blick über das Saaletal und kleinem extra Buffet begrüßten wir das neue Jahr.

Neujahrswanderung Lobeda, Lobdeburg-Tunnel und Goethepark

Das beste Mittel gegen Katerstimmung ist frische Luft und Bewegung. Nach dem späten und gemütlichen Frühstücksbuffet im Hotel trafen wir uns um 12.00 Uhr zu einer kleinen Neujahrswanderung. Mit dem Bus ging es zunächst auf die gegenüberliegende Saaleseite in den Stadtteil Jena Lobeda. Mit einer Stadtführerin wanderten bzw. spazierten wir über den Lobdeburg-Tunnel vorbei am Uniklinikum und nach Drackendorf zu Füßen der Lobdeburg-Ruine. Wir spazierten auch durch den Goethe-Park, in dem früher schon der berühmte Dichter gern verweilte. Unsere Führerin erzählte uns Wissenswertes zu Goethe und zum Leben in Jena heute. Zum Aufwärmen kehrten wir in das Dorfrestaurant „Burgblick" zu Kaffee und Kuchen ein, bevor es zurück zum Hotel ging.

Neujahrskonzert der Jenaer Philharmonie "Mit Strauß ins neue Jahr"

Am späten Nachmittag fuhren wir erneut in die Innenstadt von Jena. Im Volkshaus Jena waren wir heute Abend zum Neujahrskonzert eingeladen. Das Konzert der bekannten und preisgekrönten Jenaer Philharmonie zum Motto „Mit Strauß ins neue Jahr" präsentierte berühmte Melodien des Walzerkönigs Johann Strauß. Der große Konzertsaal bietet bis zu 850 Gästen Platz und wir konnten uns von der einzigartig guten Akustik des hübschen Saals, der mit einem Tonnengewölbe ausgestattet ist, überzeugen. Die Musik war wirklich mitreißend und der Dirigent bezog uns als Publikum sogar zum Schluss mit ein. Nach Melodien aus „Fledermaus" und „Zigeunerbaron" sowie Polkas und Walzern folgte der wohl bekannteste Hit - der Donauwalzer, der heute als heimliche Hymne Wiens und Österreichs gilt. Durch mehrere Zugaben etwas spät, aber fröhlich beschwingt ging es zum Abendessen ins Hotel. An der Hotelbar ließen wir den Abend bei Wein, Bier oder Cocktails ausklingen.

Weimar - Anna-Amalia-Bibliothek und Stadtrundgang

Der letzte Tag unserer Silvesterreise führte uns in die Klassikerstadt Weimar. Auf dem Programm stand der Besuch der berühmten Anna-Amalia-Bibliothek. Die Herzogin von Sachsen-Weimar-Eisenach Anna Amalia und ihr Sohn Carl August machten sie zu einer der ersten öffentlichen Bibliotheken und damit Bildung und Aufklärung zugänglich für Jedermann. Carl August wurde zum besten Freund Goethes und holte ihn als Leiter der Bibliothek nach Weimar. Die Anna-Amalia-Bibliothek hat heute einen Bestand von übe einer Million Bücher. Während des Umzuges in die neu gebauten unterirdischen Büchermagazine kam es 2004 zum verheerenden Brand im historischen Gebäude der Bibliothek, welches wir heute besuchten. Höhepunkt der Sammlung ist der ovale Rokokosaal, der heute noch einen Buchbestand wie zu Zeiten Goethes aufweist. Über einen Audioguide konnten wir uns individuell Erklärungen zu den Räumen und Ausstellungsstücken anhören. Schon die Dichterfürsten Goethe, Schiller, Wieland und Herder liehen sich hier Bücher aus und sind im Rokokosaal in Büsten und Gemälden verewigt.
Nach dem Besuch der Anna-Amalia-Bibliothek lernten wir Weimar bei einem Stadtrundgang kennen. Der historische Marktplatz mit dem Rathaus, dem Cranach-Haus, dem Ratskeller und dem geschichtsträchtigen Hotel-Restaurant „Elefant" wurde gelungen erhalten und restauriert. Bei einem Spaziergang durch den Schlosspark sahen wir das Goethehaus, den ehemaligen Teepavillon und das Haus des Musikers Liszt. Vorbei an der Bauhaus-Universität und anderen Schauplätzen der Geschichte Weimars endete der Rundgang schließlich am Nationaltheater mit dem Goethe-Schiller-Denkmal. Bei Kaffee und Kuchen oder einer Bratwurst auf dem immer noch andauernden Weihnachtsmarkt ließen wir den Tag in Weimar ausklingen. Am Nachmittag traten wir unsere Heimreise an. Auf in das Jahr 2014!

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