Reisebericht: Genießer–Wanderung in Großenhain ...

20.05. – 20.05.2013, mit Ihrer Reisebegleitung Isabel Braksiek


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Einer unserer Reiseleiter hatte uns auf die Idee gebracht, doch einmal Großenhain zu erleben und zu entdecken. Ich muss zugeben, dass dieser Ort bisher meine Aufmerksamkeit nicht sehr erregt hat, aber nach diesem Tag kann ich einen Besuch nur weiterempfehlen.
Wie schon viele Jahre zuvor, hatten wir unsere lieben Eberhardt-Kunden zu einem gemeinsamen Aktivtag eingeladen, diesmal in sehr kleiner Runde, denn wir waren nur 13 Teilnehmer. Aber so lässt sich natürlich ein solcher Tag sehr intensiv genießen und man kann mit jedem ausgiebig schwatzen. Wir trafen uns am Großenhainer Stadtpark beim Restaurant "Mücke". Wie wir es von unseren Gästen gewöhnt sind, waren alle überpünktlich, und auch der Stadtführer war bereits einige Minuten eher da, sodass wir vor der geplanten Zeit die Stadtparkführung beginnen konnten. Bevor wir los liefen, bekam jeder der Teilnehmer eine mit Liebe und Sorgfalt zusammen gestellte Lunchbox, um sich in der Mittagspause stärken zu können. Wir staunten über die super gepflegte und wunderschön mit Blumen angelegte Parkanlage, die wir so nicht erwartet hatten. Unser Stadtführer, Herr Hammerlik, gab uns unter Einbeziehung der ausführlichen Tafeln viele Informationen zur Entstehung des Stadtparkes. Klärchen machte am Morgen eine Erholungspause, weshalb wir dick eingemummelt starteten, später strahlte sie aber wunderbar, sodass wir ihr am Ende des Tages die Morgenmuffelei verziehen . Der über 100 Jahre alte Stadtpark wurde als Volkspark angelegt, um den Großenhainer Bürgern eine Erholungsoase von der durch Industrie geprägten Stadt zu bieten.  Großenhain gehört zu den ältesten Städten Sachsens (wobei das genaue Gründungsdatum sich öfter ändert, wie uns der Stadtführer mit einem Augenzwinkern sagte) und besitzt daher eine geschichtsträchtige Altstadt. Mit seiner privilegierten Lage an der „Via Regia" und der „Sächsischen Salzstraße" wurde Großenhain bald eine bedeutende Fernhandels- und Tuchmacherstadt.Aber erst einmal zurück zum Stadtpark - neben vielen Sporteinrichtungen wie Tennisplatz, Fußballplatz und natürlich Wegenetz für Jogger, Nordic Walker und Spaziergänger findet man auch verschiedenste Skulpturen im Park, darunter auch einige, die an den verheerenden Tornado im Jahr 2010 erinnern. Ein bisher in unseren Breitengraden eher unbekanntes Naturphänomen brachte damals viel Zerstörung und Chaos über die Stadt und den Park. Es ist beeindruckend, wie schnell und wunderschön die Schäden beseitigt wurden. Im Anschluss an unsere Parkführung folgte dann die Stadtführung in Großenhain. Vorbei am Brunnen vor dem Tore, welcher an die vier ehemaligen Stadttore: Dresdner Tor, Meissner Tor,Wildenhainer Tor und Naundorfer Tor, erinnert, ging es direkt zur spätbarocken Marienkirche. Ohne die Hintergründe zu kennen, fanden sofort einige Gäste eine Ähnlichkeit mit der Dresdner Frauenkirche, denn Johann Georg Schmidt, Vetter und Schüler des legendären George Bähr, erbaute die Kirche im 18. Jahrhundert hier in Großenhain. Daher nennen einige sie auch "die kleine Schwester der Frauenkirche", wobei man bei einem "Fassungsvermögen" von 2500 Menschen auch nicht mehr von klein sprechen kann . In der Marienkirche bewunderten wir den wunderschönen Altar und die riesige Orgel, mit 3758 Pfeifen eine der größten in Sachsen. Die erste Orgel wurde durch die Firma Johann Gottlieb Maurer aus Leipzig gebaut, die nächste zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch die Gebrüder Jehmlich aus Dresden. Wir kamen dann in den Genuss eines Orgelanspiels, und zwar aus nächster Nähe, was uns die Vielfalt einer solchen Orgel zeigte.Und wir sahen auch, dass es viel Übung und viel Talent bedarf, ein solches Instrument spielen zu können. Wir waren sehr beeindruckt und bedanken uns an dieser Stelle noch einmal für diese tolle Erfahrung. Zu erwähnen sind bezüglich der Marienkirche außerdem das 2005 restaurierte wunderschöne Lutherfenster und die in Sachsen einmalige T-Form der Kirche.Wenn man die Kirche verlässt, sieht man schon das markante Neo-Renaissance-Rathaus an der Südseite des großen Marktplatzes. Vorher zeigte uns aber Herr Hammerlik die Karl-Preusker-Bücherei, die erste Volksbücherei Deutschlands. Ein wunderschön restauriertes Sitzportal lag auf dem Weg, bevor wir über den ehemaligen Schweinemarkt zum Hauptmarkt mit dem der Jagdgöttin gewidmeten Dianabrunnen und dem Rathaus gelangten. Von dort ging es dann zum Kulturschloss Großenhain mit dem 27 Meter Aussichtsturm Bergfried, von dem wir die Aussicht auf Großenhain und die Umgebung genossen, bevor wir uns von Herrn Hammerlik verabschiedeten. Dieser trug noch ein Gedicht zu Kleinhain vor, bevor wir uns mit leeren Mägen unseren Lunchpaketen widmeten. Vom Kulturschloss ging es dann straffen Schrittes, denn viel gewandert waren wir heute ja noch nicht - wir hatten eher viel gestanden und den Erklärungen unseres Stadtführers gelauscht - durch den Gartenschaupark, ein wunderbares Andenken an die Landesgartenausstellung im Jahr 2002, durch Großenhain bis zum Kupferberg, weiter durch die Stadt entlang einer Kleingartenanlage zurück durch den Stadtpark zum Restaurant "Mücke". Dort hatte ich für uns einen Tisch bestellt und wir belohnten uns bei Kaffee und Kuchen für die sportliche Aktivität an diesem Pfingstmontag. Im Anschluss daran fuhren alle mit neuen Erfahrungen und viel Wissenswertem über Großenhain und seine Umgebung zurück nach Hause.
Ein Reisebericht von
Isabel Braksiek
Isabel Braksiek

Liebe Gäste, mir hat es wieder viel Spaß gemacht, gemeinsam mit euch, ein weiteres Stück unserer Heimat aktiv zu entdecken. Ich freue mich auf das nächste Mal! Liebe Grüße! Eure Isabel

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Kommentare zum Reisebericht

Danke für diesen Bericht! Es war ein großes Vergnügen mit Ihnen durch Stadtpark und Stadtzentrum in Großenhain zu wandern und auch noch auf dem Bergfried oben anzukommen. Gern wieder mal! Mit besten Grüßen

Klaus Hammerlik
10.07.2013