Reisebericht: Kulinarische Wanderung durch Radebeul –Oberlößnitz

03.10. – 03.10.2012, mit Ihren Eberhardt– Begleitern Kati und René


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Kati und ich überlegten lange, welches Stück Heimat wir gemeinsam mit unseren Kunden im Oktober 2012 entdecken könnten. Nach gemeinsamen Wanderungen in Grimma, Moritzburg und Bad Gottleuba entschieden wir uns dieses Jahr für eine kulinarische Wanderung durch Radebeul. Natürlich nicht ohne den Hintergedanken, das ganze mit dem Thema Wein zu verbinden.
Ein Reisebericht von
René Wächtler
René Wächtler

Treffpunkt: Weingut Hoflössnitz


So trafen wir uns gut gelaunt mit unseren Gästen am 03.10.2012 vor dem Weingut Hoflössnitz in Radebeul. Wir begrüßten uns alle sehr herzlich und freuten uns, den Tag gemeinsam bei sonnigem Herbstwetter und viel Gaumenschmaus zu verbringen. Nach einer kleinen Vorstellungsrunde aller Teilnehmer und der Feststellung, dass René überraschenderweise mehr auf der Nordhalbkugel und Kati eher auf der Südhalbkugel mit ihren Gästen unterwegs waren, begrüßte uns unsere lizenzierte Weinwanderführerin Regina Richter. Direkt vor den Weinreben der Hoflössnitz und mit Blick auf das Spitzhaus durften wir den ersten Wein des Tages, einen Federweißer, verkosten. Dazu reichten wir selbstgebackenen, noch warmen Zwiebelkuchen. Ein wahrer Genuss! Regina erzählte uns, während wir uns an den Leckereien labten, interessante Geschichten rund um die Region und vor allem Daten und Fakten zum Wein. So erfuhren wir, dass Radebeul die kleinste Weinregion Deutschlands ist. Trotz dessen hat sie die höchste Weinarten- bzw. Traubenartenvielfalt in ganz Deutschland.


Weingut Karl Friedrich Aust


Anschließend starteten wir unsere Weinwanderung. Unser erster Besichtigungspunkt war das Weingut von Karl Friedrich Aust. Dieses befindet sich am Fuße der Prestige-Weinlage, dem "Radebeuler Goldener Wagen". Das denkmalgeschützte Winzerhaus, in dessen Keller die Weine ausgereift werden, stammt aus dem 17. Jahrhundert und ist als Meinholdsches Turmhaus bekannt. Begünstigt vom milden Klima des oberen Elbtals, wird in dieser Gegend bereits seit mehr als 850 Jahren Wein angebaut. Weiter ging es über die Weinbergstraße, vorbei an vielen kleinen Straußwirtschaften zur Weberstraße. Unser nächstes Ziel sollte das Spitzhaus sein. Ein steiler Aufstieg über den Eggersweg erwartete uns. Keuchend und schnaufend bezwangen wir die vielen Stufen und wurden dafür mit einem atemberaubenden Blick über Radebeul, Dresden und sogar bis zu den Tafelbergen der Sächsischen Schweiz belohnt.

Spitzhaus


Am Spitzhaus angekommen, erzählte uns Regina wichtige geschichtliche Hintergründe zu dem heutigen Ausflugslokal. 1622 wurde das Spitzhaus als kleines Weinberghaus auf dem Landsbergischen Weinberg erbaut. Es wurde an Stelle eines kurfürstlichen Vorwerks errichtet. Dieses Gebäude wurde wegen der Höhenlage auch „Hochhaus" genannt. Später trug es etliche Zeit den Namen „Hohes Haus". Seine einst eindrucksvolle Umrisslinie mit der kühn geschwungenen Dachhaube brachte ihm den Namen „Spitzhaus" ein. Kurfürst Johann Georg I. soll es errichtet haben. Die Besitzer wechselten oft, manchmal geschah dies im Jahrestakt. Jedenfalls kam es irgendwann in den Besitz der Gräfin Cosel, welche es 1710 ihrem Gönner, August dem Starken, übergab. Dieser feierte daraufhin hier auf der Bergeshöhe glänzende Feste. Nach der politischen Wende 1990 wurde es wieder eine private Gaststätte und ging nach der Schließung 1995 in den Besitz der Stadt Radebeul über. Heute wird es von der Familie Andreas bewirtschaftet.

Bismarckturm


Unsere Wanderung führte uns oberhalb der Radebeuler Weinberge zum beliebten Aussichtspunkt „Bismarckturm". Der Bismarckturm in Radebeul, auch Bismarcksäule, ist einer von etwa 145 in Deutschland noch existierenden Bismarcktürmen zu Ehren des Fürsten Otto von Bismarck (1815-1898). Der Radebeuler Turm wurde von Wilhelm Kreis als individueller Entwurf gestaltet, von Baumeister Alfred Große aus Kötzschenbroda erbaut und am 2. September 1907 eingeweiht. Er hat eine Höhe von 18 Metern. Hier oben erwartete uns das nächste Schlückchen. Mit einem tollen Ausblick auf das wunderschöne Elbtal genossen wir einen schmackhaften Weißwein-Cuvee und verkosteten selbstgebackenes Brot mit einem Käse nach Maasdamer Art. Hmmmm! Viele Besucher fragten uns, wo sie denn diese Kostprobe erwerben könnten - doch unsere Weinwanderung inklusive der Verkostungen war nur für unsere Gäste organisiert!

Spitzhaustreppe


Nach dem wir mit unserem Glas in der Hand und dem wundervollen Ausblick die Momente genossen haben, begaben wir uns Richtung Spitzhaustreppe. Am Muschelpavillon machten wir unser obligatorisches Gruppenfoto und bereiteten uns für den Abstieg vor. Die Spitzhaustreppe (auch Jahrestreppe oder Himmelstreppe) verbindet das Weingut Hoflößnitz mit dem Spitzhaus beziehungsweise dem Bismarckturm. Der Aufstieg, einschließlich des Muschelpavillons, ist denkmalgeschützt.Für August den Starken entwarf Matthäus Daniel Pöppelmann eine zu je sieben Stufen bei 52 Absätzen umfassende Jahrestreppe. Realisiert wurden nach Pöppelmanns Tod von 1747 bis 1750 sogar 390 Stufen, womit es sich um die größte barocke Treppenanlage Sachsens handelt, die auf 220 Metern Länge gradläufig 76 Meter Höhe überwindet.

Endspurt


Der Abstieg fiel uns leichter als der Aufstieg und so kamen wir langsam wieder zu unserem Ausgangsort der Wanderung, dem Weingut Hoflössnitz. Hier genossen wir zum Abschluss unserer Wanderung noch einen Rosé-Wein und verabschiedeten uns von unserer Weinführerin Regina, die uns wirklich sehr viel Neues und Interessantes rund um das Thema Wein erzählt hat. Zum Ausklang des Tages gingen wir alle gemeinsam noch Mittagessen in der Grundmühle.
Ein wunderschöner Tag mit unglaublichem Gaumenschmaus ging zu Ende und viele neue Reisepläne wurden geschmiedet.So stehen schon eine gemeinsame Tour nach Dublin und Belfast, sowie Städtereisen nach Istanbul und Porto auf der Agenda!
Wir danken unseren lieben Gästen, die diesen Tag gemeinsam mit uns verbracht haben.René und Kati

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