Reisebericht: Silvesterreise in die Fränkische Schweiz

28.12. – 02.01.2012, 6 Tage Rundreise zu Silvester – Bamberg – Vierzehnheiligen – Lichterfest Nankendorf – Fichtelgebirge


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"…es ist eine Gegend, die zu tausend Schwärmereien einladet…“ und „...hier läuft der Weg von einem Paradies durchs andere...“, schreiben L. Tieck und J. Paul zu einer Zeit, als dieser Mittelgebirgszug noch nicht seinen heutigen Namen erhalten hatte.
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

Reisebericht

1. Tag - Mittwoch, 28.12.2011:
Nachdem unsere Reisegruppe mit insgesamt 30 reiselustigen Gästen komplett ist, führt uns unsere Reise zunächst nach Waldsassen. Hier darf natürlich ein Besuch der weltberühmten Stiftsbibliothek im Kloster Waldsassen nicht fehlen.


Diese ist mit prächtiger Schnitzkunst und Wandmalereien ausgestattet, in der namhafte deutsche und italienische Künstler ihre Handschrift hinterließen. Weiter geht es schließlich mit einem Besuch im Stiftlandmuseum. Dieses wurde im Jahre 1973 von aufgeschlossenen Heimatfreunden gegründet. Hier können wir uns liebevoll zusammengetragene und originalgetreue Exponate aus der geschichtlichen und kulturellen Vergangenheit des Stiftlandes und der Klosterstadt anschauen. Es handelt sich hierbei um die größte Sammlung alter Werkstätten und Handwerksgeräte in der Oberpfalz. So können wir zum Beispiel die Werkstätten von Zimmerer, Schreiner, Schuster, Sattler und vielen anderen Handwerken bestaunen - absolut beeindruckend, was hier alles zu sehen ist...! Am Nachmittag fahren wir schließlich weiter in Richtung Fränkische Schweiz. Die Route führt uns über Bayreuth und Pottenstein in das Wiesenttal zu unserem Hotel "Zur Post" in Waischenfeld. Bereits im 18. Jahrundert wurde es als Quartier für Durchreisende und Marktleute genutzt. Heute ist es ein rustikales familiengeführtes Haus. Den ersten Tag lassen wir mit einem schmackhaften Abendessen ausklingen - übrigens kocht hier der Chef noch selbst!
 


2. Tag - Donnerstag, 29.12.2011:
Unser erstes Ziel am heutigen Tag ist Bamberg. Während einer Besichtigung mit "humorvoller Unterhaltung" durch unsereren Stadtführer Herrn Schneider erfahren wir viel Wissenswertes über die Stadt.


Besonders sehenswert ist die Altstadt aufgrund ihres einmaligen Stadtensembles, welche im Jahre 1993 auf die UNESCO-Weltkulturerbeliste aufgenommen wurde. Der viertürmige Kaiserdom auf einem der sieben Hügel Bambergs ist das Herzstück der Stadt und das bedeutendste Kunstwerk im weiten Umkreis. Der Kaiserdom St. Peter und Georg geht auf eine Stiftung von Kaiser Heinrich II. zurück, der Anfang des 11. Jahrhunderts das Bistum Bamberg gründete. Zu den größten Sehenswürdigkeiten zählen das Papstgrab von Clemens II., die einzige vom Vatikan anerkannte Grablege eines Papstes nördlich der Alpen, und der Bamberger Reiter. Im Anschluss an den geführten Stadtrundgang haben wir noch etwas Freizeit, bevor wir weiter nach Ebermannstadt fahren.


Im Ortsteil Moggast erreichen wir gegen 14 Uhr schließlich die Brennerei der Familie Kormann und erhalten dort erst einmal eine "Fränkische Brotzeit" mit viel Wurst und Käse - einfach köstlich! Wir hören außerdem viel Wissenswertes über die Tradition des Brennens, denn schließlich befinden wir uns hier im "Land der Brenner und Brauer". Überall sieht man Obstplantagen, unter anderem gibt es hier die größten Süßkirschenplantagen Deutschlands. Nach der Verkostung von vier Schnäpsen und drei Likören sind alle Gäste ziemlich gut drauf und beschwingt fahren wir über Gößweinstein und anschließend durch das Wiesenttal zu unserem Hotel "Zur Post" in Waischenfeld. Am frühen Abend sind wir in Waischenfeld zurück.
 
3. Tag - Freitag, 30.12.2011:
Am vorletzten Tag des Jahres statten wir zuerst einmal der Stadt Bayreuth einen Besuch ab.
Erstes Ziel ist das Festspielhaus auf dem Grünen Hügel, welches zu den herausragenden Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört. Während einer etwa 45-minütigen Führung im Festspielhaus erfahren wir interessante Details über das Leben Richard Wagners und das Gebäude schlechthin. Einzigartig in Architektur und Akustik, zählt es zu den größten Opernbühnen der Welt. 1872 ließ Richard Wagner das einmalige Gebäude am nördlichen Stadtrand Bayreuths erbauen, um sich an einem Ort ohne andere Ablenkung in voller Konzentration allein den Darbietungen seiner Werke widmen zu können. Bereits 1876 fanden hier die ersten Festspiele mit der erstmals vollständigen Aufführung des "Ring des Nibelungen" statt. Besonderes Merkmal des Festspielhauses ist, neben seiner einzigartigen Architektur, die unvergleichliche und weltbekannte Akustik.


Sie beruht vor allem auf dem gänzlich mit Holz verkleideten Innenraum und darauf, dass es keine Logen an den Seiten des Zuschauerraums gibt. Außerdem sind die Sitze der Zuschauerreihen ungepolstert, so dass wenig Schall geschluckt wird und sich der Klang im ganzen Raum verteilen kann. Weiter geht es nun in die Innenstadt, wo wir einen kleinen Stadtspaziergang unternehmen - wir sehen unter anderem das Alte Schloss und das Markgräfliche Opernhaus. Am Nachmittag steht nun noch eine gemütliche Fichtelgebirgsrundfahrt auf dem Programm. Leider hat der Wettergott kein Einsehen mit uns und der Ochsenkopf, die mit 1.024 Metern Höhe zweithöchste Erhebung des Fichtelgebirges, hüllt sich in Wolken. Nach einem kurzen Aufenthalt in Bischofsgrün führt uns unsere Route nun weiter über Weißenstadt, Wunsiedel und Fichtelberg zum Fichtelsee. Alte Beschreibungen des Fichtelsees berichten von einem tiefen Gebirgssee, der mit seinen Wellen bis an den Ochsenkopf stößt. Nach heutigen Erkenntnissen hat es einen solchen See nie gegeben. Vielmehr hat seine Entstehung mit dem Bergbau zu tun. 1650 wurde im Hochmoor aus nach Fichtelberg ein Graben gezogen. Er sollte neben der Fichtelnaab zusätzliche Wasserkraft zum Antrieb der Hämmer liefern. Mit fortschreitender Zeit trocknete das Moor jedoch immer mehr aus. Da das Wasser nun knapp wurde, errichtete man daher 1739 einen künstlichen Stauweiher - den Fichtelsee! Nach einem kurzen Aufenthalt am Fichtelsee geht es nun über Warmensteinach zurück. Nach dem Abendessen steht heute noch eine Fackelwanderung inklusive Glühweintrinken durch den Ort Waischenfeld an.


4. Tag - Samstag, 31.12.2011:
Der letzte Tag des Jahres beginnt für die meisten unserer Gäste mit einer leichten Wanderung entlang der Wiesent. An einer Schutzhütte angekommen, gibt es einen kleinen Schnaps und Pralinen zur Stärkung - lecker! Im Hotel werden wir anschliessend zum Eintopfessen erwartet. Danach haben wir etwas Zeit, um ein kleines Mittagsschläfchen zu halten, bevor am späten Nachmittag eine Fahrt mit unserem Bus in das benachnachbarte Nankendorf ansteht. Hier findet alljährlich traditionell am Silvestertag ein Lichterfest statt. Die traditionellen Lichterfeste mit dem Beschluß der Ewigen Anbetung locken jedes Jahr tausende Besucher in die weihnachtliche Fränkische Schweiz.


Pünktlich am späten Silvesternachmittag müssen in Nankendorf bei der Prozession zur Ewigen Anbetung rund 5.000 Lichter - davon 3.000 Wachslichter - rund um die Hänge sowie am Wiesentufer brennen, ein gigantisches Spektakel! Tief beeindruckt sind wir gegen 18 Uhr im Hotel zurück, denn wir müssen uns ja auch noch auf die Silvesterfeier vorbereiten. Wir erhalten heute Abend ein festliches bzw. schmackhaftes 5-Gänge-Menü und der Alleinunterhalter Helmut spielt stimmungsvolle Live-Musik. Viele unserer Gäste nutzen natürlich diese Gelegenheit, um ein Tänzchen zu wagen... Es herrscht ausgelassene Stimmung und beschwingt beginnen wir alle das Neue Jahr - na dann mal "Prosit Neujahr"!
 
5. Tag - Sonntag, 01.01.2012:
Am Vormittag unternehmen einige Gäste mit mir einen bequemen etwa 1-stündigen Neujahrsspaziergang zur Burg Waischenfeld.


Oben angekommen, genießen wir einen tollen Blick auf das Wiesenttal und die Umgebung. Danach lassen wir uns dann das Festtags-Wildessen im Hotel besonders gut schmecken. Nach dieser kulinarischen Stärkung und einer kleinen Mittagsruhe starten wir am Nachmittag zum Ausflug zur nur etwa 5 Kilometer von Waischenfeld entfernten Burg Rabenstein. Diese liegt auf einem Hochplateau über dem Ailsbachtal. Der älteste, ruinöse Bau - ganz vorne auf der Felsenspitze - ist übrigens bereits im letzten Viertel des 12. Jahrhunderts entstanden. Von den insgesam 170 Burgen der Fränkischen Schweiz sind heute noch 39 bewohnt oder bewohnbar. Die Burg Rabenstein wird derzeit unter anderem als Hotelbetrieb genutzt. Nachdem wir die Burg im Rahmen einer originellen Führung besichtigt haben, gibt es hier einen Glühwein mit Gebäck - na dann mal "Prost"! Gut gelaunt geht es bereits am späten Nachmittag nach Waischenfeld zurück. 
 
6. Tag - Montag, 02.01.2012:
Heute heisst es leider schon wieder Abschied nehmen von Franken. Bevor es allerdings nach Hause geht, legen wir noch einen Zwischenstopp in Freyburg/Unstrut ein.


Hier darf natürlich ein Besuch der berühmten Sektkellerei "Rotkäppchen" nicht fehlen. Wer schon immer einmal wissen wollte, wie eigentlich die Perlen ins Sektglas kommen, der ist hier im Rahmen einer Führung genau richtig. Angefangen beim Lichthof, einer der ältesten Industriehöfe Deutschlands, über den imposanten Domkeller mit seinem Riesenfass und die ehrwürdigen Gewölbekeller mit den hölzernen Rüttelpulten bis hin zum liebevoll eingerichteten Museum reicht unser Streifzug. Zum Abschluss können wir uns dann natürlich auch vom außergewöhnlichen Geschmack des Rotkäppchen-Sektes überzeugen - übrigens sehr lecker.
 
 
Mit vielen Eindrücken geht es anschließend in Richtung Heimat - am frühen Abend erreichen wir unseren Ausgangsort, den Flughafen in Dresden. Die meisten von uns nutzen den zuverlässigen Haustürtransferservice von Eberhardt TRAVEL und erreichen so ganz bequem ihr Zuhause.
 
Ein großer Dank gilt auch unserem netten Buschauffeur René Hohlfeld, der uns jederzeit sicher gefahren hat!
 
An dieser Stelle wünsche ich allen Reiseteilnehmern nochmals alles erdenklich Gute und weiterhin viel Reiselust für das Jahr 2012! Es würde mich sehr freuen, wenn ich Sie erneut auf einer meiner Reisen begrüßen dürfte!
Ihre Katrin Deutschbein

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Liebe Frau Deutschbein, Sie haben dazu beigetragen, dss die Reise zum Erlebnis wurde. Wir haben viel gesehen und Sie haben uns die entsprechenden Komentare dazu gegeben. Danke für Ihre Betreuung. Gerne reisen wir wieder mit Ihnen. Herzliche Grüße von G. Zyrus und U. Smolny

Gabriele Zyrus
17.01.2012