Reisebericht: Weihnachten im winterlichen Harz mit Schlosshotel

23.12. – 27.12.2015, 6 Tage Weihnachtsreise Quedlinburg – Schlosshotel in Ballenstedt – Falkenstein – Thale – Hexentanzplatz – Iberger Tropfsteinhöhle – Goslar – Brocken – Wernigerode – Nordhausen – Hasselfelde


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Der Harz ist zu jeder zeit eine Reise wert. Auf dem schmucken Schloß Meisdorf erlebten wir eine besinnliche Weihnachtszeit....
Ein Reisebericht von
Peter Rudolph

1. Tag.  Anreise über Quedlinburg

Nach und nach füllt sich der Bus mit Gästen. Pünktlich geht es 8.00 Uhr los in Richtung Harz. Wir erreichen Leipzig. Die Sicht ist gut, dass man das Völkerschlachtdenkmal sehen kann. Die A14 führt mitten durch das Flughafengelände. Brücken über die Strasse verbinden die Start- und Landebahnen. Wir haben Glück, und sehen einen Jumbo direkt vor unserem Bus die Autobahnbrücke kreuzen.
Nun reisen wir in die alte Kaiserstadt Quedlinburg.
Nur 2 Minuten vom Markt hält der Bus auf einem großen Parkplatz. Die Gästeführerin wartet schon auf uns und 13.30 Uhr machen wir uns auf den Weg durch die Welterbestadt mit 1600 Fachwerkhäusern aus 600 Jahren.  Und über allem trohnt die Stiftskirche mit der Grablege Heinrichs I. und seiner Frau Mathilde.
Über den Marktplatz gelangen wir auf den Kornmarkt, durch die Jüdengasse in die Hölle. Durch den schmalen Schuhhof geht es über den Kirchhof der Marktkirche zu einem der ältesten Gebäude der Stadt, dem Ständerbau in der Wordgasse aus der 1. Hälfte des 14. Jh. Die Stunde ist schnell vorbei. Am Finkenherd und oben auf dem Schloßberg mit einem guten Blick über die Stadt endet unsere Führung.
Nun reisen wir weiter nach Meisdorf zum Hotel. In dem schönen umgebauten Schlossensemble wird in den nächsten Tagen unser Domizil sein.

2. Tag: Wernigerode

Dabei durchqueren wir das erste mal den Harz direkt am Hexentanzplatz oberhalb von Thale vorbei. Der wunderbare Blick ins tief unter uns gelegene Bodetal und zur gegenüber liegenden Roßtrappe begeistert alle. Aber es herrscht kräftiger Wind. Bronzeskulpturen erinnern an die Sage, dass  sich die Hexen zu Walpurgis, wie an anderen Orten des Harzes mit Luzifer ein Stelldichein geben.
Über die mächtige Staumauer der Rappbodetalsperre reisen wir weiter nach Wernigerode. Optional ist ein Stadtrundgang mit dem Reiseleiter oder das Erkunden der Stadt auf eigene Faust geplant. Die meisten Gäste schließen sich mir an.Wir besuchen das kleinste Haus der Stadt und gehen über den oberen Pfarrkirchhof zum Marktplatz und wieder durch die Breite Strasse zurück zum Bus. Vorbei an Fachwerkhäusern mit reichem Schnitzwerk. Ich gebe wichtige Dinge zur Stadtgeschichte und zum Fachwerkbau ab, sowie zu einem der schönsten Rathäuser Deutschlands. In Wernigerode treffen niedersächsischer und hessisch-fränkischer Fachwerkstil wie selten sonst aufeinander.Gerne werden die Gäste auf Dinge aufmerksam gemacht, die man leicht übersieht. So auch auf steinerne Brandmauern zwischen den Fachwerkhäusern. Sie sind oft viel älter als die Häuser zwischen ihnen, weil nur sie selbst die vielen Stadtbrände überdauert haben, deren Ausbreitung sie eigentlich verhindern sollten.Hoch über der Stadt sehen wir das märchenhafte Schloss der Grafen zu Stolberg-Wernigerode.15 Uhr treffen sich alle zum Kaffeetrinken im Restaurant.Der Weihnachtsmann bringt Geschenke für die Kinder unrter den Gästen und eine Geigerin fiedelt Weihnachtslieder!
Für alle Gäste gibt es ein Präsent vom Hotel, und natürlich auch eine Überraschung von Eberhardt-travel. Weihnachtslieder und eine festliche Dekoration machen die weihnachtliche Stimmung perfekt.
Um 15.00 Uhr bietet sich für alle, die mögen die Gelegenheit zur Christmesse mit Krippenspiel. Diese findet in der Dorfkirche von Meisdorf statt. Das Abendessen ist ganz regionaltypisch. Es gibt Kartoffelsalat und Würstchen, aber auch Ente und Gans. Dazu aber noch ein Buffet mit Salaten Wurst und Käse, eine Vorsuppe und leckeres Dessert.
Langsam klingt der heilige Abend aus.

3. Tag:  Iberger Tropfsteinhöhle

Das Frühstück gibt es ab 6.30 Uhr. Danach steht heute das Höhlenerlebniszentrum Iberger Tropfsteinhöhle auf dem Programm. Der Oberharz empfängt uns heute mit guter Sicht. Sehr schön sind die Stalagmiten und Stalaktiten anzusehen. Jedoch herrscht in der Höhle wegen der Fledermäuse absolutes Photographierverbot.
Das Erlebniszentrum bietet aber noch weit mehr. Im Museum im Berg wird auf die Entstehungsgeschichte der Höhle aufmerksam gemacht. Zudem erfährt man auf Stelltafeln viel über die verschiedenen Gesteine und Bewohner des Ortes.
Im Museum am Berg geht es um die nicht weit entfernte Lichtensteinhöhle. In dieser wurden in der Bronzezeit, also vor ca. 3000 Jahren viele Menschen bestattet.  Das Museum erzählt über die Höhle und die Knochenfunde. Zudem hat man in einem Gentest in der näheren Umgebung herausgefunden, dass die Nachfahren dieser Menschen immer noch in der Nähe wohnen. Damit hat man mit über 1230 Generationen den ältesten Stammbaum der Welt nachgewiesen.
Auf dem Rückweg machen wir einen kurzen Stop am Hübichenstein, wo der Zwergenkönig Hübich sein Schloss unter der Erde bewohnen soll. Weil noch etwas Zeit ist statten wir dem Weihnachtsmarkt in Goslar noch einen Besuch ab. Er ist urgemütlich vor der Kulisse der uralten Fachwerkhäuser.Nach diesem erlebnisreichen Tag reisen wir zum Hotel zurück, wo das Abendessen schon auf uns wartet.

4. Tag, Brocken

8.30 Uhr geht es nach dem Frühstück nach Wernigerode, wo der Traditionszug der Brockenbahn schon auf uns wartet. Wir können sofort einsteigen.
Am Bahnhof ist die Parksituation für Reisebusse optimal. So kommt auch unser Fahrer mit. Noch ist Sonnenschein wie gestern, als wir den Gipfel des Brockens von Wernigerode aus sehen konnten. Doch im Wartesaal am Schalter hängt ein Bildschirm mit einer Live-Kamera vom Gipfel, die mich Böses ahnen lässt. Ich sage aber nichts, sondern halte einen Vortrag über die besonderen klimatischen Bedingungen des Brockens, seines Namens, der Geologie, und dass es 306 Nebeltage, sowie über 176 Tage mit Eis und Schnee dort pro Jahr gibt. Tage mit Sonnenschein und Fernsicht
sind auf dem Brocken sehr selten.
Pünktlich fährt der Zug ab. Die Lokomotive schnauft und dampft immer stärker, je steiler die Strecke wird.
Fast 2 Stunden geht die Fahrt mit Stops in Drei Annen Hohne und Schierke. Hier müssen wir warten, denn die Strecke wird eingleisig. Je höher wir kommen, desto verschneiter wird der Wald. Draußen wird es immer ungemütlicher, doch im Zug ist es wohlig warm.
Als wir die Baumgrenze erreichen ahnt jeder, dass es auf dem Gipfel ungemütlich werden kann. Das Wetter ist typisches Brockenwinterwetter. Der Wind pfeift und die Sicht beträgt nur 10 m im Nebel. Hin und wieder reißt der aber auch auf.
Runter vom Brocken geht es schneller, und so kommen wir heile gegen 17 Uhr wieder in Wernigerode an.
Bei einem leckeren Abendmenü beschließen wir den Tag in unserem Schloßhotel.

5. Tag. Köhlereimuseum, Heimreise

Vor unsererHeimreise besichtigen wir die Köhlerei in Hasselfelde. Die Führung geht eine knappe Stunde durch die frische Luft. Ein kleiner Kräuterschnaps, vom Gästeführer angeboten, wird dankend angenommen und wärmt die Gäste auf.
Das Museum ist im wesentlichen ein Freilichtmuseum mit einem kleinen Ausstellungsraum am Ende, und einem Verkaufsraum am Eingang. Trotz der Kälte ist es aber sehr informativ und gut gestaltet. Wir erfahren sehr viel über diesen ehemals so wichtigen Wirtschaftszweig im Harz, ohne den die Erzverhüttung nicht möglich gewesen wäre.
Gegen 12.30 Uhr treten wir endgültig die Heimreise an.
Die Rückreise verläuft planmäßig und ohne besondere Vorkommnisse. Unser Chauffeur bringt alle heil und gesund zurück. Eine erlebnisreiche Reise durch den weihnachtlichen Harz geht zu Ende. Von Gemütlichkeit bis Abenteuer, von Natur- bis Kulturerfahrungen war alles dabei. Eine Reise, die den Harz mit seinen Menschen,  Schätzen und  Sagen in einem ganz besonderen Licht strahlen lässt.

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