Reisebericht: Rundreise BUGA 2015 in der Havelregion

12.07. – 15.07.2015, 4 Tage Rundreise zur Bundesgartenschau 2015 mit Brandenburg an der Havel – Hansestadt Havelberg – Hundisburg


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare
 
BUGA 2015 das ist GÄRTNER-OLYMPIADE in zwei Bundesländern: BRANDENBURG und SACHSEN/ANHALT Wir waren zu Besuch in der Altmark bei Blumen, Buchsbaum, Bismarck und Schlössern und Parkanlagen
Ein Reisebericht von
Eva-Maria Strauß-Eberhardt

1. Tag 12. Juli 2015    Anreise über Sangerhausen nach Tangermünde


Zu der 4tägigen Busreise „BUGA 2015 in der Havelregion“ starteten wir am Sonntag von Dresden Flughafen. Nachdem alle Reisegäste im Bus waren, hieß unser erstes Ziel Sangerhausen. Hier im EUROPAROSARIUM trafen wir noch auf zwei Gäste, die die Tour im eigenen PKW mitmachten.
Seit 1903 gibt es das Rosarium in Sangerhausen. Während dieser langen Zeit gab es viele Umgestaltungen. Heute findet der Besucher auf 12,5 Hektar 8.300 Rosensorten. Neben 300 verschiedenen Baum und Straucharten. Das Europarosarium umfasst die größte Rosensammlung der Welt und ist zugleich „Rosen-Genbank“.
Nach diesem berauschenden Durfterlebnis führte uns die Gartenreise weiter nach TANGERMÜNDE.  Diese einstmals reiche HANSE- und HANDELSSTADT war auch Kaiserstadt. Kaiser Karl IV. (1316 -1378) römisch-deutscher Kaiser und König von Böhmen, erhob die Burg zu seiner Nord- und Nebenresidenz zum Hradschin in Prag.
Auch noch heute fühlt man das Flair dieser Zeit. Ihren Backsteincharme hat sich die Stadt bewahrt. Der TANGER mündet hier in die ELBE. Der berühmte und erfolgreiche Schriftsteller Theodor Fontane schrieb 1879 die Novelle „Grete Minde“. Eine wahre Geschichte die sich hier in Tangermünde zugetragen hat. Dieser Frau schrieb man den verheerenden Stadtbrand von 1617 zu. Grete Minde wurde unter Qualen hingerichtet. Ein „grausamer Justizmord“ - nach 390 Jahren wurde 2009 vor dem historischen Rathaus, indem der Prozess stattfand, eine Bronzeskulptur des Bildhauers Lutz Gaede enthüllt. Heute ist erwiesen, dass diese junge Frau unschuldig war. Eine Schule in Tangermünde und eine Straße ist nach ihr benannt.
Die neu renovierte „Alte Brauerei“ und das dazugehörige Gebäude „Weißer Schwan“ war unser gemütliches Hotel für die nächsten 4 Tage.

2. Tag 13. Juli 2015        BUGA 2015 in der Stadt BRANDENBURG


Nach dem reichlichen Frühstücksbuffet im Hotel fuhren jetzt 42 gutgelaunte Gäste in die Stadt Brandenburg. Einst bekannt vor allem durch das Stahl-und Walzwerk Brandenburg. Heute gibt es diesen Betrieb nicht mehr. Die Eintrittskarten haben Gültigkeit für alle 5 Standorte der Buga. Bei unserer Reise stehen 2 Orte auf dem Plan. Vom Treffpunkt „Oberlandesgericht“ führten uns die 2 Gästeführer zum Eingang „Marienberg“. Über den Rosengarten geht es hinaus zum neu angelegten Weingarten. Vorbei an einem Aussichtsturm. Ursprünglich stand hier ein Bismarck-Turm, dann wurde zu DDR-Zeiten umgebaut und es entstand die „Friedenswarte“.
Dieser Ausstellungsbereich ist zugleich der höchste Punkt der Stadt Brandenburg. Auf dem Berg stehen 3 Wasserwerke, darunter auch ein historisches. Die Technik kann der Gast bestaunen. Danach geht der Weg in den „Humboldhain“. Eine Parkanlage aus dem 19. Jhd. Hier liegen bronzene „Waldmöpse“. Diese Tierchen waren die Lieblinge von Brandenburgs Ehrenbürger - Vicco von Bülow. Besser bekannt als LORIOT. Er wurde 1923 in dieser Stadt geboren und hatte immer eine enge Verbindung zu ihr. Sein Ausspruch „Ein Leben ohne Möpse ist möglich, aber sinnlos“ ist bekannt. Auch vor dem Kircheneingang liegt so ein kleiner Mops. Die Kirche St. Johannis wird gerade für eine neue Blumenschau umgebaut. Wir können den Gärtnern und Floristen bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen.  „Ja ist denn schon Weihnachten“ fragen wir uns. Denn so lautet auch das Thema der neuen Schau.
Weiter geht es über die „Jahrtausendbrücke“ hinein in den „Packhof“. Ein weiterer Ausstellungsbereich auf dem Gelände der ehemaligen Werft von Brandenburg.
In Erinnerung an den Bau von Dampfschiffen und später Hochseeschiffen für den Fischfang, wurden die Themengärten in Form von Schiffsblanken gestaltet.
Hier war die 2-stündige Führung zu Ende. In der Freizeit war Selbsterkundung, Mittagessen, Souvenir kaufen angesagt. Einige „laufstarke“ Gäste besuchten sogar den Peter und Paul Dom auf der Dominsel der Stadt.
Genutzt wurde auch die „Schiffs-Passage“ auf der Havel. Gegen 16.00 Uhr fuhren wir mit
dem Bus zurück nach TANGERMÜNDE und nutzten die Zeit bis zum Abendessen mit Stadt- Kirchen und Schlossbesichtigung.

3. Tag  14. Juli 2015     Havelberg und Schlosspark KRUMKE in Osterburg


Als wir heute aus dem Hotelfenster schauten - Entsetzen. Es regnete in Strömen. Unser Wunsch bis zum Besuch der Buga in Havelberg möge es aufhören, erfüllte sich nicht.
Am „Wasserturm“ ging die Führung los. Dieser Name „Wasser“ begleitete und den ganzen Weg über den Domberg. So waren auch die Fotos nicht von der besten Qualität. Der Weg führte uns über den Marktplatz der Hansestadt Havelberg zur St. Laurentiuskirche. Endlich waren wir im Trocknen. Die Rose dominierte die Ausstellung. Das Thema „ ROSENTRÄUME - Audienz bei der Königin“. Duft und Farben der Königin, dazu das besondere Ambiente der Kirche - eine tolle Idee der Macher.
Wieder im Freien, wunderbar, es hatte aufgehört zu regnen, die Sonne zeigte sich verhalten.
Erst mal stärken bei einem „Kuhschwanzbier“ eine Spezialität der Region oder Pferdewurst. Dann ging es zu dem, endlich mit Verspätung,  eröffneten „Haus der Flüsse“. Ein imposanter Holzbau, darin viel ausgestopfte Störche, Biber und weitere Tiere die im Havelgebiet zu Hause sind oder wieder angesiedelt werden sollten. Das Haus steht unter der Schirmherrschaft der NABU. Ich denke es ist für Kinder und Jugendlich besonders geeignet um die heimische Tierwelt zu erforschen. Im Außengelände interessante „Konstruktionen der Tierwelt“ und ein Wasserspielplatz.
Unser Bus stand auf dem Parkplatz „Elbstraße“ bereit. Ziel war an diesem Nachmittag noch der Schlosspark KRUMKE in Osterburg. 15.30Uhr wartete der supernett Gärtner Ulf schon auf uns. Er „brennt“ für „seinen“ Schlossgarten. Ein ursprünglich als Barockgarten angelegter Park. Besonders wertvoll die noch heute erhaltenen 400jährige Buchsbaumhecke mit  einer Höhe von ca. 2Metern. Im Laufe der wechselvollen Geschichte des Schlosses und seiner Besitzer, wechselte auch die Ansicht des Gartens. Heute erkennt man einen wunderschönen englischen Landschaftsgarten mit vielen starken Bäumen. So z.B. eine 250 Jahre alte Platane, Gingobäume und weitere dentrologische Besonderheiten. Die Zeit in diesem Park verging viel zu schnell. Eine Stunde viel zu kurz!
Heute hatte sich der Hotelier etwas Besonderes zum Abendessen ausgedacht. Er überraschte uns mit einem „GRILLBUFFET“. Schon der Duft war verführerisch.
Um die Kalorien wieder abzubauen, spazierten einige Gäste vor dem Koffer packen nochmals durch die romantische Stadt Tangermünde.  Schon sie ist ein Grund diese Havelregion, in Verbindung mit der Elbe, nochmals zu besuchen.

4. Tag 15. Juli 2015    Heimreise                                       über Schloss und Park HUNDISBURG


Gegen 10.30Uhr waren wir in Haldensleben. Durch 2 enge Tordurchfahrten, die unser Busfahrer Frank mit Bravur bewältigte, waren wir auf dem Schlosshof Hundisburg in Sachsen/Anhalt angekommen. Die „Schlossherrin“  - unsere Gästeführerin begrüßte uns herzlich. Mit ihr besuchten wir die heutige Kulturscheune. Sie steht auf den Mauern der alten Burganlage. Dann ging es in den Streuobst-Garten. Hier stehen alte und neu gepflanzte Obstbäume. Besondere Aufmerksamkeit schenken die Gärtner den alten und teilweise vergessenen Sorten der Region. Obst was nicht „EU-tauglich“ ist. Über die alte Lindenallee geht es in den Barockgarten. Auch hier ist der Buchsbaum am „sterben“. Er soll in den nächsten Jahren durch resistentere Pflanzen ersetzt werden.  Dann schließt die Schlossherrin das Tor zum Schloss auf und führt uns durch die Bibliothek und den großen Saal. Es gibt noch viel zu tun für den Förderverein und die Stadt Haldensleben deren Eigentum Schloss, Garten und Park sind. Garten und Park ist frei zugänglich. Weitere Nutzer des Schlosses sind die Landesforstverwaltung mit dem „Haus des Waldes“ und der Förderverein Technisches Denkmal Ziegelei Hundisburg e.V.
Hundisburg liegt an der Straße der Romanik und ist ein Ort der „GARTENTRÄUME“.
Ja und auch unsere Gartentraumreise geht damit zu Ende.
So nach und nach verlassen uns die Gäste und fahren mit vielen neuen interessanten Eindrücken in ihre Heimatorte zurück.
In Dresden Flughafen ist auch für mich die Zeit des Ausstieges gekommen.
Ich bedanke mich bei Ihnen liebe Gäste. Sie waren naturverbunden, lauffreudig, kulturinteressiert und liebenswert - eben echte Gartenfans.
Bleiben Sie gesund, damit Sie noch viele schöne Reisen in die Welt und Europa unternehmen können.
Ihre  Reiseleiterin Eva-Maria Strauß-Eberhardt - mit dem Mut zum Hut  

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht