Reisebericht: Naturpark Lüneburger Heide – Reise mit Rollstuhl

10.08. – 15.08.2011, 6 Tage Reise im barrierefreien Reisebus: Lüneburg – Hamburg – Schneverdingen – Hodenhagen


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Die Lüneburger Heide ist ein Reiseziel für den Spätsommer. Wenn die Heide blüht, in Schneverdingen die Heidekönigin gekrönt wird und viele Touristen die an sich dünnbesiedelte Region bevölkern, reist man gern dahin. Also rauf auf den Lift, hinein in de
Ein Reisebericht von
Jörg Nesse
Jörg Nesse

Reisebericht

1. Tag / 10.08.2011  Anreise: Vorbei an Leipzig, Halle und Magdeburg erreichen wir bei Helmstedt Niedersachsen und bleiben noch bis Braunschweig auf der Autobahn. Runter von der Piste und über die Spargelstrasse nach Celle. Tatsächlich sehen wir jede Menge Felder mit den für das Edelgemüse typischen Aufschichtungen. In Celle parkt unser Bus direkt am Schloss.
Schön ist es durch die Altstadt zu bummeln Fachwerk überall und die Autos müssen draußen bleiben.
Eine Stunde nachdem wir unsere Stippvisite beendet haben, hält unser Reisebus vor dem Gästehaus der Donnersmarck Stiftung in Bad Bevensen.
Während wir auf die Koffer warten: Zimmerinspektion! Geräumig, Betten die in allerlei Positionen zu verstellen sind, Bad mit befahrbarer Dusche insgesamt recht stilvoll.
Zeit fürs Abendessen. Unsere Gruppe hat einen Tisch an der großen Fensterfront Platz für Rollstühle und die „Stuhlsitzer“. Das Drei Gänge Menü reicht dann aber auch - noch ein Verdauer?
 
2. Tag / 11.08.2011 Lüneburg: Das Frühstück passt wieder rein, schön in Ruhe bevor es dann zum Bus geht; Lüneburg gucken. Der Jens, unser Fahrer, bringt uns direkt bis zum Marktplatz. Privileg: Die Zufahrt dahin ist nur Reisebussen gestattet. Das Ausladeprozedere geht am zweiten Tag schon fast wie selbstverständlich. Ich hole den Innenlift, die Rollstuhlgäste werden vom Reisesessel „umgeladen“ und zu ihren Rollstühlen gebracht. Dort hinein und mit dem Lift ins Freie. Geht doch!
Frau Ruff, die Stadtführerin wartet schon auf uns. Sie erzählt viel von Salz, den Welfen, der Hanse…
Unsere Mittagspause verbringen wir am schönsten Platz der Stadt - am Sande.
Dann geht es zum Deutschen Salzmuseum. Bei der interessanten Führung tauchen wir tief ein in die „salzhaltige“ Lüneburger Stadtgeschichte. Bevor es wieder zum Hotel geht noch ein Abstecher zum Schiffshebewerk nach Scharnebeck. Vom Unterhafen aus beobachten wir wie die Schiffe in gigantischen Trögen auf die Geest gehoben werden.
 
3. Tag / 12.08.2011 Hamburg: Die  St. Pauli Landungsbrücken sind unser erstes Ziel für heute. Dort werden wir (bei strömenden Regen) schon von einer Stadtführerin erwartet. Während der nächsten zwei Stunden sehen wir die Alster, Speicherstadt, die neue Hafencity, den Michel und natürlich St. Pauli. Unsere Stadtrundfahrt endet am prächtigen Hamburger Rathaus. Nach einer Mittagspause geht es dann wieder zu den Landungsbrücken zurück.
Eine Hafenrundfahrt steht nun auf dem Programm. An Bord des Schiffes ist schon alles für uns vorbereitet. Auf dem verglasten Deck sitzen wir windgeschützt und haben dennoch eine grandiose Aussicht. Viel zu schnell vergeht die Zeit - der Hamburger Hafen eine imposante Sache.
Nun geht es zurück nach Bad Bevensen - das Abendessen wartet.
 
 
4. Tag / 13.08.2011 Lüneburger Heide: Durch Ebstorf mit seinem berühmten Kloster, vorbei am Panzermuseum von Munster geht es heute nach Schneverdingen zum Heidegarten Höpen. Weit über einhundert Arten von Heide sorgen dafür dass hier fast immer etwas blüht. Wir unternehmen einen Rundgang durch den Garten, das Wetter verspricht schön zu werden - Bänke laden zum verweilen in der Sonne Auf der Weiterfahrt nach Undeloh erleben wir typische Heidelandschaft. In voller Blüte präsentieren sich uns große Flächen, durchsetzt mit Wacholder. Am Undeloher Hof wechseln wir das Gefährt. Mit 2PS soll es nun durch die Heide gehen. Aber wie kommen die Rollstuhlfahrer in die Kutschen? Es sind speziell für uns geeignete Fahrzeuge; die Bänke wurden entfernt, Arretierungen im Boden eingelassen und eine Rampe angebracht. So können wir nun gemeinsam den Reiz der Heide hautnah im gemächlichen Tempo erleben. Im Anschluss spazieren wir noch etwas durch das Heidedorf bzw. probieren auf der Terrasse des Undeloher Hofes noch die leckere Buchweizentorte.
Einen gelungen Tagesabschluss bildet dann das große Grillfest im Haus der Donnersmarckstiftung. Viele von uns sitzen nach dem Essen noch lange an diesem schönen Sommerabend beisammen.
 
 
5. Tag / 14.08.2011 Serengetipark: Leider hielt das schöne Wetter nicht lange. Auf unserer Fahrt Richtung Hodenhagen beginnt es wieder zu regnen und wird den ganzen Tag über nicht aufhören. Dennoch erweist sich der Besuch des Serengetiparks als gute Idee. Kalle, einer der Parkwächter kommt zu uns an Bord des Busses. Mit ihm unternehmen wir unsere „Expedition Tierwelt“. Wir stoppen um eine Giraffe zu füttern. Sie steckt ihren langen Hals durch die geöffnete Bustür und frisst Kalle aus der Hand. Es geht weiter; vorbei an Löwen, Tigern, Bisons und vielen anderen wilden Tieren. Trotz des Regens wähnt man sich im großzügig dimensionierten Park wie in Afrika.
Beim letzten gemeinsamen Abendessen ist die „Safari“ noch immer Gesprächsstoff.
 
6. Tag / 15.08.2011 Heimreise: Am Morgen verabschieden wir uns vom Gästehaus, welches uns eine gute Herberge war. In Uelzen legen wir einen Zwischenstopp am HundertwasserBahnhof ein, bevor es vorbei am Mühlenmuseum von Gifhorn und der Autostadt Wolfsburg zum ersten Ausstieg geht.
Sechs interessante Tage gehen zu Ende.

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