Reisebericht: Rundreise Mecklenburgische Seenplatte

26.05. – 30.05.2019, 5 Tage Busreise nach Mecklenburg–Vorpommern in Nord–Deutschland mit zubuchbaren Ausflügen nach Rostock, Waren an der Müritz und Insel Usedom an der Ostsee mit Ahlbeck und Heringsdorf


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So wie Alpenlandschaft im Süden begeistert, so überwältigend ist die Natur im nordöstlichen Ende Deutschlands in Mecklenburg-Vorpommern.
Ein Reisebericht von
Jürgen Müller
Jürgen Müller

1. Tag Anfahrt nach Mecklenburg Vorpommern

Nachdem in Engelsbrand und Pforzheim die meisten Reisegäste zugestiegen waren, konnte unsere Fahrt um 6:00 Uhr Richtung Norden starten. Zuerst nach Karlsruhe um noch weitere Gäste aufzunehmen und dann direkt nach Nürnberg mit unserem Busfahrer Wolfgang Begenat der die ersten 240 km überbrückte bevor unser Vollzeit Fahrer Marko Geißel die Fahrt fortsetzte. Wir hielten die Pausen kurz, schließlich galt es an diesem Tag fast 900 km zu überwinden. Eine erste Rast machten wir um ca. 10:45 Uhr an der Raststätte Hirschberg und konnten uns im Restaurant Marchè Mövenpick ein zweites Frühstück gönnen. Dann gings weiter durch Franken und das restliche Bayern nach Thüringen. Unsere späte Mittagspause machen wir gegen 14:30 am Rasthof Flämig. Auch hier hatten wir ein gutes Restaurant und jeder konnte sich nach belieben stärken. Nun die letzte Etappe streifte mehrere der neuen Bundesländer, so fuhren wir kurz durch Sachsen, Brandenburg und Sachsen Anhalt bis wir schließlich unser Ziel das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern erreichten. Hier verließen wir schon bald die Autobahn und führen durch die abwechslungsreiche Natur durch Wiesen, Wälder und auch schon an ersten Seen vorbei.
Auf der gesamten Fahrt kamen wir sehr gut voran ohne Stau, mit wenig Pausen und erst am Ende holte uns der erwartete Regen ein. Wir erreichten schon um 17:45 unser Hotel Reuterhof in Stavenhagen, alle waren zufrieden die lange Fahrt nun doch recht schnell geschafft zu haben. Somit konnten wir uns zum Abendessen schon etwas früher treffen als geplant und den Abend bei einem guten Büffet ausklingen lassen.

2. Tag Ausflug nach Rostock

Um 8:45 trafen wir uns mit unserem lokalen Reiseleiter Herrn Wolf-Dieter Mihlhan und starteten unseren ersten Ausflugstag. Gleich zu Beginn erfahren wir das unser Wohnort Stavenhagen eines der Städtchen ist das hier von der Bevölkerung als „Ackerbürgerstädtchen" benannt wird, weil hier keiner mehr von der Landwirtschaft leben kann und deshalb bürgerliche Berufe ausgeübt werden, aber trotzdem fast jeder hier einen Ursprung in der Landwirtschaft hat. Dann ist natürlich für alle Mecklenburger wichtig den bekannten Sohn der Stadt zu erwähnen nämlich Fritz Reuter, dessen Namen die Stadt Reuterstadt-Stavenhagen seit einigen Jahren trägt. Fritz Reuter ist bekannt als der wichtigste Dichter und Schriftsteller der niederdeutschen Sprache, dem Plattdeutsch. Neben seiner schriftstellerischen Begabung hat er einen rebellischen Lebenslauf der ihn nur knapp der Hinrichtung entkommen lies. Während der Fahrt nach Rostock hörten wir die Geschichten der umliegenden Dörfer, von ihren Grafen und deren Ländereien von Entdeckungen eines Mondkraters der nach dem Grafen von Hahn benannt ist. Wir passierten unendlich viele Alleen die schon über hunderte Jahre alt sind und schließlich fahren wir durch die Stadt Teterow die von den Slaven gegründet wurde und die genau im geographischen Mittepunkt von Mecklenburg-Vorpommern liegt. Nach kurzweiligen 1 ½ Std. kommen wir in Roststock an und stellen den Bus nahe am Stadthafen bei der Fischerbastion ab, wo wir auch unsere Stadtführerin Barbara Dümke treffen.
Wir durchqueren die Straßen und Gassen Rostocks betrachten die alten Speicherbauten am Stadthafen, verschiedene Plattenbauten im norddeutschen Stiel aus der DDR Zeit, deren Fassade durch Klinkersteine veredelt wurden und kamen schließlich zur Marienkirche. Beeindruckend ist die dort befindliche älteste astronomische Uhr der Welt. Die Uhr wurde 1471erbaut, und läuft bis heute noch mit dem originalen Uhrwerk vom 15.Jh. Unzählige Funktionen bietet diese Uhr, Datum, Wochentag, Namenstag, Sonnenauf- und untergang, das jeweilige Osterdatum für jedes Jahr und die Dauer der Fastenzeit. Das sind nur einige der vielen astronomischen Funktionen die diese Uhr mit einem rein mechanischen Uhrwerk bereitstellt. Sehr beeindruckend !
Nun nach 2 Stunden intensiver Stadtführung mit Frau Dümke benötigen wir erstmal eine Pause. Die meisten von uns begeben ich runter an den Fluss Warnow und zum Stadthafen von Rostock. Von hier aus findet ein reger Schiffsverkehr zur Ostsee statt. Neben den Segelyachten und Eisbrecher haben es uns die Heringsbrötchen schwimmenden Kneipen angetan.
Nach unserer Mittagspause mit neuer Energie machen wir gemeinsam eine Hafenrundfahrt die uns bis zur Mündung der Warnow in die Ostsee führt vorbei an Warnemünde, an Werften, an Kreuzfahrtschiffen und Flussfähren. Das waren imposante 2 Stunden die uns eine ganz andere Ansicht von Rostock lieferte.
Zum Abschluss des Tages fahren wir beschaulich über Landstraßen zurück zu unserem Hotel durch das Mecklenburger Parkland und durch den Ort Lage, den Geburtsort unseres Reiseleiters Wolf.

3. Tag Ausflug zur Mecklenburgischen Seenplatte

Nach einem kräftigen Frühstück geht es um 9:00 wieder auf Entdeckungstour. Überpünktlich geht es los, alle sind schon gespannt was es heute zu sehen gibt. Es geht durch weitläufige Felder und Weiden über Land und durch kleine Dörfer. Immer wieder sehen wir alte Herrenhäuser oder Schlösser die leer und ungenützt auf einen Investor warten. Richtig toll ist es wenn wir vereinzelt ein renoviertes Schloss und die dazugehörigen Wirtschaftshäuser betrachten können, wie z.B. das ehemalige Schloss des Herrn von Örzens das heute in voller Pracht prunkvoll dasteht und als Schlosshotel Kittendorf eine neue Bestimmung hat. Nach einem kurzen Besuch im Nationalpark Zentrum Müritz setzen wir die Fahrt fort nach Waren, dem Hauptort der Mecklenburgischen Seenplatte.
In Waren angekommen gehen wir erstmal am Hafen und der Promenade am See entlang und betrachten das treiben. Danach mit einer kleineren Gruppe machten wir einen Spaziergang durch die Altstadt, kamen am alten Rathaus, an der Marienkirche dem alten und neuen Marktplatz vorbei und bewunderten den typisch norddeutschen Baustil und die vielen roten Backsteinfassaden. Die Altstadt von Waren liegt etwas auf dem Hügel und man hat einen erhöhten Blick hinaus auf die Binnen -Müritz. Von dem Kirchturm der Marienkirche ist der Blick über die Seenlandschaft nochmal besser und man überschaut den großen See Müritz fast komplett.
Nach einer Mittagspause die jeder nach eigenen Wünschen gestalten konnte, trafen wir und um 14:00 am Schiffsanleger und machten eine Seenrundfahrt. Über 2 Stunden bewegten wir uns über die Müritz den Kölpinsee und durch verwunschene Kanäle. Am Ufer erkannte wir schöne Wander und Radwege, kleine Ausfluglokale und teilweise eindrucksvolle Wohnhäuser direkt am See mit Bootssteg und großem Park.
Nun machten wir uns auf den Weg ins Hotel, aber besuchten noch auf der Rückfahrt in Ulrichshus das großartige Schloss des Herrn von Malzahn. In der großzügigen Anlage des Schlosses werden regelmäßig klassische Konzerte aufgeführt, großzügige Hochzeiten im großen Stil gefeiert oder sonstige Großveranstaltungen abgehalten.
Nach dem wir am Hotel angekommen sind gönnen wir uns eine kurze Pause bevor wir uns dem Abendprogramm mit Essen und Musikprogramm zuwenden.

4. Tag, Ausflug nach Usedom

Heute geht es an die Ostsee auf die Insel Usedom, an den nordöstlichsten Punkt Deutschlands. Die Inselfläche liegt überwiegend auf deutscher Gemarkung, ein kleiner Teil, genauer die Stadt Swinemünde gehört seit 1945 zu Polen. Bei der Ortschaft Wolgast überfahren wir die Brücke die Usedom vom Festland trennt und folgen der dünnen Landzunge von West nach Ost bis zu den Seebädern Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck. Zuvor machen wir aber noch einen kurzen Stopp bei Erdbeeren-Karle. Das ist eine Erlebniswelt ganz im Sinne der Erdbeeren und es ist fast unglaublich was es hier alle zu sehen und zu kaufen gibt. Nach einem ersten Staunen und einer Toilettenpause fahren wir noch ganz bis an die Grenze zu Polen machen einen kurzen Abstecher in den Ortsrand von Swinemünde. Nun haben wir uns den ersten Überblick über die Insel verschafft und kehren nun zurück zu dem bekannten Seebad Heringsdorf. Hier verlassen wir unseren Bus und gehen gemeinsam durch den Ort bis zu dem großen Sandstrand und zur Heringsdorfer Seebrücke. Wir hatten Sonnenschein und nur geringen Wind, also machten wir uns auf den Weg die komplette Seebrücke zu erkunden. Schon ziemlich weit im Meer stehend, den Blick zurück zur Küste, auf die lange Brandung schauend das ist ein erhebendes Gefühl und wir hätten noch lange dort verweilen können. Aber wir wollten noch mehr von der Küste sehen. Eine Gruppe machte sich zu Fuß auf den Weg nach Ahlbeck, immer an der Uferpromenade entlang. Die Anderen nützen die Strandbahn und lassen sich bequem durch die Ortschaften Heringsdorf und Ahlbeck chauffieren. Egal auf welchen Weg wir nach Ahlbeck gelangten, wir waren beeindruckt von den schönen prunkvollen Häusern und der typischen Bäderarchitektur. Es ist einfach schön das diese Bauwerke erhalten und gepflegt bleiben. Teilweise wanderten einige am Strand zurück nach Heringsdorf und waren dem Meer ganz nahe.
Nun war es leider auch schon wieder Zeit uns auf den Rückweg in Hotel zu machen, nachdem wir einen wunderschönen sonnigen Tag auf Usedom verbracht hatten. Etwas später als sonst kehren wir zum Hotel zurück und nach einer kurzen Ruhepause trafen wir uns alle wieder zum letzten gemeinsamen Abendessen unserer Reise. Der Aufenthalt am Meer macht hungrig und so saßen wir ziemlich lange zusammen und reflektieren nochmal diesen eindrucksvollen Tag.

5.Tag, Heimfahrt nach Pforzheim

Heute geht es früh los, schon um 6:30 Uhr sitzen alle komplett versammelt beim Frühstück und um 7:30 Uhr alle im Bus. Ich bin begeistert was wir für eine super Truppe wir in den Tagen geworden sind, auf alle ist Verlass und wenn jemand Hilfe braucht dann ist auch jemand für ihn da.
Nach den schönen Tagen hier in Mecklenburg-Vorpommern gilt es nun wieder nach Hause zu fahren und die fast 900 km möglichst schnell und kurzweilig hinter uns zu bekommen. Wir nehmen den direkten Weg zu Autobahn halten wie bei der Hinfahrt die Pausen kurz und sind dann doch relativ schnell wieder in unserer Heimat Karlsruhe Pforzheim angekommen.
Wir sind uns alle einig, das war eine gelungene Reise bei super Wetter, gutem Essen, einem tollen Reiseleiter vor Ort und einer fröhlichen gut gelaunten Reisegruppe. Ich möchte mich bei allen Gästen herzlich bedanken das ihr so gut mit gemacht habt und bei unserm Busfahrer Marko Geißel für die gute Teamarbeit und die guten Nerven wenn eine Straße mal zur Sackgasse wurde.
Ich hoffe wir sehen uns bald mal wieder auf einer Reise, bis dahin alles Gute
Euer Reiseleiter
Jürgen Müller

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