Reisebericht: Flusskreuzfahrt auf Rhein & Mosel mit Mosel im Feuerwerk

30.08. – 05.09.2022, 7 Tage Flusskreuzfahrt mit der MS AURORA: Bonn – Koblenz – Cochem – Mosel–Feuerwerke Bernkastel & Winningen – Bonn


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Der Rhein hat zwar immer noch mit Niedrigwasser zu kämpfen, aber wir haben grünes Licht für unsere Tour bekommen.und freuen uns auf eine schöne Reise.
Ein Reisebericht von
Kerstin Veit
Kerstin Veit

Dienstag : 30.08.2022 Anreise Königswinter

Von der Elbe an den Rhein. Unter diesem Motto starteten wir, am frühen Morgen, in Dresden.Nach einigen wenigen Zustiegen war unsere Reisegruppe komplett und wir fuhren Richtung Königswinter an den Rhein. Leider gab es bei Limburg einen Zwischenfall auf der Autobahn. Wir entschlossen uns für eine Fahrt über die Landstraße und hatten somit gleichzeitig eine gratis Rundfahrt durch den Westerwald. Wir kamen zügig voran, so das wir am Nachmittag mit Kaffee und Kuchen an Bord begrüßt wurden. Unser schwimmendes Hotel „MS Aurora“ lag an der Rheinpromenade und diese lud zu einem Abendbummel ein. Königswinter ,am Fuße des Siebengebirges – mit dem Drachenfelsen- gelegen, den man mit der Zahnradbahn erreichen kann, hat eine sehr hübsche Altstadt mit vielen Fachwerkbauten. Nach Karl Simrock soll Siegfried, in der Nibelungensage, den Drachen dort getötet haben. An Bord gab es einen ersten Empfang, dabei stellten sich der Kapitän Oskar und die Bordreiseleiterin Regina vor. Es wurde mit einem Glas Sekt auf eine „ gute Reise“ angestoßen.


Mittwoch : 31.08.2022 Ausflug nach Bonn

Mit dem Bus fuhren wir Richtung Bonn und hatten einen tollen Blick zum Petersberg ,dem Regierungsgästehaus, sowie Schloss Drachenburg am Drachenfelsen. An der ehemaligen Residenz, die entlang der damaligen Stadtmauer errichtet wurde, heute als Universität genutzt wird, trafen wir unsere Stadtführer. Vom römischen Castell zum Regierungssitz – wir erfuhren viel über den Wandel dieser Stadt. Zuerst fuhren wir über die Adenauer Allee, wo viele Prachtbauten und die Museumsmeile zu sehen ist. Ins Viertel der Ministerien und Botschaften gelangten wir über die sogenannte“ Diplomatenrennbahn“.Sehenswert war auch das alte Wasserwerk, welches als Plenarsaal für den Bundestag umfunktioniert wurde. Die tolle Stadtrundfahrt endete mit einem Abstecher zur Kennedy Allee, ins amerikanische Viertel. Danach war noch Zeit für einen kurzen Stadtspaziergang. Dieser führte uns von der Universität zum Rathaus und Münster. Hier sahen wir auch die ,erst kürzlich restaurierte, Statue Beethovens. Überall in der Stadt sind Säulen installiert, wo man sich über das Leben des großen Musikers informieren kann. Zurück am Schiff hieß es endlich „Leinen los“ und wir gleiteten ,vorbei an den ersten Weinbergen und Burgen, Richtung Andernach. Dies konnten wir wunderbar von Deck unseres Schiffes verfolgen. In Andernach, der Stadt mit dem größten Kaltwassergeysir der Welt, legten wir am Nachmittag an. Viele Gäste begaben sich, ausgerüstet mit einem Stadtplan, auf Erkundungsreise und Schnappschüsse. Wer wollte drehte noch eine kleine Abendrunde am Rheinufer.


Donnerstag : 01.09.2022 Koblenz

Während des Frühstücks fuhren wir, am Deutschen Eck, vom Rhein in die Mosel. Über uns thronte die Festung Ehrenbreitstein. ( die zweit größte Festung nach Gibraltar ) Sie ist mit einer Seilbahn über den Rhein hinweg zu erreichen, vielleicht ein Ausflug für den Nachmittag. Unsere Gäste wurden in verschiedene Gruppen eingeteilt und so erkundeten wir, unter fachmännischer Anleitung, eine der ältesten Städte Deutschlands. So viele Stationen und immer verbunden mit kleinen Geschichten die zum Schmunzeln verführten.Der Nachmittag war zu freien Verfügung. Es gab noch so viel zu entdecken. Ein Bummel entlang der Mosel oder Rheinpromenade, gekrönt in einem schönen Freiluftrestaurant. Ein ganz entspannter Spaziergang, noch einmal, durch die sehenswerte Altstadt. Die Parkanlagen oder eine Rundfahrt mit dem Bähnle, bis zum Schloss standen auch auf manchem Plan. Wer ganz nach oben wollte, benutzte die Seilbahn und erkundete die große Festungsanlage, mit Blick auf Koblenz. Ein toller Tag – mal ganz individuell zu nutzen. Eigentlich ist der 1.September, aus meteorologischer Sicht, der Herbstanfang auf der nördlichen Halbkugel. Wir hatten den schönsten Sonnenschein, obwohl die ersten bunten Blätter schon fielen. Am Abend gab es ein großes Spektakel. Die Piraten hatten den Speisesaal gekapert und trieben ihr „Unwesen „- zur Freude der Gäste .


Freitag : 02.09.2022 Cochem

Am Morgen kehrten wir endgültig den Rhein den Rücken. Unter Aufsicht Kaiser Wilhelms – hoch zu Ross sitzend – schipperten wir die Mosel entlang. Kurz nach dem Ablegen fuhren wir in die erste Schleuse der Mosel und wurden 4,7 m nach oben gehoben. Bis Cochem passierten wir viele der steilen Weinberge und sahen stolze Burgen, wobei eine der schönsten selbst die Reichsburg Cochem, vom Berliner Kaufmann Jacques Ravene, ist. Regina verkürzte uns die Zeit und erklärte uns die Mosel und die dort angebauten Weine, die von sehr guter Qualität zeugen. Im Supermarkt werden wir diese Weine nicht finden, aber in den Weinhandlungen bekommt man eine gute Beratung. Hinter den Begriffen wie „Zellers schwarze Katz“ oder „Kröver Nacktarsch“ versteckt sich nicht nur eine launige Geschichte, sondern auch hervorragender Wein. Am Nachmittag holten uns die Stadtführer zu einem Rundgang ab. Von der Brücke hatten wir einen tollen Blick zur Reichsburg und den zahlreichen kleinen Winzerhäusern, die das Stadtbild prägen. Unsere Stadtführerin zeigte uns den längsten Eisenbahntunnel Europas, der im Zuge der Moselbegradigung gebaut wurde. Sie gehört zu der ältesten Familie von Cochem und ihrem Opa verdanken wir das Pinnerkreuz. Er war im Besitz des darunter liegenden Weinberges. Sie zeigte uns die kleinen verwinkelten Gassen, die heute leider kaum noch bewohnt sind. Erzählte uns die Geschichte vom Ziegenbock – Brunnen und erklärte uns die fantastischen neuen Fenster der Kirche. Wir wurden etwas „Pflastermüde“ und genehmigten uns, in einem der lauschigen Cafes entlang der Mosel - Promenade, eine Auszeit. Am Abend konnten wir den vielen Weinwirtschaften noch einen Besuch abstatten, unser Schiff hatte über Nacht da fest gemacht.


Samstag : 03.09.2022 Bernkastel – Kues

Leider ist das Wetter heute etwas getrübt, aber das beeinträchtigt unsere Laune wenig. Wir finden uns trotzdem zur Eis – Party auf dem „Sonnendeck“ ein. Wir schlemmen von der süßen Verführung und genießen den Ausblick, wohl der schönste Abschnitt auf der Mosel, untermalt mit flotten Rhythmen. Hier hat die Mosel, auf ihrem Weg, viele Schleifen gebildet und sich tief ins Tal eingegraben. Einige der steilsten Weinhänge sind hier zu finden ,wie der Bremmer Calmond. In der Mittelmoselregion, Bernkastel- Kues, wird an diesem Wochenende die Weinkönigin“ Mosella“ gewählt. Dies ist der Grund für eines der größten Weinfeste am Hang des „Doktor Weinberge“. Der Wein ist, mit Abstand, einer der teuersten in dieser Region, verbunden mit einer historischen Sage. Diesen und vor allem - den Federweißen - wollten wir probieren. Dazu hatten wir genügend Zeit und mischten uns, in den bunten Trubel des Volksfestes, unter. Die verschiedensten Vereine, wie Fahnenschwenker, Blaskapellen gaben ihr Bestes und wir zwischendrin. Überall Markttreiben, Weinstände und Verkostungen, dazu noch das altehrwürdige Ambiente der Fachwerkhäuser - PROSIT ! Wer wollte konnte sich das ganze Treiben auch aus einer Gondel des Riesenrades beschauen. Die Crew hatte sich für den heutigen Abend eine Belustigung für uns Gäste einfallen lassen. Mit viel Applaus und Gelächter wurde dies honoriert. Zum Schluss waren alle bei einer Polonaise gefragt. Ein sehr schöner Abend neigte sich, in der Bar, dem Ende zu.


Sonntag : 04.09.2022 Alken

Der Maler Herbst fängt an seine Farben, hier im Moseltal, zu verteilen.Wir sitzen, bei etwas kühleren Temperaturen, auf dem Sonnendeck und genießen noch einmal die vorbeiziehende Landschaft. Auf der einen Seite grüßt der Hundsrück,- auf der anderen Seite die Eifel,- geteilt durch die sanft fließende Mosel. Überall sind die Weinfeste in vollem Gange und die Gäste feiern freudig mit. In Winningen wird das älteste Weinfest gefeiert und nicht nur die Weinkönigin sondern auch die Weinhexe wird hier, nach altem Brauch, gekürt. Auch wir besuchten einen Winzer der Region und labten uns am Moselwein. Zuvor war eine Weinbergwanderung geplant und bei „Hochsommerlichen Temperaturen“ war dies für einige Gäste schon eine Strapaze. Wir konnten nur die Arbeit, in den Weinbergen von der Pflanzung, über Pflege, bis zur Lese, bewundern. Völlig „ erschöpft “wurden wir mit dem köstlichen Moselwein, des Weingutes Weyh, erfrischt. So manches Fläschchen, des gute Tropfens, gesellte sich zum Bus und trat mit uns die Heimreise an. Leider war es unser letzter Abend an Bord. Kapitän Oscar verabschiedete sich, mit seiner gesamten Crew, mit einem Glas Sekt von uns. Zum Abschluss unserer Reise wurden wir mit einem Feuerwerk erfreut, welches am Ufer der Mosel gezündet wurde. Nun hieß es aber wirklich - Koffer packen !


05.09.2022 Abreise ab Bonn

Über Nacht erreichten wir Bonn, unseren Ausschiffungsort. In Windeseile wurde unser Gepäck, von der Crew, zum Bus gebracht. Die Rückreise traten wir mit einer weiteren Eberhart – Gruppe an, die leider nicht so viel Glück hatte wie wir.

Schlusswort

Eine schöne Zeit ging leider viel zu schnell vorbei. Wir hätten alle gern „verlängert“ aber..... Ich hoffe Sie sind gut zu Hause angekommen und denken gern an unsere gemeinsame Zeit , an Bord von MS „AURORA“, zurück. Bleiben Sie gesund und recht REISELUSTIG Viele Grüße von Kerstin Veit

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