Reisebericht: Single–Wanderreise Nordsee – Nordfriesische Inseln Sylt, Amrum & Föhr

01.09. – 07.09.2023, 7 Tage Wandern auf den nordfriesischen Inseln Sylt, Amrum und Föhr mit Standorthotel in Dagebüll an der Nordsee


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Mit sechs Tagen Sonne und fast immer blauem Himmel wurden die Reiseteilnehmer nach der langen Busfahrt von Dresden über Dessau nach Dagebüll belohnt. Die Nordfriesischen Inseln Föhr, Amrum, Sylt, die Halligen und das Wattenmeer zeigten sich wettermässig von Ihrer besten Seite.
Ein Reisebericht von
Thomas Hahn
Thomas Hahn

Insel Föhr – die friesische Karibikinsel

Nach der kurzen Anreise mit der Fähre nach Wyk wanderten wir durch die Wyker Innenstadt mit der Stadtsäule, auf der die Geschichte der Insel abgebildet ist, zwängten uns durch die schmalste Gasse der Stadt, bogen um eine Ecke und sahen uns plötzlich einem Park voller Störche entgegen, die dort liebevoll aufgezogen werden. Weiter ging es an der Strandpromenade entlang zu unserem Ziel Nieblum, für manche das schönste Dorf Nordfrieslands. Hier bewunderten wir die Häuser, die einst von den Kapitänen der Walfangschiffe erbaut worden sind. Vorher gab es am Strand einen Mittagsimbiss mit Blick aufs Meer. Zurück wanderten wir durch landwirtschaftliches Gebiet, vorbei an Pferdegestüten und dem Flugplatz von Föhr wieder hinein in die vielen Parks, die Wyk zu bieten hat. Am Ende der Wanderung haben wir alle noch genügend Zeit zum Bummeln durch die Geschäfte von Föhr oder für einen grossen Eisbecher. Die Fähre bringt uns am Abend zurück ins Hotel.

Amrum – schönster Strand der Welt?

Heute geht es mit dem schnellen Katamaran in 50 Minuten nach Amrum. Der dortige Kniepsand ist 2022 von amerikanischen Nachrichtensender CNN zu einem der schönsten Strände der Welt gewählt. Vom Hafen aus in Wittdün führt uns unsere Wanderung zunächst zum Vogelparadies, dem Wriakhörn-See, einem Süsswassersee, der mitten in der Dünenlandschaft liegt. Dann heisst es Wanderschuhe ausgezogen und wir geniessen barfuss den wundervollen, weissen Sand auf dem Weg zum Leuchtturm von Amrum, der nachts bis zu 45 km weit sein Licht strahlt.
Durch Wald und Wiesenwege kommen wir mittags in den idyllischen Ort Nebel, der an sich schon eine Postkarte wert ist. Wir können beim Mittagsimbiss entscheiden zwischen Fischbrötchen links und Kaffee und Kuchen rechts. So gestärkt treffen wir uns exklusiv im Öömrang Hüs zur Führung mit zwei Gästeführern, die uns erklären, wie die Friesen früher gelebt haben und woher das Sprichwort "auf die hohe Kante legen" kommt. Zurück geht es auf der Wattseite von Amrum über Steenode zurück nach Wittdün. Hier haben wir noch Zeit für einen Kaffee oder ein Eis, da das Wetter auch heute wieder sehr warm war.

Wattwanderung und Dagebüll

Da wir uns bei einer Wattwanderung nach den Gezeiten richten müssen, ging es heute etwas später ins Watt mit einem Biologen - Ehepaar. Uns wurde die Besonderheiten der Wattbewohner wie der Strandkrabbe, der Nordseekrabbe oder dem Wattwurm näher gebracht. Außerdem lernten wir, warum das Watt sehr gefährlich sein kann und warum es auf der anderen Seite sehr gesund ist. Am Nachmittag trafen wir einen älteren Bewohner von Dagebüll, der uns sehr anschaulich mit zahlreichen Fotos durch den Ort und über den Deich führte und uns die Entwicklung des Fährhafens Dagebüll näherbrachte.

Hallig Hooge und Seehundbänke

Fast die ganze Gruppe hatte sich für einen zusätzlichen Ausflug nach Hallig Hooge und zu den Seehundbänken entschieden. Wir fuhren mit dem Bus nach Schlüttsiel und trafen dort den Kapitän eines Ausflugsdampfers, auf den wir eincheckten. Sehr überrascht waren wir, dass wir auf dem Schiff praktisch alleine waren und freuten uns über die fachkundigen Ansagen des Schiffsführers. Auf Hallig Hooge angekommen wanderten wir zur Kirche und hatten Glück, dass die dortige Pfarrerin uns einen kurzen Vortrag über die Halligkirche und ihre Einrichtung gab. Verwundert waren wir vor allem, dass der Kirchenboden aus Sand und Muscheln besteht. Weiter ging es zur Hauptwarft (Hügel, auf denen Häuser vor Sturmfluten sicher sind) und wir bekamen eine Führung durch den Königspesel, einem Museum, das berühmt für seine Delfter Kacheln ist. Anschliessend sahen wir einen Film über eine Sturmflut auf Hallig Hooge, die wir uns bei dem wunderbaren Wetter, das wir an diesem Tage hatten, kaum vorstellen konnten.
Am Nachmittag fuhr uns das Schiff zu den Seehundbänken und wir drückten schweigend und atemlos die Auslöser unserer Handys. Auf der Rückfahrt wurde dieser Glückstag gekrönt mit der Begegnung eines Tümmlerpärchens, die immer wieder aus den Wellen auftauchten und unser Schiff umsprangen.
Wir waren am Nachmittag relativ frühzeitig zurück in Dagebüll und konnten noch ein wenig ausspannen. Nach dem Abendessen trafen die meisten sich am Deich, um den sagenhaften Sonnenuntergang zu erleben.

Sylt – die quirlige Insel der Reichen

Per Zug ging es heute von Dagebüll auf die Insel Sylt. Leider hatten wir 30 Minuten Verspätung, was aber nicht weiter tragisch war. Am Bahnhof angekommen, ging es per Bus weiter nach Wenningstedt und wir wanderten am 5200 Jahre alten Denghooggrab vorbei ins mondäne Kampen. Dort erklommen wir den mit 52 Meter höchsten Punkt der Insel - die Uwe-Düne - und hatten einen tollen Blick über die ganze Insel, vor allem bei 27 Grad Temperatur und blauem Himmel. Oberhalb des Strandes ging es dann auf dem Roten Kliff wieder zurück nach Wenningstedt. Die meisten kehrten für ein Fischbrötchen bei Gosch oder bei Blum ein. Wer wollte, konnte am Strand barfuss im Wasser nach Westerland zurücklaufen, die anderen nahmen den Bus. In Westerland hatten wir noch Zeit, durch die Läden zu bummeln oder einen Kaffee zu trinken.
Die Rückfahrt nach Dagebüll verlief problemlos. Am Abend trafen wir uns zum Abschiedsessen in einem sehr guten Restaurant von Dagebüll und ließen die Reisetag nochmal Revue passieren.

Schlusswort

Die Tage an der Nordsee waren erlebtes Glück für alle Teilnehmer. Die Sonne schien vom Himmel an jedem der Tage und einige mussten Vorteile über Bord werfen, daß an der Nordsee vor allem schlechtes Wetter vorherrscht. Vom ersten Tag an hatte die Gruppe eine sehr, sehr freundschaftliche Atmosphäre und so haben wir uns mit Wehmut bei der Abreise verabschiedet und hoffen uns, auf einer anderen Fahrt mal wieder zu sehen.

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