Reisebericht: Osterreise im Spreewald

18.04. – 21.04.2014, 4 Tage Kurzreise zu Ostern mit Dissen–Striesow – Lübbenau – Lehde – Burg – Straupitz – Lausitzer Seenland


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Der Teufel pflügte mit seinem Gespann in der Eiszeit das Bett der Spree. Doch die Ochsen machten schlapp und lagen müde in den Riemen. Der Mann mit dem Pferdefuß warf wütend die Mütze nach den Tieren und zischte: "Euch soll meine Großmutter holen!" Das gi
Ein Reisebericht von
Harald Kühne

1.Tag, Karfreitag, 18.04.14    Slawenburg und Dissen

Die ersten Reisegäste stiegen in Meerane zu, wo unser moderner 4-Sterne Reisebus mit unserem Fahrer Ingo Puschmann um 07.00 Uhr bereit stand. Wir begrüßten alle herzlich bei leichtem Regenschauer und nach weiteren Zustiegen machten wir in Dresden unsere Kaffeepause. Als wir unser erstes Ziel, die Slawenburg in Raddusch erreichten, hatte es aufgehört zu regnen. So konnten wir ohne Schirm und trockenen Fußes die Besichtigung in "Angriff" nehmen. Am Rande des Biosphärenreservates Spreewald gelegen, ist sie eine von ca. 40 kleinen ringförmigen Befestigungsanlagen, in der Niederlaussitz. Interessant sind die Ausstellungen über die Geschichte, beginnend mit der Steinzeit vor über 12.000 Jahren. Der slawische Stamm der Lusizi, dem die Niederlausitz ihren Namen verdankt, erbaute diese Burg im 9. und 10. Jahrhundert. Nach der Besichtigung stärkten wir uns aus der Bordküche mit schmackhaften Würstchen aus dem Erzgebirge.
Weiter führte uns der Weg nach Dissen- Striesow um die Osterbräuche der Sorben, besser gesagt , den in der Niederlausitz lebenden Wenden, kennenzulernen. Ganz herzlich wurden wir von den Mitarbeiterinnen im Heimatmuseum begrüßt. Nachdem alle an den vorbereiteten Tischen Platz genommen hatten, ging es an das wachsen und bemalen der vorbereiteten Ostereier. Wie man auf den Foto's sehen kann, bereitete es allen Gästen viel Freude und Vergnügen. Denn mit Feuereifer und Elan ging man heran und jeder konnte sein selbst gestaltes Osterei mit nach Hause nehmen. Nachdem Besuch des Heimatmuseum waren wir anschließend zum Chorsingen in der nebenan liegenden Dorfkirche. Das Karfreitag Chorsingen ist eine ganz alte sorbische Tradition, welche in den 90 - jahren des vorigen Jh. von einigen Frauen aus Dissen wieder belebt wurde. Dabei werden die Trauergesänge am Kreuzigungstag in sorbischer Sprache gesungen. Es war wirklich eine beeindruckende Trauerstunde ,an der auch polnische Gäste teilnahmen. Anschließend fuhren wir auf kürzestem Weg in unser Hotel "Radduscher Hafen", wo wir ganz herzlich begrüßt wurden. Mit einem kleinen Präsent des Hauses, einem bemaltem Osterei wurde allen "Frohe Ostern" gewünscht. Danach konnten wir das erste mal von dem vorzüglich angerichteten Büffet unseren Hunger und gleichzeitigem Appetit stillen. Es war für jeden Geschmack reichlich vorhanden, jeder konnte sich satt essen.
So klang der erste Tag unserer Reise mit vielen schönen Erlebnissen aus.

2.Tag, Ostersamstag, 19.04.14 Lübbenau – das Herz des Spreewaldes

Nachdem reichhaltigen und vorzüglich angerichteten Frühstück, fuhren wir nur 15 Minuten bis zum Busparkplatz in Lübbenau. Von da aus sind es noch 20 Minuten zu Fuß bis zum "Großen Spreehafen".
Pünktlich um 10..00 Uhr begann unsere Rundfahrt mit dem Kahn. Schon Theodor Fontane schrieb in seiner Reisebeschreibung "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" ein Loblied auf einen Spreewälder Kahnfährmann: "Und dass dem Netze dieser Spreekanäle Nichts von dem Zauber von Venedig fehle,
Durchfurcht das endlos wirre Flussrevier in seinem Boot der Spreewald - Gondolier !" Während der Kahnfahrt konnten wir die original Spreewälder Gurken kosten oder ein Fettbemmchen essen.
Einen Halt legten wir in Lehde ein, um das Freilandmuseum zu besuchen. In diesem wird das Leben im 19. Jh. nachgestaltet. Der bäuerliche Alltag wird hier anschaulich dargestellt. Zur Ausstattung gehören u.a. Hausrat und Bauernstube mit Familienbett. Besondere Souvenirs aus dem Spreewald sind auch erhältlich.
Nach einer kurzen Fahrt mit unserem Kahn hielten wir am "Cafe Venedig", denn dort war unser Mittagessen bestellt. Bei dem schönen Wetter war der Biergarten voll besetzt und die Servierkräfte hatten alle Hände voll zu tun. Anschließend fuhren wir zurück zum Hafen, dort waren auch schon die Erinnerungsfoto fertig und wer wollte konnte eins mitnehmen.
In unserem Hotel waren wir am Nachmittag zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Genau zur richtigen Kaffeezeit waren wir da und ließen uns die süßen Köstlichkeiten schmecken, danach waren einige Gäste zu einem Spaziergang in Raddusch unterwegs, bei dem herrlichen Sonnenschein ganz natürlich. Nachdem wiederum sehr  ansprechendem Abendessen vom Büffet war der zweite Tag unserer Reise aber noch nicht zu Ende. In der Niederlausitz haben die Osterfeuer eine lange Tradition, denn damit wird nach dem Winter der Frühling begrüßt. Die Hälfte  der Gäste unserer Reisegruppe wollten das  Osterfeuer in Raddusch mit erleben. Und es war wirklich ein Erlebnis als die Kameraden der FFW den Riesenhaufen entzündeten. Hell und lodernd gelangten die Flammen in den abendlichen Himmel. Leider hatte der Autor des Berichtes an diesem Abend den Fotoapparat nicht dabei. Die letzten Gäste verliesen gegen 22.00 Uhr den "Schwarzen Berg" in Raddusch, aber noch lange in die Nacht hinein brannte das Feuer.

3.Tag, Ostersonntag, 20.04.14   Burg und Straupitz

Am Vormittag waren einige Gäste zum Chorsingen und Gottesdienst in der Dorfkirche zu Burg, der flächenmäßig größten Gemeinde in Brandenburg. Zahlreiche Touristen und Bewohner waren an diesem Tag in der Gemeinde Burg unterwegs. Nachdem Gottesdienst liefen wir gemeinsam zum Hafen, um das geschäftige Treiben zu erleben. In den Eiscafe' herrschte Hochbetrieb, aber auch in der Umgebung des Fährhafens war reges Treiben. Am frühen Nachmittag waren wir in der Mühle Straupitz zu Gast. Der kleine Ort im nördlichen Teil des Spreewaldes weist auch eine architektonische Sehenswürdigkeit auf, die nach Plänen des Berliner Baumeisters Karl Friedrich Schinkel, im klassizistischen Stil, errichtete doppeltürmige Kirche. Zum europäischen Kulturerbe zählt die Holländerwindmühle in Straupitz.
In der Mühle, welche als einzige eine dreifach Funktion besitzt, nämlich eine Ölmühle, eine Windmühle und eine Sägemühle, unternahmen wir einen Rundgang durch alle Mühlen. dabei wurde uns anschaulich erklärt und dargestellt wie man vor 100 Jahren schwer arbeiten mußte. In der Ölmühle wird das Leinöl noch wie zu dieser Zeit hergestellt. Übrigens die einzige Herstellung von Leinöl auf manuelle Handarbeit mit sehr langer Tradition. Mit Fördermitteln der EU, des Landes Brandenburg und der Gemeinde wurde dieses technische Denkmal erhalten.
Der Bismarckturm in Burg wurde auf dem Schlossberg errichtet, diese Anlage stellt die größte und bedeutendste Befestigung der Lausitzer Kultur dar. Er wurde in den jahren 1915 - 17 erbaut und am 02.September 1917, zu Ehren des 1.Deutschen Reichskanzlers, Otto von Bismarck, eröffnet und nach ihm benannt. Der Besuch hat allen Gästen sehr gut gefallen und wurde mit Zustimmung bedacht.
Nach dem Abendessen konnte das Tanzbein geschwungen werden. Aber die meisten Gäste waren doch zu müde und man lies den Ostersonntag in Ruhe ausklingen.

4.Tag, Ostermontag, 21.04.14   Lausitzer Seenland und Heimreise

Nach dem wieder sehr vorzüglichen Frühstück wurden wir vom Chef des Hotels "Radduscher Hafen", Herrn Seidel, ganz herzlich verabschiedet. Nach einer Stunde Fahrzeit waren wir schon mitten im "Lausitzer Seenland" und wurden sehr freundlich in Klein Partwitz Gasthof "Zum Anker" empfangen. Mit Frau Schnippa, unserer Begleiterin für die nächsten 3 Stunden, unternahmen wir eine Besichtigungsfahrt. Unsere Stationen waren dabei: der Partwitzer See, der Sedlitzer See, der Großräschener See und der Senftenberger See. Hier kann man sehen, wie sich seit 1970 alles verschönert hat. Am Geierswalder See besuchten wir den "Rostigen Nagel", ein 30 meter hoher Aussichtsturm, welcher direkt am See errichtet wurde. Auch die schwimmenden Häuser sind eine Attraktion, die ersten sind bereits von Urlaubern bewohnt. Alle Seen sind bzw. werden mittels Kanälen miteinander verbunden, für Wassersportler natürlich ideal. Zum Abschluß der Rundfahrt, welche von Frau Schnippa recht interessant und freundlich gestaltet wurde, konnten wir noch im Gasthof "Zum Anker" unser vorher bestelltes Mittagessen einnehmen, welches sehr schmackhaft und appetitlich zubereitet war und ganz schnell vom freundlichen Personal serviert wurde. Danach traten wir unsere Heimreise an und pünktlich gegen 16.00 Uhr verabschiedeten wir unsere ersten Gäste. Auf der Weiterfahrt nach Chemnitz hatten wir noch einen kurzen Stau, aber unser Chauffeur Ingo machte mit flotter Fahrt den Rückstand wett. Das war die erste Fahrt zu Ostern in den Spreewald welche für Eberhardt-Travel und Gemeinsam Schöner Reisen Gäste sehr gut vorbereitet und durchgeführt wurde. Sie, liebe Gäste, werden die erlebnisreichen Tage bei strahlendem Sonnenschein noch lange in Erinnerung behalten. Auch die Foto's in der Fotogalerie sollen dazu beitragen. Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit und vielleicht sehen wir uns bei einer Reise wieder, ich freue mich darauf. Ihr Reiseleiter Harald Kühne

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