Reisebericht: Osterreise im Spreewald

03.04. – 06.04.2015, 4 Tage Kurzreise zu Ostern mit Dissen–Striesow – Lübbenau – Lehde – Burg – Straupitz – Lausitzer Seenland


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Und das dem Netze dieser Spreekanäle , nichts von dem Zauber von Venedig fehlte, durchfurcht das endlos wirre Flussrevier in seinem Boot der Spreewaldgondolier ... dichtete einst Theodor Fontane. Seit 150 Jahren zieht diese einmalig schöne landschaft
Ein Reisebericht von
Harald Kühne

Karfreitag, 03.04.15 Slawenburg Raddusch und Dissen

Am Morgen 07.30 Uhr starteten wir mit unserem 5-Sterne Reisebus und und unserem Chauffeur Rainer Augustin zur Fahrt in den Spreewald um die traditionellen Osterbräuche zu erleben. In Lübbenau, also kurz vor unserem ersten Ziel, der Slawenburg Raddusch, war unsere Reisegruppe, insgesamt 25 Gäste komplett. Im frühen Mittelalter im 9./10. Jh. war die Niederlausitz am westlichen Spreewaldrand überzogen von einem dichten Netz kleiner ringwallförmigen Burganlagen. Eine dieser Slawenburgen steht heute wieder aufgebaut in Raddusch. Sie erinnert an eine weitgehend verschwundene Kultur. Beim Besuch kann man sich auf eine Zeitreise durch die mehrtausendjährige Vergangenheit der Niederlausitz begeben. Zur Erinnerung wurde das erste Gruppenfoto "geschossen".
Am Nachmittag waren wir zu Besuch im Heimatmuseum Dissen. Wir wurden von den Landfrauen ganz herzlich begrüßt und zum Ostereier wachsen eingeladen. Das ist eine sehr schöne, alte, sorbische Tradition in der Niederlausitz  und alle Gäste konnten ihrer Phantasie freien Lauf lassen und kunstvoll gestaltete Ostereier zur Erinnerung mit nach Hause nehmen. Es war für alle eine besondere Abwechslung, die viel Freude bereitete. Aber das Programm war für diesen Tag noch nicht beendet. In der Dorfkirche von Dissen erlebten wir das traditionelle "Chorsingen" der Frauen des Kirchenchores. Sie erinnerten mit ihren, in sorbischer Sprache gesungenen Liedern, an das Leiden und Sterben Jesu Christi am Kreuz.
Anschließend fuhren wir in unser Hotel "Radduscher Hafen", wo wir ganz herzlich empfangen wurden und konnten am Abend unser 3-gang-Menü genießen. Das Wetter zeigte sich am Abend von freundlicher Seite und alle hofften wir natürlich auf schönes Osterwetter.

Ostersamstag, 04.04.15 Lübbenau

Und als wir am Morgen das reichhaltige und vielfältige Frühstück einnahmen, strahlte bereits die Sonne. Das war natürlich eine gute Vorschau für den Tag in Lübbenau. Wir waren schon gegen 09.30 Uhr am Busparkplatz wo der "Gurken-Express" einige von unseren Gästen mit zu Frank's Kahnfahrten nahm. Unser Kahn war der Erste, welche die Spreekanäle durchfuhr. Eine wunderbare Stille, Rehe auf den Wiesen und alles wurde überstrahlt vom Glanz der Sonne. In Lehde machten wir Halt und besuchten das Freilandmuseum. Jetzt waren schon mehr Besucher unterwegs. Das Dorf Lehde steht in seiner Gesamtheit unter Denkmalschutz, hier ist die einzige Postbotin Deutschlands mit dem Kahn unterwegs. Zum Mittagessen waren wir dann im "Cafe' zum Nußbaum", wo uns nach Vorauswahl ein schmackhaftes und reichliches Mahl serviert wurde. danach hatte jeder noch genügend Zeit die Stadt der Gurken auf eigene Faust zu erkunden.
 Nach kurzer Fahrt waren wir in unserem Hotel "Radduscher Hafen" am Nachmittag zu Kaffee und Kuchen eingeladen, der allen gut schmeckte. Nach dem Abendessen, welches heute vom Büffet gereicht wurde und sehr abwechslungsreich aufgelegt war, gingen wir zum traditionellen Osterfeuer am "Schwarzen Berg". Es wird in der Niederlausitz als uralter Brauch angezündet. Viele Leute auch aus dem Dorf waren dabei und die Flammen loderten in den abendlichen Sternenhimmel, das kann man auch in der Fotogalerie deutlich sehen.

Ostersonntag, 05.04.15 Burg und Straupitz

Auch heute schien schon am Morgen die Sonne, als wir unterwegs nach Burg zum Gottesdienst in der Dorfkirche waren. Vor dem Gottesdienst sangen die Frauen des Kirchenchores, ganz in Schwarz gekleidet, Lieder zum höchsten Fest der Christenheit.  Anschließend war noch genügend Zeit  um den schönen Ort mit Heilquellen - Kurbetrieb zu erkunden. Die "Holländerwindmühle" in Straupitz war am frühen Nachmittag unser Ziel. Bei einer interessanten Führung lernten wir die dreifach - Funktion der Mühle kennen. Sie vereint  die Kornmühle, die Sägemühle und die Leinölmühle. Von dem handgepeßtem Leinöl durften wir eine Kostprobe nehmen und jeder Reisegast erhielt eine Kostprobe zum mitnehmen. In Burg legten wir dann noch eine Pause ein, um den Bismarck - Turm zu besuchen. Dieser ist 27 m hoch und man hat von oben eine herrliche Aussicht über das Land. das konnten wir uns bei dem schönen Wetter nicht entgehen lassen.
Nach dem Abendessen im Hotel waren wir zum Ostertanz eingeladen. Der DJ und seine Partnerin spielten auch für die ältere Generation, so das viele Gäste das Tanzbein schwingen konnten. So klang dieser Ostersonntag mit vielen neuen Eindrücken und Erlebnissen aus.

Ostermontag, 06.04.15   Lausitzer Seenland

Nach dem letzten Frühstück traten wir gegen 09.00 Uhr unsere Heimreise an. Aber unser Programm für diesen Tag sah vor, das wir in Klein-Partwitz, gelegen im Lausitzer Seenland, Station machen. Im Gasthof "Zum Anker" wurden wir  von unserer Gästeführerin, Anja Ittmann, herzlich in Empfang genommen. Bei unserer abwechslungsreichen und interessanten Rundfahrt erhielten wir Einblicke in die Gestaltung des größten Seengebietes in Mitteleuropa, welches nach Stilllegung des Braunkohletagebaus entsteht. Wir besuchten u.a. den "Rostigen Nagel" bei Kleinkoschen und den Senftenberger See, dessen Marina sehr schön gestaltet wurde. Außerdem waren wir bei den "Schwimmenden Häusern" und dem neu errichteten Leuchtturm am Geierswalder See. Die drei Stunden unserer Rundfahrt vergingen wie im Fluge und es gab immer wieder Neues zu sehen. Zum Abschluß der Rundfahrt waren wir im Gasthof "Zum Anker", wo uns ein schmackhaftes Mittagessen serviert wurde. Zur Wahl standen Gutsherrnsteak oder Karpfenfilet, beides war sehr schmackhaft von Herrn Ittmann, dem Chef des Hauses zubereitet.
Unsere Heimreise verlief  sehr zügig. Die Transferfahrzeuge von Klettwitz bis Chemnitz waren pünktlich zur Stelle und so konnten alle Reisegäste ohne Aufenthalt nach Hause kommen.
Zusammenfassend kann man feststellen: Es war eine schöne erlebnisreiche Osterfahrt in den Spreewald, mit interessantem Programm, bei der wir die traditionellen Osterbräuche erlebten. Das Wetter tat sein übriges und die Kahnfahrt durch die morgenliche Stille des Bio - Reservates hat allen sehr gefallen. Ich bedanke mich hiermit bei allen Gästen und glaube es waren erlebnisreiche Tage, welche wir gemeinsam verbringen konnten. Auch bei unserem Chauffeur Rainer Augustin bedanke ich mich herzlich, für die gute Zusammenarbeit und Verständigung. Für Sie alle eine gute Zeit und vor allem Gesundheit. Vielleicht sehen wir uns wieder bei einer unserer Reisen. Ihr Reiseleiter Harald Kühne

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