Reisebericht: Single–Wanderreise auf dem Darß – Erlebnis Ostsee

23.09. – 28.09.2014, Singlereise mit Wandern an der Ostsee: Dierhagen – Ahrenshoop – Wieck mit Wellness–Hotel für Alleinreisende


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Pünktlich zur Hirschbrunft erreichten wir mit den Kranichen die beschauliche Halbinsel zwischen Bodden und Ostsee und verbrachten erholsame Tage beim Wandern auf Wald- und Wiesenwegen, die uns zu malerische Dörfer, Sandstränden und Galerien führten.
Ein Reisebericht von
Margret van Blokland

1. Tag: Anreise und Spaziergang bei Dierhagen


Von verschiedenen Orten zwischen Erfurt, Dresden und Berlin wurden die Gäste mit Transfers zum Bus gebracht. In Fehrbellin stieg dann auch noch die Reiseleiterin zu. An zahlreichen Kranichen, die vor Bussen auf der Autobahn keinerlei Scheu zeigen, flitzten wir vorüber nordwärts. Nach unserer Ankunft in Dierhagen trafen wir auf unsere Bonnerin, die per Zug angereist war, weil der Bus diesen „kleinen Umweg" nicht nehmen wollte. Den herrlichen Nachmittag nutzten wir gleich für einen ersten sonnigen Spaziergang vom Hotel zum Hafen von Dierhagen und weiter nach Dierhagen-Strand und genossen die Aussicht von den Dünen aufs Meer bei flach stehender Sonne. Am Sandstrand entlang wanderten wir bei untergehender Sonne wieder zurück zum Hotel. So hatten wir gleich einen guten Überblick über die nähere Umgebung unseres Hotels bekommen und lernten uns dabei auch gleich kennen.

2.Tag: Rundwanderung zwischen Wustrow und Ahrenshoop


Das Wetter war nicht mehr so strahlend wie bei unserer Ankunft, aber immer noch freundlich und per Bus ging es nach Wustrow. Wir machten einen Abstecher auf die Seebrücke und wanderten dann der Steilküste folgend in Richtung Ahrenshoop los. Dabei bestiegen wir den höchsten Berg des Fischlandes, den nicht mal ganz 18 m hohen Bakelberg. Die Steilküste war in den letzten Monaten an manchen Stellen stark beschädigt worden von Wind und Wellen und manche Gäste brachten den Blutdruck ihrer Reiseleiterin in Wallung, da sie die Hangkante doch aus der Nähe betrachten wollten...... Im aussichtsreichen Restaurant Buhne 12 verbrachten wir eine sandorntortenreiche Mittagspause und zogen dann weiter zum Dornenhaus, in dem schon Bertolt Brecht und Helene Weigel ihren Urlaub verbrachten, und in dem heute Friedemann Löber kunstvolle Keramikwaren anbietet. Am Hafen von Althagen platzte dann ein wohl gehütetes Geheimnis: das ständig klingelnde Handy verriet unser Geburtstagskind, dem dann prompt ein Ständchen gesungen wurde und das dann mit selbstgesammelten Blumensträußen beschenkt wurde. Nachmittags wanderten wir auf einem Pfad am Bodden entlang zurück nach Wustrow an den Hafen, wo unser Bus auf uns wartete und wo unser Geburtstagskind dann mit Sekt und Schnaps den gelungenen Tag mit uns feierte.

3. Tag: Wanderung von Wieck über Born nach Ahrenshoop


Die Wettervorhersage war düster, und kaum hatten wir in Wieck unseren Bus verlassen, überraschte uns ein Platzregen. Die Flucht ins nahegelegene erfreulich saubere WC-Häuschen verlief erfolgreich und wir begannen diesen Wandertag eher etwas ungewöhnlich lange wartend auf dem Klo. Am Bodden entlang wanderten wir regenfrei bis nach Born und bewunderten bei interessantem Licht, denn die Sonne brach durch die graublauen Wolken, die alten Katen und Kapitänshäuser, als dann wenig später der nächste Schauer über uns hereinbrach. Diesmal endete die Flucht im Hinterhof unter einem Dach, das normalerweise Autos vorm Regen schützt. Der Bewohner des Anwesens kam für einen freundlichen Plausch zu uns unters Dach. Nach überstandenem Schauer wanderten wir schließlich weiter zum Hafen von Born und erprobten dort Fischspezialitäten. 8 Gäste waren trotz Windstärke 8 und Montezumas Rache nicht zu bremsen und wanderten weiter nach Ahrenshoop. Die anderen zogen es vor, den Reste des Tages geschützt vor Sturm und Regen indoor zu verbringen und erprobten Pool und Sauna im Hotel oder schlürften bunte Drinks.

4.Tag: Wanderung zum Darßer Ort und Besuch des Natureums und des Leuchtturmes


Nach einer 40minütigen Fahrt durch den Darß verließen wir in Prerow den Bus und wanderten durch den Darßwald zum Leuchtturm am Darßer Ort. Nach einem Besuch in dem sehr gut gestalteten Museum zur Geologie und zu den lebendigen und ausgestorbenen Wesen der Region wanderten wir am Weststrand entlang nordwärts. Und bald schon hörten wir die Hirsche röhren. Wir haben aber die Hirsche nicht nur gehört, sondern auch gesehen. Und gerochen. „Der stinkt ja wie ein Ziegenbock", wurde festgestellt. Unser Platzhirsch samt Konkurrenz ließ sich nicht stören und röhrte weiter, während wir versuchten die Hirsche mit der Kamera festzuhalten. Danach teilten wir uns auf und die Fußmüden fuhren mit dem Kremserfahrzeug zurück, während die flotten Wanderer am Nordstrand nach Muscheln suchend bis Prerow am Strand entlang weiterzogen bis zum Bus.

5. Tag: Segeltörn auf dem Bodden mit dem Zeesboot und Laternenspaziergang am Abend


Die Wolken waren wie weggeblasen und ein strahlender Herbsttag erwartete uns. Einen trüben Fleck gab es: nun hatte Montezumas Rache die Reiseliterin erwischt, und nicht nur das... „Du bist ja ganz grün im Gesicht", war der aufmunternde Kommentar meiner Gäste zu meinem Zustand. Ich zog es also vor, die Gäste alleine mit dem Segelboot auf den Bodden zu schicken und in sicherer Nähe zum WC zu bleiben. Ganz alleine waren sie natürlich nicht, 2 Mann Besatzung hatte jedes unserer beiden Zeesboote. Der eine segelte und der andere spann Seemannsgarn. Lachend und vergnügt kamen die Gäste wieder. Der Nachmittag stand zur freien Verfügung, und diese Zeit wurde von den Gästen voller Begeisterung für Kirchen- Cafe- und Museumsbesuche genutzt, während ich mich im Bett auskurierte. Abends war ich wieder so fitt, dass ich für neue Schandtaten bereit war. Wir aßen früh und spazierten in der Dämmerung am Strand entlang nach Dierhagen-Strand, wo wir uns dann zu einem Drink mit Meeresblick niederließen. Und hier gabs noch ein Abschiedsgedicht von mir. Das ließen meine Gäste nicht auf sich sitzen und improvisierten ein Pantomime-Stück aus dem Stehgreif heraus! Keiner zierte sich, alle machten mit, Hut ab vor so viel Courage!! Zum Abschluß des Abends zogen wir mit Lampions, die im Herbstwind teils kräftig zu flattern begannen, am nächtlichen Strand entlang zurück zu unserem Hotel, nicht ohne einen Blick auf die Milchstraße und den großen Wagen geworfen zu haben, die glasklar über uns erstrahlten.

6. Tag: Abschied vom Darß


Nach dem Abschied unseres Gastes aus Bonn fuhren wir per Bus nun wieder südwärts. Ein netter Abschiedsvortrag von einem Gast folgte, dann gabs noch eine Kaffeepause und die Kraniche tauchten wieder am Straßenrand auf. Wir erreichten früher als geplant Fehrbellin, wo die ersten Gäste und auch ich den Bus verließen, um mit Transfers weiter nach Hause befördert zu werden. Eine nette kurze Reise ging nun zu Ende, und ich freue mich darauf, dass ich einige von Euch im nächsten Jahr auf anderen Touren wohl wieder begegnen werde...!
Wie heißt es so schön in einem meiner Abschiedsgedichte: ...vielleicht sieht man sich noch einmal, es liegt an Euch - Ihr habt die Wahl!
Einen lieben Gruß an alle, die zum Erfolg dieser Tour mit beigetragen haben !!
Margret van Blokland

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