Reisebericht: Single–Wanderreise auf dem Darß – Erlebnis Ostsee

09.06. – 14.06.2015, Singlereise mit Wandern an der Ostsee: Dierhagen – Ahrenshoop – Wieck mit Wellness–Hotel für Alleinreisende


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Zwischen blühenden Heideröschen, Kornblumen und Mohn genossen wir bei herrlichem Wetter wandernd die malerische Halbinsel an der Ostseeküste. Eine fröhliche Gruppe genoss diese Zeit in vollen Zügen.
Ein Reisebericht von
Margret van Blokland

1. Tag: Anreise und Ortserkundung von Dierhagen


Von verschiedenen Orten aus Thüringen, Sachsen, Berlin und Brandenburg wurden die Gäste mit Transfers zum Bus gebracht. In Fehrbellin stieg dann auch noch die Reiseleiterin zu. Im Rhinluch leben eigentlich viele Störche - nur wollten die sich nicht zeigen, was die Reiseleiterin zunächst ein bisschen in Bedrängnis brachte. Große Erleichterung als ein Prachtexemplar schließlich auftauchte: Ein Storch spazierte einst am Teiche, da fand er eine blinde Schleiche... Wir hatten unseren Spaß, trotz Vollsperrung der Autobahn, die unser findiger Busfahrer Rainer gekonnt umfuhr. So konnten wir vom Bus aus dann noch Plau am See ergründen, was eigentlich nicht auf unserem Programm stand. Nach unserer Ankunft in Dierhagen zogen wir sofort los und nutzten die noch verbleibende Zeit für einen ersten sonnigen Spaziergang zum Hafen von Dierhagen, durch das Dorf und nach Dierhagen-Strand. Am Sandstrand entlang wanderten wir in der Abendsonne zurück zum Hotel. Nach dem Abendessen zogen die meisten Gäste mit der Kamera gerüstet zum hotelnahen Strand. Um 21:42 war ein prächtiger Sonnenuntergang über dem Meer zu sehen!

2. Tag: Rundwanderung bei Wustrow & Ahrenshoop


Bei strahlend blauem Himmel fuhren wir morgens nach Wustrow. Wir machten einen Abstecher auf die Seebrücke, stellten fest dass Quallen zwar schöne Tiere sind, aber dass man sie zum Baden nicht gebrauchen kann, und wanderten dann der Steilküste folgend in Richtung Ahrenshoop los. Eine Metalltreppe ermöglichte uns den Blick auf Vogelnester an der Steilküste, die jedes Jahr ein bisschen weniger wird, denn das Meer gräbt sie ab. Kurz darauf bestiegen wir den höchsten Berg des Fischlandes, den 17,9 m hohen Bakelberg. Herrliche Felder mit Gerste, Hafer, blitzblauen Kornblumen und knallrotem Mohn begeisterten uns genauso wie die blühende Heckenrosen. Im aussichtsreichen Restaurant Buhne 12 aßen wir Sandornsahnetorte und andere Leckereien während der Mittagspause und wanderten dann weiter zum Dornenhaus, in dem Friedemann Löber interessante Keramikwaren anbietet. Am Hafen von Althagen war eigentlich keine lange Pause geplant, aber alle 20 Gäste verschwanden in der Schlange beim Fischbrötchenstand. Scheinbar hatte ich nur gesunde Gäste mit auf Reisen, deren Mägen nicht rebellieren, wenn der Sandornsahnetorte wenig später dann ein Fischbrötchen folgt ... Eine Pferdeherde wurde vor uns hergetrieben, was uns ein bisschen aufhielt, und schließlich machten wir eine Pause im Gras mit Boddenblick bei strahlendem Wetter. Wir waren eine schnelle Gruppe und erreichten unsere Ziele immer deutlich vor der geplanten Zeit, was wir aber dadurch wett machten, dass wir dann am Ziel immer noch genüsslich viel herumbummelten und dann schließlich fast immer später loskamen als eigentlich geplant war. Rainer, unser netter Busfahrer, trug's mit Fassung und schloss sich dem Haupthobby der Gäste an: Fischbrötchen essen! Auch am Hafen von Wustrow gab es dazu die Möglichkeit. Das Wetter war hervorragend und wir genossen die Aussicht vom Kirchturm von Wustrow über das Dorf, die Ostseeküste und den Bodden. Auch an diesem Abend ließen wir es uns nicht nehmen, uns nach dem Abendessen am Strand zu treffen und den malerischen Sonnenuntergang anzusehen, obwohl es abends doch recht kühl war.

3. Tag: Wanderung von Wieck über Born und den Darßer Weststrand nach Ahrenshoop


Das Wetter war, wie fast immer auf dieser Reise, hervorragend: sonnig und nicht zu heiß zum Wandern. Unsere Männer nutzten diesen Tag für ein selbstgewähltes Alternativprogramm per Rad. Und die Damen genossen die Wanderung von Wieck am Bodden entlang nach Born. Dort begeisterten uns die alten Katen und Kapitänshäuser, und v.a. die Fischbrötchen und anderen Fischgerichte am Hafen von Born. Derartig gestärkt wollten alle es wagen: wir durchwanderten den Darsswald, zogen am Grab des Försters von Raesfeld vorbei und erreichten schließlich den Darßer Weststrand. Die Mücken hatten uns im Wald zugesetzt, sodass wir mal wieder richtig schnell wurden. Nach einer herrlichen Pause am Meer, ganz ohne Plagegeister, folgte der schwierigste Teil der Wanderung: wir liefen am Strand entlang weiter bis nach Ahrenshoop. Das hört sich einfacher an als es war, denn der Weststrand mit seinen bizarren Baumleichen fällt steiler ab und man wünscht sich geradezu, dass man das linke Bein um 10 cm verkürzen könnte - oder das rechte Bein um 10 cm ausfahren könnte... Einige Gäste machten kurzen Prozess und liefen mit hochgekrempelten Hosen barfuß durchs Wasser. Dort wurde der Strand flacher und es ging sich leichter. Auch diesen wunderschönen Tag ließen wir wieder mit dem Sonnenuntergang am Dierhagener Strand ausklingen.

4.Tag: Wanderung zwischen Prerow und dem Darßer Ort & Strandabend mit Dierhagi–Song


Nach einer 40minütigen Fahrt durch den Darss wanderten wir von Prerow durch den Darßwald zum Leuchtturm am Darßer Ort. Bei einem Besuch im sehr gut gestalteten Museum zur Geologie und zu den lebendigen und ausgestorbenen Wesen der Region stellte sich eine ernsthafte Frage: In einen Harung jung und schlank - 2,3,4,s-da-da-tiralala, der auf dem Meeresboden schwamm - 2, 3,4,s-da-da-tiralala, verliebte sich oh Wunder, ne olle Flunder... So weit so gut. Wir bestaunten die ausgestellte Flunder wussten aber nicht wie das Lied weiter ging. Wie kam die Flunder zu ihrem Goldstück, so dass sie schließlich doch noch den Harung bekam...?? Derlei schwerwiegende Probleme konnten wir zunächst nicht lösen und bald schon wurden wir auf andere Gedanken gebracht, denn auf unserer Tour durch den Nationalpark sahen wir Hirschkühe mit ihren Kälben äsen, die sich nicht um uns kümmerten und wenige Meter vom Pfad entfernt aus dem Schilf auftauchten. Auch ein alter Hirsch mit mächtigem Geweih blickte auf und ein kleiner Spießer erhob sein Köpfchen und schaute uns neugierig an, während wir versuchten die Hirsche mit der Kamera festzuhalten. Ein Gast zog es vor mit dem Kremserfahrzeug nach Prerow zurückzufahren, während die flotten Wanderer am Nordstrand nach Muscheln suchend bis Prerow am Strand entlang weiterzogen. An der Seebrückte folgte eine Eis- bzw. Fischbrötchenpause bevor uns der Bus zum Hotel zurückbrachte. Es war der einzige Abend auf der Reise, der so richtig warm war und das nutzten wir. Vollzählig erschien die Gruppe am Strand, gut ausgestattet mit Piccolofläschchen. Der Sekt hat seine Wirkung nicht verfehlt. Wir konnten das schwerwiegende Problem der Flunder mit dem Goldstück lösen - da stieß die Flunder auf den Grund, wo sie ein großes Goldstück fund - zumindest glaubten wir, dass wir die Lösung gefunden hätten (damit Ihr's wisst, ich habe später dann "gegoggelt": Da stieß die Flunder in den Sand, wo sie ein großes Goldstück fand. Ein Goldstück von 10 Rubel, oh, welch ein Jubel... heißt es eigentlich...). Der Jubel war aber trotzdem unser. Und es stellte sich heraus, dass wir herrlich zusammen singen konnten. Und dichten. Schöner kann der Sonnenuntergang auf Capri auch nicht sein, sagten wir uns. Also sangen wir „Wenn bei Dierhagi die rote Sonne im Meer versinkt..." Aber nicht nur das. Wir besangen die Abendstille - die Dank uns natürlich nicht mehr war - und erprobten uns im Kanonsingen und landeten schließlich sogar bei „Donna nobis pacem". Die Sonne war schon lange weg als wir uns singend aufs Hotel zubewegten. Es war ein herrlicher Abend geworden und keiner scheute sich mitzusingen. Und sogleich wurden Pläne geschmiedet für Winter-Wander-Wochenenden. Vielleicht lassen sich diese Pläne ja auch realisieren - mich würde das jedenfalls sehr freuen!

5.Tag: Segeln im Zeesboot, Strandbesuch & Abendgewitter


Die Wettervorhersage war schlecht und unser Skipper hatte uns am Vortag wenig Hoffnung gemacht. „Da kommt n Sturm auf, mal sehn ob die Rostocker den nich festhaltn wolln..." Wir hatten Rasmus auf unserer Seite, hatten wir ihm doch am Vorabend nicht nur ein feuchtfröhliches Ständchen gebracht. Das muss ihm gefallen haben, denn weder in „Dierhagi" noch in Wustrow stürmte es am späten Vormittag. Blauer Himmel und ne leichte Briese waren genau das, was wir brauchten. Und in Begleitung von 2 erfahrenen Skippern, die uns zunächst mal dazu brachten Rasmus ein weiteres Opfer zu bringen, indem sie eine Schnapsflasche rumgehen ließen - aber dieses Opfer fiel den meisten von uns nicht allzu schwer - glitten wir über den strahlenden Bodden und ließen uns erzählen wie man mit den Zeesbooten Fisch fängt und wie man diese alten Segelschiffe mit ein paar kleinen Tricks schneller macht. Danach folgte - ja, was wohl?... Klar - das Fischbrötchen! Und einige Gäste konnten das Wandern einfach nicht lassen. Sie gingen zu Fuß am Strand entlang zum Hotel zurück. Es hatte 27 Grad und es wurde schwülwarm. Die anderen nutzten dieses tropsche Flair und legten sich an den Dierhäger Stand. Als die Reiseleiterin kam fand sie ein lustiges Bild vor: in einer langen Reihe lag ein Gast neben dem anderen. Es war unschwer zu erkennen, dass die Gruppe einen gewissen Zusammenhalt gefunden hatte. Das Wasser hatte immer noch 14 Grad, aber das hielt unsere Nixen nicht zurück. Dann allerdings zogen Wolken auf und als der Donner uns laut mahnte packten wir unsere sandigen Kleider und Handtücher zusammen. Beim Verlassen des Strandes trafen wir auf die Strandwanderer und bei den ersten Regentropfen erreichten wir sehr zufrieden über diesen letzten schönen Urlaubstag das Hotel. Der letzte Abend fiel buchstäblich ins Wasser - kein Sonnenuntergang am Strand mehr! Aber darüber konnten wir nicht böse sein, man muss die Feste feiern wie sie fallen, und unser Fest fiel nun mal nicht auf den letzten Abend. Wir hatten ja zum Glück die Gelegenheit am Vorabend schon genutzt und schmiedeten nun kräftig Pläne für weitere Reisen...

6.Tag: Abschiedsgeplauder – wir kommen wieder!


Nach dem Abschied von unserem Autofahrer fuhren wir per Bus südwärts. Es regnete immer noch und so fiel uns der Abschied nicht so schwer. Wir erreichten später als geplant Fehrbellin, wo die ersten Gäste und auch die Reiseleiterin den Bus verließen, um mit Transfers weiter nach Hause befördert zu werden. Eine nette kurze Reise ging nun zu Ende, und ich freue mich schon darauf, dass ich einige von Euch im nächsten Jahr auf anderen Touren vielleicht wieder begegnen werde. Wiederholungstäter erfreuen die Reiseleiter immer.
Auch hier in Dierhagen waren 2 Gäste dabei, die die Reiseleiterin von früheren Touren her bereits kannten. Die wußten so ein bisschen was ihnen da wohl bevorstehen könnte. Aber nicht alle Gäste kannten die Reiseleiterin: „Als ich Dich am Telefon hörte dachte ich - oh Gott, schon wieder so ne Wessi! Aber die 6 Tage werd ich wohl schon irgendwie überstehn...- und jetzt war das so ne schöne lustige Tour..."
Dieses Kompliment hat die Wessi-Reiseleiterin sehr gefreut!, denn ich hatte auch sehr viel Spass mit Euch, nicht nur Ihr mit mir!
Einen lieben Gruß an alle, die zum Erfolg dieser Tour mit beigetragen haben, insbesondere an unseren Busfahrer Rainer!
Margret van Blokland

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