Reisebericht: 8 Tage Wanderreise Rügen – unterwegs auf unbekannten Wegen

05.05. – 12.05.2012, 8 Tage Wanderreise Rügen – unterwegs auf unbekannten Wegen Binz–Halbinsel Bug–Halbinsel Jasmund–Rügischer Bodden–Insel Hiddensee


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Die Insel Rügen im Frühling auf Wanderwegen entdecken, die Lungen mit frischer Seeluft füllen, dem sanften Rauschen des Meeres lauschen, die wunderschön blühende Natur entdecken ...
Ein Reisebericht von
Kathrin Mickan
Kathrin Mickan

1. Tag: Anreise zur  Insel Rügen

Bei strahlendem Sonnenschein startete am frühen Morgen unsere kleine Wandergruppe. Vorbei an Berlin und Stralsund erreichten wir am Nachmittag den "IFA Hotel & Ferienpark" in Binz auf der SonneninselRügen. Entlang der wunderschönen Strandpromenade unternahmen wir unsere erste Kennenlernwanderung mit einem kleinen Stopp am Seesteg. Natürlich durfte das erste  Schnuppern von frischer Seeluft am herrlichen Sandstrand nicht fehlen. So lockerten wir nach der längeren Busanreise unsere Muskeln aktiv und freuten uns auf die Wanderungen der nächsten Tage.

2. Tag: Wanderung zum Jagdschloss Granitz

Bei sonnigem Wetter ging es heute auf unsere erste Wanderetappe. Zuerst versorgten wir uns bei  „Fischer Kuse“ mit frischen Fischbrötchen und wanderten danach durch die wunderschönen grüne Wälder der Granitz in Richtung Jagdschloss. Dort angekommen erklommen wir die 154 Stufen der Wendeltreppe auf den Aussichtsturm - der Lohn für unsere Mühen - ein atemberaubender Panormablick über die gesamte Insel! Anschließend hatten wir Zeit, das Schloss auf eigene Faust zu erkunden, bevor es über einen alten Pflastersteinweg nach Lancken-Granitz ging. Herrlich gelbe Rapsfelder säumten unseren Weg. Nach der Besuch der Dorfkirche von Lancken-Granitz besichtigten wir die Jahrhunderte alte Hünengräber, welche uns wahrlich Staunen ließen. Wie haben die Menschen es damals nur geschafft, die riesigen Findlinge zu bewegen? Am späten Nachmittag fuhren wir mit dem Linienbus wieder zu unserem Hotel, um den Abend bei einem leckeren Buffet gemeinsam ausklingen zu lassen.

3. Tag: Königsstuhl und Kreidefelsen Rügen

Im Nationalparkzentrum Königsstuhl startete heute unsere Erlebniswanderung. Zuerst erhielten wir während eines Kurzfilms und einer Führung interessante Einblicke in die Geheimnisse der Natur des Nationalparks Jasmund, die Entstehung der Kreidefelsen sowie in Flora und Fauna. Auf dem 118 Meter hohen berühmtesten Kreidefelsen, dem Königsstuhl, eröffnete sich uns eine herrliche Aussicht über die Küste und die Ostsee. Bergauf und Bergab wandern wir anschließend entlang des Küstenwanderweges vorbei an der Viktoria-Aussicht, an Kreidefelsen mit Feuersteinen, den Wittower Klinken, von denen leider durch die vielen Küstenabbrüche nicht mehr viel zu sehen ist, und durch den märchenhaften Buchenwald der Stubbnitz in Richtung Sassnitz. Im Hafen angekommen gönnen wir uns ein leckeres Fischbrötchen oder einen Pott frischen Kaffee. Durch den Hafen und über eine riesige neugebaute Fußgängerbrücke erreichen wir das Stadtzentrum von Sassnitz. Von dort fuhren wir mit dem Linienbus wieder nach Binz zurück.

4. Tag: Wanderung auf der Halbinsel Mönchsgut

Die Erkundung der im Südosten der Insel Rügen gelegenen, etwa 29 Quadratkilometer großen Halbinsel Mönchgut stand heute auf unserem Wanderprogramm. Pünktlich 10 Uhr öffneten sich für uns die Türen zum Schulmuseum im historischen Ortskern von Middelhagen. Im Unterrichtsraum der Einklassenschule erlebten wir eine historische Schulstunde - eine herzerfrischendes Erlebnis, diese  Reise in die Vergangenheit. Neben der Schulstunde konnten wir die Wohnung des Küsters, Kantors und Dorfschullehrers mit Wohnzimmer, Schlafraum und Küche besichtigen. Vorbei an Mariendorf wanderten wir anschließend nach Alt-Reddewitz, der ältesten Reihenhaussiedlung Mönchguts. Vor uns lag eine Bucht, die zum Träumen verführt. Nach einer Rast wanderten wir durch Wälder und Felder in Richtung Göhren, einem beliebten Urlaubsort der Insel Rügen. Von der Kirche des Ortes hatten wir einen herrlichen Rundblick über das gesamte Mönchsgut. Natürlich darf der Besuch der 270 Meter in die Ostsee ragenden Seebrücke von Göhren nicht fehlen.Zurück nach Binz fuhren wir mit dem "Rasenden Roland". Dieser dampft bereits seit 1895 mit einer "Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h" über die Insel Rügen und verbindet die bekannten Seebäder miteinander.

  5. Tag: Strandwanderung von Binz nach Prora
Der Koloss von Rügen ist ein gigantisches Bauwerk aus der Vorkriegszeit. Die nationalsozialistische Organisation "Kraft durch Freude (KDF)" rief den Bau dieses Monsterprojekts in den 30er Jahren ins Leben. 20.000 Menschen sollten in dieser Hotelanlage gleichzeitig einen Ostsee-Urlaub genießen. Zu Fuß wanderten wir am Strand entlang nach Prora, um uns ein Bild von diesem gewaltigen Bauwerk zu machen. Unsere  Reiseleiterin Sabine, selbst Mitarbeiterin im Dokumentationszentrum Prora , gab uns interessante Informationen über das, was geplant war, was tatsächlich gebaut wurde und wie die Bauten nach 1945 genutzt wurden. Zufällig entdeckten wir in Block 3 eine offene Tür und konnten uns auch ein Bild verschaffen, wie es heute in den Blöcken aussieht. Schade das alles ziemlich verkommen ist. Das es auch anders geht, zeigt der Block,welcher zu einer schönen Jugendherberge umgebaut ist. Zurück nach Binz wanderten wir durch den Ort Prora und entlang der Dünen. Am späten Nachmittag konnten wir am Strand einen herrlichen Sonnenuntergang genießen.

  6. Tag: Wanderung zum Fischerdörfchen Vitt und zum Kap Arkona
Wieder einmal lachte die Sonne zu einem schönen Wandertag. Zunächst fuhren wir mit dem Linienbus von Binz über Sassnitz nach Drebwolke. Entlang des herrlichen Küstenwanderweges,  vorbei an blühenden Rapsfeldern und interessanten Großsteingräbern, erreichten wir das Fischerdörfchen Vitt. Die Bernsteinsucher unserer Gruppe begaben sich sofort an den Strand, andere Gäste stärkten sich mit frischem Räucherfisch im Hafen von Vitt. Besonders sehenswert ist die kleine Kirche des Dörfchens. Unsere örtliche Wanderbegleiterin Doris versorgte uns mit vielen Informationen über die Geschichte des Örtchens. Von Weitem sahen wir schon die berühmten Leuchttürme vom Kap Arkona, unserem nächsten Wanderziel. Vorbei an der legendären Jaromarsburg erreichten wir am frühen Nachmittag das Kap und erfuhren viel über die Geschichte, die Veränderung der Küste und die heutige Bedeutung. Es begann leider zu nieseln, was uns Wanderern die Laune natürlich nicht verderben konnte. In Puttgarten hatten wir Gelegenheit, auf einem alten Gutshof traditionelle Bauern- und Rügenprodukten zu erwerben. Geschafft, aber glücklich, kommen wir am späten Nachmittag wieder an unserem Hotel an und konnten uns am deftigen Buffet stärken.   7. Tag: Insel Hiddensee - dat söte Länneken
Der letzte Tag unserer schönen Wanderreise war gekommen und ein besonderer Höhepunkt stand auf dem Programm - der Besuch der Insel Hiddensee. Mit dem Bus fuhren wir über Bergen nach Schaprode und von dort mit der Fähre nach Neuendorf. Dort erwartete uns schon ein Kutsche und mit "2 Pferdestärken" erreichten wir Vitte. Herrlich nur kleine Elektroautos, Fahrräder, Kutschen und Wanderer kreuzten unseren Weg! Wieder auf festem Boden angekommen wanderten wir am Strand entlang von Vitte nach Kloster, wobei die See hier schon wesentlich rauer ist als auf Rügen. In Kloster hatten wir Gelegenheit, kurz das Gehardt-Hauptmann-Museum zu sehen und das Leben in diesem kleinen Fischerörtchen kennenzulernen. Unsere Reisebegleitung Doris führte uns  in die hübsche Kirche des Ortes und auf den Friedhof, wo sich die Grabstätten von Gerhart Hauptmann und Gret Palucca befinden. Nach der Mittagspause machten wir uns auf den Weg zum Leuchtturm. Wir genossen auf dem Weg die herrliche Natur der Insel, riesige Weiden mit "glücklichen" Pferden und Schafe mit neu geborenen Lämmern kreuzten unseren Weg. Der herrliche Rundblick über die Insel vom alten Leuchtturm aus war ein weiterer Höhepunkt. Vom Dornbusch hinab, durch das Örtchen Grieben mit wunderschönen Reed gedeckten Häusern erreichten wir den Hafen von Kloster und mussten leider die wunderschöne Insel Hiddensee verlassen ...   8. Tag: Heimreise
Es war eine herrlich schöne Wanderwoche auf der Ostseeinsel Rügen! Wir hatten wunderbares Wetter, waren eine harmonische Reisegruppe mit täglicher Freude am Wandern. Die Natur der Insel im Frühling hat uns alle fasziniert. Mit einem Hühnergott in der Tasche begaben wir uns auf den Heimweg, natürlich mit dem Versprechen, einmal wieder zum Wandern auf die Insel Rügen zu kommen.

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