Reisebericht: Silvester in Regensburg und Bayerischer Wald

30.12. – 02.01.2011, 4 Tage Rundreise Regensburg – Reichstagsmuseum – Joska Kristallwelten – Silberbergwerk – Schloss Thurn und Taxis – Kelheim – Silvesterball im Kolpinghaus in Regensburg


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Regensburg, der historische Stadtkern ist weitestgehend erhalten und damit die größte mittelalterliche Altstatd Deutschland. Im Jahr 2006 wurde das Ensemble "Altstadt am Stadtamthof" von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet.
Ein Reisebericht von
Gabriele Schwarze

Reisebericht

Donnerstag morgen, hinter uns liegt die kälteste Nacht, bei minus 20 Grad, dick eingemummelt mach ich mich auf den Weg zur letzten Busreise im Jahr 2010.
Als erstes heißt es ? Auto befreien vom Schnee und Eis, meine Sorge  das es Startprobleme gibt, erweist sich als unbegründet.
Die Abfahrtszeit am Flughafen, 08.00 Uhr, verzögert sich leicht doch schließlich sind am Rasthof Vogtland alle Reisegäste an Bord, die den Jahreswechsel 2010/ 2011 in Regensburg erleben möchten.
 
Regensburg, UNESCO ? Weltkulturerbe seit 2006, eine der ältesten Städte in Deutschland hat viel zu bieten. Doch bevor wir uns die Altstadt bei einer Stadtführung anschauen, bleibt Zeit zum Mittagessen.
Eberhardt Travel hat für uns Plätze reserviert, im historischen Regensburger ?Weissbräuhaus? - Anno 1620. Hier kann man bayerische Tradition & Lebenskultur in altehrwürdigen Räumen erleben und genießen.
Selbstgebrautes helles und dunkles Weißbier, helles und dunkles untergäriges Bier werden noch heute in hauseigenen Kupferkessel gebraut.
Dazu passt die ?Weissbräu-Brotzeit? mit Obazda, leckere Käsespezialität auf Brot. Ursprünglich zur Käse-Resteverwertung hergestellt, ist diese herzhafte Käsecreme eine echte süddeutsche Delikatesse.
Hier für alle ein Rezept zum ausprobieren:
100 g Romadur (alternativ: Limburger),           
100 g reifer Camembert
2 EL Butter
50 ml Sahne
1 Zwiebel
ca. 2 TL Paprikapulver, edelsüß
ca. 1 TL Kümmel, ganz
So geht?s:
beide Käse in Stücken schneiden und in eine Schüssel legen
Zwiebel fein hacken und dazugeben
Butter, Sahne und Gewürze dazutun, alles mit den Händen zu einer groben Masse verkneten, (evtl. mit einem Pürrierstab zu feinerem Brei verarbeiten, wenn man das lieber mag), Masse muss eine schöne orange-gelbe Farbe bekommen
im Kühlschrank aufbewahren, zieht noch schon durch und wird sehr herzhaft!
 
Gut gestärkt und aufgewärmt gehts zu Fuß durch die Altstadt von Regensburg. Der Stadtkern verfügt über 1500 denkmalgeschützte Gebäude, davon bilden über 900 im historischen Kern das Ensemble ?Altstadt mit Stadtamthof?.
Der Dom - mit seinen gewaltigen Ausmaßen, die vielen Kirchen, die Patrizierhäuser, das Rathaus und die Steinerne Brücke sind Zeitzeugen der Stadtgeschichte.
Sie sind es auch, die der Altstadt ihr ganz besonderes Flair verleihen.
Am späten Nachmittag erreichen wir unser Hotel im Ortsteil Haslbach, wo uns die Familie Zweck schon erwartet und uns mit einem Glas Sekt empfängt.
 
 
Den letzten Tag des Jahres beginnen wir mit einer Fahrt in den Bayerischen Wald, der erste Nationalpark Deutschlands, der im Jahr 1970 eröffnet wurde.
Der Tourismus hat hier einen großen Stellenwert.
Erste Station ist Bad Kötzting, seit dem Jahr 2005 Kneippheilbad. Hier ist auch die ?Schnapsbrennerei Drexler? zu Hause. Die Bayerwald Spezialitäten werden aus verschiedenen Kräutern, Früchten und Wurzeln hergestellt.
Begonnen hat alles Anfang der achtziger Jahre, mittlerweile hat sich die Produktpalette vergrößert und in der Probierstube kann man die verschiedenen Kräuter- Fruchtliköre sowie edle Obstbrände und den beliebten ?Blutwurz? verkosten.
Bekannt ist der Bayerische Wald auch für seine Glasbläserkunst. Entlang der Glasstraße erreichen wir das ?Glasdorf Weinfurther? in Arnbruck. Ein Zentrum der Glaskultur. Die Besucher können in der Traditions-Glashütte hautnah erleben, wie Glas in Handarbeit hergestellt und veredelt wird und aus der rotglühenden Masse ein Glas, eine Vase oder ähnliches gefertigt wird.
Gemeinsam verbringen wir den Abend im Hotel ?Haslbach?. Ein Alleinunterhalter sorgt für die gute Stimmung und das Küchenpersonal für unser leibliches Wohl. Kurz vor Mitternacht gibt es eine leckere Gulaschsuppe im Brotteig, der Koch war wohl an diesem Abend sehr ?verliebt?.
?Prosit Neujahr?, alle guten Wünsche für unsere Reisegäste.
 
 
Den ersten Tag des Jahres begrüßen wir am morgen, mit einem Glas Sekt und nach einem ausgiebigen Frühstück geht?s hinüber nach Walhalla. Hoch über dem Donautal haben wir an diesem Tag auch gute Aussichten ins Tal und auf Regensburg.
Walhalle, die Ruhmeshalle. Kronprinz Ludwig von Bayer fasste den Plan, die ?rühmlich ausgezeichneten Teutschen? in einem Ehrentempel zu vereinen. Für den Bau hatte er das griechische Tempelschema vorgeschrieben. Leo von Klenze, der Architekt, gestaltete die Außenarchitektur der Walhalla nach dem Vorbild des Panthenon auf der Akropolis in Athen.
Nach der Besichtigung gab es Glühwein mit Speckfettbemmen.
Am zeitigen  Nachmittag stand die Besichtigung des Schlosses St. Emmeran auf dem Programm.

Bei einer Führung erfuhren wir zum Beispiel wie die Familie zu Ihrem Namen gekommen ist und die Geschichte der Thrun und Taxis Post, die als Privatunternehmen ein Nachfolger der Kaiserlichen Reichspost war. Die Thurn-und-Taxis-Post mit der Zentrale in Frankfurt am Main bestand von 1806 bis 1867 und wurde von der Familie Thurn und Taxis betrieben.
Der Rundgang führt die Besucher unter anderem in den Wintergarten, er stellt die Verbindung zwischen dem Ost- und Südflügel dar. In die Zeit der großen Feste im Fürstenhaus fühlt man sich zurück versetzt wenn man den großen Ballsaal betritt und im Silbersalon spürt man einen Hauch von Erbprinzessin Helene, der Schwester von Kaiserin Elisabeth von Österreich, die diesen Raum, nach dem Vorbild des ?Blauen Kabinetts? in der Amalienburg des Schlosses Nymphenburg für sich einrichten ließ.
 
Bevor wir heute die Heimreise antreten geht?s noch mal in die Altstadt von Regensburg.
Das Reichstagsmuseum, ein Ort mit großer Geschichte.
Im Alten Rathaus schlug über Jahrhunderte das Herz der Freien Reichsstadt Regensburg. Hier arbeiteten der Stadtrat und die Verwaltung; hier war - mit Gefängnis und Fragstatt im Untergeschoss - das Gerichtswesen ansässig. Von 1663 bis 1806 tagte am Ort zudem der Immerwährende Reichstag. Er brachte damals die große deutsche und europäische Politik und ihre Vertreter nach Regensburg. Die Atmosphäre des Reichstags ist im Reichssaal und den Beratungszimmern noch gut zu spüren
Neben der Folterkammer im Keller des Gebäudes ist vor allem das Reichstagsmuseum sehenswert. Denn vor allem im Reichssaal, einem gotischen Festsaal, wurden Jahrhunderte lang wegweisende Entscheidungen gefällt.
In diesem Saal stehen auch zwei Möbelstücke, die die Grundlage für heute noch gebräuchliche Bilder bilden: Der "grüne Tisch" und die "lange Bank".

Eine Entscheidung am grünen Tisch fällen, hat ihren Ursprung am grünen Tisch im Saal. Gemeint ist, dass damit zwar die theoretische Grundlage beschlossen wurde, aber die Entscheidung sich erst noch in der Praxis bewähren muss.

Eine Sache auf die lange Bank schieben, also möglichst lange hinauszögern, hat ihren Ursprung in der langen Bank, auf der die Gesandten etwas abseits des Entscheidungsprozesses saßen und auf der auch Akten gelagert wurden, zum Teil so viele und so lange, dass sie irgendwann herunterfielen.
 
Auf die lange Bank geschoben haben wir unsere Rückankunft nicht, pünktlich um 18.00 Uhr kommen wir in Dresden an.

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