Reisebericht: Flusskreuzfahrt auf Rhein & Mosel mit MS Rhein Symphonie

14.08. – 21.08.2020, 8 Tage Rhein–Mosel–Kreuzfahrt ab/an Köln – Cochem – Traben–Trarbach – Mainz – Mannheim – Straßburg – Loreleyfelsen – Koblenz


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare
 
Klein aber fein: So erlebten wir eine einzigartige Flusskreuzfahrt mit der MS RHEIN SYMPHONIE auf Rhein und Mosel mit den Städten Köln, Cochem, Bernkastel-Kues, Mainz, Mannheim, Kehl, Straßburg und Koblenz.
Ein Reisebericht von
Marion Kottlos
Marion Kottlos

1. Tag: 14.08.2020 – Anreise nach Köln – an Bord der MS RHEIN SYMPHONIE

Früh am Morgen starteten wir mit dem 5-Sterne-Bus der Firma Schreiter die Anreise in die Domstadt Köln. Hier war die MS RHEIN SYMPHONIE, unser schwimmendes Hotel für die nächsten Tage, das Ziel. Bei schönstem Wetter erreichten wir Glauchau und Erfurt. Nun war unsere kleine Reisegruppe von 20 Reisegästen komplett - alle, voller Vorfreude und Neugier auf die kommenden Tage an Rhein und Mosel oder besser auf Rhein und Mosel. Unterwegs legten wir genügend Pausen zum Stärken und zum Durchlüften unseres Reisebusses ein. Pünktlich erreichten wir Köln und damit den Rhein. Die Besatzung der MS RHEIN SYMPHONIE erwartete uns. Entsprechend der aktuellen Hygienevorschriften checkten wir ein: Fiebermessen und ein Corona-Test. Dann bekamen wir unsere weiteren Unterlagen und die Kabinenkarte. In der Kabine etwas frisch gemacht und schon enterten wir Seemänner auf Zeit das Sonnendeck. Wollten wir uns doch das Auslaufen aus Köln in Richtung Mosel nicht entgehen lassen. Leider hatte sich der Himmel verdunkelt und ein Regenguss mit kleinen Hagelkörnchen prasselte hernieder. Also erfreuten wir uns an unserem ersten Abendessen an Bord. Erstaunlich, was die Küchen-Crew auf engstem Raum für uns zubereitet hatte, sowohl für die Augen als auch für unseren Gaumen. Nach den Sicherheitshinweisen stellte uns der Kreuzfahrtleiter Christophe Bles auf charmante Art den Reiseverlauf und die Ausflüge der nächsten Tage vor. Nun verspürten wir doch Müdigkeit und so träumten wir nach einem langen Tag den Landschaften, Städten und Burgen an Rhein und Mosel entgegen.

2. Tag: 15.08.2020 – die Mosel – Cochem

Die Passage des Deutschen Ecks und damit die Einfahrt in die Mosel hatten wir leider verschlafen. Heute Morgen nahmen wir unser erstes Frühstück an Bord ein. Alles durch die Küchencrew gut vorbereitet. Die KellnerInnen legten uns das Gewünschte auf und so konnten wir uns nach etwas Anstehen für den Tag stärken. Unter den aktuellen Bedingungen sicher nicht anders möglich. An den nächsten Tagen spielte es sich immer besser ein. Lernten wir auch, nicht alle zur gleichen Zeit zu kommen, sondern die Frühstückszeit auszunutzen. Nun folgte die Passage der Mosel bis Cochem, natürlich vorbei an den Weinbergen der Untermosel, die links und rechts der Ufer emporsteigen. Dieses Gebiet gehört zu den steilsten Weinlagen Deutschlands und Europas. Wir begaben uns auf einen Spaziergang in die Altstadt von Cochem. Unser schwimmendes Hotel lag direkt an der Moselbrücke vor Anker. Wir wechselten also zuerst zu Fuß über die Moselbrücke und erfreuten uns am Panoramablick zur Reichsburg. In der Altstadt angekommen lenkten wir unsere Schritte zuerst zum alten Stadttor, zum Enderttor aus dem 14. Jahrhundert. Durch die Liniusstraße und die Bernstraße spazierten wir entlang der alten Fachwerkhäuser der Fußgängerzone gemütlich zum Marktplatz, blickten hinauf zum alten Kapuzinerkloster, heute ein Kulturzentrum. Schließlich erreichten wir nach dem Durchgang durch den Turm der Kirche St. Martin das barocke Rathaus und den Martinsbrunnen. Vorbei am Edelsteinmuseum flanierten wir durch alte Gassen zur Moselpromenade und weiter zur Katholischen Kirche St. Martin, wo uns besonders die modernen Glasfenster beeindruckten. Nach einer kleinen Erfrischung ließen wir es uns nicht nehmen und erkundeten das Fuchsloch, früher ein Schlupfloch in der alten Stadtmauer, heute ein ganz enges Gässchen, dass einen schnellen Durchlass zur Bernstraße bietet. Nach dem erneuten Überqueren der Moselbrücke erreichten wir wieder unser Schiff. Zurück an Bord nahmen wir unser Mittagessen ein. Erneut sehr schmackhaft und mit 3-Gängen sehr üppig. Den Nachmittag nutzten wir zu guten Gesprächen in der Lounge und im Salon. Leider war die MS RHEIN SYMPHONIE zu hoch und so musste auf der Mosel das Sonnendeck geschlossen bleiben. Trotzdem erfreuten wir uns an der lieblichen Landschaft, an den anmutigen Städtchen und Dörfern, an den Weinhängen, die saftig grün in der Sonne leuchteten, und am wundervoll geschwungenen Flusslauf. Die Mosel mäandert in ihrem Verlauf sehr kurvenreich durch die Landschaft. Hinter jeder Biegung neue Eindrücke ... ein Fest für das Auge. Am frühen Abend begrüßten uns Kapitän Borys Serdiuchenko, Hotel-Manager Viorel Alexandru und Kreuzfahrtleiter Christophe Bles herzlich beim Willkommensempfang. Wir passierten während der nachmittäglichen und abendlichen Schifffahrt das Ferienland Cochem, das Zeller Land und erreichten gegen Mitternacht Bernkastel-Kues an der Mittelmosel.

3. Tag: 16.08.2020 – Traben–Trarbach – Bernkastel–Kues

Nach dem Frühstück brachte uns ein örtlicher Bus entlang der Mosel 25 Kilometer in die Doppelstadt Traben-Trarbach. Unterwegs erhielten wir wissenswerte Informationen zum Weinbau an der Mosel, schauten die steilen Hänge hinauf, erspähten die heranwachsenden Trauben und lauschten den Geschichten zu den verschiedenen Weinlagen und -orten, zum Beispiel dem Kröver Nacktarsch, dem Ürziger Würzgarten oder der Wehlener Sonnenuhr. In der Doppelstadt angekommen begaben wir uns auf einen geführten Spaziergang oder auf einen individuellen Bummel. Hoch über der Stadt erhebt sich die Ruine der Grevenburg. Wir bestaunten das Brückentor der Moselbrücke, das Rathaus, natürlich das wundervolle Lorettahaus, das an die Gräfin Loretta von Sponheim erinnert, und die Villen und Häuser im Jugendstil, darunter das Romantik-Jugendstilhotel „Bellevue". Leider konnten wir die Keller der nach Bordeaux einst zweitgrößten Weinhandelsstadt Europas (um 1900) nicht besuchen.
Behalten wir uns dies für einen späteren Besuch der Mosel-Region vor. Zurück auf dem Schiff genossen wir das Mittagessen und schon verließen wir wieder unser schwimmendes Hotel. Wir konnten uns das anmutige Städtchen Bernkastel-Kues nicht entgehen lassen! Da unser Schiff das Ufer gewechselt hatte, lagen wir nun direkt an der Altstadt und erreichten nach wenigen Schritten die Pfarrkirche St. Michael und von dort war es ein Katzensprung bis zum Marktplatz mit seinen prächtigen Fachwerkhäusern, darunter das Rathaus im Renaissancestil und das kleine Spitzhäuschen (1416), heute eine Weinstube. Im Mittelpunkt des Platzes präsentierte sich der St.-Michaels-Brunnen mit dem Stadtheiligen, dem Drachentöter Michael. Da wir alle als friedliche Gäste gekommen waren, konnten wir ohne Reue den Pranger mit seiner gewaltigen Eisenkette inspizieren. Durch kleine, weinumrankte Gassen erreichten wir schließlich den Bärenbrunnen und das Graacher Tor am Fuße eines der steilsten und berühmtesten Weinberge, des Doctor-Weines mit der Doctor-Hütte ganz oben. Durch die Hebegasse kommend erblickten wir das Hotel Doctor-Weinstube. Hier erfreuten wir uns am Doctor-Weinspruch und der Tatsache, dass ein guter Tropfen in Maßen so manchen Arztbesuch überflüssig macht oder auch manches Zipperlein heilt. Über den geschäftigen Karlsbader Platz erreichten wir wieder die Mosel und nahmen den Weg zurück zu unserem Schiff. Pünktlich 16 Uhr legten wir ab und fuhren Richtung Koblenz. Natürlich erfreuten wir uns erneut an der Landschaft, schnell ein letzter Gruß hinauf zur Ruine der Burg Landshut. Auf dem weiteren Weg erblickten wir nun auch das Dornröschen der Mosel, Beilstein mit der Burg Metternich. Den Abend nutzten wir erneut für gute Gespräche und erfreuten uns nach dem Abendessen an der Musik des Bordpianisten im Salon. Ein schöner Tag ging leider mit Sturm und Regen zu Ende. Aber im Schiff machte uns dies nichts aus.

4. Tag: 17.08.2020 – Mittelrhein und Mainz

Bedingt durch die Wetterunbilden der Nacht hatte die MS RHEIN SYMPHONIE am Morgen Verspätung. Wir konnten nicht alle Schleusen planmäßig passieren. Aber es regnet beim Frühstück nicht mehr und so konnten wir nun die Passage der Loreley erleben und uns an den Burgen und Städten des UNESCO-Welterbes Mittelrhein erfreuen: Der Flussabschnitt zwischen Koblenz und Bingen ist seit 2002 Weltkulturerbe. Hier ist der Schauplatz vieler Legenden und Sagen, so zum Beispiel des Nibelungenliedes oder der Loreley, die mit ihrem Gesang Schiffer ins Verderben führte. Burgen thronen auf schroffen Felsenspitzen oder erheben sich aus dem Fluss, Weinberge schmiegen sich an die Berghänge und unverwechselbare Orte an den Ufern des Rheines wie Bacharach, Boppard, Lorch, Bingen, St. Goar, Rüdesheim ... grüßen uns. Wir erfreuten uns an diesem Anblick. Nur leider ist das Wetter noch sehr von Wolken verhangen und wir hofften bei der Rückreise auf die Sonne. Unser Kapitän hatte die Maschine auf volle Kraft gestellt und so erreichten wir nach dem Mittagessen fast pünktlich Mainz.
Die Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz empfing uns mit Sonnenschein. Damit stand einem Spaziergang nichts im Weg. Oder doch? Es ist Montag und somit haben die Museen leider nicht geöffnet. Schade! Gern hätten wir das Gutenberg-Museum besucht. Also begaben wir uns auf einen Spaziergang. Wir schlenderten vorbei am Kurfürstlichen Schloss, heute Römisch-Germanisches Zentralmuseum, und am Landtag mit der Staatskanzlei zum Naturhistorischen Museum, von dort weiter zur Römer-Passage. Hier konnten wir die Fundamente eines römischen Tempels, wo die Göttinnen Isis und Magna Mater durch die Römer verehrt wurden, besichtigen. Damit blickten wir in die mehr als 2.000-jährige Geschichte der Stadt zurück. Vorbei an den Neubauten der Innenstadt setzten wir unseren Weg fort und erreichten das Staatstheater und den Hohen Dom zu Mainz. Leider war auch dieser geschlossen. Es wird emsig gebaut und so konnten wir seine Ausmaße nur von außen erahnen. Der Kaiserdom vereint Elemente verschiedener Baustile, der Romanik, der Gotik und des Barock. So trennten sich hier unsere Wege für individuelle Besichtigungen oder für eine Erfrischung. Wieder an Bord zurück erfreuten wir uns der Abendsonne und stärkten uns beim Abendessen. Mitternacht legte unser schwimmendes Hotel in Mainz ab und wir fuhren Richtung Mannheim.

5. Tag: 18.08.2020 – Mannheim

Heute waren wir zum zeitigen Frühstück. Ganz nach dem Motto „Morgenstund hat Gold im Mund" startete unser Ausflug bereits 8.30 Uhr. Am Bus begrüßte uns herzlich Frau Bertha Benz persönlich. Sie war etwas aus der Zeit gesprungen und berichtete uns über die vielen Veränderungen im Vergleich zu ihrer Zeit. Eins sei geblieben, die Erfindung ihres Mannes, das Auto würde überall unterwegs sein und ihr Eindruck, die Menschen können nicht davonlassen. „Oh hier steht ja mein Auto!" rief sie aus! Unweit des romanischen Wasserturms an der Augustaanlage verließen wir den Bus. Bertha Benz berichtete von der Erfindung des Autos und den Zweifeln ihres Mannes. Den Beweis erbrachte sie 1888 mit der ersten Auto-Überlandfahrt der Welt bis nach Pforzheim, die sie gemeinsam mit ihren beiden Söhnen Eugen und Richard antrat. Schon Martin Luther wusste eine starke Frau hinter einem starken Mann zu schätzen. Bertha Benz hielt auch das Geschäft zusammen. Carl war ein Techniker, ein Tüftler, ein Mann, der sich in seine Arbeit vergraben konnte und oft die Zeit vergaß ... Bertha kontrollierte die Mitarbeiter, hielt sie vom Kartenspiel ab, kümmerte sich um Kranke und bekochte auch Angestellte, wenn nötig. Das berichtete sie so nebenbei, ihrer Rolle in der Familie und Firma bewusst.
Wir besichtigten in der Stadt der Quadrate die wundervolle Gartenanlage Friedrichsplatz mit den Jugendstilelementen, den Wasserspielen und dem 60 Meter hohen Wasserturm, sahen das congress center Rosengarten, die Kunsthalle Mannheim, das Zeughaus, die katholische Jesuitenkirche, einst Hofkirche des Kurfürsten, und natürlich das Barockschloss, die Residenz der Kurfürsten der Pfalz und nach Versailles die größte geschlossene Barockanlage Europas. Staunend standen wir vor der 440 Meter breiten Schaufront des Schlosses. Hier bestiegen wir wieder den Bus und fuhren zurück zum Schiff. Immer hatte unsere Bertha ihren Carl gesucht und am Hafen kam er angeschlendert. Schnell noch ein Bild der Vereinigung der beiden Eheleute und wir bedankten uns für diese sachkundige, kurzweilige und humorvolle Führung. Es blieben einige Minuten bis zum Mittagessen und am Nachmittag legten wir Richtung Kehl, dem südlichsten Punkt unserer Kreuzfahrt ab.
So blieb Zeit für einen guten Kaffee, einen Aperitif im Salon und nach dem Abendessen für einen Plausch bei einem guten Tropfen. Wieder war es am Abend und in der Nacht gewittrig und regnerisch.

6. Tag: 19.08.2020 – Straßburg – Elsass

Gegen 4 Uhr erreichte die MS RHEIN SYMPHONIE den Hafen der Stadt Kehl auf deutscher Seite des Rheins. Heute war das Frühstück wieder zeitig für uns arrangiert. Wir begaben uns auf einen äußerst interessanten Ausflug in die Europastadt und Hauptstadt des Elsass Straßburg. Mit dem Bus fuhren wir über die Europabrücke und blicken zur Passerelle des Deux Rives, einer Fußgänger- und Radfahrerbrücke über den Rhein, erbaut vom Pariser Architekten Marc Mimram als Herzstück der Landesgartenschau von 2004. Zwischen Kehl und Straßburg verkehrt auch die Straßenbahn im grenzüberschreitenden Verkehr.
Der Bus brachte uns vorbei an den Europäischen Institutionen, dem Europaparlament und dem Europäischen Gerichtshof, bis zum Platz der Republik. Nun schloss sich unser Spaziergang an. Wir sahen den Janusbrunnen, erinnernd an die Zeit der Römer in Straßburg sowie an die deutsch-französische Identität der Stadt. Wir lenkten danach unsere Schritte vorbei an der Oper und über die Märkte der Stadt zum Place Kleber, dem Hauptplatz Straßburgs, und weiter zum wohl bekanntesten Viertel, dem Viertel der Gerber, Fischer und Müller, dem Petite France. Hier wird Geschichte lebendig, die Blumen geschmückten schmucken Fachwerkhäuser mit kleinen Geschäften, gemütlichen Restaurants und Kramläden luden zum Verweilen ein. Unser Zeitplan gestattete eine kleine Pause zum Genießen. Und schon gingen wir weiter, vorbei an der Kirche St. Thomas, wollten wir doch die Hauptattraktion der Stadt die Kathedrale Notre-Dame, die älteste gotische Kathedrale der Welt, besichtigen. Schon beim Spaziergang über den Gutenberg-Platz sahen wir die hohen Türme des Münsters und die filigrane Fassadengestaltung aus dem roten Sandstein der Vogesen, hoch aufragend der Nordturm mit 142 Metern Höhe. Zwei der drei Meisterwerke des Münsters haben wir bestaunt, die große Rosette (13,6 Meter Durchmesser) an der Hauptfassade und die astronomische Uhr mit der Präsentation der verschiedenen Lebensalter. Tief beeindruckt führte uns der Weg über die Ill zum Bus zurück.
Nach dem Mittagessen an Bord führte uns ein weiterer Ausflug in das Elsass. Zunächst brachte uns der Bus erneut über den Rhein nach Straßburg und dann auf der Elsässischen Weinstraße vorbei an Weinbergen, an kleinen Dörfern und Städten wie Ottrott nach Obernai, an den Ausläufern der Vogesen gelegen. Unser örtlicher Reiseleiter begleitete uns in die Innenstadt des Geburtsortes der Heiligen Odilie, der Schutzpatronin des Elsass. Durch die gewaltige doppelte, mittelalterliche Befestigungsanlage, einst 1.400 Meter lang und mit 20 Türmen und 4 Türen versehen, betraten wir die Stadt. Vorbei an der Synagoge über die Rue du Marché erreichten wir den Marktplatz mit der Kornhalle, erbaut im Renaissancestil, dem Rathaus, dem Odilien-Brunnen und dem 60 Meter hohen Kapellturm, der als Wachturm, Aussichtsturm und Kirchturm der Jungfraukapelle dient. Die Freizeit nutzten wir zum Besuch der katholischen, neugotischen Pfarrkirche St. Peter-und-Paul oder zu einem Bummel in den bezaubernden Gassen mit wundervollen, Blumen umrankten Fachwerkhäusern. Wir wären aber nicht im Elsass gewesen, wenn wir nicht eine Weinprobe erlebt hätten. Schließlich wird hier auf einer Fläche von 15.600 Hektar Wein angebaut. 4.340 Weinbauern hegen und pflegen die Reben, darunter Silvaner, Weiß-, Grau, Spätburgunder, Riesling, Muskateller und Gewürztraminer. Der Bus brachte uns in das Dorf Bas-Rhin (Heiligenstein) am Fuße des Mont Sainte-Odile. Im Weingut von Daniell Ruff probierten wir vier Weine. Der Seniorchef stellte uns die guten Tropfen, darunter den aromatischen Klevener, von den Römern eingeführt und seit dem 3. Jahrhundert nur hier angebaut, persönlich vor. Mit wundervollen Eindrücken kehrten wir nach Kehl zurück und die MS RHEIN SYMPHONIE nahm Kurs auf Koblenz. Etwas kurze Zeit zum Frischmachen, denn wir waren zum Abschiedssekt eingeladen. Danach erfolgte die Auslosung der Tombola. Zum Abschluss des Tages waren unsere Geschmackssinne gefragt. Die Küchencrew und das Serviceteam luden uns zum 6-Gang-Gala-Abendessen ein. Größter Respekt für das Können der Köche! Auch heute Abend trafen wir uns zu netten Gesprächen im Salon des Schiffes. Und dann die vorletzte Nacht an Bord und die Vorfreude auf den nächsten Tag!

7. Tag: 20.08.2020 – Mittelrhein und Koblenz

Heute hatten wir ein etwas späteres Frühstück, schließlich stand ein Genießer-Vormittag auf dem Plan: Ganz gemächlich glitt unser Schiff im Sonnenschein auf dem Rhein dahin, Rüdesheim kam in Sicht und dann folgten die ersten der prächtigen Burgen und Schlösser: Pfalzgrafenstein, der Mäuseturm, die Schönburg bei Oberwesel ... gegen 9.30 Uhr passierten wir die sagenumwobene Loreley. Die Route führte weiter vorbei an den Burgen Rheinfels, Katz und Maus, den feindlichen Brüdern, der Marksburg, der Stolzenburg und zum Schluss in Koblenz an der gewaltigen Festung Ehrenbreitstein. Unser Wunsch hatte sich erfüllt, eine gemütliche Passage bei bestem Wetter und ausgezeichneter Sicht.
Während des Mittagessens legten wir bereits in Koblenz an. Nach dem Deutschen Eck ankerten wir direkt an der Mündung von Rhein und Mosel, in der Mosel. Heute erreichte das Thermometer stolze 35 °C und so rüsteten wir uns zu unserem hitzigen Nachmittagsspaziergang. Zuerst besichtigten wir das gewaltige 14 Meter hohe Kaiser-Wilhelm-Denkmal am Deutschen Eck. 1897 wurde das monumentale Reiterstandbild zu Ehren von Kaiser Wilhelm I. errichtet, im zweiten Weltkrieg zerstört und 1993 als Kopie nachgebildet. Am Ufer wehen die Flaggen aller Bundesländer, das Denkmal gilt auch als Denkmal der deutschen Einheit. Im Schatten der Uferpromenade schlenderten wir zur Seilbahn vom Rheinufer zur Festung Ehrenbreitstein. Diese Bahn wurde 2011 anlässlich der Bundesgartenschau erbaut. Ganz gemütlich schwebten wir nun über den Rhein hinauf und hinüber zum anderen Ufer des Flusses. Während der Führung erhielten wir interessante Einblicke in die wechselvolle Geschichte der Festung, der Stadt und der Region, einst um 1000 als Rückhalt des Ritters Ehrenbert entstanden, gehörte die Ehrenbreitstein seit dem 11. Jahrhundert zum Erzbistum Trier, Ende des 18. Jahrhunderts von den Franzosen gesprengt, schließlich durch die Preußen zur gewaltigen Festung ausgebaut und im Versailler Vertrag (1918) die Nutzung als militärische Festung verboten. Heute ist sie ein Museum, ein Veranstaltungsort, beherbergt eine Jugendherberge und gestattet einen einzigartigen Blick auf das Deutsche Ecke mit dem Zusammenfluss von Mosel und Rhein. Wir ließen es uns nicht nehmen, am Aussichtspunkt zu verweilen und dieses einzigartige Panorama zu genießen. Mit der Seilbahn gelangten wir ganz entspannt hinunter in die Altstadt von Koblenz, wo wir die romanische Kirche St. Kastor, den Blumenhof und das Deutschherrenhaus besichtigten. Einige Schritte in die Innenstadt führten zum Schengelbrunnen, zum Jesuitenplatz und zum Rathaus.
Heute genossen wir unser letztes Abendessen an Bord und ließen es uns nicht nehmen, das Auslaufen 20 Uhr aus der Mosel in den Rhein zu verfolgen. Es war ein lauer Sommerabend und wir saßen auf dem Oberdeck, in der Lounge oder im Salon bei einem guten Glas Wein und schwelgten in Erinnerungen an unsere Reisetage. Natürlich hatten wir auch noch etwas Arbeit, schließlich hieß es Koffer packen! Viel zu schnell war die Zeit an Bord vergangen, wir nun angefüllt mit schönsten Reiserlebnissen.

8. Tag: 21.08.2020 – Köln – Rückreise nach Dresden

Gegen 1 Uhr erreichte die MS Rhein SYMPHONIE bereits den Deutzer Vorhafen, während wir noch in süßen Träumen verweilten. Wir frühstückten ein letztes Mal an Bord. Die Koffer standen nach Gruppen und Decks geordnet an der Pier und so konnten wir 8.30 Uhr unseren 5-Sterne-Bus, erneut von der Firma Schreiter, nun mit Marcel am Steuer besteigen. Wir traten noch nicht sofort unsere Rückreise an. Bereits 9 Uhr hatten wir bereits vor der offiziellen Öffnungszeit eine exklusive Führung im Schokoladenmuseum Köln, direkt gegenüber dem Deutzer Vorhafen auf der Rheinauhalbinsel gelegen. Unsere Gästeführerin erläuterte uns die Schokoladenproduktion von der Bohne bis zur Praline. Sehr anschaulich war unser Aufenthalt in der Schokoladenschule, wo wir von den einzelnen Produktionsschritten Kostproben erhielten. Natürlich sahen wir auch den drei Meter hohen Schokoladenbrunnen, der leider wegen der Corona-Pandemie nicht im Betrieb war. Nach einer Stippvisite im Museumsshop nahmen wir die ein oder andere süße Verführung mit nach Hause. Im Bus nutzten wir den Kühlschrank für diese schmelzenden Souvenirs.
Marcel brachte uns mit dem Bus in die Nähe des Wahrzeichens Kölns, des Doms - offiziell der Hohen Domkirche St. Petrus, ein UNESCO-Weltkulturerbe. Nach mehr als 600 Jahren wurde der Bau 1880 mit dem Turmbau beendet. Heute hat er mit 61 Metern Breite und 157 Metern Höhe eine der weltgrößten Kirchenfassaden. Zuerst besuchten wir die Domschatzkammer und danach den Innenraum des Domes mit dem 1322 geweihten Chor, dem Hochaltar und dem jüngsten Kunstwerk, dem 2007 vom Dresdner Künstler Gerhard Richter entworfenen Südquerhausfenster. In dem Fenster (113 Quadratmeter) sind nach dem Zufallsprinzip mehr als 11.000 Farbquadrate in 72 Farben angeordnet. Es soll auf die Urform von Kirchenfenstern zurückführen. Bevor es bunte Bleiglasfenster gab, sollen Fenster nur aus einfachen Farben, meist auch nur farblos, weiß, grau und schwarz bestanden haben.
Anschließend begaben wir uns auf die Rückreise. Leider wurden wir wegen einer Sperrung der Autobahn bei Jena etwas ausgebremst und kamen 90 Minuten später in Dresden an. Dank an unseren Disponenten, der im Hintergrund die Haustürtransfers für uns koordinierte.
Liebe Reisegäste,
es war sicher unter den gegenwärtigen Bedingungen eine nicht alltägliche Reise. Wir konnten die Reise trotz der Hygienevorschriften sehr gut genießen, an Bord wurde alles unternommen, es uns trotzdem so angenehm wie möglich zu machen. Wir haben uns als Reisegruppe sehr gut zusammengefunden und die einzelnen Ausflüge genossen. Ich bedanke mich bei Ihnen, dass ich diese Tage mit Ihnen teilen und Sie betreuen durfte. Behalten Sie unsere Flusskreuzfahrt an Rhein und Mosel in bester Erinnerung, bleiben Sie gesund und optimistisch. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns wiedertreffen!
Herzliche Grüße
Ihre Marion Kottlos

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht