Reisebericht: Fluss–Quartett: Saar, Mosel, Rhein & Neckar

17.08. – 24.08.2022, 8 Tage Flusskreuzfahrt mit Thurgau Saxonia von Saarbrücken – Merzig – Trier – Bernkastel – Mainz – Heidelberg – Bad Wimpfen – Lauffen – nach Stuttgart


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Der Wettergott und Lady Sunshine feierten Hitzeparty und tranken die Flüsse fast leer. Die Schifffahrt kam fast zum Erliegen und so wurde uns eine Alternative ,zur geplanten Route, angeboten. Es wurde eine fast neue Reise daraus.
Ein Reisebericht von
Kerstin Veit
Kerstin Veit

Mittwoch : 17.08.2022 Anreise nach Zell am Main / Bad Kissingen

Statt nach Saarburg, fuhren wir nun Richtung Würzburg. Zuvor machten wir einen Stopp im Kurort Bad Kissingen. Es erwartete uns ein gut geführter Rundgang durch das Saline - Heilbad. Bei den Temperaturen lief uns der Schweiß in Strömen, aber wir hielten tapfer durch. In der wunderschönen Wandelhalle konnten wir kurz verschnaufen und die einzigartige Gestaltung der Konzertmuschel bestaunen.Der Gästeführer erklärte uns viel zur Anwendung des Heilwassers der verschiedenen Quellen. Die historischen Gebäude, nicht nur die der Kuranlagen, versetzten uns in eine andere Zeit, als noch die gekrönten Häupter hier flanierten. Vom Weltbad zum Weltkulturerbe. Voller Stolz kann sich dieser Ort, mit zehn anderen europäischen Kurstädten, so bezeichnen. Ein Stückchen Fahrt hatten wir noch vor uns, nämlich nach Würzburg. Im Hafen, von Zell am Main, lag unser Flusskreuzfahrtschiff MS Casanova und wir wurden erwartet. Zur Begrüßung gab es Kaffee und Kuchen im Salon. Der Kreuzfahrtleiter und der Kapitän machten uns mit den Begebenheiten an Bord vertraut. Später gab es ein Glas Sekt, als Willkommenstrunk und ein leckeres Abendessen wurde serviert. Zum Abschluss des Tages zeigte sich der Himmel purpur gefärbt. Welch schöne Stimmung, mit einem Glas Wein in der Hand, dies vom Oberdeck aus zu beobachten.

Donnerstag : 18.08.2022 Würzburg

Nach den Frühstück stand der Bus, zur Fahrt nach Würzburg, bereit. Rebstöcke wohin man schaut. Die Stadt ist vom fränkischen Weinland umgeben. An der Residenz der Fürstbischöfe ( UNESCO Weltkulturerbe ) stiegen wir aus um die altehrwürdige Stadt zu erkunden. Der Dom St.Kilian ist eines der prägendsten Gebäude des historischen Zentrums. Unweit davon, im Lusamgärtchen, befindet sich das Grabdenkmal des Minnesängers - Walter von der Vogelweide. Das Portal der Marienkapelle, am Marktplatz, zieren die von Tilman Riemenschneider geschaffenen, Adam und Eva, Figuren. Am Rathaus und Grafeneckart vorbei ,gelangen wir zur alten Main Brücke. Sie ist gesäumt von charakteristischen Heiligenfiguren und gibt den schönsten Blick, hinauf zur Marienburg, frei. In dieser Atmosphäre schmeckt ein Schluck, des hiesigen Weines, besonders gut. Zurück am Schiff gab es Mittagessen und während dessen legten wir ab. Nach kurzer Zeit passierten wir die erste von 20 Schleusen. Den Nachmittag verbrachten wir an Bord und ließen die herrliche Weinlandschaft des Mains, an uns vorüber ziehen.

Freitag : 19.08.2022 Wertheim

Am Morgen wachten wir unterhalb der staufischen Burganlage Wertheim auf. Das Städtchen, mit den vielen gut erhaltenen Fachwerkbauten, liegt am Zusammenfluss von Tauber in den Main. Am Anleger – Alter Kran – begann unser Stadtrundgang. Der spitze Turm (einst Gefängnis für Trunkenbolde und zänkische Weiber ) wies uns den Weg zu den verwinkelten Gassen. Die örtliche Reiseleiterin führte uns zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt und hatte immer eine kleine Geschichte auf Lager. So besichtigten wir die Marienkapelle - gebaut auf dem Fundament einer jüdischen Synagoge - .Sahen das schmalste Haus Frankens und schlenderten vorbei am OPTIMISTEN, der vorm Grafschaftsmuseum steht.Unser Weg führte uns weiter zur Stiftskirche mit dem besonderen Zifferblatt der Turmuhr. Die Stadt ist bekannt für ihre Glaskunst, die Fachleute aus Thüringen hierher brachten. Heute ist, im ehemaligen Kallenbachschen Haus, das Glasmuseum untergebracht. Durch das Portal, der ehemaligen Hofhaltung, gelangten wir zum neuen Rathaus und Rosengarten. Am Kittsteintor hindurch liefen wir zur Tauber hinunter und bestaunten die Hochwasserstände , angezeigt am barocken Gartenhäuschen. Der Rückweg führte uns zum langgestreckten ,historischen Marktplatz, an dessen Ende der Engelsbrunnen ( ein alter Ziehbrunnen ) zu finden ist. Noch etwas Freizeit und dann zum Schiff zurück. Während des Mittagessens verlässt unser Schiff die badische Zwei – Flüsse - Stadt um, auf dem Main, weiter Richtung Frankfurt zu fahren. Auf diesem Abschnitt teilt der Main das Gebirge in Spessart und Odenwald. Die waldreiche Landschaft konnten wir ,bei einem erfrischenden Getränk, vom Oberdeck aus verfolgen.

Samstag : 20.08.22 Frankfurt am Main / Mainz

Die Mainmetropole und Bankenstadt Frankfurt ist, nicht nur eines der bedeutendsten Wirtschafts - und Handelszentren Deutschlands, es hat auch die größte Museumsdichte nach Berlin. Unser Schiff liegt am mediterranen Anleger „Main Nizza“ zwischen „Eisernen Steg“ und „Holbeinsteg“,also ganz zentral zur Altstadt gelegen. Bei einer umfangreichen Rundfahrt lernten wir die unterschiedlichen Gegenden, vom beschaulichen Sachsenhausen bis hin zur Wolkenkratzer-Stadt, kennen. Von der Paulskirche (hier fand die erste deutsche Nationalversammlung statt) aus, begaben wir uns zu Fuß zum Wahrzeichen der Stadt ,dem „Römer“.Das Viertel um den Dom herum wurde, erst in den letzten Jahren, herrlich restauriert. Man spricht hier auch von der „neuen Altstadt“. Wir verließen die Stadt der Gegensätze „Chicago am Main“ oder „Mainhatten“genannt in Richtung # # Mainz .## Kurz vor Mainz stehen wir auf dem Sonnendeck und passieren die Stelle wo der Main in den Rhein mündet. Nach dem ,wieder köstlichen, Abendessen machen wir uns zum abendlichen Spaziergang durch Mainz auf. Die MS CASANOVA liegt am Adenauer Ufer, gegenüber vom Schloss und somit guter Ausgangspunkt zum bummeln gehen. An der alten ,angedeuteten ,Festungsmauer entlang gelangen wir zum Platz an der Rheingoldhalle. Hier war noch das Flair der Landeshauptstadt von Rheinland – Pfalz zu spüren. Doch schon bald tauchten wir in das „Goldene Mainz“,eines der ältesten Städte, ein. Majestätisch erhebt sich der Dom St.Martin am, fast quadratischen, Marktplatz. Wir umrundeten den Dom und stellten fest : er ist von allen Seiten bebaut. Ganz eng verbunden mit dieser Stadt ist ein Name der Geschichte schrieb – im wahrsten Sinne des Wortes, bzw. der Schrift. Johannes Guttenberg ist das „Weltmuseum der Druckkunst „gewidmet. Auf unserem Rundgang entdeckten wir liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser, in denen urige Weinstuben zum Verweilen einladen. Mainz soll die Weinhauptstadt Deutschlands sein. Zurück, auf dem Schiff, konnten wir uns ein Gläschen, bei einem Abendsnack, genehmigen.

Sonntag : 21.08.2022 Heidelberg

In der Nacht legte unser Schiff ab und nahm Kurs auf Heidelberg.Wir verließen den Rhein und befuhren nun den Neckar. Heute war – ausschlafen – angesagt. Der Ausflug begann erst am zeitigen Nachmittag. Schon von weitem grüßten die roten Sandsteinruinen des Heidelberger Schlosses. Dies besuchten wir auch bei unserem „Landgang“. Mit der Zahnradbahn fuhren wir,vom Kornmarkt hinauf zum Molkenkur, am Hügel des Königsstuhls. Wir besichtigten das imposante Schloss mit Apotheker Museum und Altan. Von dort hatte man einen fantastischen Blick über Altstadt, Neckar und Landschaft des Odenwalds. Natürlich schauten wir auch in das Reich des Zwerges Perkeo und bestaunten das Riesenfass. Bekannt ist die einstige kurpfälzische Residenzstadt auch für die alte Universität ( die älteste Hochschule auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands ) und die malerische Altstadt, die auch auf unserem Programm stand. (Eine der wenigen die den zweiten Weltkrieg unzerstört überlebt hat.) Sehenswert auch die „ Alte Brücke“(Karl-Theodor-Brücke) über den Neckar, mit dem mittelalterlichen Brückentor und der frechen Affenfigur.(vielleicht haben Sie die Inschrifft gelesen ) Da gerade Hafenfest war, gab es sowieso viel zu erleben. Ein schöner Abschluss, des nachmittägliche Bummels, war ein kleines Orgelkonzert in der Heiliggeistkirche. Da unser Schiff über Nacht in Heidelberg fest gemacht hatte, konnten wir die Veranstaltungen des Hafenfestes miterleben und ein kühles Bier ( der heimischen Brauereien )oder einen frischen Pfälzer Wein, in einem der urigen Lokale, genießen. „Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren.“ Man kann diese Textzeilen schon verstehen. Wir nahmen unsere Herzen wieder mit und fuhren Bad Wimpfen entgegen.

Montag : 22.08.2022 Bad Wimpfen

Das Langschläfer – Frühstück konnte wieder, mit einem Glas Sekt, ausgenutzt werden.Wir entspannten ,bei schönstem Sonnenschein, auf dem Oberdeck und ließen die Landschaft an uns vorbeiziehen. Von der Rheinebene aus, fuhren wir den Neckar entlang, der sich auf diesem Abschnitt tief in den Buntsandstein – Naturpark Neckartal – Odenwald, gegraben hat. An den Ufern befinden sich Salz- und Mineralquellen, stolze Burgen und mittelalterliche Städte. Die Kaiserpfalz - Bad Wimpfen - war unser heutiges Ziel. Der gesamte historische Stadtkern ist Denkmalgeschützt. Überall entdeckten wir gemütliche Fachwerkhäuser die üppig mit Blumen bepflanzt waren. Wir hörten am blauen Turm, dem Wahrzeichen der Stadt, die lustige Geschichte von der, dort lebenden, Türmerin. Durch das Schwibbogentor betraten und verließen wir dieses bezaubernde Kleinod. An Bord wurden wir zum Kapitänsdinner erwartet.

Dienstag : 23.08.2022 Ludwigsburg

Der heutige Vormittag stand ganz im Zeichen des Barocks. Von Lauffen fuhren wir mit dem Bus nach Ludwigsburg. Herzog Eberhard Ludwig wollte eigentlich nur sein Jagdschloss wieder aufbauen. Entstanden ist aber das prächtige Residenzschloss „Schwäbisches Versailles“ genannt. Einige Gäste besuchten die reich geschmückten Räume des Schlosses und andere begaben sich sofort in die Gärten. Die nach Themen geordnete Gartenanlage ,“Blühendes Barock“ genannt ,ist ein einziges Blumenmeer.Wir hatten dazu noch das Glück zu beobachten ,wie die große Kürbisschau vorbereitet wurde. Überall waren auch Sandfiguren in den Park integriert. Sehr schön anzusehen, viel Arbeit und doch vergängliche Kunst. Nach soviel Kunst zog es uns zum Schiff zurück und schon bald hieß es „Leinen los“. Wir schipperten Richtung Stuttgart, der Hauptstadt von Baden – Württemberg. Den Nachmittag verbrachten wir wieder auf dem Sonnendeck und diesmal zogen die (zum Teil steilen ) Weinberge, die zu Deutschlands bedeutendsten Weinbaugebiet zählen, an uns vorüber. Leider nur noch einmal das köstliche Abendessen, an Bord, genießen und dann müssen auch schon die Koffer gepackt werden. Die schöne ,entspannte Zeit, auf dem Schiff, neigt sich dem Ende zu.Über Nacht hat unser schwimmendes Hotel in Bad Cannstatt fest gemacht.

Mittwoch : 24.08.2022 Stuttgart / Abreise

An Bord wir alles für die Ausschiffung vorbereitet, aber wir dürfen uns das Frühstück gut schmecken lassen. Die Koffer sind alle verstaut und für uns ist noch ein Stadtrundgang in Stuttgart vorgesehen. Vom ältesten Stadtteil Stuttgarts, Bad Cannstatt – mit sehr vielen Mineralquellen gesegnet, erkunden wir die Landeshauptstadt Baden – Württembergs. Vorbei an den Autosalons und der Mercedes Benz Arena gelangten wir ins Zentrum. Hierbei erhaschten wir schon mal einen Blick auf „Stuttgart 21“,die mega Baustelle. Wir parkten hinter dem alten Schloss und besuchten zuerst den Lukullus Tempel – sprich Markthalle. Die herrlichen, frischen Auslagen und Düfte stiegen sofort in unsere Nasen und erfreuten unsere Augen. Vom alten Schloss ging es hinüber zum Neuen mit den schönen, gepflegten Parkanlagen. Dazwischen war das Weindorf aufgebaut. Es machte der Weinregion alle Ehre. Wir wandelten noch etwas auf der Kultur Meile und endeten am Landtag. Noch etwas Freizeit bevor wir Richtung Heimat starteten.

Schlusswort

So ist es nun einmal : man plant eine Reise und dann wird eine „fast“ neue Tour daraus. Für uns war es ein Glücksgriff. Trotz Niedrigwasser, des Rheins, konnten wir unsere Reise, mit Änderungen, trotzdem antreten und es wurde eine sehr schöne Reise. Ich hoffe Sie sind alle gut zu Hause angekommen und vielleicht sieht man sich einmal wieder. Bleiben Sie gesund und recht REISELUSTIG . Mit vielen Grüßen von Kerstin Veit

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